http://www.no-patents-on-seeds.org/index.php?option=com_mkpostman&task=view&Itemid=52&id=33
STOPPT DIE ‘MONSANTOSIERUNG’ VON LEBENSMITTELN, SAATGUT UND TIEREN!
DEUTSCH
Globaler Appell gegen „Monsantosierung“ von Lebensmitteln
UN General Versammlung diskutiert Patente auf Saatgut und das Recht auf Nahrung
München, 21. 10. 2009 – Heute startet die Koalition „Keine Patente auf Saatgut“ einen neuen globalen Appell gegen die Ausweitung der Patentierung auf Pflanzen und Tiere. Insbesondere Landwirte geraten zunehmend in die Abhängigkeit internationaler Konzerne, die die Patente auf Saatgut und Nutztiere besitzen. Zu den Erstunterzeichnern des Aufrufes gegen die so genannte „Monsantosierung“ gehören große Bauernverbände in Europa, Asien und Südamerika. Heute stellt auch der UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Ernährung, Olivier de Schutter, seinen Bericht vor der UN Generalversammlung in New York vor. Die UN warnen davor, dass Patente auf Saatgut weltweite Hungerkrisen verstärken könnten.
Die Patentansprüche erreichen eine neue Dimension: Neben Saatgut und Nutztieren werden mittlerweile auch Lebensmittel wie Milch, Butter und Brot zum Patent angemeldet. Folglich drohen multinationale Konzerne wie Monsanto, Dupont und Syngenta, die gesamte Kette der Lebensmittelerzeugung zu kontrollieren. Die Koalition „Keine Patente auf Saatgut“ fordert deshalb neue Regeln, die Patente auf Saatgut und Nutztiere verhindern.
„Wir brauchen eine radikale Änderung in der Praxis der Patentämter, um Patente auf Pflanzen und Tiere zu stoppen,“ sagt François Meienberg von der Erklärung von Bern (CH). „Konzerne dürfen das Patentrecht nicht dazu missbrauchen, um sich Rechte an Saatgut, Pflanzen, Tiere und Lebensmittel anzueignen. Wenn diese Patentierung so weiter geht, werden sie zu einer Gefahr für die Welternährung.“
Die internationale Koalition „Keine Patente auf Saatgut“ wurde 2007 gegründet. Sie setzt sich zusammen aus Landwirten, Entwicklungshilfe- und Umweltorganisationen. Ihr gehören die Organisationen Erklärung von Bern, Swissaid, Kein Patent auf Leben!, Misereor, Greenpeace und der norwegische Development Fond an (Unterstützt wird der Aufruf gegen die Monsantisierung von Bauernorganisationen wie beispielsweise Coldiretti aus Italien, COAG aus Spanien, dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter aus Deutschland, der Vereinigung Federación Agraria aus Argentinien und Bharat Krishak Samaj (BKS) aus Indien.
„Die großen Konzerne versuchen Saatgut, Handel und sogar die Produktion von Lebensmitteln zu kontrollieren;“ sagt Luis Contigiani von der Federación Agraria aus Argentinien. „Wir sehen, wie Monsanto versucht, Gebühren auf die Produktion von Soja zu kassieren, indem auf der Basis von Patenten versucht wird, Embargos für europäische Importeure zu verhängen, die mit argentinischer Soja arbeiten. Dies ist ein Beispiel für die Konsequenzen der Patentierung genetischer Ressourcen.“
Auch UN Sonderberichterstatter Olivier de Schutter kritisiert in seinem Hintergrundbericht (A/64/170), dass Patente auf Saatgut die Nahrungsmittelkrisen verstärken können. “Die Oligopole einiger Anbietern können dazu führen, dass armen Landwirte der Zugang zu Saatgut, einem für sie lebenswichtigen Produktionsmittel, verwehrt wird. Und sie kann dazu führen, dass die Lebensmittelpreise steigen, wodurch die Lebensmittel für die Ärmsten noch weniger verfügbar werden.“ [nicht offizielle Übersetzung]
Das Bündnis „Keine Patente auf Saatgut“ begrüßt den UN Report. „Wir werden weiterhin gegen Patente auf Saatgut und Nutztiere kämpfen, sagt der Generalsekretär Miguel López Sierra von von COAG, einem der größten Europäischen Bauernverbände. „Diese Patente sind Diebstahl an den Landwirten und den traditionellen Züchtern. Die Bedenken der UN und die Proteste der Landwirte dürfen nicht länger ignoriert werden.“
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Ruth Tippe, Tel 0172 8963858, Dr. Christoph Then, Tel. 0151-54638040.
