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Tausende demonstrieren gegen Massentierhaltung und Gentechnik
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Demo: „Wir haben es satt“
Mehrere tausend Menschen kämpften für ein Ende der Massentierhaltung, ein Verbot der Gentechnik in der Landwirtschaft und bessere Arbeitsbedingungen für Landwirte.
http://www.bild.de/video/clip/demonstrationen/demonstration-agrarpolitik-22210080.bild.html
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http://www.n-tv.de/politik/Proteste-begleiten-Gruene-Woche-article5284306.html
Samstag, 21. Januar 2012
„Power to the Bauer“
Proteste begleiten Grüne Woche
Während in den Hallen kräftig zugelangt wird, protestieren am Rande der Grünen Messe in Berlin Zehntausende Menschen gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft. „Gentechnik nicht auf meinem Teller“, heißt es da etwa. Auf einem Gipfel debattierten derweil Agrarminister aus alle Welt über Ernährungssicherung und den Kampf gegen den Hunger.
Mehrere tausend Menschen haben in Berlin am Rande der Grünen Woche gegen die deutsche und internationale Agrarpolitik sowie eine Industrialisierung der Landwirtschaft demonstriert. Nach Veranstalterangaben zogen 23.000 Bauern, Umwelt- und Tierschützer sowie Verbraucher unter dem Motto „Wir habe es satt – Bauernhöfe statt Agrarindustrie! “ vor das Kanzleramt. Sie forderten von Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik.
In den Messehallen wurde derweil kräftig zugelangt. (Foto: dpa)
Mit Trillerpfeifen, Trommeln und Kuhglocken machten die Protestler ihrem Ärger Luft. „Power to the Bauer“ stand auf einer Fahne, „Gentechnik nicht auf meinem Teller“ lautete der Spruch auf einem Banner. „Wir sind mehr als zufrieden“, sagte Mitorganisator Jochen Fritz. „Wir hätten nicht mit so vielen Teilnehmern gerechnet.“ Ursprünglich sei man von etwa 10.000 Demonstranten ausgegangen.
Parallel zu dem Agrarministergipfel in Berlin hatte ein Bündnis aus mehr als 90 Organisationen zu der Großdemonstration aufgerufen. Die Veranstalter werfen der Bundesregierung vor, bei der Reform der EU-Agrarpolitik „Steigbügelhalter für die Agrarindustrie“ zu sein, statt die Forderungen der Zivilgesellschaft durchzusetzen. Die Agrarzahlungen müssten an ökologische, soziale und Tierschutzkriterien gekoppelt und für Großbetriebe gedeckelt werden, lautete die Forderung. Sämtliche Subventionen für den Agrarexport seien zu stoppen.
Agrarminister debattieren Hungerkrisen
Derweil besuchten Tausende Menschen die Messehallen unter dem Berliner Funkturm. Noch bis 29. Januar präsentieren sich mehr als 1600 Aussteller aus knapp 60 Ländern. Verbraucher können auf einem Erlebnisbauernhof den Weg der Nahrung von Stall und Feld auf den Teller verfolgen und in der Blumenhalle tausende Pflanzen bewundern. Partnerland ist in diesem Jahr das neue EU-Mitglied Rumänien.
Im Mittelpunkt eines Agrarministergipfels mit Teilnehmern aus mehr als 70 Ländern standen derweil die weltweite Ernährungssicherung und der Kampf gegen den Hunger. Die Ergebnisse des Treffens sollen nach Angaben von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner unter anderem auf der UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung im Juni 2012 diskutiert werden
„Kein Land kann den Hunger allein bekämpfen“, sagte der Generaldirektor der Welternährungsorganisation (FAO), José Graziano da Silva, auf dem Treffen. Mehr als 900 Millionen Menschen hätten nicht genug zu essen. Es gebe eigentlich genügend Nahrung auf der Welt. In ärmeren Ländern könnten sie viele Menschen aber nicht bezahlen. Zugleich gebe es auch mehr als eine Milliarde Übergewichtige. „Wir müssen die Menschen lehren, wie man richtig isst.“
Aigner als Gastgeberin sagte, bis zur Mitte des Jahrhunderts werde die Weltbevölkerung von sieben auf neun Milliarden Menschen wachsen. Notwendig sei daher, „den Kampf gegen den Hunger noch entschlossener zu führen“. Ernteverluste bei Transport und Lagerung müssten reduziert werden. Zugleich gehe es auch angesichts des Klimawandels um einen schonenderen Umgang mit knappen natürlichen Ressourcen wie Land und Wasser.
AFP/dpa
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20. Januar 2012, 09:45
Grüne Gentechnik und Grüne Woche: Regierung fördert mit 400 Millionen Eur
Berlin (WWF) – Zum Start der „Grünen Woche“ und der geplanten Großdemonstration unter dem Motto „Wir haben es satt!“ am Samstag in Berlin, kritisiert der WWF die Förderpolitik der Bundesregierung. Die ökologische werde gegenüber der konventionellen Landwirtschaft noch immer massiv benachteiligt. So würden für ökologischen Landbau und andere Formen der nachhaltigen Landwirtschaft gerade einmal Forschungsgelder in Höhe von 8 Mio. Euro pro Jahr bereitgestellt. Im Gegensatz dazu wird die Bioökonomie-Forschung, die auch auf Gentechnik und Biotechnologie setzt, pro Jahr mit 400 Millionen Euro gefördert.
„Die Förderpolitik der Bundesregierung ist gegen die Mehrheit der Deutschen gerichtet, die Gentechnik in der Landwirtschaft klar ablehnt. Ein höherer Anteil an ökologischer Landwirtschaft käme zudem Umwelt, Mensch und Kulturlandschaft zu Gute“, kritisiert Tanja Dräger de Teran, Referentin Ernährung beim WWF Deutschland. Auch die Förderung für die Umstellung oder Beibehaltung von Öko-Betrieben stehe auf „wackeligen Beinen“. So hat Schleswig-Holstein diese bereits 2010 als erstes Bundesland eingestellt. Insgesamt sei die Förderung zwischen 2004 und 2009 um elf Prozent gesunken. Damit befände sich das einstige Vorreiterland im europäischen Mittelfeld wieder. „Statt die Förderung zu verbessern wird die Förderung eingefroren. So lassen sich die ambitionierten, nationalen Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen“, kritisiert Dräger de Teran
Im Jahr 2002 wurde festgelegt, den Anteil der Öko-Anbaufläche in Deutschland bis 2010 auf 20% zu erhöhen. Tatsächlich lag der Anteil vor zwei Jahren gerade einmal bei 5,9%. Damit steht Deutschland weit hinter Ländern wie Österreich (18,5 %), Schweden (12,8 %), Tschechien (10,6) oder Estland (12,8). Seitens der Bundesregierung heißt es nunmehr vage, man „beabsichtigt, die Rahmenbedingungen für den Umstieg so zu gestalten, dass in den nächsten Jahren ein Anteil von 20 % erreicht werden kann“. Der WWF bezeichnete diese Absichtserklärung als „vollkommen unzureichend und den Interessen von Verbrauchern und Umwelt widersprechend“.
Nach einer aktuellen WWF-Studie landen in Deutschland jedes Jahr Nahrungsmittel auf dem Müll, für deren Produktion eine Fläche von der Größe Mecklenburg-Vorpommerns benötigt wird. „Statt weiterhin eine Intensivierung der industriellen Landwirtschaft zu verfolgen, sollten wir besser mit unseren Ressourcen wirtschaften. Die Zukunft im Agrar-Bereich ist ‘Bio’, auch wenn die Bundesregierung das noch nicht erkannt zu haben scheint“, sagt Dräger de Teran. So habe inzwischen auch die Welternährungsorganisation FAO erklärt, dass ein „Weiter wie bisher“ keine Option sei. Das Paradigma eines intensiven Ackerbaus werde den Aufgaben des Jahrhunderts nicht gerecht, so die FAO.
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/25098.html
20.01.2012 |
Tausende demonstrieren morgen in Berlin: Wir haben es satt!
EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos diskutierte heute in Berlin mit der Zivilgesellschaft über die EU-Agrarreform.
Morgen ist es so weit:
In Berlin treffen sich tausende Menschen, um gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung zu demonstrieren und eine tiergerechte und nachhaltige EU-Agrarpolitik ohne Gentechnik zu fordern. Über 90 Organisationen rufen dazu auf, bei der bevorstehenden EU-Agrar-Reform die Menschen in der Landwirtschaft in den Mittelpunkt der Politik zu stellen. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos kam bereits heute nach Berlin und hat sich den Fragen der Zivilgesellschaft gestellt. Ca. 130 Bürgerinnen und Bürger kamen zu der Diskussionsveranstaltung im Kongresszentrum. Umweltgerechte und nachhaltige Politik stehe für ihn nicht im Widerspruch zur Wettbewerbsfähigkeit, so der EU-Kommissar. Die Teilnehmer forderten den Kommissar auf, soziale und ökologische Kriterien bei der Reform ausreichend zu berücksichtigen und sich nicht dem Druck der Bundesregierung sowie der Agrarindustrie zu beugen. Am Nachmittag überreichte das „Wir haben es satt“-Bündnis Bundesagrarministerin Aigner 75.000 Unterschriften für eine grünere und gerechtere Vergabe der EU-Agrarsubventionen.
http://www.aerztezeitung.de/news/article/802225/platow-empfehlung-basf-akzeptanz-ungebrochen.html
Ärzte Zeitung, 21.01.2012
PLATOW Empfehlungen
BASF: Akzeptanz an der Börse ist ungebrochen
Deutschland und Agro-Gentechnik – dass passt irgendwie nicht zusammen. Zwar sind einige deutsche Aktiengesellschaften (unter anderem Bayer und KWS Saat) im Geschäft mit gentechnisch veränderten Organismen tätig, doch wird dies in der Öffentlichkeitsarbeit eher sparsam kommuniziert.
Der Chemiegigant BASF fährt sein Engagement nun sogar deutlich zurück. Künftig werden keine speziell auf den europäischen Markt ausgerichteten Produkte mehr entwickelt. Die „entsprechende Akzeptanz“ sei einfach zu gering.
Glücklicherweise ist BASF viel mehr als nur ein Player im Gentechnikmarkt – die Akzeptanz an der Börse ist denn auch ungebrochen. Besonders seit Mitte Dezember schwingen wieder klar die Bullen das Zepter, die Aktie hat seit Ihrem nahezu perfekt getimeten Einstieg inzwischen 37 Prozent an Wert gewonnen und vor wenigen Tagen die 200-Tage-Linie erreicht.
Aber auch auf dem erhöhten Kursniveau ist der Dax-Titel mit einem 2012er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11 und einer Dividendenrendite von 4,1 Prozent interessant. Anleger akkumulieren daher noch bis 56 Euro.
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/25095.html
19.01.2012 |
Patent-Antrag heute endlich im Bundestag
Tomaten als Erfindung? Der Bundestag soll sich nun dagegen ausprechen.
Heute wird im Bundestag ein interfraktioneller Antrag eingebracht, der sich gegen die Patentierung von konventionell gezüchteten Tieren und Pflanzen richtet. Über ein Jahr wurde an dem Antrag gearbeitet, obwohl sich alle Parteien grundsätzlich darin einig sind, Patente auf Tiere und Pflanzen verhindern zu wollen. Der Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft begrüßt den Schritt demnach auch als „längst überfällig“ und geht mit seinen Forderungen über die Inhalte des Antrags hinaus:
Auch gentechnisch veränderte Organismen müssen von der Patentierbarkeit ausgenommen werden. Denn dies sei die eigentliche Triebfeder bei der Entwicklung von Gentechnik-Pflanzen: Nachbau der Ernte zu verhindern sowie Züchter mit ihrer Arbeit zu behindern. Auch der LINKEN fehlt der Hinweis auf Biopatent, die auf einer gentechnischen Arbeit beruhen. Die Partei trägt den Antrag dennoch mit. An der Miteinreichung wurde die Partei jedoch wegen des Unvereinbarkeitsbeschlusses der Unionsfraktion gehindert.
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http://www.ptext.de/nachrichten/pflanzenzuechtung-gentechnik-300363
Pflanzenzüchtung ist mehr als Gentechnik
18.01.2012 – 15:56 – Kategorie: Land- und Forstwirtschaft – (lifepr)
Die Diskussion um Grüne Gentechnik in Deutschland ist in den letzten Tagen erneut aufgeflammt. Dabei wird die öffentliche Diskussion im Zusammenhang mit Pflanzenzüchtung sehr häufig auf das Thema Grüne Gentechnik reduziert. Doch für KWS als einem führenden Unternehmen der Pflanzenzüchtung stellt sich das Thema weitaus differenzierter dar: Pflanzenzüchtung ist weit mehr als nur Gentechnik.
Pflanzenzüchtung basiert auf einem breiten Schatz an genetischen Ressourcen, der immer weiter verbessert und den Veränderungen der Umwelt angepasst wird. Die Produktentwicklung folgt sodann den Anforderungen der Landwirte in aller Welt. Ihr Ziel ist, gute Qualitäten mit hohen Erträgen bei Widerstandskraft gegen Krankheiten und Schädlingen auf ihren Feldern zu erzielen. Auf diesem Wege erfüllen sie die Wünsche der Verbraucher nach gesunden Nahrungsmitteln zu fairen Preisen.
Züchtung und Forschung, die bei KWS Hand in Hand unter einem Dach arbeiten, benutzen hierfür viele unterschiedliche Methoden. Das sind u. a. Kreuzung und Auslese, Hybridzüchtung, Zellbiologie, DNA-Marker, Doppelhaploid-Technologie, Genomforschung und eben auch die Grüne Gentechnik. Diese enge Verzahnung zwischen Züchtung und Forschung und die Nutzung vieler Methoden sind die essentiellen Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Pflanzenzüchtung.
In der Forschung orientiert sich KWS an der Nachfrage auf den Weltmärkten. In weiten Teilen außerhalb Europas nutzen Landwirte gentechnisch veränderte Sorten mittlerweile auf über 150 Mio. Hektar als Standardprodukte. Sie unterscheiden nicht, mit welchen Methoden Pflanzen gezüchtet worden sind, sondern bewerten deren Eigenschaften.
Die zentrale Forschung und Züchtung einschließlich biotechnologischer Verfahren finden am Hauptsitz der KWS in Einbeck und in einem weltweiten Forschungsnetz mit ausgewählten starken Partnern statt. Anwendungsnahe Versuche mit gentechnisch veränderten Sorten werden zunehmend in den Regionen durchgeführt, in denen die Produkte auch nachgefragt und eingesetzt werden.
Fazit: Pflanzenzüchtung und -forschung finden bei KWS weiterhin in Deutschland statt. Die Produkte der global ausgerichteten Forschung in der Grünen Gentechnik werden allerdings nur in den Märkten zum Einsatz kommen, in denen auch eine entsprechende Nachfrage besteht.
