Weiterleitung einer Info:
Ein bestimmt interessanter Fernsehfilm kommt am Montag im WDR um 20:15 Uhr. Ich bewundere seit Jahren Josef Jacobi und sein Team, weil er einen anderen Weg suchte und erfolgreich geht. Seit ich vor mehr als 40 Jahren die Schule besuchte, wird uns erklärt, wir müssen wachsen oder weichen. Und heute steht die Landwirtschaft, vor allem finanziell, schlechter da als je zuvor. Was soll also dieses Märchen, dass uns die Behörden und der Bauernverband ständig erklären. Wo soll es hier eine Obergrenze geben? Ich arbeite mit Fakten und sehe nur, was ist und nicht was sein kann oder soll. Kurz gesagt, die Praxis zeigt, dass dieses System gescheitert ist. Unsere Landwirtschaft kann nur existieren, wenn wir Produkte erzeugen, die „NICHT TAUSCHBAR“ sind. Wer immer noch glaubt, die Zukunft liegt an der billigen Masse und dem Export nach China, ist ein Träumer. Es geht doch nur darum, dass die Agrarindustrie immer billigere Rohstoffe bekommt. Naja, die sind ja alle im FNL (http://fnl.de/fnl/organisation.html) zusammengeschlossen. Schaut euch an, wer hier Vorsitzender ist und wundert euch nicht mehr. Vorsitzende sind bekanntlich verpflichtet die Interessen der Mitglieder zu vertreten, also hier nicht die Bauern.
„Mut gegen Macht“ sollte jeder Landwirt haben. Packen wir es an und lösen das Übel von der Wurzel her, nach dem Motto des bekannten Spruchs: „Alle sagten, das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht“
Viele Grüße
Feilmeier Josef
http://www.feilmeier.info
20:15 Uhr
Montag
3.November 2014
Mut gegen Macht: Die Milchrebellen
Ein Film von Valentin Thurn und Karin de Miguel-Wessendorf
Josef Jacobi hat eine eigene Molkerei gegründet und glaubt daran, dass Bauern langfristig eine Chance haben, sich vom Preisdiktat zu lösen
Mehr als 400 Milchkühe werden bei Bernd Schwinum gemolken.
Die Milch im Supermarkt wird immer billiger. Für die Milchbauern heißt das: Wachse oder weiche! Im letzten Jahrzehnt hat ein Drittel der deutschen Milchbauern aufgeben müssen – gleichzeitig hat die Zahl der Megabetriebe zugenommen. In XXL-Ställen stehen Hunderte von Kühen dicht nebeneinander. Damit sie Höchstleistungen erbringen, kommen die Tiere auch im Sommer nicht mehr auf die Weide.
Auch die Molkereien werden immer größer: Multinationale Konzerne wie Arla oder Friesland-Campina haben die kleinen regionalen Molkereien übernommen und exportieren Milch bis nach China. Doch auch sie sind abhängig vom Preisdiktat der Supermärkte, in erster Linie von Aldi oder Lidl. „Die Verbraucher sind nicht ehrlich zu sich“, kritisiert Josef Peters, Kreislandwirt in Kleve am Niederrhein. „Sie sagen uns, sie seien bereit mehr für Bio- und regionale Lebensmittel auszugeben, doch dann treffen wir sie alle bei ALDI an der Kasse.“
Er hält das Bauernsterben für unabwendbar, nur große Betriebe seien wettbewerbsfähig: „Mit der romantischen Landwirtschaft, wie wir sie vor 20 – 30 Jahren hatten, kommen wir nicht weiter. Die harte Wirklichkeit ist, es wird nur derjenige überleben, der die Kosten im Griff hat.“
Doch einige kleine Milchbauern wagen es, sich gegen die Konzentrationswelle auf dem Milchmarkt aufzulehnen: Sie setzen auf direkte Vermarktung zu besseren Preisen. Zum Beispiel Josef Jacobi aus Körbecke, der mit anderen eine Bauernmolkerei gegründet hat, um sich vom Preisdiktat der Giganten zu lösen. Oder Petra Ohrndorf, eine junge Bäuerin aus dem Siegerland: „Schon in der Ausbildung wird uns nahegelegt, dass wir in größere Ställe investieren sollen. Aber ich wünsche mir eine Landwirtschaft, die in Familienhand bleibt und in der jedes Tier nicht nur eine Nummer ist.“
Im März 2015 wird der letzte Schutz für die Kleinbauern fallen: Die EU hat das Ende der Milchquote angekündigt. Wenn der Milchmarkt liberalisiert wird, fürchten viele Milchbauern einen neuen Preisverfall.
Es ist ein Kampf David gegen Goliath, denn auf die Unterstützung von Bauernverband und Bundesregierung brauchen sie nicht zu hoffen. Die haben sich längst entschieden, dass eine moderne Landwirtschaft nur in Großstrukturen funktionieren kann.
„Die Milchrebellen“ ist der vierte Film der neuen fünfteiligen Doku-Reihe „Mut gegen Macht“ im WDR Fernsehen (Start 13. Oktober). Es geht bei „Mut gegen Macht“ um Menschen, die ihr gutes Recht durchsetzen wollen und nicht klein beigeben, obwohl sie sich manchmal machtlos fühlen. Wie „David gegen Goliath“ kämpfen sie gegen Behörden, Institutionen oder auch große Unternehmen. Die brisanten Fälle, die die fünfteilige Reihe präsentiert, zeigen aktuelle gesellschaftliche und politische Missstände aus den Bereichen Justiz, Gesundheit, Wirtschaft und Arbeit auf. Die Webseite http://www.mutgegenmacht.wdr.de bietet Zusatzinformationen und Links und ist Kommunikationsplattform für Kommentare, Fragen und Anregungen der Zuschauer. Neuigkeiten und Bonusmaterialien rund um die Filme werden über Facebook, Google+ und Twitter kommuniziert. Auch das WDR-Radio begleitet „Mut gegen Macht“ mit eigenen Beiträgen.