USA – Widerstand

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KWS streitet vor US-Gerichten um gentechnisch veränderte Pflanzen

Rübe raus?

15.12.10

Einbeck. Der niedersächsische Saatguthersteller KWS beackert in den USA ein unsicheres Feld. Seit dem Sommer spitzt sich dort ein Streit um gentechnisch veränderte Zuckerrüben zu, die gegen das Herbizid Roundup Ready immun sind. Offen ist gegenwärtig, ob sie im kommenden Jahr ausgesät werden dürfen.

Zuckerrüben – hier konventionelle Sorten – sind für KWS ein wichtiger Umsatzbringer. Jetzt gibt es von US-Gerichten Saures. Foto: KWS

Die Rangelei um die Rübe gibt Gentechnik-Gegnern Auftrieb. Zur heutigen Hauptversammlung haben sie bereits Protestaktionen angekündigt. Überdies fordern einige von ihnen in Gegenanträgen, Vorstand und Aufsichtsrat wegen des Gentechnik-Engagements des Konzerns nicht zu entlasten.

Im August hatte ein kalifornisches Bezirksgericht auf die Klage von Umwelt- und Verbraucherverbänden entschieden, dass der Anbau der Genrübe ausgesetzt werden müsse, bis eine staatliche Umweltverträglichkeitsprüfung vorliege – und die ist wohl erst 2012 fertig. Die Pflanzen, die vor dem Richterspruch angebaut wurden, durften jedoch geerntet und verarbeitet werden. Das gleiche galt nach KWS-Angaben für die Produktion von Saatgut.

Anfang Dezember nahm jedoch ein Gericht diese Genehmigung zurück. Die Stecklinge, die einmal Saatgut liefern sollen, müssten zerstört werden. Knapp zehn Tage später konnten die Saatguthersteller punkten: Ein Berufungsgericht gab den Stecklingen Aufschub bis zum 23. Dezember.

Unklar ist bislang nicht nur, ob die Rübe raus muss, sondern auch, ob die Landwirte sie 2011 anbauen dürfen. Die zuständige Behörde Aphis (Animal and Plant Health Inspection Service) habe bereits Vorschläge ausgearbeitet, sagt Henning von der Ohe, Sprecher der KWS Saat AG. Bis zum 6. Dezember konnten Gruppierungen und Organisationen dazu Stellung nehmen. Eine Entscheidung wird bis Mitte Januar erwartet.

Vorschläge

Aphis schlägt unter anderem ein Standortregister für die Felder der Genrübenzucht vor. Außerdem müssen bestimmte Abstände zu konventionell bewirtschafteten Feldern eingehalten werden. Bauern, die Genrüben anbauen, müssen Schosser entfernen, das sind Rüben, die vorzeitig blühen und Samen bilden. KWS gibt sich gelassen. „Unsere Annahme ist, dass der Anbau im nächsten Jahr stattfinden wird“, sagt von der Ohe. Daran hängt viel Geld. Denn die von den Einbeckern und dem Agrarkonzern Monsanto gemeinsam entwickelte Roundup-Ready-Rübe sprießt in den USA auf fast einer halben Million Hektar großen Anbaufläche. Ihr Marktanteil hat sich auf 95 Prozent ausge–wachsen. KWS wiederum hält am Saatgutmarkt für Zucker–rüben in den USA rund 65 Prozent mit einem Umsatz von 70 Millionen Euro. Insgesamt setzte der Konzern im Geschäftsjahr 2009/10 (30. Juni) 754,1 Mio. Euro um, 247,7 Mio. davon auf den weltweiten Rübenäckern. Falls er sich mit den Genpflanzen vom Acker machen muss, will der Konzern in den USA konventionelles Zuckerrübensaatgut verkaufen. Die Auswirkungen auf den Umsatz bezifferte das Unternehmen jedoch nicht.