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http://www.taz.de/Disput-um-Gentechnik-Schulprojekt/!86005/
Disput um Gentechnik-Schulprojekt
Lobbyalarm im Klassenzimmer
Agrarminister Gert Lindemann will ein hannoversches Gentechnik-Schulprojekt auf ganz Niedersachsen ausweiten. Umweltinitiativen und Grüne sehen darin einseitige Propaganda.von Teresa Havlicek
Umstrittener Plan: Grüne Gentechnik auf niedersächsischen Stundenplänen Bild: dpa
HANNOVER taz | Dieses Thema beschert ihm immer wieder Kritik von Umweltinitiativen und Landtagsgrünen: Erst im Dezember hatte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) angekündigt, ein Lernprojekt zur sogenannten Grünen Gentechnik an Schulen in Hannover auch in diesem Jahr 2012 fortzusetzen. Jetzt bereitet er gar die Ausweitung aufs ganze Land vor – aus „HannoverGen“ soll „NiedersachsenGen“ werden.
Durch biotechnologische Experimente sollen SchülerInnen laut Lindemann „zu einer eigenen Sichtweise“ der Agrogentechnik kommen. 6.000 SchülerInnen haben die „HannoverGen“-Labore an vier Schulen in der Region Hannover seit Projektbeginn 2008 besucht. Die Versuche sollen sie „in die Lage versetzen, sich selbst ein Urteil sowohl über Nutzen als auch Risiken zu bilden“, so Lindemann
Eben das bezweifelt der Grünen-Agrarpolitiker Christian Meyer. Er nennt es einen „Skandal, dieses Projekt der Genlobby fortzusetzen“ und warnt „dringend“ vor einer Ausweitung. „Das klare Ziel ist“, so Meyer, „Propaganda für genmanipulierte Lebensmittel zu machen.“
Auch Annemarie Völling von der Initiative Gentechnikfreie Regionen in Deutschland, einer Kooperation von BUND und der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft, spricht von einem „einseitig ausgerichteten Projekt“. Die Projektkosten in Höhe von rund einer Million Euro trugen bis 2011 zum Großteil Niedersachsens Agrar-, Kultus- und Wissenschaftsministerien. Aber auch aus der Wirtschaft kam Geld: vom Verband der Chemischen Industrie (VCI), dem Saatgutkonzern KWS Saat, der seit Jahren Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Zuckerrüben durchführt, und vom Verein BioRegion, in dessen Beirat neben dem Impfstoffentwickler VPM wiederum auch der VCI sitzt.
Der wissenschaftliche Leiter von „HannoverGen“, Hans-Jörg Jacobsen, Professor für Pflanzenbiotechnologie an der Uni Hannover, ist Vorstand im Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik. Die Lobbyorganisation hat 2009 mit einem offenen Appell an Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) versucht, das Anbauverbot für Genmais zu verhindern. Bei der Agrogentechnik „existieren keine Risiken“, erklärt Jacobsen gerne in Interviews, Kritik weist er als „Mumpitz“ zurück. „HannoverGen“, kündigte Jacobsen schon 2006 an, solle „die Jugend ein bisschen immunisieren gegen diese merkwürdige Propaganda“.
Didaktisch vermittelt wird das etwa im Planspiel „GenFit GmbH“: In einem fiktiven Rollenspiel sollen SchülerInnen entscheiden, ob die Schulmensa bei einer Genfood-Firma Lebensmittel wie den Ketchup „Fit-Tomat“ und den „Gen-ial-Reis“ – beides gentechnisch mit Vitaminen zur Leistungs- und Konzentrationssteigerung angereichert – bestellt. Oder doch „ausgewogene Menüs“ vom Biohof Meyer.
Dem Anspruch, neutral zu informieren, werde „HannoverGen“ mit solchen Materialien nicht gerecht, sagt Annemarie Völling von Gentechnikfreie Regionen. Kritische Argumente würden zwar benannt, im Gegensatz zu Pro-Argumenten aber „nicht sauber“ sowie „verkürzt dargestellt“.
Zwar hätten Gentechnik-Kritiker an „HannoverGen“ nicht mitgewirkt, eine „ausgewogene Informationsvermittlung über Chancen und Risiken“ finde laut einer Evaluation aber trotzdem statt, betont das Landwirtschaftsministerium, das im laufenden Jahr 115.000 Euro für die Fortsetzung des Projekts bereitstellt. Hinzu kommen 16 Anrechnungsstunden für LehrerInnen pro Woche von Kultusminister Bernd Althusmann (CDU). Weil aus der Evaluation auch ein „erheblicher Wissenszuwachs zum Thema Grüne Gentechnik“ hervorgehe, plane man nun den landesweiten Ausbau, erklärt eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums.
Finanzierung und Umsetzung würden derzeit diskutiert. Nach taz-Informationen sind für die Einführung von „NiedersachsenGen“ fast 15 Millionen Euro veranschlagt. Geld aus der Wirtschaft, so die Sprecherin, sei für eine Ausweitung des Projekts aber nicht in Aussicht gestellt.
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news-regional/news/de/24645.html
28.10.2011 |
Landkreis Harz tritt als Mitglied bei Gentechnik-Lobby-Verein aus
Austritt des Harzkreises aus Verein InnoPlanta e.V.
Der Kreistag hat gestern mit großer Mehrheit für den Austritt des Harzkreises aus dem Verein InnoPlanta e.V. gestimmt. Der Verein setzt sich für die Akzeptanzförderung von Agro-Gentechnik und die Vernetzung aller Beteiligten ein. Ein großer Erfolg für die Interessensgemeinschaft Gentechnikfreie Landwirtschaft im Harzkreis (IGHZ), die im Vorfeld Briefe an die Kreisräte geschickt hatte. Denn die Mitgliedschaft des Landkreises in einem Lobbyverein für Agro-Gentechnik, die nach wie vor vom Großteil der Bevölkerung abgelehnt wird, ist nicht nachvollziehbar. „Der Landkreis ist als staatliche Behörde dem Gemeinwohl verpflichtet“, so die Sprecherin der Interessensgemeinschaft Janett Rehmann. „Mit dem Austritt ist es dem Landkreis erstmals möglich, auch biologische oder traditionelle, in jedem Fall aber gentechnikfreie Landwirtschaft wenigstens gleichberechtigt zu unterstützen“, so Rehmann.
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http://www.neues-deutschland.de/artikel/200250.kein-kurzer-prozess.html
von Hendrik Lasch, Magdeburg 21.06.2011 / Wirtschaft
Kein kurzer Prozess
Berufungsverhandlung nach Feldbefreiung in Gatersleben dauert an
Das Berufungsverfahren gegen drei »Feldbefreier« in Magdeburg zieht sich in die Länge – auch, weil die Gentechnik-Gegner einen Stellvertreterstreit führen. Ihrer Meinung nach hätte der Feldversuch, den sie störten, nie genehmigt werden dürfen.
Die Gentechnik-Lobby hat dazugelernt. Bevor am Landgericht Magdeburg die Berufungsverhandlung gegen drei »Feldbefreier« fortgesetzt wird, die im April 2008 in Gatersleben ein Feld mit Genweizen zerstörten, wird vorm Gerichtstor nicht nur ein Transparent der Initiative »Gendreck weg« hochgehalten. Auf einem zweiten Transparent wird auch für »Grüne Vernunft gegen Feldzerstörung« geworben – von einem Verein, der »Skepsis gegen grüne Gentechnik abbauen« will und mit dem Ex-FDP-Abgeordneten Uwe Schrader den gleichen Vorsitzenden hat wie die Lobbyvereinigung InnoPlanta.
Im Gerichtssaal kann der Verein kaum Skepsis abbauen; im Publikum dominieren die Anhänger der drei »Feldbefreier«, die sich gegen ein Urteil des Amtsgerichts Aschersleben wehren. Dort waren Ende 2010 sechs Aktivisten zu Geldstrafen verurteilt worden, weil sie in einer nächtlichen Aktion auf einem Versuchsfeld des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) auf einer Fläche von 250 Quadratmetern gentechnisch veränderte Weizenpflanzen zerstört hatten.
Während die Staatsanwaltschaft gemeinschaftlich begangene Sachbeschädigung sieht, berufen sich die Aktivisten auf rechtfertigenden Notstand: Der Genweizen sei direkt neben den Feldern der Gaterslebener Genbank ausgesät worden, in der viele und seltene Sorten aufbewahrt werden. Das Amtsgericht hatte moderate Geldstrafen verhängt. Gegen das Urteil waren alle sechs Angeklagten und die Staatsanwaltschaft in Berufung gegangen; letztlich hielten diese jedoch nur drei Aktivisten aufrecht.
Im Berufungsverfahren spielt zumindest ein Angeklagter auf Zeit: Er stellte zunächst einen Befangenheitsantrag und monierte gestern nach dessen Ablehnung fehlende Möglichkeit zur Akteneinsicht, weshalb die Verhandlung bis zum 7. Juli ausgesetzt wurde. Daneben versuchen die »Feldbefreier« durch Fragen an die als Zeugin geladene IPK-Versuchsleiterin, die Legitimität des Feldversuchs und damit das Verfolgungsinteresse der Staatsanwaltschaft in Zweifel zu ziehen. Wären Klagen gegen den Genehmigungsbescheid möglich gewesen, hätte dieser höchstwahrscheinlich keinen Bestand gehabt, sagte Rechtsanwältin Karin Brockmann. Ein solches Klagerecht für Umweltverbände gebe es in Deutschland aber nicht: »Deshalb müssen wir die Auseinandersetzung jetzt hier führen.« Ob es angesichts der sehr grundsätzlichen Fragen am 7. Juli zu einem Urteil kommt, ist zweifelhaft.
Neben der Berufung im Strafverfahren läuft auch ein Prozess um Schadenersatz, der schon durch mehrere Instanzen bis zum Bundesgerichtshof gegangen und jetzt wieder beim Landgericht Magdeburg anhängig ist. Bisherigem Urteil zufolge müssen die Feldbefreier grundsätzlich zahlen, allerdings wohl weniger als die vom IPK zunächst geltend gemachte Summe von 170 000 Euro. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.
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Berufungsprozess gegen Feldzerstörer verzögert sich weiter
20.06.11 | 12:47 Uhr Das Urteil im Berufungsprozess gegen drei Gentechnik-Gegner wegen einer Feldzerstörung in Gatersleben am 21. April 2008 lässt auf sich warten. Das Verfahren am Landgericht Magdeburg wurde am Montag nach nur zweieinhalbstündiger Verhandlung erneut unterbrochen, nachdem ein Verteidiger mangelnde Möglichkeiten zur Akteneinsicht beklagt hatte.
Magdeburg (dapd-lsa). Es soll nun am 7. Juli mit der Vernehmung einer Zeugin fortgesetzt werden. Ob dann ein Urteil fällt, ist nicht absehbar.
Wegen der nächtlichen Feldzerstörung, die sich gegen einen Freilandversuch mit gentechnisch verändertem Weizen am Leibnitz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben richtete und bei der Pflanzen auf einer Fläche von 250 Quadratmetern zerstört wurden, waren im November 2010 sechs ‚Feldbefreier‘ vom Amtsgericht Aschersleben wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung zu Geldstrafen verurteilt worden. Gegen das Urteil waren alle Angeklagten und die Staatsanwaltschaft in Berufung gegangen, hatten diese aber später teilweise zurückgezogen. Übrig blieben drei Angeklagte, deren Berufung seit Anfang Juni in Magdeburg verhandelt wird.
Die Angeklagten vertreten die Ansicht, dass mit der Freisetzung der genveränderten Pflanzen in unmittelbarer Nähe zur Genbank in Gatersleben eine Gefahr für Leib und Leben bestanden habe. Sie bezweifeln, dass die Genehmigung des Freilandversuches rechtmäßig war. Zudem führen sie als Argument an, dass sich die Staatsanwaltschaft auf kein öffentliches Interesse für eine Strafverfolgung berufen könne.
Parallel zum Strafverfahren läuft ein zweites Verfahren, in dem der Feldbetreiber Schadenersatz von den sechs Aktivisten fordert. Dieses ging durch mehrere Instanzen bis hin zum Bundesgerichtshof und ist nun wieder beim Magdeburger Landgericht anhängig. Ein Termin für die Fortsetzung steht noch nicht fest.
dapd
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06.06.2011 Langquaid
„Bayern dauerhaft gentechnikanbaufrei”
Der bayerische Umweltminister Dr. Markus Söder hat den Markt Langquaid als Gentechnikanbaufreie Kommune ausgezeichnet.
Söder übergab das Logo – in Gestalt eines Emailschildes – und eine Urkunde an Bürgermeister Herbert Blascheck und Umwelt- und Verbraucherschutzreferent Peter-Michael Schmalz.
Bereits seit dem Jahr 2002 achtet der Markt Langquaid darauf, dass auf Flächen des Marktes kein genmanipuliertes Saatgut ausgebracht wird. Im Jahr 2006 wurde dazu auch einstimmig ein formeller Beschluss gefasst, der besagt, dass aus Gründen des Gesundheitsschutzes von Tier und Mensch, zur Stärkung der kleinbäuerlichen Strukturen und zur Vermeidung von Abhängigkeiten der Landwirte von Gen-Saatgut-Konzernen auf Flächen des Marktes Langquaid kein genmanipuliertes Saatgut ausgebracht werden darf. In alle Pachtverträge des Marktes ist ein diesbezügliches Verbot aufgenommen.
Darüber hinaus ist der Markt Langquaid Gründungsmitglied im Netzwerk Gentechnikfreie Zone Landkreis Kelheim. Dieses Netzwerk wurde am 2006 auf Initiative von Umwelt- und Verbraucherschutzreferent Peter-Michael Schmalz zusammen mit dem Träger des Alternativen Nobelpreises, dem kanadischen Farmer Percy Schmeiser gegründet. Der Markt Langquaid bietet aber auch Informationsveranstaltungen für die örtliche Landwirtschaft an, in denen beispielsweise über wirtschaftliche und gesundheitliche Risiken der Gentechnik in der Landwirtschaft informiert wird.
Staatsminister Dr. Markus Söder betonte bei der Verleihung des Gütesiegels an 35 Kommunen aus Ober- und Niederbayern in Rosenheim, dass die zahlreichen freiwilligen Initiativen in bayerischen Gemeinden, Städten und Landkreisen ein wichtiges Signal für ein gentechnikanbaufreies Bayern setzen.
Rund 100 bayerische Kommunen haben einen Beschluss gefasst, auf eigenen Flächen keine gentechnisch veränderten Pflanzen anbauen zu wollen. Künftig können diese Kommunen unter einem einheitlichen Logo auftreten, um als gemeinsame Initiative verstärkt in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden, so Söder.
