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http://www.youtube.com/watch?v=LhRM-Ll5KAY&feature=player_embedded
22.01.2012
200.000 Selbstmorde in Indien: Die verheerenden Folgen durch Monsanto
Monsantos Vorgehen in Indien ist ein Beispiel für die Monopolisierung und Manipulation der Marktwirtschaft, der Tradition, der Technologie und für die schlechte Regierungsarbeit. Der weltgrößte Hersteller gentechnisch veränderten Saatgutes verkaufte in den vergangenen zehn Jahren gentechnisch veränderte Ware zum Nutzen der indischen Landwirte – so zumindest behauptet es das Unternehmen.
In einem Staat, in dem es mehr als 550 Millionen Landwirte gibt, die zum großen Teil arm und wenig gebildet sind, und die Märkte für landwirtschaftliche Güter immer noch von wenig effizienten Geschäfts- und Handelspraktiken geprägt sind, versuchte die indische Regierung die Märkte durch die Abschaffung von Subventionen und Krediten an die Landwirte zu reformieren.
Aber die Regierungsreform verbesserte die Lage der Landwirte nicht. Auf Druck der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) setzte die indische Regierung »eine Liberalisierung des Marktes in Indien durch, was bedeutete, dass die Regierungssubventionen und die von der Regierung gedeckten Kredite an die Landwirte wegfielen«.
Jetzt trat der amerikanische agro-industrielle Großkonzern Monsanto mit seinem »wundersamen« gentechnisch veränderten Saatgut auf den Plan, um das Leben der armen Landwirte von Grund auf zu verändern. Für Monsanto ist es eine Sache, Landwirte davon zu überzeugen, künstliches Saatgut einzusetzen, um ihre Lebensumstände zu verbessern, aber es ist eine ganz andere Sache, die Natur und Technik zu manipulieren, um daraus Profit zu ziehen.
Mörderisches Saatgut
Leider stellte sich bald heraus, dass sich das gentechnisch veränderte Saatgut (GM-Saatgut) in Indien als nicht so effektiv erwies und auch die Folgen nicht so rosig waren, wie Monsanto versprochen hatte. Vor etwa drei Jahren erschienen kritische Berichte über Massenselbstmorde unter indischen Bauern, als zahlreiche Landwirte Selbstmord begingen, weil sie die finanzielle Last der hohen Preise und das Versagen des GM-Saatgutes von Monsanto nicht verkraften konnten.
Monsanto hatte den indischen Bauern sein GM-Saatgut mit dem Versprechen angeboten, dass dies die Ernteerträge vervielfachen würde. Die unbedarften und größtenteils wenig gebildeten Landwirte waren der Ansicht, Monsanto stelle ihnen sozusagen ein »Wundermittel« zur Verfügung, das ihr gesamtes Leben zum Besseren verändern würde. Sie hatten keine Ahnung, was sie wirklich erwartete.
Aber das Saatgut Monsantos lieferte nicht die Ernteerträge, die das Unternehmen versprochen und auf die die Bauern gehofft hatten. Das um vieles teurere Saatgut häufte Schulden auf und zerstörte die Anbauflächen. In vielen Fällen ging die Saat überhaupt nicht auf. Den Bauern war nicht bekannt, dass GM-Saatgut einen höheren Wasserbedarf als traditionelles Saatgut hat. Und die Trockenheit in vielen Teilen Indiens trug das ihrige dazu bei, die Situation noch zu verschärfen.
Ohne Ernte konnten die Bauern ihre Kredite nicht mehr bezahlen. Unter dem Druck der Schuldenlast und der Beschämung [, als dumme Bauern dazustehen, die auf Monsanto hereingefallen waren,] sahen viele Landwirte keinen anderen Ausweg als den Selbstmord. Einig vergifteten sich mit Pestiziden vor den Augen ihrer Familie. Bis zum heutigen Tag haben in ganz Indien etwa 200.000 Landwirte Selbstmord begangen.
Aber das Elend hatte damit kein Ende, im Gegenteil. Die zurückgelassenen Witwen »erbten« die Schulden und mussten fürchten, ihr Haus und ihr Land zu verlieren. Ohne geregeltes und ausreichendes Einkommen konnten die Kinder die Schule nicht länger besuchen. Der massenweise Selbstmord unter indischen Landwirten wird im Volksmund »GM-Völkermord« genannt.
