Bild von der Gentech-Veranstaltung des Bund Naturschutz Passau mit Vortrag von Jörg Bergstedt am 24.3.2012.
Foto: Luftbild-Scheurecker, Schärding
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Feilmeier-Newsletter vom 31.3.2012
Liebe Freunde,
nachfolgend wieder einige interessante Meldungen aus der Wirtschaft und rund um die Gentechnik:
BILLA-Österreich setzt auf gentechnikfrei
Das Dominospiel geht in die nächste Runde. Ab Ende März 2012 gibt es in allen 1.000 BILLA-Märkten in Österreich gentechnikfrei erzeugtes Schweinefleisch. Um solche Marktumstellungen zu erreichen, braucht man Pioniere. Sehr gerne haben wir diese hier unterstützt. Die Grundlage für die Umstellung von BILLA war Franz Oberndorfer, Inhaber der oberösterreichischen IBO-Fleisch-GmbH. Damit aber ein Fleischverarbeiter seine Bauern auf gentechnikfrei umstellen kann, müssen zuerst die Futtermittel bereit stehen. Auch hier müssen Pioniere, wie das Handelshaus Pilstl, bereits vorher trotz heftigstem Widerstand den Mut aufgebracht haben, gentechnikfreie Futtermittel zu beschaffen. Und nicht nur gentechnikfrei, sondern auch umwelt- und sozialgerecht erzeugt (Soja nach Basler-Kriterien). Es ist also alles wie ein Dominospiel, das lange Zeit vorher schon begonnen hat, damit die Lebensmittelhändler heute gesunde und gentechnikfreie Lebensmittel anbieten können. Unsere Arbeit hat sich gelohnt und trägt immer mehr Früchte. Wir agieren im Hintergrund und unser Ziel ist der Erfolg und kein Medienrummel. In nächster Zeit werden weitere spektakuläre Umstellungen folgen.
IBO – steht für „Ich bin Oberösterreicher“. Damit war Franz Oberndorfer jedoch nicht zufrieden. Alle reden von regionaler Erzeugung. Das ist derzeit groß in Mode. Was nutzt aber der Begriff „Regional“? Wenn z.B. zwei Landwirte in einer Region, Fleisch, Eier oder Milch erzeugen. Einer davon füttert nur gesunde, gentechnikfreie Futtermittel. Sein Nachbar aber verwendet nur Billig- oder Abfallfutter „A-F..“, egal wo her, genverändert, Rückstände von Glyphosat im Gensoja, – Hauptsache billig. Beide Landwirte produzieren „aus der Region“ und verkaufen als „Regional erzeugt“. Ich hoffe, dass manche Leute endlich begreifen, welche gigantische Verbrauchertäuschung der Begriff „Regional“ bedeutet, wenn damit alleine geworben wird. Der Verbraucher wird mit schönen Gütesiegeln für regionale Erzeugung für dumm verkauft. „Regional“ sagt überhaupt nichts über die Qualität aus. Die Qualität eines Lebensmittels entscheiden nur die Futtermittel, die man verwendet. Wenn man also den Konsumenten mit regionalen Lebensmitteln versorgen will, die den Namen verdienen, gibt es nur einen Weg: Die Erzeugung muss aus der Region und alle Futtermittel müssen gentechnikfrei und gesund sein. Fragen Sie also beim Einkauf etwas genauer nach.
Franz Oberndorfer weiß, was regionale Qualität bedeutet. „IBO = Ich bin Oberösterreicher“ verbindet er mit gentechnikfreien, nachhaltig erzeugten Futtermitteln. Für die Österreicher wird es damit erstmals möglich, gentechnikfreies Schweinefleisch im ganzen Land zu kaufen. In Deutschland gehen einige regionale Verarbeiter als Pioniere voraus. Wie lange wird es noch dauern, bis in Deutschland dem Beispiel von BILLA flächendeckend gefolgt wird? Am Futtermittelmarkt liegt es nicht mehr. Die landesweite Versorgung mit gentechnikfrei ist gesichert. Auf der Internetseite des VLOG (Verband Lebensmittel ohne Gentechnik) http://www.ohnegentechnik.org kann man erfahren, welcher Hersteller schon gentechnikfreie landwirtschaftliche Erzeugnisse anbietet. Der Konsument hat es in der Hand: Kaufen Sie dort, wo das neue, sichere Gütesiegel „Ohne Gentechnik“, gesunde Qualität garantiert und meiden Sie Anbieter, die nur den Begriff „Regional“ verwenden >>> „Wer zahlt, schafft an“ – Nachproduziert wird in der Wirtschaft nur das, was Abnehmer findet.