In Bayern gab es im vergangenen Jahr erstmals seit 1993 keine Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen. „Jetzt müssen wir sicherstellen, dass Bayern dauerhaft gentechnikanbaufrei bleiben kann”, so Söder. Der Bund müsse dazu das Recht, eigenständig Abstände zwischen Feldern mit und ohne Gentechnik festlegen zu können, auf die Länder übertragen. Dies sei im Koalitionsvertrag vereinbart worden.
Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ist laut Söder mit dem Erhalt der kleinteiligen Landwirtschaft sowie der Vielzahl naturnaher und sensibler Lebensräume in Bayern nicht vereinbar. Die bislang verfügbaren, gentechnisch veränderten Pflanzen böten keinen Mehrwert für bayerische Landwirte. Stattdessen drohe die Landwirtschaft von globalen Saatgutherstellern abhängig zu werden. Zudem seien Umweltrisiken und wirtschaftliche Risiken der Grünen Gentechnik nicht ausreichend geklärt.
Der Markt Langquaid ist die einzige Kommune im Landkreis Kelheim, die als Gentechnikanbaufreie Kommune ausgezeichnet wurde.
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Baden-Württemberg
29.04.2011 .
Ein Bundesland ohne Gentechnik
Stuttgart – Es ist nur ein kleiner Satz auf Seite 41 des grün-roten Koalitionsvertrages: „Baden-Württemberg muss völlig gentechnikfrei bleiben – in Pflanzenbau und Tierzucht.“ Als Begründung wird der „Marktvorteil“ für die heimische Landwirtschaft genannt. Forschung der grünen Gentechnik soll nicht unterstützt werden.
Die Gegner von Gentechnik in landwirtschaftlichen Produkten werden mit dem grün-roten Koalitionsvertrag zufrieden sein. Dort steht in einem einzigen Satz, dass Baden-Württemberg frei von dieser Saatgut verändernden Methode bleiben soll.
„Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten zur Schaffung gentechnikfreier Regionen nutzen“, schreiben die künftigen Regierungspartner. Christian Eichert, Geschäftsführer des Bioland-Verbandes und Sprecher der Initiative „gentechnikfreies Baden-Württemberg“, findet das nur konsequent. „Das ist das, was die breite Bevölkerung wünscht.“ Eichert findet es an der „Zeit, dass auch ein Flächenstaat so etwas angeht“.
Für Joachim Rukwied, den Präsidenten des Landesbauernverbandes, war die Festlegung überflüssig. „Wir sind de facto gentechnikfrei“, sagt Rukwied. Nur sei das Land eben nicht ausdrücklich zur gentechnikfreien Zone erklärt worden. In 32 Regionen haben sich bäuerliche Erzeuger zu solchen Anbauregionen zusammengeschlossen. Bauern-Präsident Rukwied sieht darin nur ein „Etikett“. Der Verband rät seinen Mitgliedslandwirten, kein verändertes Saatgut zu benutzen, weil der Verbraucher es nicht wolle. „Deshalb gibt es im Land aber noch lange kein gentechnikfreies Kühlregal“, sagt Rukwied. Dort liege mit Genenzymen behandelter Käse mit Ilse Aigners gentechnikfrei-Label, das im Ferkelstadium mit GVO-Nahrung gemästet wurde. Man müsse schon genau hinsehen, sagt Rukwied. In Baden-Württemberg wird derzeit kein Genmais oder ähnliches angebaut. Auch Freisetzung von Gensaatgut zu Forschungszwecken gibt es nicht. Doch Rukwied ist, anders als Grün-Rot, grundsätzlich dafür. „Wer in der Wirtschaft vorn dabei sein will, muss auch in der Forschung vorn dabei sein – Gentechnik gehört dazu“, sagt der Landwirt aus Eberstadt im Landkreis Heilbronn.
Bioland-Vertreter Eichert sieht das nicht ganz so. Er verweist auf das Bundesland Oberösterreich, das mit gentechnikfreien Anbau intensiv wirbt. Selbst in Discountern wie „Hofer“, dem österreichischen Aldi, gibt es nur gentechnikfreie regionale Milch zu kaufen. Entscheidend für die Akzeptanz der neuen grün-roten Landesregierung ist aus Sicht des Landesbauernverbandes aber ohnehin die Beibehaltung der Fördermittel. Im Gespräch war, 50 Millionen Euro zu kürzen. „Diesen brutalen Einschnitt könnten wir nicht verkraften“, sagt Rukwied. Ein Ziel hat der Bauernlobbyist im Gespräch mit Winfried Kretschmann schon erreicht: Die Beibehaltung eines eigenständigen Landwirtschaftsministeriums.
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Passauer Neue Presse, Ostern 2011, fragt: „Ist das Bauernsterben gewollt?“
Kommentar eines unserer Plattform-Mitglieder:
INTERESSANTER ARTIKEL!
DIE INDUSTRIE WILL ANSTELLE DER NATURKUNDIGEN, WISSENDEN UND BODENVERBUNDENEN BAUERN LIEBER TRAKTORFAHRENDE GIFTSPRÜHER UND KUNSTDÜNGERSTREUER, DIE BILLIGSTROHSTOFFE LIEFERN, UM DIE GEWINNSPANNE ZWISCHEN ERZEUGERN UND KONSUMENTEN NOCH WEITER AUSEINANDERZUTREIBEN, UM DANN MIT DEN DARAUS ENTSTEHENDEN PROFITEN POLITIKER EINZUKAUFEN, DIE DANN DEN WEG FREIMACHEN FÜR GESETZE UND FÖRDERUNGEN USW. USW.
MAN MUSS SICH IM KLAREN SEIN, DASS DIE BAUERN UND DIE KONSUMENTEN GLEICH BETROGEN WERDEN, EINER WIRD GEGEN DEN ANDEREN AUSGESPIELT, UND EINE MITBESTIMMUNG DER BETROFFENEN IST GANZ UND GAR AUSGESCHLOSSEN. NUR DER ENGE ZUSAMMENSCHLUSS VON BAUERN UND KONSUMENTEN KANN DIE SITUATION ENTSCHÄRFEN!
Kommentar eines unserer Plattform-Mitglieder:
INTERESSANTER ARTIKEL!
DIE INDUSTRIE WILL ANSTELLE DER NATURKUNDIGEN, WISSENDEN UND BODENVERBUNDENEN BAUERN LIEBER TRAKTORFAHRENDE GIFTSPRÜHER UND KUNSTDÜNGERSTREUER, DIE BILLIGSTROHSTOFFE LIEFERN, UM DIE GEWINNSPANNE ZWISCHEN ERZEUGERN UND KONSUMENTEN NOCH WEITER AUSEINANDERZUTREIBEN, UM DANN MIT DEN DARAUS ENTSTEHENDEN PROFITEN POLITIKER EINZUKAUFEN, DIE DANN DEN WEG FREIMACHEN FÜR GESETZE UND FÖRDERUNGEN USW. USW.
MAN MUSS SICH IM KLAREN SEIN, DASS DIE BAUERN UND DIE KONSUMENTEN GLEICH BETROGEN WERDEN, EINER WIRD GEGEN DEN ANDEREN AUSGESPIELT, UND EINE MITBESTIMMUNG DER BETROFFENEN IST GANZ UND GAR AUSGESCHLOSSEN. NUR DER ENGE ZUSAMMENSCHLUSS VON BAUERN UND KONSUMENTEN KANN DIE SITUATION ENTSCHÄRFEN!
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news-regional/news/de/23579.html
06.04.2011 | permalink
Vernichtung des mit Gentechnik verunreinigten Saatguts war rechtens
Die genaue Wirkung von Gentech-Mais ist unklar.
Die von der Bayerischen Regierung angeordnete Vernichtung des mit Gentechnik verunreinigten Saatguts im Frühjahr letzten Jahres war rechtens. Das bestätigte das Verwaltungsgericht Augsburg. Mehrere Landwirte hatten geklagt und sich Schadensersatz erhofft, weil sie das Saatgut, das mit dem gentechnisch verändertem Mais NK 603 verunreinigt war, unwissentlich aussäten. Der Anbau verstieß aber dennoch gegen das Gentechnikgesetz, so das Verwaltungsgericht. Denn der NK 603 ist zum Anbau in der EU nicht zugelassen. Somit ist ungeklärt, welche Gefahren von dem in freier Natur wachsenden Gentechnik-Mais ausgehen.
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„Landwirte müssen wachsam sein“
024.03.11|Region Wolfratshsn.|1Facebook
Bad Tölz-Wolfratshausen/Sachsenkam – „Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht da, wo wir sein müssten“, konstatierte Landwirtschaftsminister Helmut Brunner beim überregionalen Milchbauernabend auf dem Reutberg.
Landwirtschaftsminister Helmut Brunner sprach vor mehr als 2000 Bauern beim Milchbauernabend des BDM auf dem Reutberg. Er plädierte dafür, den Bürokratismus einzudämmen, der vielen Bauern das Leben schwer macht. Foto: red
Mehr als 2000 Besucher füllten wieder das große Festzelt. Neben der Problematik der Agro-Gentechnik gab Helmut Brunner einen Überblick über die aktuelle bayerische Agrarpolitik. Man habe intensiv an deren Leitbild gearbeitet. Die dabei herausgefilterten Eckpunkte: eine Verstärkung von Bildung und Weiterbildung, die Erschließung zusätzlicher Einnahmequellen und ein Anschub der Innovationskraft. Derzeit, so Brunner, sei eine erfreuliche Steigerung des Exportes und damit auch ein Anstieg der Erzeugerpreise zu verzeichnen.
Aber wie müsse man agieren, um so große Preisabstürze wie in der Vergangenheit zu verhindern? Ein vom BDM vorgeschlagener und von ihm umgesetzter „Runder Tisch“ mit Vertretern aller milchwirtschaftlichen Organisationen habe sich, so der Minister, auf folgende Maßnahmen verständigt: „Wir brauchen eine Änderung des Marktstrukturgesetzes, eine Stärkung der Marktkompetenz der Erzeuger und deren Organisationen, vierteljährliche Milchmarktgespräche und ein Konzept für die Zusammenarbeit in einer Branchenorganisation.“
Im Bereich der EU-Agrarpolitik gab es zuletzt Verunsicherung um den Begriff des „aktiven Landwirts“. „Diese Bezeichnung ist nicht an eine Mindest-Hektarzahl gebunden“, versicherte Brunner. „Ein aktiver Landwirt ist derjenige, der seinen Betrieb selbst bewirtschaftet und zur Kulturlandschaft beiträgt.“
Beim Kulturlandschaftsprogramm habe man „moderate Anpassungen“ vornehmen müssen. Verringern soll sich nach Brunners Willen auch der Bürokratismus. In Bezug auf die Anbindehaltung gebe es offiziell keine neuen Vorgaben. „Wir müssen hier aber wachsam sein, denn ein Verbot würde für viele Bauern ein vorzeitiges Aus bedeuten.“ Ein wesentlicher Faktor für den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft ist der Verbraucher. Um die Konsumenten noch besser zu erreichen, habe er sich bemüht, dass für Bayern ein „Kompetenzzentrum Ernährung“ eingerichtet wird, in dem unter anderem auch Multiplikatoren ausgebildet werden. „Denn“, so der Minister, „der Verbraucher will mehr Auskunft über die Herkunft der Nahrungsmittel, und wir müssen den Mehrwert der regionalen Produkte darstellen.“
zurück zur Übersicht: Region Wolfratshsn.
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http://www.genfoodneindanke.de/wp/2011/03/25
naturkost.de – 25.03.2010
Bundesregierung gibt zu: Agro-Gentechnik fördert Superunkräuter
von Leo Frühschütz
Der massive Anbau herbizidtoleranter Gentech-Pflanzen in den USA hat dort resistente Unkräuter entstehen lassen. Um diese zu bekämpfen, werden in gentechnisch veränderten Kulturen deutlich mehr Pestizide ausgebracht als in konventionell angebauten Kulturen. Diese Zusammenhänge hat die Bundesregierung in ihrer Antwort [1] auf eine Anfrage der SPD ausdrücklich bestätigt. Allerdings seien diese Erfahrungen nicht auf die anders strukturierte deutsche Landwirtschaft übertragbar. Doch auch hierzulande gibt es Unkräuter, die gegen Herbizide resistent sind – vom ganz normalen Spritzen.
„Es besteht ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem seit einigen Jahren stark angestiegenen Anbau gentechnisch veränderter herbizidtoleranter Kulturpflanzen in den USA in Verbindung mit dem entsprechenden Einsatz von Herbiziden und den dort durch das Auftreten herbizidtoleranter Unkräuter verursachten Problemen für Landwirte“, schreibt die Bundesregierung in Drucksache 17/5027. Sie bestätigt, dass die Farmer zur Bekämpfung solcher Superunkräuter zusätzlich zu Glyphosat weitere Wirkstoffe einsetzen müssen. „So war der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (gemessen in Wirkstoffmenge pro Fläche) in den USA im Jahr 2008 in gentechnisch veränderten Kulturen deutlich höher als in konventionell angebauten Kulturen.“ Die Bundesregierung weist darauf hin, dass die Selektion von resistenten Unkräutern unabhängig vom Anbausystem vor durch die einseitige Anwendung von Herbiziden gefördert wird. Dies sei bei gentechnisch veränderten Pflanzen, die gegen ein Herbizid tolerant sind, häufig der Fall, komme aber auch in der konventionellen Landwirtschaft vor.
Ausführlich geht die Anfrage auf resistente Unkräuter auf deutschen Äckern ein. Bisher sind bei 16 Unkrautarten Resistenzen aufgetreten. In den 80er-Jahren wurden Unkräuter vor allem gegen das inzwischen verbotene Herbizid Atrazin resistent. In den letzten Jahren sind die Resistenzfälle bei Ackerfuchsschwanz und Windhalm deutlich angestiegen. Die beiden Arten wurden vor allem gegen die Wirkstoffgruppen der ACCase-Inhibitoren und der ALS-Inhibitoren unempfindlich. Glyphosat spielt dagegen, anders als in den USA, keine Rolle. Die Bundesregierung geht davon aus, dass etwa 250.000 Hektar Ackerfläche von einer Acker-Fuchsschwanz-Resistenz betroffen sind und 100.000 ha von einer Windhalm-Resistenz. Zahlen aus Bayern gehen von Acker-Fuchsschwanz-Resistenz auf mehr als 15 Prozent der Anbaufläche und von Windhalm-Resistenz auf fünf Prozent der Flächen aus. Einzige Möglichkeit der Bekämpfung: Zusätzliche Herbizide einsetzen.