Von Barbara Will


US-Bundesrichter ordnet Zerstörung von Gen-Zuckerrüben an

Washington — In den USA hat ein Bundesrichter die Zerstörung gentechnisch veränderter Zuckerrüben angeordnet. Die Gen-Zuckerrüben der Firma Monsanto seien ohne die nötige Umweltprüfung gepflanzt worden, es bestehe aber „ein erhebliches Risiko“, dass diese Pflanzen die Umwelt schädigen könnten, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten Urteil des Bundesrichters Jeffrey White aus Kalifornien. Nach Angaben von Umweltschützern ist es der erste derartige Fall in den USA überhaupt. Zerstört werden müssen dem Urteil zufolge die Gen-Zuckerrüben allerdings erst ab Dienstag kommender Woche – bis dahin kann noch Berufung eingelegt werden.
Es gebe bei der Anpflanzung der Gen-Zuckerrübe zwar Vorkehrungen, Auskreuzungen zu verhindern, aber keine Garantie dafür, monierte der Richter in seinem Urteil. „Zahlreiche“ Beispiele zeigten, dass gentechnisch veränderte Pflanzen herkömmliche Pflanzen verunreinigten, heißt es in seinem Urteil. Das Gericht könne daher nicht davon ausgehen, dass die Vorkehrungen zur Verhinderung von Auskreuzungen im aktuellen Fall auch zum Schutze der Umwelt ausreichten.
Es geht um die Zuckerrüben-Sorte Roundup Ready von Monsanto, die gentechnisch so verändert wurde, dass das ebenfalls von Monsanto hergestellte Unkrautvernichtungsmittel Roundup ihr nichts anhaben kann. Geklagt gegen den Anbau dieser Sorte hatten mehrere Umweltschutzgruppen. Ihr Anwalt, Paul Achitoff von der Gruppe Earth Justice, sagte, dass US-Landwirtschaftsministerium habe den Anbau trotz fehlender Prüfung erlaubt und damit die Justiz und die Verbraucher missachtet. Die Umweltschutzgruppen seien daher zufrieden mit dem Urteil.
(Quelle: AFP)

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http://orf.at/stories/2022862/

US-Regierung gegen Patentierung von Genen

Zur umstrittenen Patentierung von Genen des Menschen und anderer Organismen hat die US-Regierung überraschend eine neue Position bezogen. Mehr… >

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http://orf.at/stories/2018389/

Steigende Saatgutpreise bringen Farmer auf die Barrikaden

Bei den US-Landwirten wächst die Unzufriedenheit mit gentechnisch verändertem Saatgut. Viele Bauern beginnen nun, die Technologie zu hinterfragen. Der Grund: Die zunehmend steigenden Preise für die als Wundermittel gepriesene Gensaat. Eine Studie gibt den Kritikern weiteren Auftrieb: Bei konventioneller Saat ist die Ernte teils höher als bei Gensaat, so das Ergebnis. Und auch die Abhängigkeit von den großen Konzernen wie etwa Monsanto schürt die Unzufriedenheit. Das US-Justizministerium ermittelt bereit

US-Farmer proben den Aufstand gegen gentechnisch verändertes Saatgut. Obwohl die Mehrheit der Bauern das Gengetreide als Fortschritt sieht, werfen einige ein kritisches Auge auf die Technologie. Die Landwirte im „Corn Belt“ der USA, einer riesigen Region im Mittleren Westen, wo vor allem Kukuruz angebaut wird, empören sich derzeit lautstark über die Preise für das gentechnisch veränderte Saatgut.

Die US-Behörden ermitteln nun gegen die Gensaatgut-Industrie wegen wettbewerbsfeindlichen Verhaltens. Sie gehen dem Verdacht von Preisabsprachen zwischen den großen Konzernen nach. Die Farmer ringen derzeit auch mit Unkraut, das gegen das Schädlingsbekämpfungsmittel Roundup des Agrarkonzerns Monsanto mittlerweile resistent ist. Ein zweites Problem für die Landwirte ist die Verunreinigung von konventionellem Kukuruz durch die genetisch veränderte Saat.

Fall beschäftigt Supreme Court

„Wenn man konventionellen Kukuruz anbaut, daneben der Nachbar aber den gentechnisch veränderten, fliegen Pollen natürlich herüber“, so John Schmitt, ein Kukuruz- und Sojafarmer aus dem Mittleren Westen im „Christian Science Monitor“. Er musste sein Getreide wegen der Kontaminierung durch Genkukuruz billiger verkaufen.

Sogar der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten (Supreme Court) schaltete sich in das Thema ein. Er hob erst kürzlich eine Anordnung gegen die Pflanzung von genetisch veränderter Alfalfa, einer Futterpflanze, auf.

Vor allem die Preise regen auf

Eine steigende Zahl der Bauern stellt laut „Christian Science Monitor“ immer mehr die Technologie infrage und sei es nur, weil sie sich über die steigenden Kosten ärgern. Letztes Jahr stieg der Preis für gentechnisch veränderte Kukuruzsaat um 32 Prozent und für gentechnisch veränderte Sojasaat um 24 Prozent. Es gebe zu wenig Konkurrenz, erklärte sich ein Farmer den exorbitanten Preisanstieg.