Regierungskoalition bremst umweltverträgliche Biogas-Produktion aus – BÖLW fordert grundsätzliche Neuorientierung der Biogas-Politik
Dass die Biogaserzeugung aus den Fugen geraten ist, wissen außer den abhängigen Funktionären bereits fast alle Bürger. Wer heute die Großanlagen mit „Mais-Mais-Mais“ noch als „zukunftsweisend“ bezeichnet, hat die Realität verschlafen. Der beiliegende Bericht vom BÖLW zeigt hier genau die Lage. BIOGAS ja, aber umweltverträglich im Einklang mit der nachhaltigen Lebensmittelproduktion – Zuerst die Lebensmittel und dann die Energie!!!
Ich habe nichts gegen BIOGAS, so wie es ursprünglich entwickelt wurde. Die Bauern verstromen ihre Abfälle, Gülle und Mist. Dazu noch Ähnliches im Umkreis von wenigen km. Was aber heute vielfach abläuft, sind keine BIOGAS-, sondern „Straßengas“-Anlagen. Die Betreiber sind mehr auf der Straße als auf dem Bioacker. Tauft sie doch um. Wenn man den Mais bis zu 100 km zu den Anlagen karrt, ist der Sinn verfehlt. Würde man das Öl zur Herstellung von Dünger und sonstigen Bedarfsgütern für die „Straßengas“-Anlagen und das Diesel zum Hinkarren der Erntegüter verwenden, um daraus direkt Strom zu erzeugen, wäre dieser billiger und umweltschonender!?! – und die Flächen blieben der Lebensmittelerzeugung erhalten. Wenn Böden nach vielen Jahren tot sind durch einen Zusammenbruch der Humusbilanz, weil die Substrate nur auf dem Papier auf die Maisflächen zurückkommen. Je schlechter die Böden, desto mehr Dünger ist notwendig und mehr Schädlinge treten auf. Und dann schreien die Betreiber nach der Gentechnik. Gesunde Fruchtfolge, sowie Gras- und Zwischenfrüchte, würden selbst für die sichere Humusbilanz sorgen, aber der Umsatz für die Saatgut- und Düngerkonzerne wäre dann geringer. Wenn allein in einem Landkreis über 10 Anlagen samt Hof zum Verkauf stehen. Der Kaufpreis für den ganzen Hof liegt bei 1 € + Übernahme der Finanzierungen. Ich glaube eher, dass der ganze geförderte Boom mit Land-Grabbing zu tun hat als mit reeller Energiegewinnung, weil Konzerne die Betriebe übernehmen. Was nutzen 20 Jahre sicherer Strompreis, wenn man nicht weiß, was die Erzeugung kostet. Ich kenne einige Anlagen im Bayerischen Wald, die reell und wirklich gut laufen. Aber die Realität der „Straßengas“-Anlagen sieht anders aus und zieht auch die wirklichen Pioniere, die diese vielversprechende Technik entwickelt haben und auch naturfreundlich betreiben, hinein. Nebenbei ruiniert man die Milcherzeuger, weil sie mit dem sinnlosen „versteigern“ der Pachtflächen nicht mehr mithalten können. Gerade diese wären es aber, die die Umwelt schonen. Die Landwirte sollten sich nicht immer blenden lassen. Nutznießer der Großanlagen ist immer die Industrie. Der langfristige Gesamtbetriebsertrag eines Landwirtes ist höher, wenn die Böden intakt bleiben. Mais ist effektiv der teuerste Rohstoff. Und richtige Abfallstoffe als Biogasfutter kosten immer gleich viel – nämlich nichts!
Harte Worte, auch wenn manche die Wahrheit nicht vertragen. Wir haben täglich mit der realen Praxis zu tun. Hört auf mit Neugenehmigungen. Macht zuerst die bestehenden Anlagen rentabel, damit die Höfe und damit die bäuerliche Landwirtschaft erhalten bleiben. Sonst kann es eines Tages sein, wenn wir zur Brotzeit gehen, dass wir das Licht noch einschalten können, aber auf dem Tisch liegt nichts mehr zum Essen.
