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If You Knew What We Were Putting In Your Food
http://www.youtube.com/watch?v=EAvRUUljA8g
http://www.youtube.com/watch?v=f1_w-aDY6mY
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Erfolg von Aktion Gen-Klage
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
>
> nach dem wegweisenden Gerichtserfolgen von 2007, in denen unser
> Aktionsbündnis in einem Prozess gegen Monsanto erstmals ein
> grundsätzliches
> Anbauverbot in Schutzgebieten durchsetzte, erzielten wir jetzt ein
> weiteren
> großen Erfolg.
>
> Erstmals in Deutschland gelang einem Imker eine erfolgreiche Klage gegen
> Freisetzungsversuche mit Gen-Pflanzen. Zusammen mit dem Deutschen
> Imkerbund
> klagten wir gegen einen Freisetzungsversuch mit gentechnisch verändertem
> Mais der Firma Pioneer Hi Bred. Bisher – und daran änderte auch das
> Honig-Urteil des EuGH nichts – scheiterten alle Imker vor Gericht mit
> ihren
> Abwehrklagen. Argument der Gerichte: Imker können selbst für Schutz
> sorgen,
> indem sie ihre Bienenstände zur Zeit der Maisblüte an einen anderen
> Standort
> verlegen.
>
> Damit ist seit unserem Sieg Schluss: Das OVG Lüneburg erklärte in einem
> von
> uns erwirkten Beschluss vom 24.09.2012 die von uns angefochtene
> Freisetzungsgenehmigung für rechtswidrig, da sie die Rechte der Imker,
> nicht
> von Gen-Mais kontaminiert zu werden verletzt und bürdete unseren
> Klagegegnern (BVL + Pioneer) die Kosten auf. Jetzt ist klar: nicht die
> Imker
> müssen fliehen, sondern die Gen-Konzerne!
>
> Dieser Erfolg war nur durch Ihre Unterstützung möglich. Dafür bedanken wir
> uns! Bitte unterstützen Sie uns weiter bei unseren Prozessen gegen die
> Gentechnik (Kontoverbindung s. unten, Flyer schicken wir gerne zu,
> Überweisungsträger zum Auslegen ebenfalls …).
> Ganz besonders wichtig ist derzeit die laufende Strafanzeige gegen
> Syngenta, mit der wir Licht in die schlimmen Ereignisse um den Landwirt
> Gottfried Glöckner, dessen Kühe nach Verfütterung von Gen-Mais starben,
> bringen wollen.
>
> Christiane Lüst
> Aktion GEN-Klage
> http://www.stopptgennahrungsmittel.de
> Berengariastr. 5
> 82131 Gauting
> Tel.: 089 / 893 11 054
>
> &
>
> Dr. iur. Christoph Palme
> Wissenschaftliche Beratung Wirtschafts- und Umweltrecht
> Legal Research Commercial- and Environmental Law
> Waldhäuserstr. 51
> 72076 Tübingen
> Deutschland
> 0049 (0)7071 687038
> 0049 (0)176 425 62441
>
> Das Konto des Aktionsbündnisses:
>
> Aktion GEN-Klage / Christiane Lüst
> Kto.-Nr. 170 237 63 Kreissparkasse München-Starnberg, BLZ 702 501 50
> IBAN: DE42 7025 0150 0017 0237 63 BIC: BYLADEM 1 KMS
>
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/26692.html
19.11.2012 |
In Mexiko droht ein gentechnisches „Mais-Massaker“
Die vielfältigen Maissorten werden von Kleinbauern in Mexiko seit Generationen gepflegt (Photo: Gentechnikfreies Hohenlohe)
Die Agrochemiekonzerne Monsanto, DuPont Pioneer und Dow wollen auf riesigen Plantagen im Herzen Mexikos gentechnisch veränderten Mais anpflanzen. Umwelt- und Bauernverbände sowie Wissenschaftler laufen Sturm gegen die bevorstehende Genehmigung. Schon im Dezember könnte der Gentech-Mais auf 2,5 Millionen Hektar ausgebracht werden – einer Fläche größer als Hessen.
Über 1.200 Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen haben einen offenen Brief an die mexikanische Regierung unterzeichnet. Diese dürfe den Anbau auf keinen Fall erlauben. Stattdessen solle sie die gentechnisch veränderten Mais-Pflanzen umfassend prüfen und den Zulassungsprozess reformieren. Sie erklären, Mexiko sei als „Wiege des Mais“ zu bedeutend für solche Gentechnik-Experimente. Die genetische Vielfalt des Landes werde dringend benötigt, um den Mais durch Züchtung an Klimaveränderungen und Krankheiten anzupassen. Zudem hänge das Auskommen von Millionen Kleinbauern von der Maisproduktion ab – auf den Gentech-Monokulturen der Konzerne wäre für sie gewiss kein Platz mehr.
Ähnlich besorgt äußerte sich die Umweltinitiative ETC Group (Action Group on Erosion, Technology and Concentration). Die Pläne der Agrochemie-Wirtschaft führten zu einem „Mais-Massaker“. ETC-Vetreterin Verónica Villa erklärte, der Gentechnik-Anbau bedrohe die Lebensmittel und die biologische Vielfalt des ganzen Landes. „Wir sprechen hier über Schäden an mehr als 7.000 Jahren indigener und bäuerlicher Arbeit, die den Mais hervorgebracht hat – eine der drei wichtigsten Nahrungspflanzen der Welt.“ Mexiko weist global den höchsten pro-Kopf-Verzehr von Mais auf.
Die endgültige Entscheidung der Regierung wird in den kommenden Tagen erwartet. Unterdessen geht der Trend in Peru in die entgegen gesetzte Richtung. Dort kündigte Umweltminister Manuel Pulgar Vidal vergangene Woche ein zehnjähriges Moratorium auf den Anbau und den Import von gentechnisch veränderten Organismen an.
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http://gruenwolf.wordpress.com/2012/11/16/biosicherheitskommission-verschiebt-entscheidung-uber-monsanto-mais/
Biosicherheitskommission verschiebt Entscheidung über Monsanto-Mais
Donnerstag, den 15. November 2012
von Giorgio Trucchi, Rel-UITA
(Fortaleza, 08. November 2012, adital).- Die Kommission für Biosicherheit (CTNBio) in Costa Rica hat beschlossen, ihre Entscheidung über einen Antrag des Saatgutanbieters D&PL Semillas Ltda auf den 3. Dezember zu verschieben. Die Tochtergesellschaft des Saatgutmultis Delta & Pine Land (Monsanto) hatte beantragt, die gentechnisch veränderten Maissorten MON-88017, MON-603 und MON-89034 auf 15 Hektar Land auszusäen. Dem Saatgutanbieter Semillas del Trópico hingegen war es nicht gelungen, die erforderlichen Anforderungen zu erfüllen.
Zahlreiche AktivistInnen verschiedener Umweltorganisationen versammelte sich vor dem Ministerium für Land- und Viehwirtschaft (MAG), wo auch die CTNBio zusammenkommt. In einem offenen Brief an die Mitglieder der Kommission, der im Rahmen der Kundgebung verlesen wurde, machten die versammelten Menschen deutlich, dass „die Aussaat von Genmais in Costa Rica kategorisch abgelehnt” werde, ganz besonders wenn es sich um den Typ MON-603 handle.
Mit genmanipuliertem Mais gefütterte Ratten sterben früher
Erst kürzlich hatte der französische Biologe Gilles Eric Seralini im Rahmen einer Versuchsreihe genmanipulierten Monsanto-Mais an eine Rattenpopulation verfüttert. Die Tiere, die mit dieser Maissorte gefüttert worden waren, starben deutlich früher und bei 60 bis 70 Prozent bildeten sich Tumore – während sich nur bei 20 bis 30 Prozent der Tiere, die anderes Futter erhalten hatten, Tumore bildeten.
„In mehreren europäischen Ländern sind bereits verschiedene Monsanto-Sorten verboten worden. Es wäre ziemlich unklug, darüber hinwegzugehen, besonders wenn es um die Biosicherheit eines Landes geht. Daher möchten wir die Biosicherheitskommission dringend davor warnen, ihre Entscheidung zu überstürzen. Mitten im mesoamerikanischen Raum, der Ursprungsregion der Maispflanze, genetisch veränderten Mais anbauen zu wollen, ist ein aggressiver Akt seitens dieses Unternehmens, der auf den Verlust unseres landwirtschaftlichen Erbes und unserer biologischen Vielfalt abzielt“, heißt es in den Brief.
Behörden und Monsanto mauscheln
Weiterhin kritisierten die Umweltorganisationen den feindseligen Umgang seitens der Staatlichen Pflanzenschutzbehörde (SFE) und der D&PL Semillas Ltda (Monsanto). „Die SFE hat dafür gesorgt, dass die Dokumente, die wir mit der Universidad de Costa Rica, dem Kultusministerium und mit anderen Organisationen zusammengestellt haben, nicht in den Info-Mappen für die Kommissionsmitglieder gelandet sind, und damit hat sie diesen Prozess schwer behindert. Schließlich musste ich ihnen die Unterlagen persönlich in die Hand drücken und sie bitten, sie sorgfältig durchzulesen“, erzählt Fabián Pacheco, der die Umweltverbände gegenüber der Biosicherheitskommission vertritt.
Nach Angaben Pachecos machte die Tochtergesellschaft von Delta & Pine Land eine Eingabe, um den Umweltverbänden die technischen Unterlagen vorzuenthalten, die sie an die übrigen Mitglieder der Biosicherheitskommission verteilt hatten. „Monsanto spricht uns damit das Recht ab, Zugang zu diesen Informationen zu bekommen.“
Irreparable Schäden befürchtet
In ihrem offenen Brief machten die Umweltverbände deutlich, dass „eine Koexistenz von genmanipuliertem und nicht genetisch verändertem Mais unmöglich“ sei. „Zahlreiche Untersuchungen haben deutlich gemacht, dass die von den genetisch manipulierten Maissorten ausgehende Verunreinigung lediglich eine Frage der Zeit ist. Den Monsanto-Tochtergesellschaften den Vertrieb von genetisch verändertem Saatgut zu gestatten hätte sehr starke negative, vielleicht sogar irreparable Folgen für die Vielfalt der Ackerpflanzen. Im Namen der Biosicherheit frage ich Sie daher: Für wen arbeiten Sie? Wer liegt Ihnen am Herzen? Die Menschen und die biologische Vielfalt, oder diejenigen, die am liebsten ein Patent auf den gesamten Planeten anmelden würden?“
Angesichtes der Entscheidung der Biosicherheitskommission, die am 3. Dezember getroffen werden soll, erklärten die Umweltverbände, es habe der Grundsatz zu gelten, der bereits im Protokoll von Cartagena und in der Erklärung von Rio formuliert wurde: „in dubio pro natura“ – im Zweifelsfall für die Natur.
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http://www.npla.de/de/poonal/4032-monsanto-verzichtet-auf-patentgebuehren-fuer-gensoja
Monsanto verzichtet auf Patentgebühren für Gensoja
Sonntag, den 18. November 2012
(Lima, 04. November 2012, noticias aliadas).- Die transnationale Biotechnologiefirma Monsanto hat Mitte Oktober die zeitweilige Aussetzung der Patentgebühren für die transgene Sojabohne Roundup Ready (Roundup-Ready-Soja) in Brasilien angekündigt. Ein Gericht des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso hatte geurteilt, dass das Patent im Jahr 2010 abgelaufen sei.
Das Gericht urteilte zugunsten einer Gruppe von Bauern, die die Ansicht vertreten, dass das Patent der gentechnisch veränderten Sojabohne, die gegen das Herbizid Glyphosat resistent ist, seit zwei Jahren abgelaufen ist und sie deshalb nicht verpflichtet sind, Lizenzgebühren an Monsanto zu zahlen.