Den Text des Globalen Aufrufs finden Sie im Internet unter
http://www.no-patents-on-seeds.org/index.php?option=com_content&task=view&id=93&Itemid=56〈=de.
Den UN-Report “Seed policies and the right to food” unter
http://daccessdds.un.org/doc/UNDOC/GEN/N09/424/73/PDF/N0942473.pdf?OpenElement.
Oder: http://www2.ohchr.org/english/issues/food/annual.htm
http://lupocattivoblog.wordpress.com/2010/08/17/wachsende-opposition-gegen-monsanto-co/
Wachsende Opposition gegen Monsanto & Co
Geschrieben von lupo cattivo am 17/08/2010
von Rady Ananda /global -research = english version
An einem Sonntagmorgen stand französische Polizei hilflos dabei, als sechzig Bürger ein abgesperrtes Open-Air-Feld mit gentechnisch veränderten Weinreben vernichteten.
In Spanien haben im vergangenen Monat Dutzende von Menschen zwei GMO Felder zerstört.
Auf dem „millennial cusp“ verbrannten indische Landwirte Gen-Baumwolle im Rahmen ihrer Verbrennt-Monsanto-Kampagne.
Ignoriert von multinationalen Konzernen und korrupten politischen Entscheidungsträger handeln Bürger um die Versorgung mit Lebensmitteln sichern und den Planeten zu schützen. Bei dem französischen Weinberg handelt es sich um das gleiche Feld, das im letzten Jahr angegriffen wurde, als damals die Pflanzen nur abgeschnitten wurden. Die Sicherheits-Featuresdie nach diesem Vorfall installiert worden waren, hielten zwar die Behörden in Schach, aber die Bürgergruppe erfüllte gestern ihre Aufgabe.
Im Namen der Gruppe sagte Olivier Florent dem Le Figaro , dass sie den Einsatz von öffentlichen Mitteln für GMO-Feldtests verurteilen , „die wir nicht wollen“.
In Zelten, die sie den Abend zuvor im Regen in der Nähe des französischen Nationalen Institut für Agrarforschung (INRA) in Colmar aufgebaut hatten, wartete die Gruppe bis 05.00 Uhr, drang dann auf das Gelände vor und verriegelte die Türen hinter sich. Sie entwurzelten alle 70 Pflanzen und liessen sich anschliessend freiwillig verhaften.
Dies ist bereits der zweite Angriff auf die GMO-Kulturen, der in internationalen Nachrichten in diesem Jahr auftaucht. Im Juli zerstörten einige Dutzende Menschen zwei experimentelle Maispflanzungen in Spanien. In einer anonymen Pressemitteilung , schrieben sie:
„Diese Art der direkten Aktion ist der beste Weg, um auf die Politik der vollendeten Tatsachen zu reagieren, die durch das System, den Staat und die Biotech-Multis mittels einseitiger Einführung genetischer Organismen geschaffen wurde.“
In den 1990er Jahren verbrannten indische Bauern Bt-Baumwolle auf ihren Feldern während der Verbrennt Monsanto Kampagne. Monsanto hatte den Landwirten verheimlicht, dass es sich um experimentelles GMO-Saatgut handelte.