Was ich sowieso nie verstehen werde, warum man auch bei Sonnenschein aus Biogas Strom erzeugt, während die Solaranlagen voll produzieren. Biogas wäre ein idealer Stromspeicher. Warum gibt man den „Biogas“-Anlagen nicht einen höheren Bonus, wenn sie das Gas speichern und nur dann verstromen, wenn der Sonnenstrom nachlässt. Dies technisch zu managen, wäre problemlos und würde einen Schub in Richtung erneuerbare Energie bedeuten. Vielleicht macht sich einmal ein Politiker daran, praxisgerechte Lösungen im Einklang mit der Natur anzugehen, anstatt immer nur dem Wohl der Industrie zu folgen.
Gentechnische Pflanzen und Superunkräuter
Seit vielen Jahren warnen wir davor. Wer sich etwas mit Pflanzenschutzmitteln auskennt, der weiß, dass die Resistenzen und damit die Superunkräuter kommen mussten. Glyphosat im Roundup ist ein blattaktiver Wirkstoff. Dieser baut innerhalb weniger Jahre immer Resistenzen auf. Neukeimende Pflanzen bekommen beim Besprühen nur geringe Wirkstoffmengen ab. Die Pflanzen gewöhnen sich daran und sterben dann nicht mehr ab. Wer aber glaubt, das sei Zufall, der irrt. Das war genau so geplant. Je mehr Pflanzenschutzmittel nötig sind, umso mehr steigt der Umsatz der Industrie. Bei einer Aktionärsversammlung hieß es: „Wir wollen mit der Gentechnik unser Kerngeschäft steigern“. Und das Kerngeschäft der Konzerne sind chemische Produkte.
Das Schlimmste an der ganzen Sache ist aber, dass es immer noch Vereine und Organisationen gibt, die Vertreter der Gentechnikkonzerne einladen und denen damit eine Plattform geben, ihre Propaganda vorzubringen. „WWW– Wer sagt was und warum sagt er es!!!“ Diese Vertreter sind verpflichtet, den Konzern positiv darzustellen und negative Gutachten zu bezweifeln, oder sie werden entlassen. Dies musste Deutschlands oberster Monsanto-Propagandist im letzten Jahr verspüren. Er wurde entlassen, weil er trotz viel Mühe zu wenig für den Konzern eingebracht hat. Und es gibt immer noch Leute, die glauben diese Märchen der Vertreter bei den Vorträgen. Vorgelegte beschönigende Gutachten sind genau so wertlos, weil 95 % aller Wissenschaftler in der Genforschung von den Konzernen abhängig sind. Papier ist geduldig, wenn das Gutachten die künftigen Gehälter sichern soll. Den Kinofilm „Gekaufte Wahrheit“ sollte hierzu jeder Bürger sehen. Es wird wieder Zeit, intensiver WWW nachzufragen.
Zusammengefasst kann man feststellen, dass wir auf dem besten Weg sind, künftig wieder gesunde, gentechnikfrei erzeugte Lebensmittel zu bekommen. Der Landwirt soll sie produzieren, die Lebensmittelhersteller sollen nur noch diese herstellen und der Konsument soll sie verlangen. Eigentlich wäre dies die Uraufgabe aller Beteiligten. Es kann nicht sein, dass es wahr wird, was man hinter den Kulissen bereits intensiv diskutiert: Billige Futtermittel und billige Nahrungsmittel mit möglichst vielen Rückständen sind der Garant, die Umsätze der Pharmaindustrie zu steigern.
Es gibt dazu gesunde Alternativen – nutzen Sie diese beim Einkauf durch
Und bedenke: „Billige Nahrungsmittel + Tabletten gegen die damit verursachten Beschwerden, kosten insgesamt auch soviel, wie gesunde, gentechnikfreie Lebensmittel“. Was verlangt wird, wird produziert!
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Gentechnikurteil gegen die Imker:
In Frankreich verbietet man den Genmais und bei uns versucht man alles, ihn doch noch einführen zu können. Und unsere „Industrieschutzministerinnen“ Ilse Aigner und Annette Schavan unterstützen die Konzerne.