“Im Hinblick auf die Soja-Produzenten in ganz Brasilien und ungeachtet der Tatsache, dass sich die Maßnahme eigentlich nur auf den Bundesstaat Mato Grosso bezieht, hat Monsanto freiwillig auf die Patentgebühren für die erste Generation von Roundup-Ready-Soja in ganz Brasilien verzichtet”, erklärte das Unternehmen in einer Mitteilung.
Laut Monsanto gilt Patent in den USA bis 2014
In Brasilien gelten alle Patente auf genetisch modifiziertes Saatgut 20 Jahre ab dem Datum der Erteilung in dem jeweiligen Ursprungsland. Das Patent auf Roundup-Ready-Soja wurde 1990 in den USA registriert und ist daher 2010 abgelaufen; jedoch hat Monsanto in den USA eine Verlängerung bis 2014 erreicht und geht grundsätzlich davon aus, dass diese Erweiterung sich auch auf Brasilien bezieht.
Paraguayische Soja-ProduzentInnen lehnen Zahlung ab
Bestärkt durch das Gerichtsurteil von Mato Grosso hat es auch eine der größten Vereinigungen der SojaproduzentInnen in Paraguay abgelehnt, Patentgebühren an Monsanto für den Anbau von Roundup-Ready-Soja zu zahlen. Mit dem Argument des Ablaufs des Patentes vor zwei Jahren verweigerte die Vereinigung der Soja-ProduzentInnen Paraguays APS (Asociación de Productores de Soja de Paraguay), die ca. 3.000 ProduzentInnen vertritt, die Zahlung von vier US-Dollar pro Tonne Saatgut an Monsanto.
Monsanto versichert dagegen, dass in Paraguay eine Vereinbarung gültig sei, die 2004 mit Sojaproduzenten unterzeichnet wurde. Demnach gelten die Patentgebühren für den Einsatz von Roundup-Ready-Soja, das 95 Prozent des im Land angebauten Sojas ausmacht, bis mindestens 2014, wenn auch das Patent in den USA ausläuft.
Monsanto beruft sich auf geistiges Eigentum
In einer Verlautbarung erklärte Monsanto, dass das Recht auf geistiges Eigentum auf RR-Soja solange gültig sei, “solange weltweit gültige Patente existieren, die diese Saatguttechnologie schützen, so wie in diesem Fall das Jahr 2014 als vorläufiger Referenzpunkt festgelegt wurde”.
“Wir wollen ans Licht bringen, ob die Zahlung rechtmäßig ist oder nicht”, sagte Regis Mereles, ein Vertreter der APS vor der Presse. “Wir sind nicht gegen die Bezahlung von Lizenzgebühren, aber man kann auch nicht bis ans Lebensende kassieren“.
Brasilien ist mit fast 25 Millionen Hektar Anbaufläche für Gensoja der Hauptexporteur dieser ölhaltigen Pflanze, während Paraguay mit 2.8 Millionen Hektar den vierten Platz belegt.
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US-Studie weist Folgen von Glyphosateinsatz nach
[26.10.2012]
Neue Kritik am Pflanzenschutzmittel Glyphosat. Laut einer US-amerikanischen Studie soll es durch den Einsatz von Glyphosat gravierende Veränderungen in einzelnen Anbaugebieten geben, vor allem auf Flächen mit gentechnisch verändertem Mais und Soja. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace nimmt dies zum Anlass, auf die weitreichenden Folgen des Mittels sowie des GVO-Anbaus hinzuweisen.
„In den USA sind weite Teile des Landes mit Glyphosat-resistenten Pflanzen infiziert“, sagte Greenpeace-Mitarbeiter Dirk Zimmermann dem Deutschlandfunk. Der Wirkstoff funktioniere nicht mehr. „Man muss zu gesteigerten Dosierungen von Glyphosat greifen. Oder auch zu ganz anderen Mitteln, um dem Unkraut überhaupt noch Herr zu werden.“
Aus einer anfangs für die Landwirte komfortablen und auch preiswerten Anbausituation sei eine Art Teufelskreislauf geworden. Mehr Kosten, ein erhöhter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln etc. Die Umweltschützer warnen deshalb davor, dass sich diese Erfahrungen in Europa wiederholen könnten, wenn vermehrt gentechnisch veränderte Kulturen und entsprechende Herbizide eingesetzt würden. Langfristige Verlierer seien die Landwirte, so Zimmermann, während die Agrochemieindustrie gewinne.
Das sieht der Gentechnik-Sprecher der Grünen, Harald Ebner, genauso. Schon jetzt gibt es seiner Meinung nach auch in Europa Unkräuter, die das Mittel in normaler Dosierung überstehen. „Diese Unkräuter werden dann mit noch mehr Glyphosat und zusätzlich mit noch gefährlicheren Herbiziden bekämpft“, so Ebner. Außerdem hält er es für belegt, dass Glyphosat die Bodenfruchtbarkeit schädigt und inzwischen sogar im Urin nachweisbar sei. Er fordert Bundesagrarministerin Ilse Aigner daher auf, ein EU-weites GVO-Verbot durchzusetzen und bei der aktuellen Neubewertung des Wirkstoffes Glyphosat die Hinweise auf Umwelt- und Gesundheitsschäden ernst zu nehmen.
Gelassen bleibt dagegen Rudolf Pfeil vom Bundesinstitut für Risikobewertung. Er sieht keine gesundheitliche Gefährdung. „Glyphosat ist einer der am besten untersuchten Pflanzenschutzmittelwirkstoffe die es gibt. Wenn die Grenzwerte eingehalten werden sind schädliche Wirkungen beim Menschen überhaupt nicht zu erwarten.“ Richtig sei allerdings, dass ein zunehmender Einsatz von Glyphosat zu höheren Rückständen im Grundwasser und in Ernteprodukten führen kann. Eine Überschreitung der geltenden strengen Grenzwerte sei bislang aber noch nicht dokumentiert. (ad)
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http://www.cbgnetwork.org/4736.html
Presse Information vom 31. Oktober 2012
Coordination gegen BAYER-Gefahren
BAYER, BASF und MONSANTO gegen Kennzeichnungspflicht
USA: Millionenspenden der Gentech-Industrie
Die Chemie-Konzerne BAYER und BASF beteiligen sich mit millionenschweren Spenden an einer Kampagne amerikanischer Gentechnik- und Pestizid-Hersteller. Die Industrie will damit eine Initiative von Umweltverbänden zur Deklaration gentechnisch veränderter Lebensmittel stoppen. Die im Bundesstaat Kalifornien eingebrachte Proposition 37, die eine Kennzeichnungspflicht nach europäischem Vorbild fordert, wird parallel zur Präsidentschaftswahl am 6. November zur Abstimmung gebracht.
Die Unternehmen investieren über 40 Millionen Dollar in ihre Werbekampagne, die vor allem aus TV Spots besteht – rund zehnmal so viel wie die Befürworter der Initiative. Größter Finanzier ist der Weltmarktführer für gentechnisch verändertes Saatgut, Monsanto, mit 7 Millionen Dollar. Es folgen DuPont (4,9 Mio), BAYER und BASF (jeweils 2 Mio), Pepsi, Nestlé und Coca Cola. Das Hauptargument der Industrie ist, dass eine Deklarationspflicht die Kosten für die Hersteller um „Milliarden Dollar erhöhen“ würde – eine absurde Behauptung, für die jeglicher Beleg fehlt.
Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Die Gentechnik-Multis messen mit zweierlei Maß: in Europa ist die Deklaration von gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen selbstverständlich. In den USA hingegen soll eine solche Kennzeichnung mit fadenscheinigen Argumenten verhindert werden. Die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern werden dadurch mit Füßen getreten!“. Scharfe Kritik äußert auch Gary Ruskin von der Initiative California Right to Know: „BAYER und BASF schicken ihr Geld um die halbe Welt, um Müttern und Vätern weiszumachen, sie hätten nicht das Recht zu wissen, was sich im Essen ihrer Kinder befindet!“.
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren sieht eine Parallele zum Verkauf des BAYER-Pestizids Glufosinat. Der zusammen mit gentechnischem Saatgut verkaufte Wirkstoff muss in der EU wegen erwiesener Gesundheitsgefahren vom Markt genommen werden. Trotzdem hat BAYER die Exporte in die USA und nach Lateinamerika drastisch erhöht, „ein klassischer Fall doppelter Sicherheits-Standards“, so Mimkes weiter. Glufosinat soll in die Fußstapfen des von Monsanto vertriebenen Herbizids Glyphosat treten, das wegen zunehmender Resistenzen immer unwirksamer wird.
BAYER war in den USA für die bislang größte Kontamination mit gentechnisch veränderten Organismen verantwortlich: Im Jahr 2006 war sogenannter Liberty Link-Reis weltweit in Supermärkten aufgetaucht, obwohl hierfür keinerlei Zulassung vorlag. Rund 30 % der US-amerikanischen Ernte war verunreinigt, die EU und Japan stoppten daraufhin alle Reisimporte aus Nordamerika. In den vergangenen Monaten musste BAYER die betroffenen Landwirte und Reismühlen mit über 900 Mio. Dollar entschädigen. Bis heute wird LL-Reis jedoch vereinzelt in Supermarkt-Packungen gefunden.
Im laufenden Wahlkampf gehört BAYER zu den größten ausländischen Unterstützern republikanischer Abgeordnete. Die Ausgaben zur Verhinderung von Proposition 37 übertreffen jedoch die Spenden an Politiker deutlich. Kalifornien war in der Vergangenheit häufig Vorreiter bei der Einführung neuer Umweltschutz-Bestimmungen, so z. B. bei Katalysator-Autos oder zum Ausstoß von Treibhausgasen. Dies erklärt die erhöhte Nervosität der Gentech-Lobby.
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http://www.bio-markt.info/web/Aktuelle_Kurzmeldungen/International/Osteuropa/15/24/0/13450.html
Osteuropa: Öffentliche Mittel für Monsanto
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) plant offenbar, dem US-Agrogiganten Monsanto Garantien in Höhe von 40 Millionen Dollar bereitzustellen, damit dieser mehr konventionelles Saatgut und chemische Spritzmittel in Osteuropa vermarkten kann, berichtet der Informationsdienst Gentechnik. Sollten die Landwirte für die Lieferungen nicht zahlen können, spränge die Bank mit öffentlichen Geldern ein. Wenn sich das Projekt bewährt, soll es auch auf andere Agrochemiekonzerne ausgeweitet werden.
Die endgültige Entscheidung über das „Monsanto Risk Sharing“-Projekt wird die EBRD, die von über 60 Staaten, darunter Deutschland, sowie der EU und der Europäischen Investitionsbank getragen wird, Mitte Januar kommenden Jahres treffen. Zielländer des Vorhabens sind Bulgarien, Ungarn, Russland, Ukraine, Türkei und Serbien. Mit Hilfe der Bankgarantien soll mehr landwirtschaftlichen Betrieben in diesen Staaten Saatgut und Pestizide des Weltmarktführers Monsanto verkauft werden können – ohne finanzielles Risiko für den US-Konzern. Nach Darstellung der EBRD käme dieses Geschäft auch den Landwirten zugute. So heißt es in der Projektbeschreibung: „Monsantos Produkte helfen Bauern, höhere Erträge zu erzielen und dabei mehr natürliche Ressourcen zu schützen, die für die Landwirtschaft essenziell sind.“
Nach Angaben der Bank soll der Handel mit gentechnisch verändertem Saatgut ausgeschlossen werden. Ein Vertreter der Bank teilte dem Informationsdienst Gentechnik mit, es gebe „Mechanismen“ um dies zusammen mit weiteren Partnern zu überwachen. Monsanto müsse der Bank außerdem regelmäßig Bericht erstatten, erklärte der Projektbeauftragte Miljan Zdrale.