Auf seiner Internetseite behauptet Monsanto, es verspreche Entschlossenheit [des Unternehmens] zu einer guten Geschäftspraxis. Und dann fallen im Zusammenhang mit der Firmenphilosophie so hochtrabende Worte wie »Integrität« und »Transparenz«. In gewisser Hinsicht erfüllt das Vorgehen Monsantos in Indien die Ansprüche des Firmenmottos: Das Unternehmen erhöhte zielbewusst und entschlossen seine Macht und seinen Einfluss auf die Regierung, um die landwirtschaftlichen Märkte mit bestimmten Absichten, aber ohne Moral zu erobern.
Marktmacht
Aufgrund seiner beträchtlichen Marktmacht gelang es Monsanto schlauerweise, auf den indischen Märkten Fuß zu fassen. Das Unternehmen überzeugte die indische Regierung davon, dass sein GM-Saatgut zu besseren Ernten führe. Einem Bericht der Internetseite Farm Wars zufolge behauptete ein früherer geschäftsführender Direktor von Monsanto, das Unternehmen habe Forschungsdaten manipuliert, um »für seine Produkte in Indien die Zulassung zur kommerziellen Nutzung zu erhalten«.
Die indischen Aufsichtsbehörden machten sich nicht die Mühe, die Daten zu überprüfen, sondern übernahmen fügsam die Ergebnisse, die Monsanto vorgelegt hatte. »Sie verfügten nicht einmal über ein Reagenzglas, um die Daten zu bestätigen, und die damaligen Daten waren manipuliert«, heißt es in dem Bericht von Farm Wars weiter.
Die Regulierungsbehörden begünstigten Monsantos Bemühen, eine Monopolstellung auf dem indischen Saatgutmarkt zu erreichen. So übte zum Beispiel das »Büro des Ministerpräsidenten« auf die Regierungen verschiedener Bundesstaaten Druck aus, damit diese zusammen mit Monsanto Absichtserklärungen zur Privatisierung des Saatgutmarktes unterzeichneten. Aufgrund dieser »gemeinsamen Interessen« mit der indischen Regierung gelang es Monsanto, sich für mehr als zehn Jahre eine Monopolstellung auf dem Markt für GM-Saatgut zu sichern.
Da die Landwirte praktisch kein traditionelles Saatgut mehr beziehen konnten, mussten sie hohe Preise für das sehr viel teurere GM-Saatgut aufwenden. Viele Bauern mussten Kredite von lokalen Geldverleihern aufnehmen, um das Saatgut Monsantos kaufen zu können. Ein Beispiel verdeutlicht den Preisunterschied: 100 Gramm GM-Saatgut kosten den Landwirt 15 Dollar, während er früher für den gleichen Preis ein Kilogramm traditionellen Saatgutes erhielt.
Die renommierte indische Wissenschaftlerin und Aktivistin Vandana Shiva schrieb, Monsanto habe auch beabsichtigt, das Wasser in Indien zu kontrollieren. Dazu wollte das Unternehmen die Wasserversorgung auf dem Wege der Privatisierung übernehmen und kontrollieren. Monsanto wollte also sogar aus dem Wasser, einer unverzichtbaren Lebensgrundlage der indischen Bevölkerung, Profit schlagen. Und wenn es die Wasserversorgung kontrollierte, hätte Monsanto von der Wasserknappheit profitiert, von der so viele indische Kommunen geplagt werden.
Manipulation und Falschinformation
Das Versagen des GM-Saatgutes von Monsanto war augenfällig. Die Landwirte hofften fest auf bessere Ernten, nachdem sie das »magische« GM-Saatgut ausgesät hatten. Aber es wuchsen keine Feldfrüchte. In Dörfern in ganz Indien fiel die Ernte aus, wenn GM-Saatgut ausgebracht worden war. Parasiten befielen und zerstörten das angeblich gegen Krankheiten resistente GM-Saatgut.
Monsanto setzte Manipulation und Falschinformation ein, um seine Gewinne auf Kosten der Landwirte zu erzielen, die auf organische Anbau- und Zuchtmethoden vertrauten, die in Indien seit Jahrhunderten traditionell angewandt wurden. Eine Vertragsklausel untersagte es den Landwirten, angemessene Mengen an Monsantos GM-Saatgut zurückzulegen, um sie nach der ersten Erntesaison zu benutzen.