Lesen Sie selbst den Bericht
Beiliegend ein Pressebericht von der Wallfahrt nach Altötting. Mit über 2.000 Teilnehmern war es wieder ein totaler Erfolg. Ich hoffe, dass dies im nächsten Jahr wieder stattfindet und auch andere Regionen dem Beispiel folgen.
Viele Grüße
Feilmeier Josef
Edlham / Passau
– Internationale Arbeitsgruppe Futtermittel NON-GVO
http://www.feilmeier.info
120327 BÖLW PM EEG Kleegras PDF
120328 BÖLW PM Gentechnikurteil München PDF
BILLA-Österreich setzt auf gentechnikfrei PDF
Wirtschaftswoche_Gentechnische_Pflanzen_Superunkraeuter PDF
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http://www.ndr.de/info/programm/sendungen/forum/glyphosat115.html
Der Fall Glyphosat
So mancher Gartenfreund ärgert sich trotz der Frühlingssonne. Das erste Grün, das sprießt, ist Unkraut. Was liegt näher als der Griff zur Giftspritze? Meist ist in den einschlägigen Chemikalien der Wirkstoff Glyphosat der Firma Monsanto enthalten. Dieser Stoff wird auch in der Landwirtschaft großflächig eingesetzt. Er steht allerdings im Verdacht, Missbildungen hervorzurufen. Kritiker werfen den Genehmigungsbehörden vor, zu industriefreundlich zu sein und Warnungen vor dem Gift zu missachten.
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Monsanto versperrt ein bisschen das Blickfeld, während die andern frisch drauflos fuhrwerken! FG
http://www.godmode-trader.de//nachricht/,a2787992.html
Syngenta emittiert Anleihen für 750 Mio. US-Dollar
Donnerstag 22.03.2012, 10:55 Uhr
Basel (Godmode-Trader.ch) – Der Agrarkonzern Syngenta hat in Argentinien die Zulassung für sein gentechnisch verändertes Maissaatgut Agrisure Viptera 4 erhalten. Zudem habe der Konzern in den USA Anleihen im Wert von 750 Millionen Dollar platziert, heißt es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Das Kapital soll für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden.
Tatsächlich ist eine Nähe zwischen Industrie und Behörden augenfällig. Mehrere Wissenschaftler von Behörden sind auch für industrienahe Organisationen tätig. Eine wichtige Rolle bei der Vernetzung spielt dabei das International Life Science Institute.
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Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Schweizer in diesem Falle in US-Dollarwerten emittieren. FG
http://www.cash.ch/news/alle/syngenta_erhaelt_zulassung_fuer_maissaatgut_in_argentinien_usdbond_emittiert-1150054-448
Syngenta erhält Zulassung für Maissaatgut in Argentinien – USD-Bond emittiert
22.03.2012 07:20
Zürich (awp) – Der Agrochemiekonzern Syngenta hat in Argentinien die Zulassung für ein neues gentechnisch verändertes Maissaatgut erhalten sowie in den USA erfolgreich zwei Anleihen über den Gesamtbetrag von 750 Mio USD platziert. Beim zugelassenen Saatgut handelt es sich um das gentechnisch veränderte Quad-Stack Maissatgut Bt11 x MIR162 x GA21x MIR 604 (Agrisure Viptera 4). Dieses ist eine Weiterentwicklung des herbizidtoleranten Triple-Stack-Maissatgutes, welches die Zulassung bereits im November 2011 erhalten habe, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Möglich wurde die Erweiterung durch die Zulassung des Traits MIR604, welcher zur Bekämpfung des Schädlings Maiswurzelbohrer konzipiert wurde. „Agrisure Viptera 4″ setzt in der Insektenbekämpfung neue Massstäbe, indem es die hervorragende Wirkung des Agrisure Viptera-Traits gegen Lepidoptera nun auch auf den Maiswurzelbohrer ausweitet“, lässt sich John Atkin, COO von Syngenta, in der Mitteilung zitieren.