Pippa Gallop von der Organisation Bankwatch zweifelt allerdings an der Effizienz dieser Maßnahmen: „Die EBRD überwacht ihre Projekte teilweise, aber es gibt Bereiche in denen die Bank wirklich nicht sicher sein kann und sich einfach auf das Wort der Firma verlassen muss. Falls Monsanto einige GVO in das Saatgut, das es an die landwirtschaftlichen Betriebe verkauft, mischt, kann ich mir nicht vorstellen, wie die EBRD das mitkriegen soll.“
02.11.2012
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/26592.html
01.11.2012 |
Die EFSA empfiehlt fettarme Gentech-Soja
Weitere Monsanto-Soja vor der EU-Zulassung (Foto: Franz Haindl, pixelio.de)
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt die Zulassung einer weiteren Monsanto-Sojabohne als Futter- und Lebensmittel in der EU. Das entsprechende Gutachten der Gentechnik-Kommission der Behörde wurde am Dienstag veröffentlicht. Die Sojabohne MON 87705 wurde nach Herstellerangaben derart gentechnisch verändert, dass sie mehr ungesättigte und weniger gesättigte Fettsäuren aufweist. Damit eignet sich ihr Öl laut Monsanto auch für die menschliche Nahrung, beispielsweise für Margarine, Mayonnaise oder Salatdressing.
Für ihre Bewertung der Bohne hat die EFSA keine eigenen Tests vorgenommen, sondern lediglich die von Monsanto mit dem Antrag eingereichten Daten begutachtet. Sie kommt zu dem Schluss, MON 87705 sei „so sicher wie ihr konventionelles Pendant“ und stelle keine Gefahr für Umwelt und Gesundheit dar. Dabei verweist die Behörde auch auf eine von Monsanto durchgeführte Fütterungsstudie an Ratten. Diese habe „keine Hinweise auf nachteilige Effekte“ geliefert. Wie üblich dauerte diese Untersuchung nur 90 Tage – eine Zeitspanne, die von kritischen Forschern als zu kurz eingestuft wird.
Monsanto hatte außerdem eine Studie zu den Nährwerten der Gentech-Soja mit eingereicht. Dafür wurden Masthennen 42 Tage mit einer Futtermischung, die MON 87705 enthielt, gefüttert. Auch für solche Versuche gibt es keine vorgeschriebenen Standards. Die Industrie führt aber häufig 42-tägige Fütterungsuntersuchungen durch. Wie die EFSA schreibt, habe sich dabei ergeben, dass MON 87705 „so nährstoffreich“ wie herkömmliche Soja sei. Von darüber hinausgehenden, positiven Effekten ist hingegen nicht die Rede.
Nach der Bewertung durch die EFSA stimmen nun die Mitgliedsländer der EU in einem Ausschuss über die Import-Zulassung der Gentech-Soja ab. Sollten sie sich nicht einigen können – was in der Vergangenheit häufig der Fall war, wobei sich Deutschland zuletzt mehrfach enthielt – liegt die endgültige Entscheidung bei der EU-Kommission. Das Risikoprüfungs- und Zulassungsverfahren steht zurzeit wieder verstärkt in der Kritik, nachdem der EFSA vorgeworfen wurde, Studien der Gentechnik-Industrie wohlwollender zu bewerten als solche von unabhängigen Wissenschaftlern.
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http://akademieintegra.wordpress.com/2012/11/09/eu-gelder-fur-monsanto/
EU-Gelder für Monsanto
Veröffentlicht am 9. November 2012
Umweltinstitut München e.V.
Agrogentech-Firmen wie Monsanto hatten sich wohl schon lange die Eroberung des europäischen Marktes erhofft. Doch in Deutschland und der EU müssen Nahrungsmittel, die Gen-Pflanzen enthalten, gekennzeichnet werden. Laut Umfragen lehnen drei Viertel aller EU-Bürger Gentechnik im Essen ab.
Auch das meistverkaufte Pflanzengift der Welt – Roundup von Monsanto – gerät immer öfter in die Schlagzeilen. Offenbar stehen die Geschäfte von Monsanto in Europa zunehmend unter Druck. Nun will die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) dem US-Konzern Garantien über 40 Millionen Euro zur Verfügung stellen, damit Monsanto ohne finanzielles Risiko mehr Saatgut und Pestizide in Osteuropa verkaufen kann. Auf diese Weise bereiten EU-Gelder den Weg für Gift und Gentechnik.
Das lassen wir uns nicht gefallen! Es ist Zeit zu protestieren:
Gemeinsam blasen wir der Gentechnik-Industrie den Marsch! Informieren Sie Freunde und Bekannte über die Demo am 30. November vor dem Europäischen Patentamt in München und kommen Sie zahlreich mit Pauken und Trompeten!
Demo: Wir blasen Euch den Marsch!
Keine Patente auf Pflanzen und Tiere – Keine Gentechnik auf dem Acker, im Futter und in Lebensmitteln !
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kontaminierter-honig-muss-gekennzeichnet-werden.html
Novellierung der Honigrichtlinie – GRÜNE: Gentechnisch kontaminierter Honig muss gekennzeichnet werden
Donnerstag, 25. Oktober 2012 09:46
(BPP) Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wendet sich gegen das Vorhaben der EU-Kommission zur Änderung der Honigrichtlinie (2001/110/EG). Diese Pläne würden der Verbreitung von Honig mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) Tür und Tor öffnen, ohne dass sich Imker und Verbraucher dagegen wehren könnten. Der Vorschlag der EU-Kommission sieht vor künftig Pollen grundsätzlich als natürlichen Bestandteil von Honig zu bewerten. Dies hätte zur Folge, dass die Kennzeichnungspflicht für Honig mit gentechnisch kontaminierten Pollen defacto entfallen würde. Die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der GRÜNEN, Martina Feldmayer, hat deshalb Verbraucherministerin Puttrich in einem Brief (siehe Anlage [1]) aufgefordert, auf Bundesebene Einfluss gegen das Vorhaben der EU-Kommission zu nehmen und sich für die Interessen von Verbraucherinnen und Verbrauchern einzusetzen.
„Gentechnisch veränderter Pollen ist kein natürlicher Bestandteil von Honig und muss entsprechend kenntlich gemacht werden“, fordert Feldmayer. „Es darf nicht sein, dass durch die geplante Richtlinie gentechnisch veränderte Organismen in unseren gesunden Honig und damit durch die Hintertür in Lebensmittel und auf den Frühstückstisch gelangen.“ Der Vorschlag der EU-Kommission stehe auch im Widerspruch zur Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs. Dieser hatte im September 2011 in einem von Imkern angestrebten Verfahren klargestellt, dass Pollen eine Honigzutat darstellen und somit auch das Gentechnikrecht Anwendung finde. Damit müsste der Honig für Verbraucher erkenntlich ausgewiesen oder aber vom Markt genommen werden.
Vordergründig wolle die Europäische Kommission mit Verweis auf die Rechtsprechung des EuGH verhindern, dass es für Honig eine Zutatenliste geben soll. „In Wahrheit hebelt die EU-Kommission das Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus und lässt die unkontrollierte Verbreitung von Honig mit Gentechnik zu“, so Feldmayer. „Die Imker haben das „Honig-Urteil“ erstritten um im Sinne der Verbraucher Wahlfreiheit und Transparenz zu haben. Dies gilt es zu schützen“, so Feldmayer. Es ergäben sich noch weitere Problemfelder, die dringend auf die Tagesordnung gehörten. „Die Imker können nicht verhindern, dass die Bienen auch Felder mit GVO-Pflanzen anfliegen. Deshalb müssen einklagbare Abstandsregelungen her sowie die Möglichkeit, Schadenersatz einzuklagen.“
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http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Kalifornier-stimmen-ueber-GVO-Kennzeichnung-ab-987301.html
Kalifornier stimmen über GVO-Kennzeichnung ab
[06.11.2012]
Wappen von Kalifornien Parallel zur Präsidentenwahl in den USA stimmen die Bürger von Kalifornien heute auch darüber ab, ob gentechnisch veränderte Bestandteile in Nahrungsmitteln künftig gekennzeichnet werden müssen.
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat die Gentechnikindustrie bereits eine millionenschwere Kampagne gegen die Kennzeichnung gestartet. Unter den Spendern sollen auch Bayer und BASF sein, die sich mit je zwei Mio. Dollar beteiligen. Das ruft die deutschen Umweltorganisationen auf den Plan. Die beiden Firmen hätten damit gezeigt, dass es in ihrem Interesse sei, wenn die Verbraucher nicht informiert würden, heißt es etwa bei Greenpeace. Und der Grünen-Politiker im Europaparlament Martin Häusling hält es gar für skandalös, dass sich deutsche Konzerne so massiv in die amerikanische Innenpolitik einmischen.
Laut der Süddeutschen gehören BASF und Bayer zu den wichtigsten Geldgebern nach dem US-Gentechnikkonzern Monsanto (7 Mio. Dollar) und dem Chemieriesen DuPont (4,9 Mio. Dollar). Zu den Unterstützern der Kampagne zählen auch Nestlé und Coca-Cola.
Die Unternehmen argumentieren, eine solche Deklarationspflicht würde die Kosten der Hersteller um Milliarden von Dollar erhöhen. Die Kennzeichnung sorge darüber hinaus für Unsicherheit, weil sie einen falschen Eindruck über die Sicherheit von Lebensmittel vermittle, ergänzt Bayer.
Sollten die Kalifornier für die Kennzeichnungspflicht stimmen, könnte das ähnliche Vorgaben in anderen Bundesstaaten nach sich ziehen. Auf die Gentechnikanbieter kämen damit vermutlich hohe Umsatzeinbußen zu. Trendforscher sehen die Gegner der GVO-Deklaration allerdings derzeit in der Mehrheit.
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) will Monsanto unterdessen offenbar Garantien über 40 Mio. Euro zur Verfügung stellen, damit das Unternehmen mehr Saatgut und Pflanzenschutzmittel in Osteuropa verkaufen kann, schreibt die Zeitung weiter. Die öffentliche Unterstützung mit EU-Geldern könnte für Monsanto zum Türöffner in Osteuropa werden, erst für Chemie und dann für Gentechnik, heißt es. (ad)
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http://www.taz.de/Kennzeichnung-von-US-Lebensmitteln/!104619/
- 31.10.2012
Kennzeichnung von US-Lebensmitteln
Volksabstimmung über Genfood
Monsanto, Bayer und BASF lassen sich ihre Kampagnen viel Geld kosten. In Kalifornien soll die Bevölkerung über Gen-Food-Kennzeichung abstimmen. von Wolfgang Löhr
Die Kuh scheint keine Bedenken gegen Genmais zu haben. Bild: dapd
BERLIN taz| In Kalifornien können die Wähler am 6. November nicht nur mit entscheiden, wer in den nächsten vier Jahren das Sagen im Weißen Haus hat. Mit der „Proposition 37“ steht dort auch zur Abstimmung, ob in dem Staat an der Westküste der USA künftig ein Großteil der gentechnisch veränderten Lebensmittel gekennzeichnet werden muss.
Sollte der „Antrag 37“ eine Mehrheit bekommen, wäre das für die USA, die weltweit das Hauptanbaugebiet von Gentech-Pflanzen sind, ein Novum. Für die großen Agrokonzerne, die den Weltmarkt für Gentech-Saatgut beherrschen, ist die Gentech-Kennzeichnung ein rotes Tuch.
Gemeinsam mit Lebensmittelkonzernen haben sie eine Allianz gegen den Antrag 37 geschmiedet. Mit einer mehr als 35 Millionen US-Dollar schweren Kampagne versuchen sie derzeit, die Volksabstimmung zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Mit dabei sind auch die beiden deutschen Chemiekonzerne Bayer und BASF.
Die Unterstützer der Kampagne haben nur 7,7 Millionen Dollar einsammeln können. Die Initiatoren der Volksabstimmung – vor allem Ökoverbände, Konsumentenorganisationen, Vermarkter von Biolebensmitteln und viele Einzelpersonen – sind noch zuversichtlich, dass sie eine Mehrheit für das Gentech-Label bekommen.