[1] http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/050/1705027.pdf
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http://www.umweltruf.de/news/111/news0.php3?nummer=49703
europaticker:
Erklärter Mehrheitswille von Landwirten und Verbrauchern:
GVO-Reinheitsgebot für Saatgut darf nicht fallen
Nach Ansicht des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. ist das Vorgehen der Bundesregierung und einiger Bundesländer gegen die strikte Reinhaltung von Saatgut und Futtermitteln von gentechnischen Verunreinigungen ein Skandal, weil damit wieder einmal gegen den mehrheitlichen Willen von Verbrauchern und Landwirten entschieden wird.
Nachdem Deutschland erst vor kurzem auf EU-Ebene für den Wegfall der Nulltoleranz bei nicht zugelassenen Futtermitteln gestimmt hat, haben nun die Bundesländer Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein eine Initiative zur Aufhebung der Nulltoleranz für gentechnische Verunreinigungen bei Saatgut in Deutschland gestartet. In der nächsten Bundesratssitzung am 18. März soll über den Entschließungsantrag dieser Bundesländer, die die bisher geltende strikte Reinhaltung von herkömmlichem Saatgut durch so genannte technische Schwellenwerte kippen wollen, abgestimmt werden.
Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. fordert alle Bundesländer auf, diesen Entschließungsantrag zurückzuziehen bzw. kategorisch abzulehnen. Auch eine Enthaltung zu diesem Thema ist angesichts der wegweisenden Bedeutung dieser Entscheidung nicht akzeptabel.
Durch die Einführung von Schwellenwerten für Futtermittel und Saatgut wird für die Landwirte eine gentechnikfreie Landwirtschaft unmöglich gemacht und die Bedürfnisse der Verbraucher schlicht ignoriert.
Angeblich sind die GVO-Schwellenwerte im Saatgut erforderlich, weil es unmöglich ist, Anbau und Saatgut absolut sauber zu halten.
„Die Behauptung, dass es sehr schwer ist, überhaupt noch gentechnikfreies Saatgut zu produzieren, ist schlicht eine Lüge“, kritisiert BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. „Würde dies zutreffen, würde dies bedeuten, dass eine Koexistenz von GVO-Anbau und gentechnikfreier Landwirtschaft unmöglich wäre. Die laut Gentechnik-Konzernen mögliche Koexistenz aber ist die Entscheidungsbasis für die Zulassung von GVO-Pflanzen. Es müssten somit alle bisherigen Zulassungen von GVO-Pflanzen verboten werden. Wenn aber doch eine Koexistenz möglich ist, können wir auch weiterhin absolut sauberes Saatgut einfordern.“
Der BDM setzt im Konzept für seine Marke „Die faire Milch“ voll auf Gentechnikfreiheit und kann bisher gerade auch durch den kategorischen Ausschluss von Futtermitteln aus Übersee den Eintrag gentechnisch manipulierter Futterpflanzen vermeiden. Dieses für die Verbraucher wichtige Kriterium darf nicht durch eine falsche Entscheidung der Bundesländer leichtfertig gefährdet werden. Der BDM fordert deshalb auch alle Molkereien, die gentechnikfreie Milch anbieten, zu einem deutlichen Appell gegen die Einführung der Gentechnik durch die Hintertür auf.
„Wenn einige Politiker schon ihre Augen und Ohren vor allen ethischen Bedenken verschließen, können wir nur hoffen, dass sie wenigstens hellhörig auf wirtschaftliche Argumente reagieren“, erklärt Romuald Schaber. „Gentechnikfreie Lebensmittel erfahren gerade auch in Ländern, die „gentechnikdominiert“ sind, einen regelrechten Boom. Hier könnten sich für die deutsche Lebensmittelproduktion hervorragende Exportchancen mit entsprechender Wertschöpfung ergeben. Die Öffnung für GVO-Verunreinigungen hingegen nützt nicht uns in Europa, sondern anderen Staaten, die damit hier ihre GVO-Produkte leichter absetzen könnten.“
Vertiefend zum Hintergrund: Warum ist der vermeintlich niedrige technische GVO-Schwellenwert tatsächlich so gefährlich?
Aus Sicht der Landwirte ist die Einführung von GVO-Schwellenwerten im Saatgut der „Tod des Nachbaus“. Kein Landwirt kann genau wissen, wie viele GVO-Anteile in seinem gekauften Saatgut sind. Blüht z.B. die GVO-Gerste im gekauften Saatgut nur eine Stunde früher als die normale Gerste, können laut Experten aus z.B. 0,1 % GVO plötzlich 1 oder 3 % werden. Die Gefahr besteht bereits bei mehr oder minder strengen Selbstbefruchtern wie Weizen, Hafer, Gerste und Dinkel. Dramatisch sind die Auskreuzungsraten bei Fremdbefruchtern wie Triticale, Roggen und Mais. Da können aus einem Schwellenwert von z.B. 0,1 % während der Blütezeit ganz schnell 10% GVO-Anteil im Erntegut werden. Das aber kann kein Landwirt voraussehen und abschätzen. Der Landwirt wird damit entweder dazu gezwungen, sehr teure Analysen (über 300 Euro pro Probe) durchführen zu lassen oder jedes Jahr komplett neues Saatgut zu kaufen – zum großen wirtschaftlichen Nutzen der Agromultis, die bereits wesentliche Teile des Saatguthandels in ihren Händen halten. Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM)
(erschienen im Europaticker)
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/23440.html
14.03.2011 | permalink
Gentechnik: Baden-Württemberg rudert in Saatgutfrage zurück
Benedikt Haerlin (Foto im Artikel) setzt sich mit Save our Seeds schon seit Jahren für die Reinhaltung des Saatgutes ein.
Weitere Informationen: www.saveourseeds.org
Dem baden-württembergischen Landwirtschaftsministerium wird seitens der Landtagsgrünen vorgeworfen, nicht mehr für die Reinheit des Saatgutes einzustehen. Das Ministerium weist den Vorwurf zurück und teilte am Wochenende mit, dies entbehre jeglicher Grundlage. Vergangene Woche hatte Baden-Württemberg gemeinsam mit Niedersachsen und Schleswig-Holstein eine Änderung der Verwaltungsvorschrift im Bundesrat gefordert, eine „praktikable technische Lösung für die Nulltoleranz bei Saatgut baldmöglichst zu definieren“. Das Ministerium verschanzt sich nun hinter der Argumentation es gäbe in der Bundesrepublik Deutschland keine einheitlich festgelegten Regeln zur labortechnischen Untersuchung von eventuell gentechnisch verändertem Saatgut. Es gäbe auch keine einheitliche Vorgehensweise bei der Beprobung, Untersuchung und Interpretation der Ergebnisse. Eine Forderung nach einem Grenz- oder Toleranzwert bei Saatgut, sei dies jedoch nicht. Nach Angaben von Benedikt Haerlin, Save our Seeds, existieren bereits einheitliche Verfahrensregeln. Seiner Einschätzung nach zielt das Ministerium vornehmlich darauf ab, Ergebnisse so interpretieren zu können, dass der Nachweis von GVO im Saatgut bei den Stichproben der Länderbehörden nicht in jedem Falle zu einer Aberkennung der Saatgutzulassung führt. Dennoch begrüßt er die Klarstellung aus Baden-Württemberg, fordert jedoch die Bundesländer dennoch auf, den Antrag abzulehnen und zu dokumentieren, dass sie es mit der Einhaltung der Nulltoleranz in der Praxis weiterhin ernst meinen.
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Der Bund Naturschutz informiert und apelliert: Futtermittel ohne Gentechnik
von Redaktion, am 24. Januar 2011
Aushang in der Metzgerei Trautner
Die Verbraucher wollen tierische Produkte wie Milch, Fleisch, Eier, ohne Gentechnik. Der Bund Naturschutz (BN) apelliert daher an die Bauern, weil inzwischen ohne Gentechnik füttern, die gentechnikfreie Produktion keine Frage mehr des Könnens, sondern des Wollens ist, die Erzeugung umzustellen. Die Metzgerei Trautner in Kirchehrenbach machts richtig. Hier werden per Aushang bereits die Kunden informiert, dass zum Beispiel die angebotenen Eier nur mit Futtermittel ohne Gentechnik erzeugt wurden. Qualtitätssiegel: Ohne Gentechnik. Kommt sehr gut beim Verbraucher an.
Im Rahmen der Ausweitung des Dioxinskandals verstärkt der Bund Naturschutz seine Forderung an die Landwirte nach gentechnikfreiem Futtermittel denn, nach BN-Meinung ist gentechnikfreie Fütterung nur noch eine Frage des Wollens! Die BN-Forderung an die Verbraucher: Fragen sie bei tierischen Produkten den Marktleiter: „Ohne Gentechnik?“ Der Lebensmittelhandel braucht den Druck der intensiven Nachfrage nach tierischen Produkten, die ohne Gentechnik erzeugt wurden. BN-Kreisvorsitzender Heinrich Kattenbeck ist davon überzeugt, wer ohne Gentechnik produziert, wird künftig die höher bezahlten Qualitätsangebote auch abgenommen bekommen.
Warum eigentlich gentechnikfrei?
BN-Kreisvorsitzender Heinrich Kattenbeck: Es ist eine Uraufgabe der Landwirtschaft gesunde Lebensmittel zu erzeugen und nicht die Konzerngewinne zu erhöhen“. Deshalb der BN-Apell an die Bauern positiv in die Zukunft denken und handeln nach der jetzigen Möglichkeit: „ja, wir können gentechnikfrei erzeugen, wir machen es, weil wir als Bauern die Verantwortung haben.“ Den Bauern läuft sonst der Markt davon, wenn sie künftig nicht gentechnikfrei füttern bei tierischen Produkten.“
Auch bei den „Handelsriesen“ zeigen immer mehr das Interesse nach gentechnikfrei erzeugten Produkten. Der Lebensmittelhandel sucht immer mehr und jetzt nach der Ausweitung des Dioxinskandals verstärkt tierische Produkte, die ohne Gentechnik erzeugt wurden.
Der BN ermuntert daher die Verbraucher beim Einkaufen auf das Markenzeichen, Ohne Gentechnik, zu achten bzw. beim Marktleiter nachzufragen: „Wurde das Produkt Ohne Gentechnik Fütterung erzeugt?“
Wenn es nach dem BN-Kreisvorsitzenden Kattenbeck ginge, müsste die Forderung und der Druck der Bauern an und auf die Futtermittelhändler mehr dahin gehen: die Futtermittelhändler haben das zu liefern, was die freien Bauern wollen, damit sie den steigenden Bedarf der Verbraucher nach Produkten ohne gentechnisch verändertem Futtermittel erfüllen können!
Die internationalen Warenmärkte zeigen täglich, dass es gentechnikfreie Futtermittel in mehr als ausreichender Menge gibt und auch künftig geben wird.
Fakt ist für den BN, dass heute die ganze EU (alle 27 EU-Staaten) ohne jeglichen Engpass sofort auf gentechnikfreie Futtermittel einschließlich Soja umstellen könnten.
Es gibt genügend interessante Futtermittelhändler die ein Partner für interessierte Bauern sind, günstigst kalkulieren und garantiert sichere und zuverlässige Nachlieferung gewährleisten. Wie der BN-Vorsitzender aus sicherer Quelle erfahren hat, ist die flächendeckende Versorgung des ganzen Landes mit gentechnikfreien Futtermittel gesichert. Damit ist die Grundlage für die Vermarkter erfüllt und die Umstellung auf verbraucherfreundliche, gesunde Lebensmittel für die Zukunft gesichert.
Ganz Deutschland kann lückenlos versorgt werden
BN-Kreisvorsitzender Kattenbeck: „ Die bisherigen „Pockereien“ einzelner Futtermittel-Großhändler mit hohen Mehrpreisen für GVO-freie Ware sind vorbei. „Die neue Kennzeichnung der Lebensmittel „ohne Gentechnik“ war längst überfällig. Nun ist sie da, siehe Aushang in der Metzgerei Trautner in Kirchehrenbach. Jetzt wird der Verbraucher reell informiert und kann gentechnikfrei einkaufen.“ Der BN-Vorsitzende ist davon überzeugt: Durch die neue Kennzeichnung der Lebensmittel: ohne Gentechnik, wird sich der Markt verändern. Sie ist keine Verbrauchertäuschung, sondern endlich die reelle Information der Verbraucher. Grundlage für diese Kennzeichnung ist die Verwendung gentechnikfreier Futtermittel.
Für den Landwirt stellen sich künftig nicht mehr die Fragen: „kann ich gentechnikfrei produzieren: „Ja!“ Oder: Kann ich meine Produkte ohne Gentechnik Futtermittel verkaufen?“ „Ja!“ Tendenz: Der Lebensmittelhandel kauft immer mehr tierische Produkte in Ländern ein,wo gentechnikfreie Fütterung vorgeschrieben ist.
An die Adresse der Landwirte geht der BN-Apell: Jetzt können sie jederzeit gentechnikfrei erzeugen. Jegliche andere Aussage ist falsch. Die Verbraucher ermuntert der BN: Wir wollen mithelfen als Verbraucher, dass unsere Bauern bei tierischen Produkten mit Futtermittel ohne Gentechnik künftig ihre Qualitätserzeugnisse lohnender verkaufen können.
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http://nachrichten.t-online.de/lindemann-fuer-neue-gentechnik-kenzeichnung/id_44097086/index
Lindemann für neue Gentechnik-Kennzeichnung
21.01.2011, 14:52 Uhr | DAPD
Hannover (dapd-nrd). Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) verlangt den Ersatz des Lebensmittel-Labels „ohne Gentechnik“ durch eine eindeutige und umfassende Gentechnik-Kennzeichnung. Die derzeitige Kennzeichnung sei lückenhaft, sagte der CDU-Politiker am Freitag im Landtag in Hannover.
Wenn etwa gentechnisch veränderte Pflanzen an Nutztiere verfüttert würden, müssten so erzeugte Eier, Milch oder Fleisch nicht den Zusatz „gentechnisch verändert“ tragen. Auch Vitamine oder Enzymen, die mithilfe gentechnisch veränderter Organismen hergestellt würden und Lebensmitteln zugesetzt würden, führten nicht zur Kennzeichnung des Endprodukts.
Die derzeitige Regelung führe zu Rechtsunsicherheit und im Einzelfall auch zu Verbrauchertäuschung, bemängelte Lindemann. Man müsse sie durch eine differenziertes und verbraucherfreundliches Kennzeichnungssystem, „eine konsequente und umfassende Gentechnik-Kennzeichnung für Lebens- und Futtermittel“, ersetzen. Nur dies ermögliche dem Verbraucher fundierte Entscheidungen. Die Bundesregierung müsse sich auf europäischer und internationaler Ebene für die vollständige Kennzeichnung einsetzen. Akzeptanz der Gentechnik beim Bürger setze Kenntnis über deren Verwendung voraus. Dafür sei eine umfassende Kennzeichnung ein wichtiges Instrument.
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http://genfood.wordpress.com/2008/01/12/weil-die-biene-achtmal-weiter-fliegt/
Weil die Biene achtmal weiter fliegt
Geschrieben von genfood am 12. Januar 2008
Immer mehr Landwirte in der Rhön verzichten auf gentechnisch verändertes Saatgut und Futter
Von Carsten Kallenbach
Rhön – Die Landwirte im Biosphärenreservat Rhön verlängern ihr Moratorium aus dem Jahr 2004 und werden auch in den nächsten drei Jahren auf den Anbau gentechnisch veränderter Organismen verzichten. Mit einer landwirtschaftlichen Fläche von momentan mehr als 60 000 Hektar gehört die Rhön inzwischen zu den größten gentechnikfreien Regionen der Bundesrepublik. Ganz so viel Grund und Boden kann die Region „Zivilcourage Vogelsberg“ nicht aufbringen. Dafür gehen die Bauern hier einen Schritt weiter: Sie verzichten nicht nur auf den Anbau gentechnisch veränderten Saatguts, sondern lehnen auch gentechnisch manipulierte Futtermittel ab.
Hunderte Landwirte vereint
Die Anbauzone „Biosphärenreservat Rhön“ vereint Hunderte Landwirte aus Thüringen, Hessen und Bayern. 2004 hatten sich die Kreisbauernverbände aus Fulda (Hessen), Rhön-Grabfeld und Bad Neustadt (Bayern) sowie aus dem Wartburgkreis und dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen (Thüringen) an die Spitze der Bestrebungen gestellt, eine gentechnikfreie Region auszurufen.
„Die Rahmenbedingungen, sich erneut für eine gentechnikfreie Anbauzone einzusetzen, haben sich nicht geändert. Im Gegenteil: Auf die Landwirte hat der Druck seitens der Saatgutkonzerne eher noch zugenommen, und keine der Befürchtungen, die es gibt, wenn man gentechnisch veränderte Organismen anbaut, konnte bisher entkräftet werden“, sagt der Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön in Oberelsbach, Regierungsdirektor Michael Geier. Er wendet sich vor allem gegen die Verharmlosung von genmanipulierten Pflanzen. „Als die ersten Funde der amerikanischen Ambrosia auftauchten, einer Pflanze, die dem Beifuß zum Verwechseln ähnlich sieht, hieß es, dass von ihr keine Gefahr ausgeht. Heute ist in Hinsicht auf diese Pflanze nichts mehr unter Kontrolle. Sie hat bei uns keine natürlichen Feinde und verbreitet sich überall. Inzwischen weiß man, dass ihr Pollen einer der stärksten natürlichen Allergieauslöser ist. Auch bei der grünen Gentechnik hören wir immer wieder, dass alles unter Kontrolle ist. Die Natur arbeitet da aber wie das Wasser: Es findet jede Ritze, um irgendwo hinzukommen“, warnt Geier.
Für Geier ist die Verlängerung des Moratoriums mehr als eine Abwehrhaltung. „Wir positionieren uns damit als ganze Region. Und das ist eine Position, die zu uns als Rhön mit einer intakten Kulturlandschaft passt.“
Ein Drittel aller bayerischen Rhön-Betriebe hatte vor drei Jahren das Moratorium unterzeichnet. Damit galt eine Fläche von 17 824 Hektar als gentechnikfrei. Jetzt wurden die Landwirte wieder angeschrieben, ob sie auch für die nächsten drei Jahre freiwillig Nein zur Gentechnik sagen. „Und das werden sie tun, da bin ich sicher. Es gibt sogar Anzeichen, dass sich noch wesentlich mehr als 2004 unserer Bewegung anschließen“, meint Geier.
Im hessischen Landkreis Fulda hatten sich bislang 441 Haupt- und Nebenerwerbslandwirte am Moratorium beteiligt. Das entsprach einer Fläche von rund 14 000 Hektar. Bereits Ende November 2007 war diese Zahl auf 557 Betriebe gestiegen, die als gentechnikfrei geltende landwirtschaftliche Fläche damit auf fast 23 000 Hektar. „Das entspricht rund 40 Prozent. Unser Ziel liegt bei mehr als 50 Prozent, und ich bin optimistisch, dass wir das erreichen“, erklärt Eugen Sauer vom Fachdienst Landwirtschaft beim Landkreis Fulda. Auch er sagt, dass es in der Zwischenzeit keinerlei Erkenntniszuwachs gegeben habe, was die Risiken oder Chancen der grünen Gentechnik betrifft. Aus Sicht von Eugen Sauer ist der Hauptgrund für die Landwirte, sich vorerst gegen verändertes Saatgut zu wenden, die Frage der Haftung. Danach kommen eventuelle gesundheitliche Risiken und das Risiko, die Artenvielfalt zu beeinträchtigen.
Die Initiative will vor allem die Haupterwerbslandwirte überzeugen. Für Nebenerwerbslandwirte mit teils weniger als zehn Hektar Fläche seien gentechnisch veränderte Pflanzen ohnehin nicht lukrativ. Im Landkreis Fulda haben sich jetzt Landrat Bernd Woide, der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Lothar Röder und Kreislandwirt Matthias Bug an die Spitze der Bewegung gestellt. Das ist für andere Landkreise außerhalb der Rhön nicht selbstverständlich.
In Thüringen hatten sich vor drei Jahren lediglich zehn Betriebe der Anbauregion angeschlossen. Doch aufgrund der großen Agrarstrukturen kam mit ihnen problemlos ein Drittel der insgesamt 60 000 Hektar zusammen. „Es ist eine lohnenswerte Sache, sich gegen die grüne Gentechnik einzusetzen. Deshalb muss diese Bewegung weitergehen“, sagt der Geschäftsführer der Landschaftspflege-Agrarhöfe Kaltensundheim, Dr. Aribert Bach. Sein ökologisch wirtschaftender Betrieb darf ohnehin weder gentechnisch verändertes Saatgut anbauen noch derartiges Futter verwenden. „Aus meiner Sicht und auch aus der vieler konventionell wirtschaftenden Landwirte stellt uns die Natur so viel Genmaterial zur Verfügung, dass wir das manipulierte gar nicht brauchen. Zweitens begeben sich Landwirte, die gentechnisch verändertes Saatgut anbauen, in eine vollständige Abhängigkeit weniger Saatgutkonzerne und der mit ihnen arbeitenden Pflanzenschutzmittelhersteller.“ Und: „Wenn der erste Skandal mit der grünen Gentechnik passiert, dann wird das wieder alleine auf dem Rücken des Landwirts ausgetragen – so wie es bei BSE gewesen ist.“ Letztlich entscheide jedoch der Verbraucher, wohin der weitere Weg führt.
Thüringen, ein weißer Fleck?
In der Bundesrepublik gibt es laut Statistik des BUND momentan 173 ausgewiesene gentechnikfreie Regionen und Initiativen mit rund einer Million Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. In Wirklichkeit liegt die Zahl höher. In Thüringen werden alleine 30 000 Hektar so bewirtschaftet. „Allerdings gelten wir nicht als gentechnikfreie Region, weil die Flächen nicht zusammenhängen. Wir haben zwar deutlich mehr Fläche als im hessischen oder bayerischen Teil des Biosphärenreservates, aber eben aufgrund der Struktur große Lücken dazwischen“, nennt Dr. Frank Augsten vom „Aktionsbündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft in Thüringen“ ein Definitionsproblem, das sich die Gegner der Gentechnik selbst auferlegt haben. Daher erscheint Thüringen als weißer Fleck auf der Übersichtskarte. Bayern wirbt dagegen mit 42 Regionen und Initiativen; Baden-Württemberg mit 24.
Eine Art deutschen Vorbildcharakter trägt die Region „Zivilcourage Vogelsberg“, die sich inzwischen über zwölf Dörfer und Städtchen des hessischen Vogelsbergkreises erstreckt und 52 Initiativen mit 182 Landwirten vereint. Momentan gelten hier 11 295 Hektar als gentechnikfrei. Der Vorbildcharakter der „Zivilcourage“ liegt in seinem konsequenten Nein gegen die grüne Gentechnik, das den Verzicht auf gentechnisch manipulierte Futtermittel einschließt. Im März 2007 wurde eine Einkaufsgemeinschaft gegründet. Mit 3850 Tonnen Futter ist sie binnen eines Dreivierteljahres zu einer der größten Einkaufsgemeinschaften dieser Art in der Bundesrepublik geworden. „Mittlerweile fragen bei uns auch Landwirte aus der Rhön und aus der Region Kassel gentechnikfreies Futter nach“, sagt Landwirt Dr. Peter Hamel aus Storndorf. Er war der Erste, der vor zwei Jahren eine Selbstverpflichtungserklärung unterzeichnete, komplett auf Gentechnik zu verzichten.
Der Auslöser war ein Patentanspruch für Schweine seitens des amerikanischen Monsanto-Konzerns, der weltweit rund 90 Prozent aller Patente für gentechnisch veränderte Saaten innehat. Dr. Peter Hamel ist Schweinezüchter und hält das recht seltene Schwäbisch-Hessische Schwein. „Diese Rasse wäre von dem Patentanspruch betroffen. Deshalb habe ich mich intensiv mit der Gentechnik befasst, habe fachkundige Argumente gesammelt, bin von Hof zu Hof gezogen und habe meine Kollegen überzeugen können. 2006 war Storndorf gentechnikfrei“, berichtet er. Schnell traten Landwirte aus den umliegenden Orten der Initiative bei. „Der größte Nachteil der Agrogentechnik liegt darin, dass sie nicht wieder zurückgeholt werden kann, wenn sie einmal freigesetzt wurde. Bei der Atomkraft gibt es eine Halbwertzeit. Die Radioaktivität baut sich ab. Bei der grünen Gentechnik haben wir aber Verdopplungszeiten. Die Vermehrung geht immer weiter“, sagt Hamel.
Dr. Peter Hamel geht noch immer von Hof zu Hof. Mittlerweile hat er viele wissenschaftliche Gutachten gelesen, die ein düsteres Bild von der Gentechnik zeichnen. Beispiel Soja. Gen-Soja sei nur scheinbar billiger. „Doch sie hat einen niedrigeren Proteingehalt als gentechnikfreie. Also muss der Landwirt mehr füttern, um den gleichen Effekt zu erzielen. Unter dem Strich kommt er nicht billiger weg. Und es gibt Hinweise, dass die Krankheitsanfälligkeit der Tiere steigt. Es ist also ein Teufelskreis, aus dem niemand mehr herauskommt“, warnt der Landwirt.
Das Bestreben, ein Ausbreiten der grünen Gentechnik zu verhindern, stellt die größte landwirtschaftliche Basisbewegung der letzten Jahre dar. Zu dieser Einschätzung gelangt der BUND auf seiner Internetseite http://www.gentechnikfreie-regionen.de. „Allerdings ist dieser Widerstand auch notwendig, denn der Anbau veränderter Organismen steigt in Deutschland Jahr für Jahr rasant an“, sagt Hamel. 2005 waren es 341 Hektar, 2006 rund 950 Hektar. Im letzten Jahr gab es – nach der Zulassung von drei gentechnisch veränderten Maissorten – einen Sprung auf 2685 Hektar. Die Hälfte der Anbaufläche liegt in Brandenburg, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (24 Prozent), Sachsen (21) und Sachsen-Anhalt (4). In den Bundesländern Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern liegt der Anteil unter einem Prozent, in Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein unter 0,1 Prozent. Im Saarland sowie in Berlin, Bremen und Hamburg werden bislang keine veränderten Saaten angebaut.
Pollen wird weit transportiert
Das größte Risiko für die Natur und den Menschen sieht Michael Geier beim gentechnisch veränderten Raps. „Sein Pollen verbreitet sich über große Distanzen und kreuzt sich aus.“ Der weltweit bisher längste Praxisversuch gibt seinen Bedenken recht. Er zeigt, dass in den Feldern mit Gen-Raps und Zuckerrüben Insekten und Wildpflanzen signifikant abnehmen. Von Bienen wurde der Pollen bis zu 26 Kilometer entfernt transportiert – das ist achtmal weiter als bisher von der Wissenschaft angenommen.
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http://www.mvregio.de/444182.html
Mehr Verbraucherschutz durch zwingende Kennzeichnung von Lebens- und Futtermitteln mit gentechnisch veränderten Organismen
17.01.2011: Schwerin/GNN/MVregio Wie die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende, Beate Schlupp, informierte, wird sich der Landtag auf Initiative der CDU (ANLAGE) in seiner nächsten Sitzung mit der Forderung nach einer generellen Kennzeichnungspflicht von Lebens- und Futtermitteln mit gentechnisch veränderten Organismen befassen.
Die CDU wolle eine solche Kennzeichnungspflicht.
„Bereits seit 2004 sind die EU-Verordnungen zu gentechnisch veränderten Futter- und Lebensmitteln und die Zurückverfolgbarkeit rechtswirksam. Sie sind unmittelbar geltendes Recht und wurden mit dem Gentechnikgesetz in nationales Recht umgesetzt. Die EU-Kommission hat in ihren Leitlinien zur Koexistenz hervorgehoben, dass Landwirtschaft und Verbraucher zwischen konventionellen, ökologischen oder mit Hilfe von Gentechnik veränderten Pflanzensorten erzeugten Lebens- bzw. Futtermittel wählen können. Diese Wahlfreiheit ist im Moment jedoch nicht gegeben, weil für den Verbraucher nicht sichtbar ist, welche Lebensmittel mit gentechnisch veränderten Organismen hergestellt wurden. Dies muss sich ändern“, unterstrich Beate Schlupp (Foto).
Wir wollen, dass der Verbraucher tatsächlich und eigenverantwortlich zwischen konventionellen, ökologischen oder mit Hilfe von Gentechnik erzeugten Lebens- bzw. Futtermitteln wählen kann. Deshalb ist es notwendig, dass alle Lebens- und Futtermittel, die mit Hilfe eines gentechnisch veränderten Stoffes hergestellt wurden, klar gekennzeichnet werden. Zuständig hierfür ist der Bund. Deshalb wollen wir, dass der Landtag die Landesregierung zu entsprechenden Initiativen gegenüber dem Bund auffordert“, so Beate Schlupp.
GNN-MVregio mv/sn
Quelle: CDU-Landtagsfraktion M-V
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http://www.ngo-online.de/2009/05/5/niederlage-fur-us-konzern-monsanto/
Niederlage für US-Konzern Monsanto
Genmais MON 810 bleibt verboten
Der Anbau der Genmaissorte MON 810 bleibt in Deutschland verboten. Das Verwaltungsgericht Braunschweig lehnte einen Eilantrag des US-Saatgutkonzerns Monsanto gegen das im April von der Bundesregierung verfügte Verbot ab, wie das Gericht am Dienstag (5. April) mitteilte. Nach vorläufiger Prüfung bestehe eine „Gefahrenlage“, bei der Schäden für Menschen oder Tiere nicht ausgeschlossen werden könnten. Gentechnik-Gegner begrüßten die Entscheidung. Mehr….>
Monsanto-Deutschland kündigte an, möglicherweise nächstinstanzlich weiter gegen das Verbot vorzugehen. Mit dem Beschluss, der am Montag ergangen war, bestätigte erstmals ein deutsches Gericht in einem Eilverfahren die Rechtmäßigkeit eines Genmais-Verbots. In der Begründung hoben die Richter hervor, dass nach vorläufiger Prüfung durch den Anbau Gefahren entstünden, wie sie das Gentechnikgesetz für ein solches Verbot verlange. „Für ein Verbot müssten keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen“ Für ein Verbot müssten keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen, aus denen zweifelsfrei Gefahren für die Umwelt herzuleiten seien, hieß es. Es genüge, wenn sich aus neuen Informationen „Anhaltspunkte“ dafür ergäben, dass Menschen oder Tiere geschädigt werden könnten. Das Gericht habe zu prüfen gehabt, ob die Behörden diese Risiken ausreichend ermittelt und willkürfrei bewertet hätten. Dies sei der Fall gewesen, betonten die Richter. Der Genmais MON810 war am 14. April von Aigner verboten worden, weil er eine Gefahr für die Umwelt darstelle. Daraufhin reichte Monsanto beim Verwaltungsgericht Braunschweig Klage ein. Das Unternehmen wollte das Verbot per Eilentscheid kippen, um den Genmais noch in diesem Frühjahr in Deutschland aussäen zu können. Die Geschäftsführerin von Monsanto-Deutschland, Ursula Lüttmer-Ouazane, äußerte sich „enttäuscht“ über die Entscheidung der Richter. Man sei von der „Stichhaltigkeit“ der eigenen Position überzeugt. Aigners Verbot von MON 810 nannte sie „willkürlich“ und nicht „durch überzeugende wissenschaftliche Beweise untermauert“. Ein Monsanto-Sprecher ergänzte, dass das Unternehmen möglicherweise Beschwerde beim Lüneburger Oberverwaltungsgericht einlegen werde. Dies solle „innerhalb der nächsten 24 Stunden“ erfolgen. Gentechnik-Gegner begrüßten den Gerichtsbeschluss. „Der skrupellose Versuch von Monsanto, den riskanten Genmais doch noch auf die Äcker zu bekommen, ist vorerst gescheitert“, sagte die Gentechnik-Expertin von Greenpeace, Stephanie Töwe. Der Bioanbauverband Bioland sah das Vertrauen von Landwirten und Verbrauchern in eine Politik gestärkt, „die sich nicht der Wirtschaftsmacht internationaler Konzerne beugt“.
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http://orf.at/stories/2034351/2034360/
Abfallprodukt von Biodieselanlage
Bei immer mehr Höfen und Betrieben in Deutschland wird mit Dioxin belastetes Futter gefunden. Während das Ausmaß des Skandals laut Behörden weiter nicht abzuschätzen ist, werden immer mehr landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland vorsorglich gesperrt.
„Wir legen erst mal alles still“
Nach dem Fund von dioxinbelastetem Futtermittel in immer mehr landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland greifen die Behörden nun hart durch. Besonders betroffen ist das Bundesland Niedersachsen, wo man mit Blick auf den Verbraucherschutz „erst mal alles stillgelegt“ hat. Betroffen sind rund 1.000 Geflügelfarmen, Schweine- und Putenzuchtbetriebe, die auf Anordnung der Behörden nun vorsorglich gesperrt wurden.
Besonders betroffen von dieser Maßnahme ist das Bundesland Niedersachsen, wo rund 1.000 landwirtschaftliche Betriebe geschlossen wurden. Die gesperrten Betriebe sollen mit Dioxin belastetes Futterfett bezogen haben. Ein Sprecher des Agrarministeriums in Hannover sagte: „Wir legen erst mal alles still. Der Verbraucherschutz geht vor.“
52 Tonnen verseuchtes Futter in Thüringen
Am Montag wurde im deutschen Bundesland Thüringen unterdessen ein weiterer Fall von dioxinverseuchtem Futtermittel bekannt. Eine Schweinezuchtanlage soll nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Erfurt 52 Tonnen belastetes Futter von einem Werk aus Sachsen-Anhalt bekommen haben. Ob die Lieferung schon verfüttert wurde, stand zunächst nicht fest. Das niedersächsische Agrarministerium rechnete mit weiteren Funden.
8.000 Hühner getötet
In Nordrhein-Westfalen wurden 8.000 Legehennen getötet, die mit Dioxin verseuchtes Futter gefressen hatten. Die Tiere einer Hühnerfarm im Kreis Soest sollten nach Auskunft des Kreisveterinärs Wilfried Hopp verbrannt werden. Er rechnet damit, dass etwa 120.000 dioxinbelastete Eier des Betriebs in den Verkauf gelangt sind. „Wir bekommen noch einige Tausend aus dem Handel zurück.“
Die Anlage mit rund 80.000 Legehennen wurde bereits am 23. Dezember gesperrt. Bei einem Teil der Eier waren vierfach überhöhte Dioxinwerte gemessen worden. Insgesamt 14 Betriebe in Nordrhein-Westfalen und 20 in Niedersachsen dürfen weder Eier noch Fleisch ausliefern, weil sie belastetes Futter verwendet haben sollen. Die belasteten Eier müssten unter Umständen in Tierkörperverwertungsanlagen beseitigt werden, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der niedersächsischen Geflügelwirtschaft, Wilhelm Hoffrogge. Vorsorglich gesperrt wurde am Montag zudem ein Schweineaufzuchtbetrieb in Brandenburg.
Staatsanwalt ermittelt
Eine mögliche Spur führt offenbar zu einem holländischen Händler. Dieser soll einem Futtermittelhersteller in Schleswig-Holstein belastete Fettsäure geliefert haben, die zu Futtermittel verarbeitet wurde. Die zuständige Staatsanwaltschaft nahm in der Causa bereits Ermittlungen auf.
Die mit Dioxin belasteten Mischfette sollen ursprünglich von einem Hersteller von Biodiesel und Pflanzenöl in Niedersachsen stammen. Der betroffene Händler soll dort pflanzliche Mischfettsäure erworben haben, die bei der Herstellung von Biodiesel aus Palm-, Soja- und Rapsöl entstehe.
„Ist mir unerklärlich“
Weiter keine Erklärung für das im Futter gefundene Dioxin sehen unterdessen Fachleute. Demnach sei nichts gegen die Verfütterung der bei der Biodieselproduktion anfallenden Pflanzenreste einzuwenden. Dioxin würde bei der Herstellung des Pflanzenkraftstoffs jedenfalls normalerweise keines entstehen: „Wie da Dioxin hineinkommt, ist mir unerklärlich“, betonte in diesem Zusammenhang der Bioenergieexperte der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe, Dietmar Kemnitz, am Montag laut dpa.
Dieter Bockey von der Union für Oel und Proteinpflanzen vermutet, dass das pflanzliche Öl, das für Futter genutzt wurde, durch Erdöl oder Produkte daraus verunreinigt wurde. Das Dioxin sei wohl „von außen eingetragen“, vermutete er am Montag. Seine landwirtschaftliche Organisation vertritt Produzenten von Ölpflanzen.
Behörde sieht bisher keine Gesundheitsgefahr
Das deutsche Institut für Risikobewertung (BfR) sieht nach den Dioxinfunden in Futtermitteln bisher keine Gefahren für Verbraucher. „Eine akute Gesundheitsgefahr besteht nicht“, sagte ein Sprecher der dpa. Er berief sich auf die Ergebnisse von vier untersuchten Eiern. Bei einmaligem Verzehr sei nicht mit Gefahren für die Gesundheit zu rechnen.
Das deutsche Landwirtschaftsministerium drängt unterdessen auf größtmögliche Sicherheit für Verbraucher. „Entscheidend ist, dass verunreinigtes Futter sichergestellt wird und belastete Produkte nicht in den Handel gelangen“, teilte ein Ministeriumssprecher in Berlin mit.
Österreich bisher nicht betroffen
Österreich ist laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) derzeit nicht vom Dioxinskandal in Deutschland betroffen. Nach vorläufigem Wissensstand und mit Verweis auf das europäische Schnellwarnsystem sei demnach nicht davon auszugehen, dass auch heimische Produkte verunreinigt sind.
Weder betreffend Lebensmittel noch Futtermittel sei bisher eine Warnung eingelangt, sagte AGES-Sprecherin Elisabeth Publig der APA. Sie verwies auf Meldungen vom Frühjahr 2010, als ebenfalls in Deutschland Dioxin in Futtermitteln entdeckt worden war, das aus den Niederlanden zugeliefert worden war und aus der Ukraine stammte. Auch damals sei Österreich nicht betroffen gewesen.
Die AGES überprüft regelmäßig stichprobenartig Lebens- und Futtermittel auf Dioxin. Bei Futtermitteln wurden in den Jahren 2002 bis 2009 zwölfmal erhöhte Werte bei 517 untersuchten Proben gefunden.
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http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/Die-Menschen-wollen-keine-Gentechnik;art4329,783800
„Die Menschen wollen keine Gentechnik“
Die 20 000 wird demnächst überschritten: So viele Menschen setzen sich mit ihrer Unterschrift dafür ein, dass die Region Ulm gentechnikfrei bleibt. „Das ist eine klare Meinungsäußerung, mit der wir politisch agieren werden: Die Menschen wollen keine Gentechnik“, sagt Ralf Stolz, einer der drei Sprecher des im Herbst 2008 gegründeten „Bündnisses für eine gentechnikfreie Region Ulm“ und Geschäftsführer des BUND. Schließlich steht im März 2011 in Baden-Württemberg die Landtagswahl an – und Gentechnik soll laut Stolz im Wahlkampf thematisiert werden. Denn in Meinungsumfragen sprechen sich zwischen 70 und 80 Prozent der Bundesbürger gegen die Grüne Gentechnik aus – also gegen die Veränderung des Erbguts von Pflanzen. Sie wollen auch keine gentechnisch veränderten Lebensmittel.
Mit Annette Schavan, CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Ulm/Alb-Donau und Bundesforschungsministerin, hat die Region eine glühende Verfechterin der Gentechnik vor Ort. An ihr und ihrem Einfluss dürfte es auch liegen, dass sich der Kreistag des Alb-Donau-Kreises – im Gegensatz zur Stadt Ulm – noch nicht dazu durchringen konnte, das Bündnis für eine gentechnikfreie Region zu unterstützen. Das gilt auch für den Kreisbauernverband Ulm-Ehingen. Erst vor wenigen Wochen hat Schavan 2,4 Milliarden Euro für die Gentechnik-Forschung zugesagt. „Das ist paradox, wenn man sich überlegt, dass diese Zusage kurz nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts erfolgte. Das höchste deutsche Gericht hat bestätigt, dass die Gentechnik unkalkulierbare Risiken birgt und weist dem Staat eindeutig die Pflicht zu, die natürliche Lebensgrundlagen des Menschen zu schützen“, sagt Theo Düllmann, ebenfalls Sprecher des Bündnisses.
Mit dem Urteil vom 24. November sehen sich die Gegner der Gentechnik bestätigt. Und es gibt Auftrieb für die weitere Arbeit des Bündnisses, dem sich inzwischen fast 30 Kommunen, 20 Kirchengemeinden, zahlreichen Firmen und Privatleute aus der gesamten Region angeschlossen haben und das in einem landesweiten Verbund mit anderen Bündnissen agiert. Seit seiner Gründung hat es zahlreiche Veranstaltungen mit Fachleuten organisiert. Ein Höhepunkt war der Besuch von Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises und erklärte Gentechnik-Gegnerin, im November 2009 in Ulm.
Auch nächstes Jahr soll es zahlreiche Veranstaltungen geben – für Verbraucher und für Landwirte. Inzwischen sei ein tragfähiges Netzwerk entstanden, meint Stolz: „Naturschutzverbände, Imker, Landwirte, Kirchenvertreter – wir befruchten uns gegenseitig und können so gut weitermachen.“
Und es stehen weitere wichtige Entscheidungen an. Unter anderem wollen die Naturschützer verhindern, dass die gentechnisch veränderte Kartoffelsorte „Amflora“ des Chemiekonzerns BASF in Deutschland gepflanzt wird. Rund 50 Organisationen aus ganz Europa haben inzwischen beim Europäischen Gerichtshof Klage gegen die Anbau-Zulassung der Gen-Kartoffel eingereicht. „Sie gilt als Türöffner für die Freisetzung weiterer gentechnisch veränderter Pflanzen“, sagt Düllmann und fügt hinzu: „Die Anbau-Zulassung für BASF steht im Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Bundesregierung. Das sieht man mal, welcher Einfluss und welche Macht hinter der Gentechnik steckt.“
Noch dürfen in Deutschland gentechnisch veränderte Pflanzen nur unter Auflagen auf Versuchsfeldern ausgesät werden. Dass sie dennoch auf normalen Feldern landen können, hat sich allerdings im Frühjahr gezeigt: Fünf Landwirte aus dem Alb-Donau-Kreis haben – ohne es zu wissen – Mais des Saatgutherstellers Pioneer auf ihren Feldern ausgesät, der mit bis zu 0,3 Prozent gentechnisch veränderter Organismen verunreinigt war. HELGA MÄCKLE
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http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/kommentarseite/1/sieg-ueber-gentech-mafia/kommentare/1/1/
Hardcore-Aktivist Jörg Bergstedt
Er darf „Gentech-Mafia“ sagen
Der FDP-Abgeordnete Uwe Schrader und die Gentech-Firma BioTechFarm wollten dem Aktivisten Jörg Bergstedt untersagen, sie als „Gentech-Mafia“ zu bezeichnen. Bergstedt bekam Recht. VON MALTE KREUTZFELDT
von Peter Rosenbaum:
Zu den wichtigen Geschäftspartnern dieser „Gentechnik-Mafia“ gehört übrigens auch die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz. Dieser altehrwürdige Stiftung gehören die Flächen, sie ist Verpächterin dieser BioTechFarm in Üplingen.
Interessant vielleicht auch, wer diese Stiftung so repräsentiert: der Oberbürgermeister Braunschweigs, der Ex-Ministerpräsident Glogowski, Landesbischof Prof.Weber, TU-Präsident Prof. Hesselbach, Frau Dr. Schwandtner, Staatssekretärin im nieders. Kultusministerium u.a.
Was gedenkt die Stiftung und vor allem der Stiftungsrat zu unternehmen, um die eigenen Aufgaben und Geschäftsfelder gegen eine so zu bezeichnenden „Gentechnikmafia“ abzugrenzen?
Das fragt man sich nun zunehmend in der Braunschweiger Öffentlichkeit, zumal die Gentechnik-Mafia für das kommende Wochenende wieder zum InnoPlanta-Forum nach Üplingen zusammenkommen will.
Jörg Berstedt ist zwar nicht eingeladen, will aber trotzdem auch kommen, wie man hier lesen kann:
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Info: TransGEN
08. Dezember 2010 – Gentechnik: Backhaus gibt Amflora-Pflanzkartoffeln frei
15. Dezember 2010, 21:04
Merkel warnt vor zu großer Skepsis gegen Gentechnik
Berlin (dpa) – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat davor gewarnt, dass Deutschland wegen der Bedenken gegen die Gentechnik auf dem Acker ins Hintertreffen gerät. «Die Auseinandersetzung um die genveränderten Pflanzen ist etwas, was uns sehr leicht entkoppeln kann von der weltweiten Entwicklung», sagte Merkel am Mittwoch in Berlin. In Deutschland gebe es kein Hungerproblem. «Das darf uns aber nicht davon abhalten, den Blick auch über den Tellerrand zu richten.» Der Anbau genveränderter Pflanzen wird als Lösung im Kampf gegen Hunger gesehen. In Deutschland gilt wegen Bedenken ein Anbaustopp für Genmais MON810 des US-Konzerns Monsanto. Die Kanzlerin begrüßte die Entscheidung des Europäischen Patentamts, nach der umstrittene europäische Patente auf die Züchtung von Brokkoli und Tomaten wohl keinen Bestand haben. Damit werde «ein klarer Trennstrich gezogen», sagte Merkel. «Ich hoffe, damit kann in der Praxis was angefangen werden.» Das Patentamt befand, dass Patente «auf im Wesentlichen biologische Züchtungsverfahren» nicht zulässig sind. Über die Einzelfälle muss noch entschieden werden. Merkel warnte auch vor einem übermäßigen Anbau von Energiepflanzen wie Mais. «Wir können das jetzt nicht ins Unermessliche wachsen lassen. Die Differenz zwischen dem Wirtschaften in der klassischen Landwirtschaft und für Öko-Energien dürfe nicht Größenordnungen betragen. «Das ist nicht verantwortbar.» Die Kanzlerin sprach beim Festakt zum 125-jährigen Jubiläum der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft
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| 09.12.2010 | Pflanze: Gentechnik
Naturland warnt vor steigenden Analysekosten
Gräfelfing – Greenpeace veröffentlichte gestern, dass allein die Kontrolle von Pestiziden in Lebensmitteln und Grundwasser den deutschen Steuerzahler 17 Millionen Euro jährlich kostet.
Naturland warnt in diesem Zusammenhang vor einer weiteren Kostenspirale für den Verbraucher, wenn sich die Agro-Gentechnik in Europa ausbreiten sollte. Gut für die Umwelt und gut für den Verbraucher ist nach Naturland der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide sowie auf Agro-Gentechnik. „Der Öko-Landbau braucht beide umweltschädigenden Methoden nicht und produziert hochwertige Lebensmittel im Einklang mit der Natur“, erläutert Hans Hohenester, Öko-Bauer und Naturland Präsidiumsvorsitzender.
Steigende Kosten für GVO-Analysen
80 Prozent der Verbraucher in Deutschland lehnen den Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVO) in Lebensmitteln ab. Der kommerzielle Anbau des GVO-Maises MON 810 ist derzeit vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) auf Grund von Sicherheitsbedenken verboten. Die GVO-Kartoffel Amflora wurde zugelassen und dieses Jahr erstmalig in Mecklenburg-Vorpommern angebaut. Ein Teil der Ernte muss aktuell vernichtet werden, da nach Einschätzung des Landwirtschaftsministers Till Backhaus die Gefahr einer Vermischung mit der in der EU nicht zugelassenen GVO-Kartoffel Amadea bestehen könnte. Schon jetzt müssen alle Verarbeiter, die gentechnikfreie Lebensmittel herstellen wollen, GVO-Analysen durchführen. Die Kunden wollen die Sicherheit, dass keine Vermischung mit GVO-Produkten stattgefunden hat. Alle Lieferanten von Öko-Rohstoffen wie Soja, Mais oder Raps müssen GVO-Analysen vorlegen. Sollte sich der Anbau von GVO-Pflanzen ausdehnen, kommen explodierende Kosten auf alle Partner der Wertschöpfungskette zu. Je nach Analyseart und Labor können die Kosten bis zu 150 Euro pro Probe betragen. Ist ein Ausschlag messbar, kommen für eine qualitative Analyse noch einmal bis zu 150 Euro dazu.
Öko-Landbau schont die Umwelt und den Geldbeutel
Bei 100 Prozent Öko-Landbau fallen keine Kontroll- und Analysekosten für Pestizide und Agro-Gentechnik an. Die kostenintensive Aufbereitung von Trinkwasser, um den Anteil von Pestiziden und Nitraten zu minimieren, würde entfallen. Diese so genannten externen Kosten werden derzeit vom Steuerzahler getragen und tauchen nicht im Preis für Lebensmittel auf. Naturland fordert, dass die Inverkehrbringer und Nutzer von Pestiziden und Agro-Gentechnik für die Folgekosten aufkommen müssen. Noch einfacher und besser für die Umwelt und den Geldbeutel ist die hundertprozentige Umstellung auf Öko-Landbau. (naturland)
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08. Dezember 2010
<http://www.bayernspd-landtag.de/aktuell/details.cfm?ID=13412>
Sollen die bayerischen Landwirte in Zukunft bei BASF oder Monsanto Beratung
einkaufen?
Maria Noichl: Minister Brunner gefährdet Effizienz der
Landwirtschaftsverwaltung
Mit großer Sorge betrachtet die landwirtschaftspolitische Sprecherin der
SPD-Landtagsfraktion, Maria Noichl, das Vorhaben von Staatsminister Brunner,
die Verwaltung der Landwirtschaftsämter neu zu reformieren. Zwar sei das
Ziel, die Landwirtschaftsverwaltung in der Fläche zu erhalten lobenswert,
doch mit dieser Reform wird die Effizienz der Verwaltung sowie die
staatliche Beratung für die Landwirtschaft gefährdet.
Eine unabhängige Beratung ist für die bayerische Landwirtschaft extrem
wichtig, besonders im Hinblick auf die vielfältigen Strukturen in Bayern.
Noichl: „Nicht akzeptabel ist, dass Minister Brunner im Personalbereich
(Versuchswesen) einsparen will. Verständlich ist, dass angesichts der
Haushaltslage die Beratung nicht unentgeltlich für den einzelnen Betrieb bis
ins letzte Detail angeboten werden kann. Hierfür sind die Verbundpartner ein
wichtiges Instrument. Wenn jedoch die unabhängige, regionale
Versuchsanstellung gekürzt wird, so treibt man die bayerischen Landwirte in
die Beratung von Konzernen.
Sollen die Landwirte in Zukunft bei BASF oder
Monsanto Beratung einkaufen? Das hier nicht mehr nach besten Lösungen
gesucht, sondern hin zu größeren Margen beraten wird, ist wohl klar. Wir
müssen den Landwirten doch unabhängige Informationen in ausreichendem Maße
bereitstellen, damit die Unternehmer die richtigen Entscheidungen treffen
können.“
Weiterhin kritisierte die SPD-Agrarsprecherin, dass die Personaleinsparungen
allein auf Köpfe abzielen. „Jeder normale Mensch, der Personalkosten
einsparen will, setzt sich ein monetäres Ziel. Brunner jedoch will hingegen
nur Stellen abbauen – das derzeitige Ungleichgewicht innerhalb der
Verwaltung beim mittleren, gehobenen und höheren Dienst ist extrem und sucht
deutschlandweit seines gleichen“, so Noichl.
Viele weitere Vorschläge der bayerischen SPD, etwa die Abschaffung des
Prüfdienstes und eine Vergabe der Kontrollen an unabhängige Institute,
konnten nicht mal diskutiert werden. „Hier wären weitere Einsparpotentiale,
die die weitere staatliche Beratung sichergestellt hätten. Jedoch wurde
diese ‚Reform‘ völlig am Landtag vorbei beschlossen. Welche Farce, diesen
Wahnsinn als Notwendigkeit zu verkaufen!“, so Noichl.
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Verbände warnen vor Patenten auf Fisch
Auch Fischzüchter sind von der Patentflut großer Gentechnik-Konzerne wie Monsanto betroffen. Darauf weisen der Bund Naturschutz in Bayern und die Initiative Kein Patent auf Leben anlässlich der beginnenden Fischsaison inFranken hin. Auch für fränkischen Karpfen könnten Lizenzgebühren an Monsanto anfallen.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news-regional/news/de/22696.html
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KEINE GENTECHNIK IM WENDLAND >
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http://vordenkseiten.wordpress.com/2010/10/15/vortrag-seilschaften-deutscher-gentechnik/
VORTRAG: Seilschaften deutscher Gentechnik (1 – 3)
18.03.2010
Monsanto ist der größte Bösewicht, bei der Erforschung von Gentechnik geht es wissenschaftlich zu, Feldversuche stehen unter Ernst zu nehmender amtlicher Kontrolle. „Stimmt so nicht“, sagt „Feldbefreier“ Jörg Bergstedt.
Sein Vortrag über den Status-quo der deutschen Gentechnik ist eine faktenreiche, unterhaltsame und humorvolle Reise in einen unglaublichen Sumpf von Vettern- und Günstlingswirtschaft. Geschäftsführer von Gen-Firmen, Vorsitzende von gemeinnützigen Vereinen, Repräsentanten der öffentlich geförderten Forschung und Mitarbeiter der Aufsichtsämter seien manchmal gar ein und die selbe Person. „So arbeitet man schnell und effizient: Kurze Dienstwege von Synapse zu Synapse!“ – Sehen Sie die einmalige Faktensammlung, die Jörg Bergstedt in jahrelanger akribischer Recherche-Arbeit zusammengetragen hat, jetzt ungekürzt in drei Teilen.
http://www.br-online.de/bayern2/notizbuch/gentechnik-lebensmittel-gen-futter-ID1285754567495.xml
Siegel „Ohne Gentechnik“ Wenn das Hühnchen Genmais pickt
Hatten Sie heute schon einen Milchkaffee? Oder ein Frühstücksei? Kann sein, dass Sie dabei eine gute Portion Gentechnik verspeist haben. Denn Fleisch, Milch und Eier von Tieren, die Genfutter fressen, müssen nicht gekennzeichnet werden. Erfahren Sie, wie Sie Gentechnik im Essen vermeiden können.
Stand: 29.09.2010
Webtipp
Das Ministerium für Verbraucherschutz informiert über den rechtlichen Hintergrund des „Ohne Gentechnik“-Siegels.
▪ Mehr über die Regelung [bmelv.de]
Schon 2008 hatte die Regierung die freiwillige Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“ eingeführt und geregelt, welche Kriterien die Hersteller dafür erfüllen müssen. Einzelne Lebensmittelproduzenten begannen, den Zusatz auf ihre Verpackungen zu drucken. Seit März 2010 vergibt der Verband „Lebensmittel ohne Gentechnik“ ein einheitliches Siegel in Form einer grünen Raute mit einer weißen Pflanze. Egal, ob einheitliches grünes Logo oder eigenes Design: Für beide Varianten gelten die gleichen Richtlinien.
Die Grenzen der Gentechnik-Abstinenz
Bildunterschrift: Schon mal gesehen?
Die wichtigste Regel: Im Lebensmittel selbst dürfen keine gentechnisch veränderten Bestandteile vorhanden sein. Darüber hinaus gilt: „Die Tiere, die zum Beispiel Milch, Eier und Fleisch produzieren, dürfen keine gentechnisch veränderten Pflanzen fressen“, erklärt Alexander Hissting vom Verband „Lebensmittel ohne Gentechnik“. Ähnlich wie beim Bioanbau gelten für Lebensmittelhersteller jedoch Übergangsfristen, die festlegen, wie lange eine gentechnikfreie Fütterung mindestens gewährleistet sein muss.
Siegel mit Akzeptanzproblem?
Inzwischen haben 40 verschiedene Lebensmittelhersteller die Genehmigung für das neue Label erhalten. Allerdings verwenden es nicht alle, die es könnten. So vertreibt beispielsweise ein großer Discounter seit Januar Milch von Bauern, die auf Gentechnik im Futter zu verzichten. Den Hinweis „Ohne Gentechnik“ sucht man auf den Milchtüten allerdings vergeblich. Warum? Der Discounter selbst hält sich mit Begründungen bedeckt. Alexander Hissting weiß, dass viele Lebensmittelhersteller einen sogenannten Diskriminierungseffekt befürchten. Wenn ein Produkt im Regal gekennzeichnet ist als „Ohne Gentechnik“, könnte das die anderen Produkte weniger attraktiv erscheinen lassen, erklärt er.
So vermeiden Sie Lebensmittel mit Gentechnik:
§ Bei vielen Lebensmitteln gilt: Gentechnisch veränderte Pflanzen oder Mikroorganismen müssen gekennzeichnet werden. Enthält das Sojalecithin in Schokolade beispielsweise Gensoja, so steht das im Kleingedruckten auf dem Riegel.
§ Ausnahmen sind Fleisch, Eier und Milch: Hier bietet das „Ohne Gentechnik“-Siegel Orientierung.
§ Wer ganz sicher gehen will, kauft Bio-Lebensmittel: Diese sind automatisch frei von Gentechnik.
§ Eine Orientierungshilfe bietet auch der Greenpeace-Ratgeber „Essen ohne Gentechnik“.
▪ Produkte mit „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung (Stand August 2010) [vzhh.de]
Es gibt in Deutschland mehrere Siegel „Ohne Gentechnik“, auch diese:
Gereimtes und Satirisches über Gefahren der Gentechnik
Von „Fellbach und Rems-Murr-Kreis“, aktualisiert am 24.09.2010 um 00:00
Schmiden. Der frühere GSG-Lehrer Hans-Peter Lendle warnt beim Treffpunkt Ökumene vor den Folgen der Gentechnik. Von Eva Herschmann
Vor drei Jahren hat Hans-Peter Lendle einen Artikel von Greenpeace in die Hände bekommen. Bei Ratten, die mit gentechnisch verändertem Mais gefüttert wurden, seien die Organe geschrumpft, stand darin. Der Pädagoge, der von 1976 bis 1990 am Gustav-Stresemann-Gymnasium in Schmiden unterrichtete – und nebenbei Gitarrenunterricht gab – schrieb zunächst ein Lied darüber. „Ich habe die Problematik pointiert formuliert und bin damit aufgetreten.“
Als Gentechnikmann stand er auf der Bühne. Daheim in Vogtareuth, einem kleinen Dorf in der Nähe des bayerischen Rosenheim, informierte er sich weiter über die Kartoffel Amflora oder den Mais MON 810 und konzipierte einen Vortrag, der verständlich, manchmal gereimt und mit satirischem Einschlag versehen ist. Aus dem Schuldienst ist Hans-Peter Lendle vor einigen Jahren ausgeschieden. Er arbeitet jetzt als Privatlehrer für Neu-Griechisch, Mathematik und Physik – und reist als Fachmann für Gentechnik und deren Gefahren Vorträge haltend im Land herum. Am Dienstag war Lendle beim Treffpunkt Ökumene Schmiden, um über Agrogentechnik zu reden, der Fachbegriff für gentechnisch veränderte Pflanzen auf freiem Feld.