Weiter gibt das Unternehmen am Donnerstag bekannt, dass USD-Anleihen im Wert von 750 Mio USD erfolgreich platziert wurden. Begeben worden sei eine Anleihe von 500 Mio USD mit einer 10-jährigen Laufzeit und einer Anleihe über 250 Mio mit einer 30-jährigen Laufzeit. Das Angebot erfolgte gemäss einer automatischen Registrierungserklärung und dazugehörigen Ergänzung, die Syngenta am 16. November 2011 bei der amerikanischen Securities and Exchange Commission (SEC) eingereicht hatte, heisst es weiter. Der Erlös aus der Anleihe wird für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet.
dl/rt
(Quelle: AWP)
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/25407.html
19.03.2012 |
USA: Protest gegen Gentechnik formiert sich
Occupy Monsanto: Aktion vor dem US-Kapitol.
In den USA gründen sich immer mehr Initiativen, die sich gegen Gentechnik im Essen wehren. Die Tatsache, dass es in den USA im Gegensatz zu anderen Ländern keine Gentechnik-Kennzeichnung gibt, frustriert die Menschen zunehmend. Bei der Petition „Just label it“ haben mittlerweile über 900.000 Bürgerinnen und Bürger unterzeichnet. 55 Kongress-Abgeordnete haben der Lebensmittelbehörde FDA letzte Woche einen Brief geschrieben, in dem sie die Kampagne zur Kennzeichnung von Lebensmitteln unterstützen. Verbraucher sollten selbst die Wahl haben, ob sie gentechnisch veränderte Lebensmittel konsumieren wollen oder nicht, heißt es in dem Brief. Gleichzeitig kritisieren sie die Begründung der FDA, gentechnisch veränderte Organismen nicht zu kennzeichnen, weil sie im Wesentlichen konventionellen Lebensmitteln gleich wären. Biotechnologie führe Veränderungen herbei, die eben nicht durch menschliche Sinne wahrzunehmen seien. Verbraucherinnen und Verbrauchern sei gar nicht bewusst, dass Gentechnik in Lebensmitteln nicht gekennzeichnet werden muss, so die Abgeordneten-Gruppe.
Am Freitag demonstrierte die Aktion „Occupy Monsanto“ vor dem US-Kapitol mit dem Slogan „Der Kongress ist gentechnisch verunreinigt“ in Anspielung auf Monsantos finanzstarke Lobby-Arbeit. Die Initiative ruft am 17. September zu einem internationalen Aktionstag vor sämtlichen Monsanto-Standorten auf. Eine weitere Gruppe von Aktivisten demonstrierte vor der Gates Stiftung, die mit Monsanto kooperiert und den Anbau von Gentech-Pflanzen in Afrika fördern möchte.
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http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-805524.html
USA: Erstmals gibt es GVO-Mais im Supermarkt
[26.03.2012]
Dose Süßmais
Ab Sommer 2012 gibt es in den USA gentechnisch veränderten Süßmais im Handel. Zum ersten Mal kann der Verbraucher damit ein GVO-Lebensmittel direkt im Laden kaufen. Wie das Portal Transgen berichtet, mehren sich nun aber auch dort kritische Stimmen sowie Forderungen nach einer Gentechnik-Kennzeichnung.
Die Süßmais-Sorten der Firma Monsanto verfügen über die gleichen Genkonstrukte für Resistenzen gegen Schädlinge oder Herbizide, wie sie in Nordamerika in der Mehrzahl der üblichen Maissorten enthalten sind. Süßmais wird in den USA lediglich auf 140.000 ha angebaut, ein Bruchteil der gesamten Maisflächen von 35 Mio. ha.
Mit Ausnahme der schon seit Jahren genutzten gentechnisch veränderten Papayas aus Hawaii ist Süßmais das erste weitgehend unverarbeitete Lebensmittel, das direkt von einer gentechnisch veränderten Pflanze stammt und unmittelbar verzehrt wird.
Gentechnikgegner wollen die großen Handelsketten nun unter Druck setzen, den veränderten Süßmais erst gar nicht in ihr Sortiment aufzunehmen. Whole Foods und Trader Joe’s hätten bereits zugesichert, keinen GVO-Süßmais zu verkaufen. Die Kritiker wenden sich daher vor allem Wal Mart zu. In mehreren Städten habe es Proteste vor den Supermärkten gegeben.
Gleichzeit wird die Forderung nach einer Kennzeichnung von GVO-Produkten immer lauter. Laut einer Umfrage sprechen sich 90 % der Befragten für eine Kennzeichnung von GVO-Produkten aus. Es sei ein fundamentales Recht des Verbrauchers, eine informierte Entscheidung treffen zu können über das, was er isst, meinen auch mehrere Abgeordnete.