Bei landesweiten Umfragen sprachen sich zum Teil mehr als 90 Prozent der US-Bürger für eine Kennzeichnungspflicht für Gen-Nahrungsmittel aus. Ende September wollten noch zwei Drittel der kalifornischen Wähler Proposition 37 unterstützen. Nachdem die Gegner ihre Kampagne mit Telefonanrufen, Fernseh- und Radiospots begonnen hatten, sank die Zustimmung innerhalb von 14 Tagen auf 48 Prozent ab.
Hauptsponsor Monsanto
Aus der vom kalifornischen Staatssekretariat veröffentlichten Sponsorenliste geht hervor, dass das meiste Geld für die Gegnerallianz von den sechs größten Herstellern von Pestiziden kommt. Hauptfinanzier ist der Biotechnologiekonzern Monsanto, der auch Weltmarktführer bei Gentech-Saatgut ist. Kein anderer Konzern hat von den freizügigen US-Regeln für den Anbau von Gentech-Pflanzen so profitiert wie Monsanto. So benötigen in den USA in der Regel Gentech-Pflanzen keine besondere Zulassung, sie gelten als unbedenklich. Für die Sicherheit ist allein der Hersteller zuständig.
Damit das Geschäft auch künftig nicht getrübt wird, hat allein Monsanto über sieben Millionen Dollar in die Kampagnenkasse eingezahlt. Pestizidkonzerne wie Monsanto wollten weiterhin den freien Zugang zum Markt, während die Konsumenten im Ungewissen blieben, sagt Marcia Ishii-Eitman vom Pesticide Action Network (PAN): „Die Kalifornier haben ein Recht zu wissen, was in ihren Lebensmitteln ist.“
Zu den großen sechs der Pestizidbranche gehören auch die Agrokonzerne Dupont, BASF, Bayer, Dow und Syngenta. Sie alle haben mindestens zwei Millionen US-Dollar gespendet, um das Gentech-Label in Kalifornien zu verhindern. Auch die Saatguthersteller Pioneer und Cargill unterstützen die Kampagne gegen die Gen-Kennzeichnung.
Diskriminierendes Label
Auf der Sponsorenliste sind zudem viele große Lebensmittelproduzenten und -verarbeiter zu finden: unter anderem Coca-Cola, Pepsico, Nestle, Kellogg, Del Monte, Campell Soup und Mars. Sie bezeichnen das Label als eine Diskriminierung.
Einige der Unternehmen befürchten einen Umsatzeinbruch, weil Proposition 37 auch vorsieht, dass künftig Lebensmittel, die Gentechnik enthalten, nicht mehr mit dem Etikett „Natural“ versehen werden dürfen. Dabei handelt es sich nicht um Biowaren, sie dürfen aber, obwohl gentechnisch verändert, als naturbelassen vermarktet werden.
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http://www.suedostschweiz.ch/politik/patent-auf-schimpansen-geraet-die-kritik
Patent auf Schimpansen gerät in die Kritik
Gegen ein europäisches Patent auf gentechnisch veränderte Schimpansen haben elf Organisationen aus Deutschland, Grossbritannien und der Schweiz am Donnerstag gemeinsam Einspruch eingelegt.
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Ein Patent auf gentechnisch veränderte Schimpansen verletze die ethischen Grenzen, finden mehrere Tierschutzorganisationen (Symbolbild).
München. – Wie die Kritiker mitteilten, hatte das Europäische Patentamt (EPA) in München das umstrittene Patent EP 1456346 im Februar dieses Jahres an die US-Firma Intrexon erteilt. Die Gegner sehen damit ethische Grenzen des europäischen Patentrechts verletzt.
Die Tiere hatten den Angaben zufolge künstlich verändertes Erbmaterial erhalten, das ursprünglich von Insekten stamme, und sollen für die Pharma-Forschung genutzt werden.
«Tiere sollten mit Respekt behandelt und vor kommerziellem Missbrauch geschützt werden», erklärte der Gentechnik-Experte Christoph Then von der Organisation Testbiotech. «Insbesondere die Patentierung von Menschenaffen kann durch nichts gerechtfertigt werden, die Erteilung dieser Patente ist eine Beleidigung für unsere eigene Gattung.»
Patente auf Tiere müssten endlich gestoppt werden, forderte Then. Insgesamt hat das Europäische Patentamt den Angaben zufolge bereits etwa 1200 Patente auf Tiere erteilt. Angefangen habe dies 1992 mit dem Patent auf die sogenannte Krebsmaus.
An dem gemeinsamen Einspruch beteiligten sich den Angaben zufolge auch der Deutsche Tierschutzbund, der Schweizer Tierschutz (STS), die Organisationen Pro Wildlife und Kein Patent auf Leben, die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt und die deutsche Sektion der Wild Chimpanzee Foundation (WCF).
Sie befürchten, dass der bisherige besondere Schutz von Menschenaffen und anderen Primaten vor Tierversuchen durch das neue Patent massiv ausgehöhlt werde. (sda)
Quelle: sda
Datum: 15.11.2012, 15:43 Uhr
Webcode: 2706401
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http://www.taz.de/Kritik-an-EU-Lebensmittelbehoerde/!104639/
- 31.10.2012
Kritik an EU-Lebensmittelbehörde
Gentechnik? Kein Problem!
Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit hat Probleme mit Interessenkonflikten ihrer Mitarbeiter, meint der Europäische Rechnungshof. Beispiel: Gentechnik.von Jost Maurin
Aus Parma kommen nicht nur Schinken – sondern auch zweifelhafte Empfehlungen der Efsa. Bild: Photocase
BERLIN taz | Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) gerät auch von offizieller Seite immer stärker unter Druck. Nun hat sogar der EU-Rechungshof kritisiert, dass die Efsa Interessenkonflikte ihrer Mitarbeiter nicht „angemessen“ handhabe.
Dabei trifft das Amt im italienischen Parma Entscheidungen, die die Gesundheit der Bevölkerung erheblich beeinflussen können – sie prüft zum Beispiel gentechnisch veränderte Pflanzen oder Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln auf Risiken. Meistens richten sich die Zulassungsbehörden dann nach dem Urteil der Efsa.
Diese Gutachten lässt die Efsa von Kommissionen aus Wissenschaftlern schreiben, die nur nebenbei für die Behörde arbeiten. Besonders Gentech-Gegner kritisieren zum Beispiel, dass manche dieser Experten gleichzeitig für eine von der Agrar- sowie Lebensmittelindustrie finanzierte Organisation gearbeitet hätten – ein klassischer Interessenskonflikt. Sie halten das für einen der Gründe, weshalb die Efsa regelmäßig erklärt, von gentechnisch verändertem Saatgut gehe kaum oder gar keine Gefahr aus.
Zwar lobte der Rechnunghof, dass die Efsa von Bewerbern verlangt, beispielsweise alle Mitgliedschaften, Arbeitsverhältnisse und Eigentumsanteile offenzulegen, die möglicherweise ihre Tätigkeit für die Behörde beeinflussen könnten. Allerdings habe sie keine klaren Kriterien für die Auswertung dieser Daten. „Deswegen passiert es in den meisten Fällen erst nach der Ernennung eines Kandidaten, dass ein Interessenkonflikt festgestellt wird.“ Und selbst dann könne die Efsa den Betroffenen nicht einfach ersetzen.
Auch, was ihre ehemaligen Mitarbeiter tun, habe die Behörde nicht genügend unter Kontrolle, ergänzen die Prüfer. So schaffe es die Efsa nicht, Interessenkonflikte zu verhindern, wenn ein Mitarbeiter von der Behörde in die Industrie und umgekehrt wechselt.
Der Drehtüreffekt
Immerhin müssten die ehemaligen Beschäftigten sich neue Arbeitsverhältnisse genehmigen lassen. Das Amt verfüge aber nicht über „Kriterien darüber, wie diese Anträge bewertet werden sollen“ und welche Tätigkeiten verboten sind. Tatsächlich hatte schon der Europäische Obdudsmann 2008 so einen Fall von „Drehtüreffekt“ kritisiert. Eine ehemalige Leiterin der Abteilung Gentechnik war direkt nach ihrem Ausscheiden zum Gentechnikkonzern Syngenta gewechselt.
Für alle diese Punkte solle die Behörde klare Regeln aufstellen, empfahl der Rechnungshof. Die Efsa antwortete darauf, sie werde „sich sorgfältig mit allen Empfehlungen befassen“. Ansonsten wertete sie den Rechnungshofbericht aber als überwiegend positiv für sich.
Die Prüfer hätten anerkannt, dass die Behörde „ausgereifte Richtlinien“ zu ihrer Unabhängigkeit habe. Viele der Empfehlungen habe die Efsa bereits umgesetzt, schließlich beziehe sich der Bericht nur auf die Zeit bis Oktober 2011 und seitdem habe die Efsa ihre Richtlinien für die Unabhängigkeit ihrer Mitarbeiter verbessert.
117 Wissenschaftler augeschlossen
Behördensprecher Steva Pagani verwies auch darauf, dass die Efsa vor jeder Expertensitzung prüfe, ob Teilnehmer einen Interessenkonflikt haben könnten. Im vergangenen Jahr habe die Behörde 117 Wissenschaftler bei bestimmten Tagesordnungspunkten von der Sitzung ausgeschlossen.
Der Gentechnik-kritischen Organisation Testbiotech reicht das aber noch nicht. „Auch nach den neuen Regeln der Efsa sind den Experten der Behörde Tätigkeiten für die Biotech-Industrie erlaubt, wenn sie sie vorher offiziell beendet haben“, kritisierte Geschäftsführer Christoph Then.
Als Beispiel nennt Then den Fall von Gijes Kleter: Er hatte jahrelang für eine von der Industrie finanzierte Organisation gearbeitet, seit einigen Jahren aber keine offizielle Tätigkeiten mehr verfolgt. Im Juni bestätigte die Efsa den umstrittenen Niederländer als Mitglied ihrer Gentechnik-Expertengruppe.
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http://www.mutbuergerpartei.at/veranstaltungen?task=individual_registration&event_id=1 an.
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31. Oktober 2012, 09:15
USA: Millionenspenden der Gentech-Industrie
Düsseldorf (Coordination gegen BAYER-Gefahren) – Die Chemie-Konzerne BAYER und BASF beteiligen sich mit millionenschweren Spenden an einer Kampagne amerikanischer Gentechnik- und Pestizid-Hersteller. Die Industrie will damit eine Initiative von Umweltverbänden zur Deklaration gentechnisch veränderter Lebensmittel stoppen. Die im Bundesstaat Kalifornien eingebrachte Proposition 37, die eine Kennzeichnungspflicht nach europäischem Vorbild fordert, wird parallel zur Präsidentschaftswahl am 6. November zur Abstimmung gebracht.
Die Unternehmen investieren über 40 Millionen Dollar in ihre Werbekampagne, die vor allem aus TV Spots besteht – rund zehnmal so viel wie die Befürworter der Initiative. Größter Finanzier ist der Weltmarktführer für gentechnisch verändertes Saatgut, Monsanto, mit 7 Millionen Dollar. Es folgen DuPont (4,9 Mio), BAYER und BASF (jeweils 2 Mio), Pepsi, Nestlé und Coca Cola. Das Hauptargument der Industrie ist, dass eine Deklarationspflicht die Kosten für die Hersteller um „Milliarden Dollar erhöhen“ würde – eine absurde Behauptung, für die jeglicher Beleg fehlt.
Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Die Gentechnik-Multis messen mit zweierlei Maß: in Europa ist die Deklaration von gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen selbstverständlich. In den USA hingegen soll eine solche Kennzeichnung mit fadenscheinigen Argumenten verhindert werden. Die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern werden dadurch mit Füßen getreten!“. Kritik äußert auch Gary Ruskin von der Initiative California Right to Know: „BAYER und BASF schicken ihr Geld um die halbe Welt, um Müttern und Vätern weiszumachen, sie dürften nicht wissen, was sich im Essen ihrer Kinder befindet!“.