Das Thema sei brisant, sagte Hans-Peter Lendle. Bei Demonstrationen in Bayern sei neben Polizei stets auch der Staatsschutz dabei, der ansonsten Terroristen bekämpfe. „Der Staat steht offensichtlich hinter der Verbreitung von Gentechnik.“ Rund zehn Millionen Euro müssten von den Unternehmen von der Entwicklung bis zum Erfolg investiert werden. Geld, das wieder reinkommen müsse, sagte Lendle. „Und es geht nur ums Geld.“ Auf den Rapsfeldern von Percy und Louise Schmeiser, Farmer und Saatgutzüchter aus Bruno in der Provinz Saskatchewan, wuchs genveränderter und patentierter Raps des Biochemie-Konzerns Monsanto, der nach Angaben Schmeisers von beiden selbst nie ausgesät worden war. Percy Schmeiser säte einen Teil der Ernte dieser gentechnisch veränderten Pflanzen wieder auf seinem Land aus, und wurde von Monsanto wegen Patentverletzung verklagt. Er wurde 2007 für den Widerstand gegen Monsanto und den Kampf gegen die Agrogentechnik mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.
Anders als die Natur, die nur passendes zusammenbaut, greift der Mensch mit Gentechnik in den Bauplan ein, ohne zu wissen, welche Wirkungen er damit erzielt, sagte Hans-Peter Lendle: „Schon eine kleine Änderung kann große Folgen haben.“ Lendle berichtete über eine Studie, bei der ein Gen aus Schneeglöckchen, auf eine Kartoffel gebracht, Fraßschädlinge abhalten sollte. Wurden die Kartoffeln an Ratten verfüttert, schrumpften deren innere Organe.
Hans-Peter Lendle hält die Gentechnik für unkontrollierbar und unkalkulierbar. Gentechnisch veränderter Raps kann sich mit 3000 verwandten Arten kreuzen, darunter dem Rettich. Zudem gleiche das Verfahren mehr einem Zufallsprinzip denn einem wissenschaftlichen Vorgehen. Praktisch alle Gene einer DNS hätten mehr als eine Funktion. „Nur der Gentechniker kennt die Ziele, aber keiner kennt die Folgen. Auf Überraschungen müssen wir jederzeit vorbereitet sein.“ Auch deshalb sei keine Versicherungsgesellschaft bereit, für Schäden durch Gentechnik einzustehen. „Das ist wie bei der Atomkraft, gegen die kann man sich auch nicht versichern.“
80 Prozent der Europäer lehnten die Gentechnik ab. Noch besteht die Chance, das Schlimmste zu verhindern, sagte Lendle. Doch es bestünden Bemühungen, gentechnisch verändertes Saatgut zuzulassen. „Wenn diese Grenze fällt, haben wir eine ganz entscheidende Schlacht verloren.“
Quelle | Informationsdienst Gentechnik:
22.09.2010 | permalink
Münchens Restaurants bald gentechnikfrei
Die grünen Sedina-Dosen enthalten Gentechnik-Speiseöl, die blauen Dosen enthalten gentechnikfreies.
Nach drei Jahren Arbeit ist es endlich geschafft. Die letzten Münchener Großhändler sind dabei, gentechnisch verändertes Öl aus ihrem Sortiment zu nehmen. Die Medifood Handles GmbH und der Hamberger Großmarkt haben Greenpeace mitgeteilt, dass sie das Sedina-Öl aus gentechnisch veränderter Soja in Zukunft nicht mehr anbieten. Ein großer Erfolg für Greenpeace und eine sehr gute Nachricht für Verbraucher. Denen wurde das Öl, das an Gastronomen verkauft wurde, meist unwissentlich untergejubelt. Eigentlich müssten die Speisen, die mit dem Gentechnik-Öl zubereitet wurden, gekennzeichnet werden. Doch die Gastronomen wissen meist nichts von der Vorschrift und auch die Kennzeichnung auf den Öl-Dosen ist unauffällig. So riskieren die Restaurantbetreiber Bußgelder von bis zu 50.000 Euro, die jedoch kaum verhängt wurden, da Kontrollen rar sind. Durch die schwarze Liste von Greenpeace wurde auf das Problem aufmerksam gemacht – mit Erfolg. „Die Schwarze Liste von Greenpeace zeigt, dass bei entsprechender Transparenz für die Verbraucher auch der Handel letztendlich reagiert und von Verbrauchern abgelehnte gentechnisch veränderte Lebensmittel auslistet“, so Klaus Müller, Gentechnik-Experte von Greenpeace München.
Greenpeace: Die letzten Münchner Großhändler der Schwarzen Liste listen Gen-Öle aus
Greenpeace-Gruppe München: Greenpeace veröffentlicht Schwarze Liste der Gen-Öl-Händler
Baumwollsamenöl
Baumwollsamenöl (auch Baumwollsaatöl oder Cottonöl, lat. oleum gossypii, engl. cotton seed oil) ist ein dickflüssiges fettes Pflanzenöl, das durch Pressen oder Extrahieren mit Schwefelkohlenstoff aus Baumwollsamen gewonnen wird. Die Ausbeute beträgt 15–30 %. Das rohe gepresste Öl ist wegen des Gehalts an giftigem Gossypol dunkelrotbraun und mit Schleim und Eiweißkörpern verunreinigt. Durch Oxidation mit der Luft verstärkt sich die Färbung weiter. Die Dichte des rohen Öls beträgt 0,917–0,928 g/cm³. Baumwollsamenöl erstarrt bei −2 bis −3 °C. Nach der Raffination und dem Bleichen mit Kalilauge ist es dann hellgelb, schmeckt nussartig und riecht schwach erdartig. Es erstarrt zwischen 2 und 0 °C, ist unlöslich in Alkohol, aber löslich in Äther und steht zwischen den trocknenden und nicht-trocknenden Ölen.
Es wird in großen Mengen als Nebenprodukt der Baumwollproduktion hergestellt. Im Jahre 1994 bestanden etwa 13 % der weltweiten Ölsaatenproduktion aus Baumwollsamen.
Baumwollsamenöl dient zur Verfälschung des Olivenöls, als Brennöl und zur Herstellung von Seife. Die Ölkuchen genannten Pressrückstände der Ölgewinnung dienen als Viehfutter. Es findet – vor allem in den baumwollproduzierenden Ländern der dritten Welt – Verwendung in Lebensmitteln, taucht aber auch hierzulande als exotische Zutat in Nahrungsergänzungsmitteln, Kosmetika und in der Medizin auf. Auch zur Herstellung von Margarine sowie als Treibstoff für Dieselmotoren wird es verwendet.
Wegen des hohen Einsatzes von Pestiziden bei der Baumwollproduktion und der Giftigkeit des unbehandelten Öls ist die Verwendung für die menschliche Ernährung und als Futtermittel umstritten.
KEINE GENTECHNIK IM WENDLAND >
26.4.2010 Manfred Grössler
Liebe Freunde des natürlichen Wirtschaftens!
Patent wurde aufgehoben
http://blogs.taz.de/saveourseeds/2010/04/23/muenchner_schweinebefreiung
Save Our Seeds – 23.04.2010
Münchner Schweinebefreiung
Eine wirklich große Koalition aus Greenpeace, dem Deutschen Bauernverband, Misereor, der hessischen Landesregierung, der bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall und vielen, vielen anderen hatte heute Grund zum Feiern: Das Europäische Patentamt hat endlich ein von Monsanto auf bestimmte, besonders fleischreiche Schweinerassen angemeldetes Patent widerrufen. Ein guter Anlass für die Politik, endlich dem wirren Patent-Treiben auf Tiere, Pflanzen, Gene und sogar menschliche Zellen ein Ende zu bereiten.
Patent EP 1651777 bezog sich auf einen Gentest, der die Zucht von besonders ertragreichen Schweinen ermöglichen soll. Der Test spürt ein Leptin-Rezeptor-Gen im Erbgut der Tiere auf, über das die Mastleistung erhöht werden kann. Alles klar? Das Gen wurde natürlich nicht von Monsanto erfunden, sondern kommt in Schweinen ganz natürlich vor, allerdings nicht in allen. Monsanto drehte daraus beispielhaft einen alleinigen Besitzanspruch auf alle Schweine, die das Gen, das mit seinem Test erkannt werden kann, in sich tragen. Den ohnehin wenig kritischen Patentrichtern vom EPA leuchtete das auf Anhieb ein. Sie erteilten das Patent 2008. Hätte der Tierarzt Dr. Christoph Then nicht 2009 mit einer wachsenden Koalition von MitstreiterInnen dagegen geklagt, wäre Monsantos “geistiges Eigentum” an den Schweineschnitzeln wohl unbemerkt durchgegangen.
Nachdem sich gegen das in den USA schon 2004 angemeldete Patent Widerspruch erhob, verkaufte Monsanto es übrigens schnell an seinen Schweine-Partner Newsham Choice Genetics [1], die Nummer Zwei auf dem US-Markt für Schweinezuchtmaterial, der seinerseits mittlerweile mehrheitlich von dem französischen Gentechnik-Unternehmen Groupe Grimaud [2] übernommen wurde. Grimaud vertreibt als “global leader in animal genetics” in 100 Ländern seine Zuchtschweine, Legehühner, Hähnchen, Kaninchen, Enten und Pharmaprodukte.
“Die Rücknahme des Schweine-Patents ist ein wichtiger Erfolg für Verbraucher und Landwirte in Europa”, sagte Dr. Christoph Then [3], der Mann hinter dem Einspruch. “Dieser Erfolg zeigt, dass auch große Konzerne dem Druck der Öffentlichkeit nachgeben müssen. Nun sollten klare Gesetze gegen derartige Patente folgen.” Then kann schließlich nicht jeder Schweinerei beim Europäischen Gerichtshof hinterherwischen. Deshalb, so forderten die glücklichen Gewinner der heutigen Runde im Schweinekrieg, müsse die Bundesregierung endlich Butter bei die Fische geben: Eine, wenn auch bei weitem nicht ausreichende, Novellierung des Patentrechts zur Vermeidung von derartigen Ansprüchen auf alles, was da kreucht und fleucht, steht in ihrer Koalitionsvereinbarung. Mehrere (christdemokratisch geführte) Landesregierungen sind gegen die herrschende europäische Gesetzgebung für Patente auf Leben im Bundesrat vorstellig geworden. Bewegt hat sich bisher noch nichts.
Einen in seinen grundsätzlichen Auswirkungen möglicherweise noch größeren Sieg im Kampf gegen die schleichende Patentierung des Lebens hat übrigens vor einigen Wochen eine Koalition in den USA errungen. Hier widerrief ein New Yorker Gericht erstmals den Patentanspruch auf ein menschliches Gen. Seit Jahren und bis zum Entscheid des Berufungsgerichts auch weiterhin verlangt die Firma Myriad Genetics [4] rund 3000 Dollar für einen exklusiv von ihr angebotenen Test auf zwei Gene [5], die bei der Entstehung von Brustkrebs eine wichtige Rolle spielen. Die Begründung des Richters ist wegweisend: Er halte Gene grundsätzlich für nicht patentierbar, erklärte Judge Sweet in seinem Urteil [6].
Die bisher von Gentechnikern vorgebrachte Argumentation, allein schon die Isolierung eines DNA-Abschnitts stelle einen erfinderischen Akt dar, der ihren geistigen Eigentumsanspruch begründe, wies er als lächerlich zurück. Die Isolierung sei Routine, der erfinderische Akt stecke in der DNA und sei nicht von Menschen getätigt worden. Wenn er sich mit dieser Auffassung, die mittlerweile nicht nur von Menschen mit gesundem Menschenverstand, sondern auch von immer mehr Wissenschaftlern geteilt wird, durchsetzt, wäre dies ein großer Schritt zur Befreiung von der Monsantoisierung [7] von Lebewesen in aller Welt. Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz durfte diesen Sieg in dem keiner Monsanto-Feindlichkeit verdächtigen Wall Street Journal [8] feiern. “1:0″ für die Natur [9] gegen die Konzerne titelte die New York Times und weist darauf hin, dass auf mittlerweile 20% aller menschlichen Gene Patente angemeldet wurden. “Das Erbgut hat niemand erfunden” schließt die Süddeutsche [10].
Der heutige Sieg beim Patentamt ist möglicherweise ein weiteres Anzeichen dafür, dass das Pendel in Sachen Patentierung des Lebens zurückschwingt. Das ist einerseits dem hartnäckigen Kampf von Leuten wie Christoph Then und dem Verein “Kein Patent auf Leben [11]” zu verdanken. Andererseits realisiern auch dessen Gegner mittlerweile, dass die systematische Patentierung genetischer Informationen dem wissenschaftlichen Arbeiten mehr und mehr im Wege steht und den züchterischen Fortschritt, selbst den von ihnen herbeigesehnten gentechnisch manipulierten, mit anwaltlichen Abmahnschreiben vermint. Wie heißt es doch im Weltagrarbericht [12]: “Saatgutunternehmen geben mittlerweile weit mehr Geld für Rechtsanwälte als für ihre Forschung aus”. Das müsse der öffentlichen Hand zu denken geben, dass “kommerzielle Züchtungspraktiken zur Herstellung öffentlicher Güter kein optimaler Weg sind”.
[1] http://www.newsham.com/
[2] http://www.grimaud.com/
[3] http://www.testbiotech.org/
[4] http://www.myriad.com/
[5] http://de.wikipedia.org/wiki/BRCA1
[6] http://graphics8.nytimes.com/packages/pdf/national/20100329_patent_opinion.pdf
[7] http://www.no-patents-on-seeds.org/?option=com_content&task=view&id=93&Itemid=56&lang=de
[8] http://online.wsj.com/article/SB10001424052702303348504575183982493601368.html
[9] http://www.nytimes.com/2010/03/31/nyregion/31about.html
[10] http://www.sueddeutsche.de/D5s38h/3292673/Das-Erbgut-hat-niemand-erfunden.html
[11] http://www.keinpatent.de/
[12] http://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichtes/saatgut-und-patente-auf-leben.html
Information von Volker Helldorf zum Thema Grüne Gentechnik
hier in doc: 100211-warum-die-grune-gentechnik-verboten-werden-muss-kurz-1