Die Behörden wollen dagegen bislang strikt am Grundsatz einer produktbezogenen Kennzeichnung festhalten. Ein Hinweis auf dem Etikett sei nur dann gerechtfertigt, wenn eine Gentechnik-Anwendung bei einem Lebensmittel zu veränderten Inhaltsstoffen oder Eigenschaften geführt habe.
Derzeit sollen etwa drei Viertel aller verarbeiteten Lebensmittel in den USA GVO-Zutaten enthalten, zitiert Transgen US-Schätzungen. (ad)
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Letzter Satz… FG
http://www.schweizerbauer.ch/htmls/artikel_28228.html
Argentinien: Syngenta erhält Zulassung für GVO-Maissaatgut
Der Basler Agrochemiekonzern Syngenta hat in Argentinien die Zulassung für ein neues gentechnisch verändertes Maissaatgut erhalten.
Es handle sich dabei um Agrisure Viptera 4, eine Weiterentwicklung des herbizidtoleranten Triple-Stack-Maissaatgutes, das die Zulassung im November 2011 erhalten hatte, teilte Syngenta am Donnerstag mit.
„Agrisure Viptera 4 setzt in der Insektenbekämpfung neue Massstäbe, indem es die hervorragende Wirkung des Agrisure Viptera-Traits gegen Lepidoptera nun auch auf den Maiswurzelbohrer ausweitet“, erklärt John Atkin von Syngenta.
Das neue Saatgut soll für die argentinischen Landwirte eine wichtige Hilfe werden, sollte sich der Maiswurzelbohrer im südamerikanischen Staat weiter ausbauen.
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/25418.html
2.03.2012 |
EU-Ombudsmann bekommt Beschwerde wegen EFSA-Mitarbeiter
Die EFSA-Risikobewertung von Gentechnik-Pflanzen ist umstritten. (Bild: Testbiotech)
Der Verein Testbiotech hat gestern beim EU-Bürgerbeauftragten wegen Interessenskonflikten bei der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) Beschwerde eingelegt. Grund dafür ist Harry Kuiper, der seit 2003 den Vorsitz des Gentechnikausschusses der EFSA innehat. Kuiper ist damit für die Prüfung der Risiken gentechnisch veränderter Pflanzen zuständig. Parallel war Kuiper auch für das von der Gentechnik-Industrie finanzierte International Life Sciences Insitute (ILSI) tätig. Testbiotech hat auch weitere Fälle im Blick, bei denen die Unabhängigkeit der EFSA infrage gestellt werden muss.
Zwar will die Behörde nun für mehr Transparenz sorgen und Interessenskonflikte in Zukunft vermeiden. Es gibt aber schon jetzt weitere EFSA-Experten, die auch mit ILSI in Verbindung stehen. Die EFSA sei bei diesen Fällen noch nicht tätig geworden, so Testbiotech.
Der Bürgerbeauftragte hatte schon einmal einer Beschwerde zur EFSA stattgegeben. Im Dezember letzten Jahres ging es um Suzy Renckens, die von einer leitenden Position bei der EFSA direkt zum Gentechnik-Konzern Syngenta wechselte.
Testbiotech: Wie unabhängig war die EFSA in den letzten 10 Jahren wirklich?
Infodienst Dossier: EFSA-Reform
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http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2985263/rueckzug-des-manipulierten-tierfutters.story
31.03.2012 um 21:13 Uhr
Rückzug des manipulierten Tierfutters
Der nächste Streich: Nach dem Geflügelfleisch forciert der Handel nun auch bei der Schweinemast gentechnikfreie Futtermittel. Das bringt die steirische Branche unter Zugzwang.
In der konventionellen Schweinemast dominieren noch gentechnisch veränderte Futtermittel. Jetzt bahnt sich ein Wandel an
Jetzt also auch das Schweinefleisch. Neuerdings flüstert der „Billa-Hausverstand“ den Konsumenten zu, zum „Schwein ohne Gentechnik“ zu greifen. Der Rewe-Konzern (Billa, Merkur, Penny und Adeg) hat ab sofort Schweinefleisch aus konventioneller Produktion in den Regalen, das das „Gentechnikfrei-Siegel“ trägt. Eine Novität – und der jüngste Vorstoß gegen die Agrogentechnik, die in Österreich aus dem Handel verschwinden soll.