BAYER war in den USA für die bislang größte Kontamination mit gentechnisch veränderten Organismen verantwortlich: Im Jahr 2006 war sogenannter Liberty Link-Reis weltweit in Supermärkten aufgetaucht, obwohl hierfür keinerlei Zulassung vorlag. Rund 30 % der US-amerikanischen Ernte war verunreinigt, die EU und Japan stoppten daraufhin alle Reisimporte aus Nordamerika. In den vergangenen Monaten musste BAYER die betroffenen Landwirte und Reis-Verarbeiter mit über 900 Mio. Dollar entschädigen. Bis heute wird LL-Reis jedoch vereinzelt in Supermarkt-Packungen gefunden.
Im laufenden Wahlkampf gehört BAYER zu den größten ausländischen Unterstützern republikanischer Abgeordnete. Die Ausgaben zur Verhinderung von Proposition 37 übertreffen jedoch die Spenden an Politiker deutlich. Kalifornien war in der Vergangenheit häufig Vorreiter bei der Einführung neuer Umweltschutz-Bestimmungen, so z. B. bei Katalysator-Autos oder zum Ausstoß von Treibhausgasen. Dies erklärt die erhöhte Nervosität der Gentech-Lobby.
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http://www.heise.de/tp/artikel/37/37897/1.html
Die neue Allianz für Ernährungssicherung – das lukrative Geschäft mit dem Essen der Ärmsten
Ralf Heß 03.11.2012
Gegen Monsanto sammelt sich mehr und mehr Widerstand. Ein Gericht in Brasilien hat nun klagenden Bauern recht gegeben.
Das Ziel ist klar und ambitioniert: In zehn Jahren sollen 50 Millionen Menschen in Afrika aus Armut und Hunger befreit werden. Bereits im Mai dieses Jahres haben die G8 und Russland auf ihrem Treffen in Camp David, angestoßen durch US-Präsident Barack Obama, die „Neue Allianz für Ernährungssicherung“ gegründet.
Mit am Tisch saßen neben den großen Industriestaaten und einiger Vertreter verschiedener NGOs selbstverständlich auch das Who-is-Who der Saatgut- und Pestizidprodzenten. Für die Bundesregierung ist diese Allianz ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Viele NGOs sehen hinter dieser Allianz jedoch weniger die Stärkung der kleinteiligen Landwirtschaft der Dritten Welt als vielmehr die Sicherung der Märkte für die großen Agrarunternehmen.
„Die ‚Neue Allianz für Ernährungssicherung‘ der G8 bringt afrikanische Regierungen, Privatunternehmen und die G8 an einen Tisch.“ Das sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Gudrun Kopp, am Rande des ersten Treffens des neuen Leadership Counsil der G8-Allianz in New York, Anfang September dieses Jahres. Deutschland nehme seine internationale Verantwortung für Ernährungssicherung konsequent wahr, so die Staatssekretärin weiter.
nsgesamt 22. Milliarden US-Dollar sollen in den Jahren 2010 bis 2012 für dieses ambitionierte Ziel aufgebracht werden. Deutschland ist dabei nach den USA der zweitgrößte Geldgeber und steuerte 2011 rund 10,45 Milliarden Euro bei. „Die Welt muss auch zukünftig eine noch stärker wachsende Weltbevölkerung ernähren und dafür gilt es, gemeinsam gezielt wirksame Initiativen zu fördern“, so Kopp.
Eigentumsrechte und Saatgutproduktion
Auch private Unternehmen haben sich verpflichtet im Rahmen dieser Allianz Investitionen in Afrika zu tätigen. 45 internationale Konzerne werden 3 Milliarden US-Dollar in die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette investieren. Allein der schweizer Saatguthersteller Syngenta plant in den kommenden Jahren Investitionen von 500 Millionen US-Dollar in die afrikanischen Agrarmärkte.
Viele NGOs sehen diese Allianz dagegen deutlich weniger positiv. Die Allianz, so der Landwirtschaftsreferent des Food First Informations- und Aktionsnetzwerkes (Fian), Roman Herre, gegenüber der Taz, lege in ihrem Strategiepapier für Mosambik fest, dass die „Verteilung von frei verfügbarem und nicht verbessertem Saatgut systematisch beendet werden“ solle. Ausnahmen sollten nur in Notsituationen und für einige Grundnahrungsmittel gelten.
Darüberhinaus solle mit der Allianz dafür gesorgt werden, dass die Regeln der Eigentumsrechte an Saatgut umgesetzt würden, um damit die Privatinvestition in die Saatgutproduktion zu fördern. Für Fian ist damit klar: Den Landwirten der Dritten Welt soll die Möglichkeit genommen werden, nicht mehr so einfach wie bislang an Saatgut heranzukommen, das sie ohne Lizenzgebüren benutzen können. Letztendlich, so Herre, blieben den Landwirten dann fast ausschließlich noch Produkte der großen Saatgutproduzenten wie Monsanto oder Syngenta.
Zwei Mal zahlen
Mark Schäfer, Pressesprecher von Monsanto in Deutschland sagte auf Anfrage gegenüber Telepolis:
Wir finden es sehr bedauerlich, dass diese Initiative genutzt wird, um Zusammenhänge herzustellen, die in keiner Weise plausibel noch nachvollziehbar sind. Gesellschaftliches Engagement ist ein Kernaspekt des Monsanto Wertekodex.
Allein 50 Millionen US-Dollar wolle das Unternehmen in den kommenden 10 Jahren für die Unterstützung der Neuen Allianz für Ernährungssicherheit beisteuern.
Welche Auswirkungen eine Umsetzung des von der Allianz für Mosambik ausgearbeiteten Strategiepapiers haben kann, kann momentan in Brasilien beobachtet werden. Dort stehen derzeit viele Kleinbauern mit dem Saatgutproduzenten Monsanto auf Kriegsfuß. Grund dafür sind die sogenannten Royalties, sprich die Patentgebühren für das gentechnisch veränderte Soja.
Denn laut Vertrag, den die Bauern mit dem Agrarunternehmen geschlossen haben, müssen sie derzeit zwei Mal Gebühren für die Benutzung des Saatgutes bezahlen. Einmal, wenn sie das Saatgut kaufen. Und ein weiteres Mal, wenn sie ihre Ernte an die Abnehmer abliefern und einen kleinen Teil dieser Ernte für das folgende Jahr für ihre neue Aussaat zurückhalten.
Die Art und Weise, mit der Monasanto die brasilianischen Bauern daran hindert, das Saatgut ohne erneute Zahlung von Royalties auszusähen, sind dabei nicht gerade zimperlich. Silveira Glauber, Vorsitzende der Vereinigung der brasilianischen Sojaproduzenten, sagte gegenüber dem Deutschlandfunk:
Die Landwirte liefern ihre Sojaernte an den Lagerhallen ab, und zwei Prozent davon werden zurückbehalten und nicht ausbezahlt. Erst wird kontrolliert, ob Royalties verwendet wurden und ob man dafür auch bezahlt hat.
Sprich Monsanto hält einen Teil der Erlöse der Ernte als Sicherheit für die Zahlung der Patentgebühren zurück.
Gegen diese Praxis hat nun eine Gruppe von Landwirten geklagt. Dabei hat ein Gericht in Porto Alegre den Bauern recht gegeben. Als Begründung dafür nannten die Richter das brasilianische Anbaugesetz, nach dem Saatgut mehrjährig oder in einer nachfolgenden Generation verwendet werden dürfe. Dieses Urteil könnte nebenbei bemerkt für Monsanto und die anderen Saatgutproduzenten durchaus teuer werden.
Denn laut dem brasilianischen Verbraucherschutzgesetz müssen illegale Erhebungen in doppelter Höhe zurückbezahlt werden. Verständlicherweise hat Monsanto daher gegen dieses Urteil Berufung eingelegt. Eine Stellungnahme zu den Vorgängen in Brasilien war von Monsanto allerdings nicht zu erhalten. Zu laufenden Gerichtsverfahren wolle das Unternehmen keine Auskünfte erteilen.
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04.11.2012, 12:40
Gentechnik im Essen Agrarindustrie kämpft gegen Kennzeichnungspflicht
Von Silvia Liebrich
Gentechnisch verändert? US-Amerikaner können das im Supermarkt nicht erkennen. Nun entscheiden die Kalifornier darüber, ob die Kennzeichnung zur Pflicht wird. Kampflos will das die Agrarindustrie nicht hinnehmen. Sie hat eine millionenschwere Kampagne gegen die Kennzeichnung gestartet.
Wenn am 6. November in den USA gewählt wird, geht es nicht nur um den neuen Präsidenten. In Kalifornien entscheiden die Bürger auch darüber, ob Gentechnik im Essen künftig gekennzeichnet werden muss. Ein absolutes Novum in den USA, wo die umstrittene Technologie ihren Ursprung hat.
Kampflos will das die Agrarindustrie nicht hinnehmen. Sie hat eine millionenschwere Kampagne gegen die Kennzeichnung gestartet. Unter den Spendern finden sich auch die Chemie- und Agrarkonzerne Bayer und BASF. Sie beteiligen sich mit je zwei Millionen Dollar an dem 40 Millionen Dollar teuren Projekt.
Kritik am Engagement der deutschen Firmen kommt von Umweltverbänden und den Grünen. „An den Investitionen von BASF und Bayer sieht man, wo das tatsächliche Interesse liegt, nämlich Verbrauchern wichtige Informationen vorzuenthalten“, meint Dirk Zimmermann von Greenpeace. „Ich finde es wirklich skandalös, dass gerade deutsche Konzerne sich so massiv in die amerikanische Innenpolitik einmischen“, sagt Martin Häusling, Agrarexperte der Grünen im Europaparlament.
Hauptargument der Gegner: die Mehrkosten
BASF und Bayer gehören zu den wichtigsten Geldgebern nach dem US-Gentechnikkonzern Monsanto (sieben Millionen Dollar) und dem Chemieriesen DuPont (4,9 Millionen Dollar). Zu den Unterstützern der Kampagne zählen auch Nestlé und Coca-Cola. Eines ihrer Hauptargumente gegen eine Kennzeichnung von gentechnisch-veränderten Lebensmitteln ist, eine solche Deklarationspflicht würde die Kosten der Hersteller „um Milliarden von Dollar“ erhöhen.
Ein Bayer-Sprecher bestätigte die Spende, wies aber die Kritik zurück. Die Kennzeichnungsinitiative in Kalifornien schaffe keine vollständige Transparenz für Verbraucher. Sie sorge für Unsicherheit, weil sie einen falschen Eindruck über die Sicherheit von Lebensmittel vermittle. BASF äußerte sich zunächst auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen.
Abstimmungsniederlage könnte Stimmung im Land verändern
Eine Abstimmungsniederlage für die Industrie in Kalifornien käme einem Dammbruch gleich. Der Bundesstaat ist mit Abstand das bevölkerungsreichste Land in den USA. Sollten sich die Kalifornier für eine Kennzeichnung entscheiden, könnten andere Bundesstaaten folgen – und Firmen wie Monsanto müssten mit empfindlichen Umsatzeinbußen rechnen. Denn US- Verbraucher können gentechnisch veränderte Lebensmittel im Laden bisher nicht erkennen. In Deutschland müssen diese dagegen seit 2004 deklariert werden. Drei Viertel aller EU-Bürger lehnen Gentechnik im Essen laut Umfragen ab.
Vor diesem Hintergrund gerät Monsanto nun auch in Europa erneut unter Druck. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) will dem Konzern offenbar Garantien über 40 Millionen Euro zur Verfügung stellen, damit dieser mehr Saatgut und Pestizide in Osteuropa verkaufen kann. Die öffentliche Unterstützung mit EU-Geldern könnte für Monsanto zum Türöffner in Osteuropa werden, erst für Chemie und dann für Gentechnik, befürchtet Häusling von den Grünen. Eine Stellungnahme der Bank lag bis Redaktionsschluss nicht vor.