Ob den Bauern die Bedeutung dieser rechtlichen Verpflichtung klar war, wäre einer genaueren Untersuchung wert, um das Ausmaß der Marktmacht Monsantos und der hinterhältigen Geschäftspraktiken herauszustellen. Irreführung und Zwang zum Kauf von GM-Saatgut über die politische Unterstützung der Regierung und eine Monopolstellung dürfen nicht länger Teil der Reform des indischen Agrarmarktes sein.
Aktionen gegen GM-Saatgut
Prinz Charles lehnt die Vorgehensweise Monsantos und das Leid, das durch diese Praxis für das Leben der Landwirte entstanden ist, ab. Er hat seiner Abscheu gegenüber diesen »Bio-Tech-[Markt-] Führern« und »Politikern«, die für die Selbstmorde unter den indischen Bauern verantwortlich sind, Ausdruck verliehen. Seine Wohltätigkeitsorganisation fördert die »langfristigen Vorteile einer nachhaltigen Landwirtschaft«, die den Landwirten ein »anständiges Einkommen« sichert.
Angesichts des Drucks von Gegnern gentechnisch veränderten Saatgutes, von Nichtregierungsorganisationen und lokalen Gemeinden gab die indische Regierung schließlich nach. 2010 erließ der indische Umweltminister ein »befristetes Moratorium« gegen das Vorhaben Monsantos, in Indien gentechnisch verändertes Auberginen-Saatgut einzuführen. Noch ist offen, wie lange diese Politik durchgehalten wird.
In einem Land, in dem Geld, Politik und Geschäftswelt oft gemeinsame Sache machen, sind die Bauern oftmals ihrem Schicksal ausgeliefert.
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http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=11386&Itemid=35
10 Jahre Profite, 10 Jahre Armut und Tod
Das technologische Wunder der gentechnisch veränderten Baumwolle in Indien ist ausgeblieben. Im Gegenteil, ein wahres Desaster hat seit mindestens zehn Jahren eingesetzt.
2002 gestatteten die Behörden in Indien das Anpflanzen von gentechnisch verändertem Baumwollsaatgut, um gegen den Baumwollkapselwurm resistent zu sein, welcher als zerstörerischer Parasit Pflanzen angreift, wenn man nicht regelmäßig teure Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzt. Das Wundersaatgut heißt „Bt-Baumwolle“, hergestellt von Monsanto.
Monsanto ist eine US-Firma, spezialisiert auf chemische Produkte, seit einiger Zeit insbesondere auf Biotechnologie, hauptsächlich auf die Produktion von hybridem und gentechnisch verändertem Saatgut, insbesondere um besser Insekten und Parasiten zu widerstehen.
Obwohl das Saatgut der Bt-Baumwolle bis zu zehnmal teurer ist als das klassische Saatgut, erscheint die Bt-Baumwolle sehr verführerisch: Monsanto verspricht nichts weniger als die Verdreifachung der Ernteerträge. Wenn man auf Schädlingsbekämpfungsmittel verzichten könnte, würde der hohe Anfangsaufwand schnell ausgeglichen und gar wettgemacht werden. Deshalb haben sich die indischen Bauern in große Schulden gestürzt. Innerhalb weniger Jahre wuchs Bt-Baumwolle auf 90% der Anbaufläche.
Nur einer hat nicht an das Wunder geglaubt: der Kapselwurm. Denn der hat schnell Resistenzen entwickelt, sogar so schnell, dass man sich fragt, ob er nicht eines Tages durch das von der Pflanze abgegebene Pflanzenschutzmittel befallen wurde. Und schließlich schneidet die Bt-Baumwolle nicht besser ab als andere Baumwollarten. Um gegen sinkende Ernteerträge anzukämpfen, muss man jetzt massiv Pflanzenschutzmittel einsetzen, wodurch die Bauern auf 30% höheren Kosten sitzen bleiben.
Abgesehen davon ist der Preis für das Saatgut unaufhörlich gestiegen; heute ist es hundertmal teurer als das Saatgut für die klassische Baumwolle. Dabei muss noch berücksichtigt werden, dass diese hübsche Pflanze wie jede andere gentechnisch veränderte Pflanze steril ist und man deshalb jedes Jahr neues Saatgut kaufen muss.