Zwar sind nach Definition der EU bereits jetzt alle Lebensmittel in den heimischen Supermärkten gentechnisch unverändert. Der Buchstabe des Gesetzes lässt aber eine Lücke offen: Wenn ein Nutztier mit Gentech-Futter ernährt wird, muss das auf der Fleischverpackung nicht aufscheinen. Nur Biobetriebe sind verpflichtet, auf genmanipulierte Futtermittel zu verzichten. So kommt es, dass nach wie vor jährlich 550.000 Tonnen an gentechnisch verändertem Sojaschrot nach Österreich importiert werden. Fast drei Viertel der größtenteils aus Südamerika stammenden Ware gehen in die Schweinemast. Das so erzeugte Fleisch kann sogar das AMA-Gütesiegel tragen.
Dass es in den Rewe-Märkten nun auch konventionelles Schweinefleisch frei von Gentech-Futter gibt, fügt sich in eine Entwicklung, die in den letzten Jahren stark an Fahrt aufgenommen hat. Den Beginn machte im Juni 2010 die österreichische Milchwirtschaft, die komplett auf gentechnikfreies Rinderfutter umstellte. Ein halbes Jahr später folgte die Legehennenbranche. Heuer zogen schließlich 90 Prozent der Mastgeflügelproduzenten nach.
Bei Rewe sieht man das gentechnikfreie Schweinefleisch als Testballon für eine eventuelle großflächige Umstellung. Lieferant ist die oberösterreichische IBO Schwein, ein Zusammenschluss aus 65 Bauern. Zehn Prozent sei das gentechnikfreie Futter teurer, sagt Geschäftsführer Franz Oberndorfer. Er ist aber überzeugt, dass der Konsument das zu schätzen wisse.
Damit erhöht sich der Druck auf die starke steirische Schweinebranche, die jährlich etwa 100.000 Tonnen importiertes Gentech-Soja verschlingt. Eine großflächige Umstellung hält Josef Polz, Obmann der Vermarktergemeinschaft Styriabrid, für unrealistisch. „Da würde es einen Futterengpass geben, so etwas wäre für uns nicht umsetzbar.“
Ohne Importe geht nichts
Dem widerspricht Österreichs größter privater Futtermittelimporteur, der Unternehmer Karl Pilstl. „Eine gänzliche Umstellung ließe sich für die Steiermark und für ganz Österreich machen. Es wäre nur eine Vorlaufzeit von ein paar Jahren nötig, damit man die Ware vorab bestellen kann. Ohne Importe geht es allerdings weiterhin nicht.“ Dass jetzt die gesamte Schweinebranche unter Zugzwang gerät, ist für Pilstl so gut wie sicher. „Der Zug in diese Richtung ist abgefahren und nicht mehr aufzuhalten.“
Das bestätigt Florian Faber, Geschäftsführer der Arge Gentechnikfrei. „Der Handel spürt, dass die Konsumenten zu 100 Prozent gentechnikfreie Lebensmittel wollen. Danach werden sich auch die Hersteller richten müssen.“ Und sie scheinen es rasch zu tun: Vor einem Jahr trugen in Österreich 1200 Lebensmittelprodukte das „Gentechnikfrei-Siegel“. Inzwischen sind es bereits um die Hälfte mehr.
Oberndorfer denkt mit seiner IBO Schwein indes schon weiter. Nach dem Handel will er auch die Industrie mit gentechnikfreiem Schweinefleisch beliefern.
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http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Tier/Urteil-im-Gen-Honig-Streit-Revision-angekuendigt_article1333004678.html
29.03.2012 | 09:04
Urteil im Gen-Honig-Streit – Revision angekündigt
München – Seit Jahren gilt ein Anbaustopp für den umstrittenen Gen-Mais Mon 810. Ein Imker fordert dennoch vor Gericht staatlichen Schutz vor genveränderten Pollen – und unterliegt vorm Verwaltungsgerichtshof. Damit ist der Rechtsstreit aber noch nicht vorbei.