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http://www.greenpeace-magazin.de/aktuell/2012/11/07/keine-transparenz-in-kalifornien/
7. November 2012
Keine Transparenz in Kalifornien
Parallel zur Wahl des Präsidenten stimmen in Kalifornien die Bürger über eine Kennzeichnungspflicht für Genfood ab. Doch die Kalifornier wollen offenbar nicht wissen, was in ihrem Essen steckt.
In Kalifornien ist die Initiative „Proposition 37“, die eine Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel fordert, wohl gescheitert: Derzeit lehnen über 53 Prozent Bürger die Initiative ab, nachdem 83 Prozent der Stimmen ausgezählt sind. Das Gentech-Label nach europäischem Vorbild wäre ein Novum für die USA gewesen, einem der Hauptanbaugebiete für Gentech-Pflanzen – und für große Agrokonzerne wie Monsanto ein Schreckgespenst.
Monsanto, der Marktführer für gentechnisch verändertes Saatgut, führte dann auch die millionenschwere Kampagne der Gegner von Proposition 37 an: Von den 45 Millionen Dollar, die für „No on 37“ gespendet wurden, steuerte Monsanto über acht Millionen Dollar bei. Unter den zehn größten Geldgebern finden sich neben Pharma-, Lebensmittel- und Getränkeunternehmen auch die deutschen Chemiekonzerne Bayer und BASF, die je zwei Millionen Dollar spendeten. Die Gegner bezeichneten das geplante Label als „Diskriminierung“ und befürchteten Umsatzeinbrüche.
Dagegen hatten die Unterstützer der Initiative keine Chance. Die Pro-Allianz aus Öko- und Verbraucherverbänden, Vermarkter von Biolebensmitteln sowie vielen Einzelpersonen konnte insgesamt nur 8,7 Millionen Dollar einsammeln.
Laut Umfragen war noch Anfang September mit über 60 Prozent eine deutliche Mehrheit der Kalifornier für die Initiative. Nur 25 Prozent waren dagegen. Doch die Gegner schafften es mit ihrer Kampagne, innerhalb weniger Wochen die Stimmung zu kippen.
ADRIAN MEYER
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http://www.fr-online.de/wirtschaft/landwirtschaft-pflanzenschutzmittel-bauer-fran-ois-lehrt-monsanto-das-fuerchten,1472780,20795772,view,asFirstTeaser.html
06. November 2012
Landwirtschaft Pflanzenschutzmittel Bauer François lehrt Monsanto das Fürchten
Von Axel Veiel
Paul François Foto: afp
Noch nie hat ein einzelner Bauer in Frankeich den Agrarriesen Monsanto so bezwungen. Paul François hat es geschafft. Ein Gericht verurteilt Monsanto wegen eines giftigen Pflanzenschutzmittels.
Hätte er den Tank nicht geöffnet, wäre es nicht passiert. Aber Paul François hat nach dem Deckel gegriffen, ihn vom Einfüllstutzen gezogen – und so ist das Leben des Bauern aus dem südwestfranzösischen Weiler Bernac aus der Bahn geraten. Unzählige Male hatte der Landwirt schon Pflanzenschutzmittel auf die Felder ausgebracht, war mit leerem Tank zum Gehöft zurückgekehrt, hatte unter dem Wellblechdach des Geräteschuppens den Verschluss entfernt, um den Hartplastikbehälter vor dem nächsten Gebrauch zu säubern. Nur dass der 2500 Liter fassende Tank diesmal nicht so leer war, wie François glaubte. Und auch die Kraft der Sonne hatte er unterschätzt. Jedenfalls waren Restbestände des Herbizids „Lasso“ in der Hitze verdampft und dem sich über die Öffnung beugenden Bauern entgegengeschlagen.
Nicht, dass das Gasgemisch explodiert wäre. „Es roch nur ein bisschen komisch“, erzählt er. Doch eine Explosion hätte kaum zerstörerischer sein können. Die Gesundheit des Landwirts, sein Selbstverständnis und sein Weltbild gingen an jenem 27. April 2004 zu Bruch.
Gut acht Jahre später sind die Aufräumarbeiten immer noch im Gang. „Andere Bauern, denen Ähnliches widerfahren ist, sind irgendwann in aller Stille krepiert oder haben sich das Leben genommen, erdrückt von Schuldgefühlen, dass sie Gift spritzen, und dies auch noch unsachgemäß“, erzählt François. Er selbst hat nach jahrelangem Leidensweg beschlossen, sich zu wehren, an die Öffentlichkeit zu gehen.
Monsanto verliert in erster Instanz
François hat den Hersteller des Herbizids, den amerikanischen Konzern Monsanto, auf Schadensersatz verklagt und Mitte Februar in erster Instanz gewonnen. Rechtsgeschichte hat der 48-Jährige damit geschrieben. Nie zuvor hat ein französischer Bauer den Agrarriesen in die Knie gezwungen. Die Entscheidung über die Höhe der Entschädigung will das Gericht Anfang nächsten Jahres verkünden.
Noch im Geräteschuppen spürte François, wie Hitzewellen durch seinen Körper strömten. Übelkeit, Atemnot, Herzrhythmusstörungen, Ohnmachtsanfälle folgten. Nach vier Tagen im Krankenhaus trat Besserung ein. Dann kamen neue Symptome: Schwindel, Konzentrationsschwächen, Sprachstörungen. Der Bauer begann zu stottern. Die Ärzte wussten nicht mehr weiter. In seiner Not wandte François sich ein halbes Jahr später an einen Pariser Spezialisten für Vergiftungen. Die Behandlung schlug an. Geblieben ist die Angst vor Rückfällen, Spätschäden.
Frieden kehrte im Hause François nach dem Sieg über Monsanto aber nicht ein. Der verheiratete Vater zweier Töchter muss weiterkämpfen. Der Konzern ging in Berufung. Zwar hat der Bauer das erste Kräftemessen für sich entschieden. „Aber was zählt das, wenn ich das zweite verliere?“, fragt er.
Herbizid nur mit Schutzmaske
In erster Instanz hatte das Gericht klargestellt, dass der Hersteller des Pflanzenschutzmittels auf dem Etikett nur den Hauptwirkstoff Alachlor angemessen herausgestellt habe, nicht aber das gefährliche Lösungsmittel Monochlorbenzol. Yann Fichet, Geschäftsführer der französischen Monsanto-Filiale, argumentiert, François habe das 1985 in Kanada und 1992 in Belgien und Großbritannien verbotene Herbizid jahrelang benutzt, bestens gekannt. Man könne erwarten, dass er zum Öffnen des Tanks eine Schutzmaske überziehe.
Anders als in den vergangenen Jahren kämpft François freilich nicht mehr allein. Andere Pestizidgeschädigte meldeten sich. Der Bauer gründete den Verband „Phyto-Victimes“ – Opfer des Pflanzenschutzes. Rund einhundert Mitglieder zählt er.
Im Frühjahr empfing der damalige Landwirtschaftsminister Bruno Le Maire den Verband. Der Senat setzte eine Untersuchungskommission ein. Das Herbizid „Lasso“, das François zum Verhängnis wurde, ist mittlerweile auch in Frankreich verboten.
Wissenschaftler schlugen Alarm, als sie herausfanden, dass einzelne, als harmlos ausgewiesene Pflanzenschutzmittel, zerstörerische Kräfte entfalten, wenn sie im Verbund auftreten. Die Forscher hatten untersucht, wie menschliche Zellen des zentralen Nervensystems reagieren, wenn sie drei auf Weintrauben zurückbleibenden Pestiziden ausgesetzt sind. „Die Beweglichkeit der Zellen leidet, die Energiezufuhr ist gestört, sie sind enormem, möglicherweise krebserregendem Stress ausgesetzt, zerstören sich selbst“, lautet das im August in der Wissenschaftszeitschrift PloS One veröffentlichte Ergebnis. Weitere mögliche Folgen seien eine größere Anfälligkeit für degenerative Nervenkrankheiten wie Parkinson oder Alzheimer.
Leukämie und Tumore
Fest steht, dass Frankreichs Bauern überdurchschnittlich häufig an Leukämie, Blasen- und Hautkrebs, Hirntumoren sowie Parkinson erkranken. Jacky Ferrand hat sich François und den „Phyto-Victimes“ angeschlossen. Der 70-Jährige hat seinen Sohn Frédéric verloren. „Blasenkrebs, mit 41 Jahren“, erzählt der Vater. „Aha, noch ein blasenkrebskranker Weinbauer“, habe der Urologe gesagt, als er vom Beruf des Patienten erfuhr.
Ferrand gibt einen Einblick in den Arbeitsalltag der Kollegen. Wenn die Reben im April austreiben, gehe das Sprühen und Spritzen los. Um die Pflanzen vor Pilzbefall zu schützen, gelte es, den angreifenden Sporen mit Kupfer und Schwefel den Garaus zu machen, nach jedem Regenguss von Neuem. Hinzu komme der Kampf gegen Mikrospinnen und andere Insekten. „Chemische Streubomben“, nennt Ferrand die Mittel gegen das Ungeziefer.
François zeigt den Traktor mit dem Pestizidtank, den er weiter benutzt. Er hat den Herbi-, Fungi- und Insektiziden nicht gänzlich abgeschworen. Aber sein Glauben an die intensive Landwirtschaft ist nachhaltig erschüttert. Er will der Chemie zwar nicht gänzlich entsagen. Aber er reduziert sie, sucht ein neues Verhältnis zu ihr. Damit sich der Boden erholen kann, sät er immer wieder Verträglicheres aus oder lässt Felder brachliegen. „Auf den Weizen folgt Raps und im Herbst dann Klee, der wunderbar Stickstoff und Wasser bindet.“
Was auch nur entfernt verdächtig sei, Krebs oder andere Krankheiten auszulösen, müsse vom Markt, fordert François. Etwa 90 fragwürdige Produkte seien im Handel. Vielleicht werde er eines Tages ganz auf biologischen Landbau umsteigen. In einer Übergangszeit würde ihm das Ernteeinbußen von 20 bis 30 Prozent eintragen. Seine zwei Töchter drängen ihn zu dem Schritt. „Noch bin ich nicht so weit“, sagt er. Die Aufräumarbeiten im Leben des Paul François gehen weiter.
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http://www.noejungbauern.at/jugendstimmen/glosse/?tx_ttnews[tt_news]=473&cHash=1536fd168d7f7ff53f73380eb0b518ad
Gentechnik – Ja oder Nein
Die Gentechnik ist gerade bei uns in Österreich eine Methode, der die Menschen mit sehr viel Skepsis gegenüberstehen. Dabei habe ich mir schon oft die Frage gestellt, ob diese Skepsis auch gerechtfertigt ist. Ich glaube, dass man nicht gleich die ganze Technologie verteufeln sollte, sondern dass man die Situation etwas differenzierter betrachten muss.
Denn die Gentechnologie beschränkt sich nicht nur auf die Entdeckung neuer Nutzpflanzen für die Landwirtschaft – vor allem in der Medizin ist sie nicht mehr wegzudenken.
Eines der vielleicht eindrucksvollsten und bekanntesten Beispiele ihrer Vorteile ist die Produktion von menschlichem Insulin. Vor nicht allzu langer Zeit blieb Diabetikern nichts anderes übrig, als sich Schweine-Insulin zu spritzen. Dieses ist dem menschlichen in seinem Aufbau ähnlich, aber nicht gleich, sodass es immer wieder zu Komplikationen gekommen ist. Seit dem Aufkommen der Gentechnologie haben Diabetiker menschliches Insulin zur Verfügung. Neben der Bekämpfung der Zuckerkrankheit gibt es zahllose weitere Anwendungsmöglichkeiten, sei es der Kampf gegen Krebs, HIV oder diverse Erbkrankheiten – ohne die Gentechnik würden uns viel weniger wirksame Arzneien zur Verfügung stehen, als wir sie heute – Gott sei Dank – haben.
