Florianne Köchlins Gentech-news 122
1. USA : Gentech-Raps breitet sich unkontrolliert in der Wildnis aus
Forscher fanden an vielen Orten wild wachsende Populationen von Gentech-Raps, die gegen ein oder gar zwei Herbizide resistent waren. Rapspollen fliegt über Kilometer. Die Samen können 10 Jahre im Boden fruchtbar bleiben, sogar wenn regelmässig Gift gespritzt und gepflügt wird. Die Pflanzen können nicht mehr aus der Umwelt zurückgeholt werden. (nature news, 6.8.10)
2. EU : Klonfleisch und Klonmilch ?
Die Entdeckung war zufällig: Mindestens 100 Nachkommen geklonter Stiere landeten in England auf dem Teller. Eine Kennzeichnung ist nicht nötig – obwohl sich das EU-Parlament für ein Verbot für Fleisch geklonter Tiere und ihrer Nachkommen aussprach. (SZ, 5.8.10)
3. Schweiz : Giftpilz in Gentech-Getreide
Die ETH Zürich führte dieses Jahr Freisetzungsversuche mit transgenem Weizen durch, der eine Mehltauresistenz enthielt. Der Gentech-Weizen ergab bis zu 50% weniger Ertrag als gentechfreier Weizen. Vor allem aber: Beim transgenen Weizen kam es zu einer 40-fachen Erhöhung von Mutterkorn, einem giftigen Pilz. Früher waren Massenvergiftungen mit Mutterkorn als „Antoniusfeuer“ gefürchtet. (PLOSone, Juli10)
4. Brasilien : Garantiert gentechfreies Soja für den Export – kein Problem
‚Abrange’ heisst der erfolgreiche Zusammenschluss von Sojabauern, Verarbeitungs- und Transportfirmen, Kooperativen und Zertifizierungsinstituten. Sie exportieren garantiert gentechfreies Soja. Das grösste Problem sei heute, dass Monsanto den Zugang zu gentechfreiem Saatgut beschränke. (Org. and Non-GMO Report, 28.7.10)
5. Ruanda : Eisenhaltige Bohnen – ohne Gentechnik
Mehr als die Hälfte aller Kinder unter 5 leiden an Anämie, also an Eisenmangel. Forschern gelang die Züchtung von sehr eisenhaltigen Bohnen. Dies sei ein wichtiger Erfolg, sagt ein Forscher, denn „für uns Ruander sind Bohnen das Hauptnahrungsmittel.“ (New Agriculturist, 1.4.10)