US-Justizministerium ermittelt

Das US-Justizministerium geht den Beschwerden über wettbewerbsverzerrendes Verhalten und Preisabsprachen zwischen den Konzernen nach. Saatgutgiganten wie etwa Monsanto erhöhten die Preise, kauften kleinere Konkurrenzunternehmen auf oder drängten sie einfach vom Markt. Außerdem gaben sie Genprodukten den Vorzug vor traditionellem Saatgut, so die Vorwürfe.

Viele Landwirte sind mit der Situation unzufrieden, arbeiten allerdings mit dem genetisch veränderten Saatgut weiter. Einen Dämpfer musste der Saatgutgigant Monsanto allerdings bereits einstecken. Viele Bauern verweigerten den Kauf der neuesten und teuersten Version des Saatgutes, die der Konzern forcierte.

„Sie glauben einfach Monsanto“

Ein Großteil des Erfolges des Gensaatgutes sei dem Herdentrieb zu verdanken, sagte ein Landwirt, der konventionelles Saatgut anpflanzt, gegenüber dem „Christian Science Monitor“. „Sie glauben Monsanto, wenn der Konzern ihnen sagt, dass sie damit mehr ernten können.“

Der rapide Anstieg bei den Anbauflächen mit Hilfe der Gentechnik bekam erstmals einen Dämpfer. Die Fläche vergrößerte sich im letzten Jahr nur noch um ein Prozent von 85 auf 86 Prozent der US-Gesamtanbaufläche. Das sei der geringste Anstieg seit 2001, so der „Christian Science Monitor“. In Illinois ging die Anbaufläche von Genmais von 84 Prozent auf 82 Prozent zurück, die von Sojabohnen fiel von 90 auf 89 Prozent.

Studie sieht Gensaat skeptisch

„Die Technologie wurde wirklich viel gehypt“, so Doug Gurian-Sherman, Autor einer Studie für die Vereinigung besorgter Wissenschaftler aus dem Jahr 2009. Das Ergebnis der Studie: Die Steigerung der Ernte kommt fast ausschließlich über den Anbau von konventioneller Saat. „Sogar als Milchmädchenrechnung geht es sich aus: Konventionelle Saat hat mehr Ertrag als Gengetreide.“

Monsanto bestreitet gar nicht, dass vieles an den Erntezuwächsen dem konventionellen Samen zuzuschreiben ist. Aber die Biotechnologie habe geholfen, „die Ernten zu schützen, die sonst durch Insekten und Unkraut vernichtet worden wären“, so die Monsanto-Sprecherin Mimi Ricketts.

Sogar wenn konventionelle Saat bessere Erträge einfährt als die gentechnisch veränderte, haben es US-Bauern schwer, sie sich zu beschaffen. Die meisten konventionellen Samen werden von den US-Konzernen nur in Kombination mit Gensaatgut verkauft.

Links:

•               Christian-Science-Monitor-Artikel

•               Monsanto

•               Monsanto (Wikipedia)

•               Union of Concerned Scientists

Greenpeace/Global 2000/Manfred Grössler:

Auch in den USA gibt es durchaus aufgeklärte und streitbare Kräfte:

http://www.responsibletechnology.org/Public/GeneticRoulette/HealthRisksofGMFoodsSummaryDebate/index.cfm

http://www.organicconsumers.org/monlink.cfm

http://www.independent.co.uk/life-style/health-and-families/health-news/suppressed-report-shows-cancer-link-to-gm-potatoes-436673.html

http://www.beyondpesticides.org/infoservices/pesticidesandyou/Summer%2005/children%20lawns.pdf

http://www.capwiz.com/grassrootsnetroots/issues/alert/?alertid=15154336&type=ML

Florianne Koechlin News

Florianne Köchlins Gentech-news 122

USA: Gentech-Raps breitet sich unkontrolliert in der Wildnis aus

Forscher fanden an vielen Orten wild wachsende Populationen von Gentech-Raps, die gegen ein oder gar zwei Herbizide resistent waren. Rapspollen fliegt über Kilometer. Die Samen können 10 Jahre im Boden fruchtbar bleiben, sogar wenn regelmässig Gift gespritzt und gepflügt wird. Die Pflanzen können nicht mehr aus der Umwelt zurückgeholt werden. (nature news, 6.8.10)

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