In der Landwirtschaft bin ich allerdings der Meinung, dass Österreich den erfolgreichen gentechnikfreien Weg, den wir eingeschlagen haben, auch beibehalten sollte. Denn in einer Welt voller Agrarkonzerne wird es für die kleinstrukturierte österreichische Landwirtschaft immer schwieriger, und der Weg ohne Gentechnik hebt uns von den großen Agrarnationen ab.
Allerdings sollte man nicht immer gleich eine ganze Technologie schlecht reden, wenn diese auch viel Positives bewirken kann. Man sollte damit nur sehr verantwortungsbewusst umgehen – so wie mit vielen anderen Dingen auch.
Jörg Kaltenecker
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http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-EFSA-haelt-trockentoleranten-Mais-fuer-unbedenklich-997162.html
EFSA hält trockentoleranten Mais für unbedenklich
[20.11.2012]
Eine gentechnisch veränderte Maislinie des US-Saatgutkonzerns Monsanto, die mit Wassermangel besser klarkommt als ihre herkömmliche Schwester, wird von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als unbedenklich bewertet.
Wie die EFSA vergangene Woche mitteilte, gibt es keine Hinweise darauf, dass das Produkt mit dem Namen MON87460 eher Allergien verursacht als ihr konventionelles Gegenstück. Es sei unwahrscheinlich, dass der Mais und die daraus hergestellten Produkte im Rahmen der geplanten Nutzung der Gesundheit von Mensch und Tier abträglich sein könnten.
Monsanto beantragte die Zulassung zum Import als Futter- und Lebensmittel, aber nicht für den Anbau in der EU. Die Einführung eines neuen Gens sorgt dafür, dass die Pflanze ein bestimmtes Protein produziert, das sie in Stresssituationen wie Trockenheit schützt. Dadurch können Ertragsverluste bei Wassermangel in Grenzen gehalten werden. Für Monsanto ungewöhnlich: Der Mais ist weder resistent gegen Fraßschädlinge noch tolerant gegenüber dem Breitbandherbizid Glyphosat, das im hauseigenen Produkt Roundup steckt. Voraussichtlich wird die Europäische Kommission auf Grundlage der EFSA-Empfehlung in den kommenden Wochen die Zulassung von MON87460 vorschlagen. (AgE)
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http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/Winzling-verursacht-Milliardenschaeden/story/13099518
Winzling verursacht Milliardenschäden
Von Dominik Balmer. Aktualisiert um 10:24
Der Maiszünsler breitet sich in der Schweiz immer mehr aus. Gentechnisch veränderte Maispflanzen könnten den gefrässigen Falter eindämmen. Doch selbst die Gentechlobby hält nichts von solchen Plänen.
Mit Gentechnik ist es möglich, Maispflanzen vor dem Maiszünsler zu schützen.
Der Maiszünsler. (Bild: Wikipedia/zvg)
Herausforderungen
Eigentlich spricht nichts gegen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in der Schweiz. Zu diesem Schluss kommt das nationale Forschungsprogramm NFP 59, das im September dieses Jahres abgeschlossen wurde. Mit total 30 Projekten untersuchten Wissenschaftler die Folgen der Gentechnologie. Zur Verfügung hatten sie 12 Millionen Franken.
Auch wenn die Resultate klar sind, sträubt sich die Politik nach wie vor gegen die Gentechnologie: Ende September hat der Nationalrat das Gentechmoratorium bis zum Jahr 2017 verlängert. Es ist davon auszugehen, dass ihm der Ständerat folgen wird. Letztlich ist der Einsatz der Gentechnologie in der Landwirtschaft in der Schweiz also eine politische Frage: Einzelne Wirtschaftsverbände, das Konsumentenforum (KF) sowie die FDP und Teile der SVP sind gegen eine Verlängerung des Moratoriums. Die Grünen und die SP wollen das Verbot aufrechterhalten. Eine starke Stimme unter den Befürwortern des Moratoriums ist schliesslich der Schweizerische Bauernverband (SBV).
Das Stimmvolk hatte 2005 ein fünf Jahre dauerndes Moratorium angenommen, das den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in der Schweiz verbietet. 2010 wurde das Moratorium um drei Jahre verlängert. Sollte es wider Erwarten nicht verlängert werden, läuft es Ende 2013 ab.
Der Maiszünsler ist ein Winzling. Der Falter misst nur wenige Zentimeter. Trotzdem sorgt er weltweit für grosse Schäden: Laut Schätzungen des Basler Pharmakonzerns Syngenta zerstören Zünsler jährlich 40 Millionen Tonnen Mais. Die nordamerikanische Landwirtschaft verliert wegen dem gefrässigen Insekt im Jahr eine Milliarde US-Dollar.
Auch in der Schweiz ist der Zünsler für die grössten Schäden am Mais verantwortlich. Genaue Zahlen gibt es nicht. Es würden nur punktuelle Erhebungen vorgenommen, sagt Thomas Steinger, Leiter der Forschungsgruppe Insekten bei der eidgenössischen Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil. Mais wird in der Schweiz vor allem als Futtermittel angepflanzt. Nach Brot- und Futtergetreide ist Mais die drittwichtigste Ackerkultur in der Schweiz.
Profiteur des Klimawandels
Klar ist indessen, dass die Schäden des Maiszünsler zunehmen werden. Denn das Insekt ist in der Schweiz auf dem Vormarsch. Erstmals aufgetaucht ist der Falter in den 70er-Jahren. Mittlerweile gibt es im Tessin und im Genferseebecken bereits sogenannten bivoltine Maiszünsler. Diese bringen in einem Jahr zwei Generationen hervor – die entsprechend höheren Schaden verursachen. Der Grund für die Ausbreitung ist die Klimaerwärmung: In den Tropen schafft es der Zünsler auf bis zu sechs Generationen im Jahr.
Zur Bekämpfung des Falters nutzen Länder wie die USA Gentechnologie. Dabei kommt sogenannter Bt-Mais zum Einsatz, der eine Resistenz gegen Insekten aufweist. Bt steht für Bacillus thuringiensis – das Bakterium produziert ein Bt-Protein. Bt-Mais ist so modifiziert worden, dass ein Gen dieses Protein herstellen kann. Frisst ein Zünsler von diesem Mais, stirbt er.
In der Schweiz ist der Anbau von Bt-Mais derzeit wegen des Gentechmoratoriums verboten. Doch selbst ohne Moratorium würde die Pflanze kaum angebaut. Zumindest kommen mehrere Studien zum Schluss, dass es sich finanziell nicht lohnen würde (siehe Kasten).
Zu kleiner Schweizer Markt
Die bewährte Waffe gegen den Zünsler in der Schweiz sind Schlupfwespen. Diese legen ihre Eier direkt in diejenigen des Maiszünslers und zerstören so die Larven. Pro Hektar Mais kosten die Wespen 140 Franken. Der Aufpreis für Bt-Mais hingegen schlägt nur mit rund 50 Franken zu Buche. Auf den ersten Blick würde sich der Einsatz der Gentechnologie also lohnen.
Doch zusätzlich bräuchte es unter anderem Isolationsabstände zwischen den Feldern und eine Warenflusstrennung bei der Ernte. Werden auch diese Koexistenzkosten, die bei einem Nebeneinander von Gentech- und konventioneller Landwirtschaft anfallen, berücksichtigt, sieht die Rechnung anders aus.
Eine weitere Hürde ist laut Ursina Galbusera, Pflanzenschutzexpertin beim Schweizerischen Bauernverband (SBV), die Zulassung: In der Schweiz koste diese für eine Gentechpflanzensorte mehrere Millionen Franken. Das lohne sich kaum. «Der Markt in der Schweiz ist zu klein.»
Für Galbusera ist die Schlupfwespe denn auch «die wirtschaftlichere Methode, wenn man beim Bt-Mais die Koexistenzkosten dazu rechnet». Und sie gibt zu bedenken, dass der Maiszünsler durch die in der Schweiz vorgeschriebenen Fruchtfolgen bereits natürlich eingedämmt werde. «Weil wir keine Monokulturen kennen», sagt Galbusera, sei Bt-Mais für die Landwirtschaft nicht interessant.
Genveränderte Kartoffeln?
Das wichtigste europäische Land, das im Moment zur Schädlingsbekämpfung auf Bt-Mais setzt, ist Spanien. Rund ein Drittel der gesamten Maispflanzen sind dort gentechnisch verändert. Das System Spaniens bewähre sich, sagt Jan Lucht vom Wirtschaftsverband Chemie Pharma Biotech. Dennoch glaubt auch er nicht, dass sich der schädlingsresistente Bt-Mais in naher Zukunft in der Schweiz durchsetzen wird.
«Mittelfristig werden andere Pflanzen als Mais für einen gentechnisch veränderten Anbau interessant», sagt Lucht. Er denkt an Kartoffeln, die der Kraut- und Knollenfäule widerstehen oder an Pflanzen, die resistent sind gegen Herbizide.
Konsumenten entscheiden
Auch Ursina Galbusera glaubt nicht, dass es schnell geht mit der Gentechnologie in der Schweiz. Zumal sich der Forschungsbereich viel langsamer entwickle, als man einst angenommen habe. So gebe es zum Beispiel immer noch keine Pflanzen, die resistent seien gegen Trockenheit.
Den definitiven Entscheid fällen letztlich so oder so die Konsumenten. Wenn sie keine gentechnisch veränderten Produkte essen wollen, werden auch keine produziert.Dominik Balmer
> (Berner Zeitung)
Erstellt: 12.11.2012, 10:24 Uhr
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/26654.html
2.11.2012 |
Indiens Regierung gegen Gentechnik-Moratorium
Protestaktion gegen Gentechnik-Anbau in Indien unter dem Motto „Monsanto Quit India“ (Foto: The Hindu)
Vergangenen Freitag wurde vor dem Obersten Gerichtshof Indiens über Agro-Gentechnik verhandelt. Dabei lehnte die Regierung Forderungen nach einem Moratorium für Versuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen ab. Ein solcher Stopp war von einer offiziellen Expertenkommission empfohlen worden, um die biologische Vielfalt des Landes zu schützen. Die Umweltorganisation „Coalition for a GM-Free India“ zeigte sich von der Regierung enttäuscht.
Das Gericht vertagte die Entscheidung über ein mögliches Moratorium. In den kommenden sechs Wochen soll das Wissenschaftlerkomitee seinen Bericht zum Abschluss bringen. Änderungen sind nicht ausgeschlossen, da auf Antrag der Regierung ein von ihr ausgesuchter Sachverständiger neu in die Kommission aufgenommen wurde. In der vorläufigen Version sieht der Bericht unter anderem einen zehnjährigen Stopp von Versuchen mit Lebensmittelpflanzen vor, denen ein Gen des bacillus thuringiensis (Bt) eingesetzt wurde, damit sie ein Gift gegen Insekten freisetzen. Auch herbizidresistenten Gentechnik-Pflanzen sollten vorerst nicht ausgesät werden, forderten die Wissenschaftler.
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/26671.html
14.11.2012 |
Tierhaltungsmesse in der Kritik
Die Tierhaltungsmesse steht wegen Gentechnik-Futtermitteln in der Kritik (Foto: EuroTier)
Gestern wurde in Hannover die Tierhaltungsmesse EuroTier 2012 eröffnet. Fleischproduzenten wie Wiesenhof stellen auf der viertägigen Veranstaltung aus, aber auch die Agrochemiekonzerne Bayer und BASF. Die Industrie steht wegen der Haltungsbedingungen, des hohen Medikamenteneinsatzes und der Verfütterung gentechnisch veränderter Pflanzen immer wieder in der Kritik. Die Tierhalter sollten auf Gentechnik verzichten, forderte die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL).