Verschweigen darf man auch nicht, dass diese Perle der Natur Wasser und Nährstoffe mehr liebt als normale Baumwolle. Die Böden werden ausgelaugt, veröden; um die Ernteerträge aufrecht zu erhalten, müssen große Menge Kunstdünger und künstliche Bewässerung eingesetzt werden; all das ist sehr kostspielig, es herrscht Wassermangel…
2009 war zum Beispiel eines der trockensten Jahre, der Monsunregen war seit 37 Jahren nicht mehr so schwach. Die Ernteerträge waren wegen Wassermangel stark rückläufig.
Ohne Zweifel war die Bt-Baumwolle für Monsanto ein Verkaufserfolg. Aber technisch handelt es sich um ein völliges Fiasko. Menschlich bedeutet das Produkt ein wahres Drama. Seit 1991 sind ca. 20 Millionen Bauern vom Land in die Stadt gezogen, wo sie in den Slums der Großstädte gelandet sind. Aber diese Zahlen sagen noch nicht viel aus im Vergleich zu der unglaublichen Anzahl von Selbstmorden auf dem Lande in den Baumwollanbaugebieten. Man schätzt, dass ca. 150.000 Bauern ihrem Leben ein Ende gesetzt haben, einige sprechen von mehr als 200.000 seit den letzten 15 Jahren. 2009 brachten sich kollektiv 1500 Bauern um, 1500 Bauern, die keinen Ausweg mehr sahen aus ihrer Misere und keine Kraft mehr besaßen um zu kämpfen – stattdessen beschlossen sie den kollektiven Selbstmord.
Nachdem man eine Zeitlang versucht hatte, den indischen Bauern die Verantwortung in die Schuhe zu schieben, die das Erzeugnis von Monsanto schlecht eingesetzt hätten, hat Monsanto mittlerweile eingestanden, dass das Saatgut ineffizient ist. All das ändert nichts am Schicksal der Toten oder derjenigen, die mittlerweile im Dreck der Slums leben und derjenigen, die noch heute versuchen zu überleben, indem sie sich bis über den Kopf verschulden, um ertragsstärkeres Saatgut zu kaufen.
Diese Geschichte ist ekelerregend; widerwärtig; leider ist sie nur ein Beispiel einer endlosen Reihe anderer Beispiele, die aufzeigen, dass der Kapitalismus sich nicht um Menschenleben kümmert, dass ihm der Schutz und die Entwicklung unserer Ressourcen nichts wert ist.
Die Bt-Baumwolle ist ein schlagendes Beispiel dafür, wie der Kapitalismus in die Natur eingreift, mit dem Ziel, höhere Profite zu erzielen. Es liegt auf der Hand, dass dieses Saatgut in Umlauf gebracht wurde, ohne auseichende Garantien hinsichtlich der Effizienz der Schädlingsabwehr aller möglichen Parasiten zu haben, die diese Pflanzen befallen können. Es ging Monsanto vor allem darum, sein Produkt zu verkaufen, das Versprechen höherer Ernteerträge war das dazugehörige Lockmittel.
Das menschliche Elend, die Schäden an der Natur untergraben wohl die Zukunft des Produktes; aber was durch seinen Verkauf eingenommen wurde, bleibt in den Kassen. Es handelt sich um die Logik eines Systems, das keine langfristigen Planungen und Aspekte berücksichtigt, stattdessen für immer mehr Zerstörung verantwortlich ist und unser Leben immer mehr bedroht. Nicht nur Monsanto müsste der Prozess gemacht werden, sondern dem ganzen Kapitalismus; er ist der wirklich Schuldige.
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/23124.html
Gentechnik-Aubergine: Gesundheitsrisiken bestätigt
Ein neuer wissenschaftlicher Bericht bekräftigt die Bedenken hinsichtlich der Zulassung der Gentechnik-Aubergine in Indien. Anfang letzten Jahres hatte Indiens Umweltminister die Zulassung für die Bt-Pflanze zurückgenommen, weil es ungeklärte Fragen verschiedener Wissenschaftler gab. Langzeitauswirkungen auf die Gesundheit und Umwelt waren nicht ausreichend untersucht. Die Unklarheiten sollten mit den nun analysierten Daten ausgeräumt werden. Die Daten stammen vom Hersteller der Gentechnik-Aubergine, Mahyco, eine Tochterfirma von Monsanto. Doch statt die Bedenken auszuräumen, werden diese nun bekräftigt. Neben Hinweisen auf gesundheitliche Schäden merkt die Wissenschaftlerin Lou Gallagher an, dass es erhebliche Mängel beim Aufbau und bei der Durchführung der Fütterungsstudien gegeben hat. Auf Grundlage dieser Daten könne sollte die Aubergine für den menschlichen Verzehr nicht genehmigt werden. Das Produkt wäre das erste gentechnisch veränderte Lebensmittel, das auf dem indischen Markt zugelassen wäre.