„Trotz des starken Einsatzes von chemischen Düngemitteln, deren Spuren noch heuteauf den Feldern beobachtet werden können, wuchs die Bt-Pflanzen kläglich, weniger als halb so groß wie die herkömmlichen Baumwoll-Pflanzen in den angrenzenden Bereichen.“
Nach dem Erdbeben in diesem Jahr bot Monsanto Haiti 475 Tonnen Mais-und Hybrid-Terminator Gemüsesamen in Zusammenarbeit mit USAID an. Im Juni, marschierten 10.000 haitianischen Bauern aus Protest gegen das „Gift Geschenk“, das keine lebensfähigen Samen für zukünftige Pflanzungen liefert undd das zudem den Einsatz schwerer chemische „Keulen“ notwendig macht. Der haitianische Bauernführer Jean-Baptiste Chavannes stellt fest, dass der Biotech-Plan Landwirte abhängigvon multinationalen Konzerne macht.
In den USA wurden GMO Mitte der 1990er Jahre heimlich der Öffentlichkeit untergeschoben, und erst jetzt befasst sich der US Supreme Court mit der Bewältigung dieser Geißel. Im Juni hat der High Court eine teilweise Deregulierung des GM Luzerne bestätigt und die Anpflanzungsgenehmigungen begrenzt, während die USDA eine Umweltverträglichkeitserklärung ausarbeitet. Die Versorgung mit natürlicher und organischer Luzerne wird durch das sehr realen Potenzial von GMO- Kontamination bedroht. Dies würde zur Zerstörung der ökologischen Fleisch-und Milchindustrie führen.
Am vergangenen Freitag vertrat ein Bundesgericht eine härtere Position gegen GMO Zuckerrüben. Richter Jeffrey S. White widerrief die USDA Zulassung der gentechnisch veränderten Zuckerrüben , und begrenzte gleichzeitig ihre Anpflanzung auf dieses Jahr.
Ebenfalls in diesem Monat machte ein britischer Landwirt es öffentlich, dass bei Milch und Fleisch heimlich auch solche von geklonten Tieren in die Nahrungsversorgung gelangen.
Der öffentlicher Widerstand gegen GMO-Pflanzen hat in den letzten Jahren stark zugenommen, da es immer mehr Hinweise gibt, dass Änderungen der DNA die Kulturpflanzen verändern und schädigen:
- sie erfordern massiven chemischen Einsatz, vernichten die lokale Biodiversität und vergiften das Grundwasser
- durch über-Kreuz-Bestäubung erfolgt eine ungewollte Veränderung der natürlichen Kulturpflanzen;
- sie erzeugen neue Super-Unkräuter und
- Es wurde nachgewiesen, dass sie bei Säugeteieren Organschäden , Unfruchtbarkeit und Diabetes und Fettleibigkeit verursachen.
Unterdessen hat US-Präsident Obama seine Administration soweit mit Biotech-Insider ausgebaut, dass er sich nichtz scheut Islam Siddiqui als Agriculture Trade Negotiator einzusetzen. Siddiqui ist ein ehemaliger Pestizid-Lobbyist und Vize- Präsident von America CropLife, ein Biotech-und Pestizid-Handelsgruppe, deren Lobbyarbeit der Schwächung von Umweltgesetze gilt.
Die USA machen weltweit Druck, damit gentechnisch veränderte Lebensmittel akzeptiert werden. Kürzlich forderte die American Farm Bureau Federation stärkere Sanktionen gegen die Europäische Union, solange sie genetisch veränderte Kulturpflanzen verbiete.
Nachdem Regierungen und Handelsabkommen den Willen der Bevölkerung einfach umgehen,nehmen nun Einige die Dinge in die eigenen Hände. Die Zunahme der Zerstörung von GMO-Kulturpflanzen ist ein klares Indiz dafür, dass die Menschen weltweit chemische und genetische Verschmutzung der Nahrungsmittelversorgung und der Umwelt ablehnen.
Antworten an “Wachsende Opposition gegen Monsanto & Co”