Ein Großteil der Futtermittel, die in Deutschland und Europa in den Trögen konventioneller Betriebe landet, enthält Schrot gentechnisch veränderter Sojabohnen. Überwiegend wird es aus Südamerika importiert, wo immer mehr wertvolle Waldflächen für Monokulturen gerodet werden und der Pestizidverbrauch auf den Gentechnik-Plantagen zunimmt. Doch ist längst nicht jedem Verbraucher bewusst, womit die Tiere in hiesigen Ställen gefüttert werden. Die Ablehnung der Agro-Gentechnik ist hingegen weit verbreitet, wie Umfragen zeigen. „Bürger wollen keine Gentechnik auf ihrem Teller, auch nicht in der Erzeugung von tierischen Produkten wie Milch, Eier und Fleisch“, erklärte auch Annemarie Volling von der AbL. „Deshalb fordern wir die Futtermittelindustrie und den Lebensmittelhandel auf, ihre Blockade zu beenden und umgehend ihr gesamtes Sortiment auf gentechnikfreie Futter- und Lebensmittel umzustellen.“ Die Politik müsse auch für tierische Erzeugnisse eine verbindliche Gentechnik-Kennzeichnung einführen, die für andere Lebensmittel Standard ist.
Den Einwand, es gebe nicht genügend Futtermittel ohne Gentechnik, lassen Volling und ihre Kollegen nicht gelten. Die Hälfte des Sojabedarfs der EU-Landwirtschaft könne schon heute aus gentechnikfreiem Anbau stammen. Auch einheimische Eiweißpflanzen wie Ackerbohnen und Erbsen seien eine Alternative. Davon wird allerdings nur noch sehr wenig gepflanzt. Das Agrarministerium arbeitet deswegen an einem Forschungsprojekt, um diese Leguminosen gezielt zu fördern. Bei der Eröffnung der EuroTier verwies der parlamentarische Staatssekretär des Ministeriums, Gerd Müller, auf die Bemühungen in diesem Bereich. Er sprach sich auch für eine nachhaltigere Tierhaltung aus, die mit weniger Antibiotika auskommen soll. Das Thema Gentechnik erwähnte er aber nicht.
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http://www.gentechnikfreie-regionen.de/no_cache/aktuell/nachrichten/news/gentech-baumwolle-paraguay-schliesst-vertrag-mit-monsanto.html
Gentech-Baumwolle: Paraguay schließt Vertrag mit Monsanto
Paraguay will selbst gentechnisch verändertes Baumwoll-Saatgut herstellen. Dafür wird das staatliche Landwirtschaftsinstitut IPTA in den kommenden Tagen einen Vertrag mit dem Agrochemiekonzern Monsanto schließen. Das US-Unternehmen soll das nötige Wissen liefern.
Dabei soll getestet werden, welche der Monsanto-Gene für die paraguayische Baumwolle in Frage kommen. So wird die Roundup-Ready-Variante geprüft, die die Pflanzen gegen das Spritzmittel Glyphosat (Markenname „Roundup“) resistent macht, aber auch das Einsetzen von Bakterien-Genen (Bt), wodurch die Pflanzen ein eigenes Insektizid absondern. Beide führen nach Ansicht von Kritikern zu einer höheren Giftkonzentration auf den Feldern.
Für den Deal mit Monsanto sollen nach Angaben von Agrarminister Enzo Cardozo weder die Regierung noch die Landwirte etwas bezahlen müssen. Für Monsanto, den Weltmarktführer bei der Agro-Gentechnik, könnte es darum gehen, traditionelles Saatgut weiter zu verdrängen und den paraguayischen Markt für Gentech-Baumwolle zu öffnen. Dort dominieren bislang gentechnisch verändertes Soja und Mais. Ähnlich wie Brasilien und Argentinien exportiert das Land große Mengen an Sojabohnen, es werden fast ausschließlich Gentechnik-Sorten angebaut. Die Monsanto-Baumwolle MON531 ist seit dem Sommer zwar zugelassen, wurde aber nicht verkauft. Der durch einen Putsch an die Macht gelangte Präsident Fernando Lugo erwog daher, weitere Sorten per Dekret zuzulassen. Eine Risikoprüfung wäre damit vom Tisch. Auch sonst war Lugo dem US-Konzern bei der Gentechnik-Regulierung weit entgegen gekommen.
Monsanto hatte in Südamerika zuletzt allerdings auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen, nachdem ein brasilianisches Gericht urteilte, das Patent des Konzerns auf die Roundup-Ready-Soja sei abgelaufen. Auch paraguayische Sojabauern weigerten sich anschließend, Lizenzgebühren an das Agrochemie-Unternehmen zu zahlen.
Meldung vom Informationsdienst Gentechnik am 13. November 2012
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/26709.html
21.11.2012
Stimmt Deutschland Bankhilfen für Monsanto zu?
Als Finanzminister sitzt Wolfgang Schäuble im höchsten Gremium der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Foto: Deutscher Bundestag/Thomas Trutschel/photothek.net)
Die Bundesregierung hat sich erstmals zu den geplanten Garantien der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) für den Agrochemie-Konzern Monsanto geäußert. Solche Garantien für private Unternehmen seien „ein übliches geschäftspolitisches Mittel der Bank“, heißt es in Schreiben der Regierung an zwei Bundestagsabgeordnete. Der Fall Monsanto könne aber noch nicht beurteilt werden. Der weltweit führende Gentechnik-Hersteller soll Landwirten in Osteuropa dank der Bankgarantien von bis zu 40 Millionen Euro mehr Saatgut und Pestizide verkaufen können. Deutschland ist der größte Anteilseigner der EBRD.
Die Abgeordneten Kirsten Tackmann (Die Linke) und Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) forderten die Regierung auf, das „Monsanto Risk Sharing Project“ zu verhindern. Der US-Konzern habe diese Hilfen nicht nötig – angesichts der Milliardengewinne des Agrochemie-Riesen wären die eher „ein schlechter Scherz“. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sitzt mit seinen internationalen Amtskollegen im Gouverneursrat, dem höchsten Gremium der EBRD. Die Entscheidung über die Monsanto-Garantien wird das von den staatlichen Vertretern gewählte Exekutivdirektorium der Bank im April nächsten Jahres treffen. Für den Grünen Ebner bedeuten die ausweichenden Antworten der Bundesregierung, dass diese dem Projekt zustimmen wolle.
Nach Angaben der Bank soll der Vertrieb gentechnisch veränderten Saatguts durch die Garantien nicht gedeckt werden. Doch für die Parlamentarier wäre die Unterstützung Monsantos nicht nur wegen dessen Gentech-Produkten problematisch: „Die Konzentration der Saatgutmärkte in der Hand weniger Konzerne hat in anderen Regionen neben einer Verteuerung des Saatgutes auch zur Verdrängung kleiner Pflanzenzüchtungsunternehmen und dem Verlust der traditionellen Sortenvielfalt geführt“, argumentiert Ebner. Auch die agrarpolitische Sprecherin der Linken Tackmann verweist auf die Dauerkritik an der „Größe des Agrarmultis und seiner Macht in der Wertschöpfungskette.“ Die Mittel dürften nicht in eine weitere Industrialisierung der Landwirtschaft gesteckt werden, sondern müssten in „regional angepasstes Saatgut und nachhaltige Anbaumethoden“ investiert werden.
Kritik an den geplanten Garantien kommt auch von der Organisation Bankwatch. Zusammen mit über 150 anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen schickte sie einen offenen Brief an den Präsidenten und andere Entscheidungsträger der EBRD. Darin wird der Widerspruch zwischen den Nachhaltigkeitszielen der Bank und dem Geschäftsmodell des Gentechnik- und Pestizidherstellers Monsanto herausgestellt. Die EBRD könne außerdem nicht effizient überwachen, ob der Konzern wirklich kein gentechnisch verändertes Saatgut einschleuse. Monsanto selbst sei „weder willens noch in der Lage, die sozialen und ökologischen Folgen seiner Geschäfte zu beschränken, noch geltende Gesetze und Vorschriften einzuhalten.“
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http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Monsanto-bekommt-Garantien-von-europaeischer-Entwicklungsbank-998723.html
Monsanto bekommt Garantien von europäischer Entwicklungsbank
[22.11.2012]
Harald Ebner Die Bundesregierung sieht keine Probleme in der Förderung des Agro-Konzerns Monsanto durch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Diese will den Amerikanern Garantien in Höhe von 40 Mio. Euro gewähren. Zur Begründung heißt es, Monsantos Produkte helfen Bauern, höhere Erträge zu erzielen und dabei mehr natürliche Ressourcen zu schützen.
Für Harald Ebner, Sprecher für Agro-Gentechnik bei den Grünen, klingt das wie ein schlechter Scherz, habe der Konzern doch im letzten Jahr einen Nettogewinn von 1,6 Mrd. US-Dollar eingefahren. Zudem bringe Monsanto die Bauern in Abhängigkeit seiner Produkte und verdiene prächtig an ihnen. „Monsantos Produkte helfen den Bauern bestimmt nicht“, so der Kritiker des Unternehmens.
Dementsprechend kann Ebner die Haltung der Bundesregierung nicht verstehen. „Statt klar Position zu beziehen, werden auf meine Fragen hin nur Allgemeinplätze zu Aufgaben und Zielen der Bank wiedergekäut. Die Bundesregierung will nicht zugeben, dass sie im Januar für das „Monsanto Risk Project“ stimmen will“, vermutet der Grünen-Sprecher. Er sieht darin den Beweis, dass der Bundesregierung die Interessen von Agrarkonzernen wichtiger sind als die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft im Interesse von Bauern, Verbrauchern und der Umwelt. (ad)
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http://www.dielinke-pm.de/nc/kreisverband/presse/detail/kategorie/stefan-ludwig/zurueck/presse-2/artikel/keine-eu-kredite-fuer-monsanto/
21. November 2012
Keine EU-Kredite für Monsanto
„Wenn Monsanto sein Geschäft nach Osteuropa ausweiten will, dann doch aber nicht auf Kosten der öffentlichen Hand. Es kann doch nicht sein, dass ein so stark in Kritik stehender Agrarmulti mit Steuermitteln gepäppelt wird“, sagt Dr. Kirsten Tackmann. Die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion hatte die Bundesregierung in einer Anfrage nach ihrer Position zum „Monsanto Risk Sharing“-Projekt gefragt. Im Rahmen dieses Projektes vergibt die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung Garantien in Höhe von 40 Millionen Euro für den Verkauf von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln der Firma Monsanto. Mitte Januar wird über darüber entschieden. Tackmann weiter:
„Die Bundesregierung sollte sich von diesem absurden Projekt distanzieren. Die Abdeckung solcher Geschäftsrisiken eines Multis ist keine Aufgabe der öffentlichen Kassen. DIE LINKE stellt sich klar gegen das Prinzip, Gewinne zu privatisieren, während das Risiko die Öffentlichkeit und die Umwelt tragen.
Monsanto ist nicht nur wegen seiner Gentech-Pflanzen umstritten. Auch die Größe des Agrarmultis und seine Macht in der Wertschöpfungskette sind immer wieder Anlass zur Kritik. Es ist zynisch, wenn Staatssekretär Kampeter seine Befürwortung dieses Entwicklungsprogramms für Monsanto auch noch begründet mit dem angeblichen Ziel des Zugangs der Bevölkerung zu gesunden Nahrungsmitteln und der Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Als ob diese Länder ohne Monsanto und seine Bankgarantien hungern würden. Ganz im Gegenteil: Folgt man der Argumentation des Weltagrarberichtes, braucht es weniger die Beglückung durch High-Input-Lösungen aus dem Hause Monsanto, sondern vor allem regional angepasstes Saatgut und nachhaltige Anbaumethoden. Hier wären 40 Millionen Euro Garantien im öffentlichen Interesse zukunftsfähig angelegt.“
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