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http://orf.at/#/stories/2036891/
Trockenheit: Suizid von 17.000 Bauern in Indien
In Indien haben sich nach der schlimmsten Trockenheit seit Jahrzehnten mehr als 17.000 Bauern das Leben genommen. Im Jahr 2009 begingen 17.368 Landwirte Selbstmord, vor allem in den drei Bundesstaaten Maharashtra, Karnataka und Andhra Pradesh im Süden und Westen des Landes, teilte heute die Regierung mit. Sie nannte offiziell keine Gründe.
2009 aber fiel der Monsunregen so schwach aus wie seit 37 Jahren nicht; entsprechend mager waren die Ernten. Familien von Bauern hatten auch wachsende Schulden als Grund für die vielen Selbsttötungen genannt.
Der Landwirtschaftsminister des zentralindischen Staates Madhya Pradesh bezeichnete vor kurzem chemische Düngemittel als Ursprung allen Übels. Ihre Nutzung habe die Gesundheit und Widerstandskraft der Pflanzen geschädigt, sagte Ramkrishna Kusmaria der Nachrichtenagentur AFP. Er rief die Bauern zur Umstellung auf Biolandbau auf. In Indien leben und arbeiten zwei von drei Bewohnern auf dem Land.
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GLOBAL 2000: Gentechnik versagt im Kampf gegen Baumwollschädling
Utl.: Studie belegt, dass Biotech-Industrie teures Gentech-Saatgut unter Vortäuschung falscher Tatsachen vertreibt =
Wien (OTS) – Acht Jahre nach Beginn des kommerziellen Anbaus von
Gentech-Baumwolle zeigt eine neue Studie aus Indien, dass der
bedeutendste Schädling im Baumwollanbau auf den gentechnisch
manipulierten Pflanzen überlebt und sich sogar auf ihnen vermehrt.
Monsanto vertreibt diese Pflanzen als Baumwolle mit genetischem
Schädlingsschutz gegen eben diesen Schädling, die
Baumwoll-Kapseleule. Die Studie der indischen Universität für
Agrar-Wissenschaften belegt, dass der Schädling sich auch auf
Gentech-Pflanzen der zweiten Generation – also solchen, die zwei
Gifte produzieren – vermehren konnte. Gerade diese hatte Monsanto im
vergangenen Jahr den indischen LandwirtInnen empfohlen und damit
eingestanden, dass die Gentechbaumwolle der ersten Generation nicht
den versprochenen Schutz liefert.
„Diese Studie zeigt, dass uns die Gentechnik in der Landwirtschaft
in einen Teufelskreis hineinzieht. Wenige Jahre kann der
Schädlingsdruck reduziert werden, dann bilden sich Resistenzen und
der Pestizideinsatz muss massiv gesteigert werden. Danach kommt das
nächste Produkt auf den Markt mit zwei Gentech-Giften und die Spirale
dreht sich weiter. Gewinner sind hier lediglich die Biotech-Konzerne,
weil die Bäuerinnen und Bauern das teure Gentech-Saatgut kaufen und
von den gleichen Firmen dann auch noch die Pestizide beziehen
müssen“, so Werner Müller, Gentechnik-Experte der
Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000. Jahr für Jahr steige so die
Verschuldung der Bäuerinnen und Bauern.
Statt mit immer neueren und doch bald wirkungslosen Gentech-Pflanzen
diese Entwicklung weiter zu forcieren, fordern die
UmweltschützerInnen viel stärker in sanfte okölogische Methoden zu
investieren. Der Boom des Bio-Baumwoll-Anbaus in Indien zeigt, dass
umweltverträgliche Landwirtschaft machbar und sinnvoll ist.
Eine Zusammenfassung der Studie finden Sie unter: