Volksbegehren für Artenvielfalt und Bienen (Bayern)

Einmal mehr hat Josef Feilmeier hier das Wort mit seinem Rundmail, das vor wenigen Tagen in die Welt ging. Daumen hoch!

Liebe Freunde,

gerade die Agrarwirtschaft ist zuständig für die Ernährung und die Schöpfung, also unser aller Zukunft. Man sieht es derzeit wieder, wie weit wir an der Realität und an gesundem Menschenverstand vorbei sind. In Bayern läuft demnächst ein Volksbegehren für die Artenvielfalt und für unsere Bienen. Ja, ihr habt richtig gehört, ein Volksbegehren für Artenvielfalt und Bienen. Geht´s noch? Nein, ich meine das nicht so, wie es klingt. Dieses Volksbegehren ist sehr sehr wichtig! Aber wie weit muss man kommen, um so etwas überhaupt zu brauchen? Jeder Mensch, der einigermaßen denken kann, weiß, dass wir alle ohne die Artenvielfalt, die Bienen, gesunden Boden, eine intakte Umwelt, nie eine Überlebenschance haben werden. Kürzlich meinte ein, ich nenne ihn gerne „Vollgasbauer“ bei einer Veranstaltung zu dem Thema, weil heutzutage auf den Autos keine Fliegen mehr kleben, wenn man weit fährt: „Ja, schaut euch mal die vielen Autos an. Die fischen ja alle Insekten heraus. Wie könnten da noch welche da sein?“ Hier fällt mir immer wieder der folgende Spruch ein: „Es gibt zwei Dinge, die sind unendlich: Der Kosmos und die Dummheit der Menschen. Wobei ich mir beim Kosmos gar nicht so sicher bin, bei der Dummheit schon“ (Zitat Albert Einstein)

Gut, dass es heute wieder immer mehr Bürger gibt, die die ganze Lage erkannt haben und sich wieder naturgerecht und damit zukunftsweisend verhalten und entsprechend arbeiten. Es muss nicht alles BIO sein! Man kann auch konventionell, und vor allem ohne sinnlose Zertifizierungen, gesund wirtschaften.

Aber noch einmal zurück zum Volksbegehren: Weil es eben in der Praxis diesen Irrsinn gibt, muss ein solches Volksbegehen abgehalten werden. Ich bitte darum, unbedingt hinzugehen und zu unterzeichnen. Ich appelliere auch an alle Regionen außerhalb Bayerns. Setzt auch ihr diesen Weg in Gang, dass solche Volksbegehen gestartet werden. Nur gemeinsam sind wir stark. Der Schutz von Artenvielfalt und Bienen ist keine Frage der politischen Farbenlehre, sondern gesunder Menschenverstand.

Nun aber zu einigen Fernsehsendungen, die wieder die Augen öffnen. Ich will mich nicht mehr äußern über die verlogenen Verflechtungen. Wenn der Präsident des DBV, zugleich im FML (früher FNL), die Interessen der Industrie, die an der Landwirtschaft verdient und wo der Profit vor der Natur steht, vertreten muss, ist das für mein Verständnis Betrug. Und als Vorsitzender der Industrielobby FML ist man schließlich verpflichtet, die Interessen der Mitglieder zu vertreten. Dafür wird er bezahlt. Von hier kommen aber auch die ständigen Vorwürfe, die viele nachplappern: „Was mischen sich die Konsumenten immer ein, wie wir in der Agrarwirtschaft arbeiten?“ Moment mal! Wer kauft nochmal von wem die Produkte? „Wer zahlt, schafft an!“, heißt ein altes Sprichwort. Kein Landwirt hat Nachteile, wenn die Artenvielfalt erhalten werden muss, im Gegenteil, sondern nur die Urheber dieser Aussagen, weil diese in den Industriegremien mitkassieren. Wir haben täglich mit unzähligen „Nichtlandwirten“ zu tun. Keiner greift hier die „Landwirte“ an, sondern nur die „Landausbeuter“. Denn einige wenige können es schaffen, die Lebensgrundlagen von allen zu zerstören. Und nochmal zum Volksbegehren: Ohne Vielfalt und Bienen haben wir keine Chance. Die Rentabilität der Agrarproduktion ist nicht nur der Mengenertrag je ha oder die Tierleistung. Nur wenn das „Zusammenhängende Denken“ einen effektiven Ertrag bringt, ist es wirklich einer!! Niemals kann für einen Landwirt ein kurzfristiger Profit das aufwiegen, was die langfristige Zerstörung der eigenen Produktionsgrundlage bedeutet.

http://mediathek.daserste.de/Reportage-Dokumentation/Geschichte-im-Ersten-Akte-D-1-Die-M/Video?bcastId=799280&documentId=59376484

Und neben den im Film aufgeführten Punkten ist der DBV auch einer der Hauptgesellschafter von „QS“. Man braucht eben als Endlösung die Abhängigkeit aller Erzeuger von Nahrungsmitteln, um den Markt zu beherrschen. Und immer wieder „beweist“ man mit fingierten Studien und Gutachten, wie gut manche chemische Mittel sind. Allen voran wird Glyphosat hochgelobt und Nitrat als unschädlich bezeichnet. Na ja, wer das noch glaubt! Dazu kam bei „Planet Wissen“ im öffentlichen Fernsehen eine sehr interessante Sendung. Es wurde aufgedeckt, wie man Gutachten und Studien genau so macht, wie man sie braucht. Veröffentlicht wird dann nur das, was passt. Und das Spiel treiben wir so lange, bis nichts mehr hilft. Antibiotika sind vielfach schon unwirksam, Resistenzen bedrohen die Felder, verseuchtes Grundwasser, Waldintervalle schon 4 statt 7 Jahre (Zapfenbildung durch Luftstickstoff) mit dramatischen Folgen, usw. Na ja, bei Contergan, Eternit, Atrazin, DDT und vielem mehr, war es genauso. Hochgepriesen, lange durchgehalten und dann doch verboten. Und die Folgen sind heute noch gravierend. Aber daraus gelernt …? Fehlanzeige! Auch bei der Energie oder bei den Autos kommen jetzt die Gutachten so, wie es die Industrie gerne hätte. Das Ausland überrollt uns und wir merken es nicht. Der Chef von Olympia-Schreibmaschinen sagte früher auch, Computer kommen nie, weil damit unzählige Arbeitsplätze wegfallen würden. Und … wer ist heute da und wie wurde es? Übrigens, wir versorgen uns komplett mit Strom vom eigenen Dach und fahren mit unseren beiden Elektroautos überall in.

https://www.planet-wissen.de/video-wenn-wissenschaftler-schummeln-100.html

Wir haben im eigenen Betrieb beschlossen, einen ganz neuen Weg zu gehen. Und der Weg zeigt sich als sehr erfolgreich. J. Unsere Erzeuger freuen sich, Artenvielfalt und Bienen schützen zu dürfen.

Nachdenkliche, und doch zuversichtliche Grüße

Feilmeier Josef

www.feilmeier.info

 

P.S. Dazu ein passender Spruch:

 

„Überleben“

Heute geh´ ich zum Arzt, denn der muss auch leben,

der verschreibt mir was, denn die Pharmaindustrie muss auch leben,

das kauf ich dann in der Apotheke, denn die müssen auch leben,

und dann schmeiß ich das ganze Zeug weg, denn ich will auch leben“!?!

(Luisa Francia, deutsche Autorin)

 

 

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