(c) proplanta
Bayerische Imker haben keinen Anspruch auf staatlichen Schutz gegen gentechnisch veränderte Pflanzenteile im Honig. Dies hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in einem am Mittwoch bekanntgegebenen Urteil entschieden (Az.: 22 BV 11.2175). Allerdings wurde bereits Revision gegen das Urteil angekündigt. Ein Imker hatte den Schutz gefordert und gegen den Freistaat Bayern geklagt. 2003 hatte ein staatliches Versuchsgut den Gen-Mais Mon 810 der Firma Monsanto auf einem Nachbargrundstück des Klägers angebaut; der Honig des Imkers enthielt danach Pollen dieser Maissorte.
Für den gentechnisch veränderten Mais Mon 810 gilt inzwischen ein gerichtlich bestätigter Anbaustopp. Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) hatte den Gen-Mais im Jahr 2009 wegen möglicher Gefahren für Tiere und Pflanzen verboten. Das Verwaltungsgericht Braunschweig bestätigte das Verbot. Die Richter erklärten damals, es gebe keine gesicherten Erkenntnisse darüber, dass der Mais zu erhöhten Gefahren für die Umwelt führe. Allerdings könne nicht ausgeschlossen werden, dass der im Gen-Mais produzierte Giftstoff nicht nur gegen Schädlinge, sondern auch gegen andere Insekten wirke und dass sich Pollen deutlich weiter verbreiten könnten als bislang angenommen.
Dass der Honig des Klägers durch die Pollen nicht mehr verkauft werden durfte, stand nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) aus dem Jahr 2011 in diesem Prozess vor dem Verwaltungsgerichtshof nicht mehr infrage, weil der Freistaat Bayern und die Firma Monsanto ihre Widersprüche dagegen zurückgezogen hatten. Der EuGH hatte 2011 ein gen-kritisches Urteil gefällt und entschieden, dass Honig frei von Gentechnik sein muss, wenn er über keine spezielle Zulassung verfügt.
Eine Pflicht zu staatlichen Schutzmaßnahmen für Imker sahen die Münchner Richter nicht. Auch die vom Kläger geforderte Feststellung, der Anbau von Mon 810 sei spätestens seit 2005 rechtswidrig gewesen, traf das Gericht nicht. Wie ein möglicher staatlicher Schutz ausgesehen hätte, wurde von ihm nicht exakt definiert. Denkbar seien die Einrichtung von Schutzabständen gewesen oder Zuschüsse für den Imker, um seine Bienenstöcke an einem anderen Ort aufzubauen, sagte eine Gerichtssprecherin.
Das Verfahren hatte weit über Bayerns Grenzen hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt. In erster Instanz hatte das Verwaltungsgericht Augsburg entschieden, dass Imkereiprodukte wesentlich beeinträchtigt seien, wenn entsprechende Mais-Pollen nachweisbar seien. Die Forderung des Hobbyimkers Karl Heinz Bablok aus Kaisheim (Landkreis Donau-Ries) und vier seiner Imker-Kollegen nach einer Schutzpflicht wies auch die erste Instanz aber zurück.
Aber auch mit dem Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs ist der Rechtsstreit noch nicht vorbei. Er hat die Revision gegen sein Urteil zugelassen. Das tut er nur in schwierigen oder grundsätzlichen Fällen. Babloks Ehefrau und das Bündnis zum Schutz der Bienen vor Agrogentechnik, das ihn durch alle Instanzen auch finanziell unterstützt hat, kündigten bereits an, das Urteil anfechten zu wollen. Der Initiator des Bündnisses, Thomas Radetzki, bezeichnete die Gerichtsentscheidung als «Affront gegen die Imkerschaft». Als nächste Instanz muss sich dann das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig damit befassen. (dpa)
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http://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-regional/urteil-im-genhonigstreit–rueckschlag-fuer-23377896.bild.html
Urteil im Gen-Honig-Streit – Rückschlag für Imker
Mittwoch, 28. März 2012, 12:23 Uhr
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wies die Klage ab. Foto: S. Thomas/Archiv
Foto: dpa
München (dpa/lby) – Bayerische Imker haben keinen Anspruch auf staatlichen Schutz gegen gentechnisch veränderte Pflanzen. Dies hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in einem am Mittwoch bekanntgegebenen Urteil entschieden (Az.: 22 BV 11.2175). Ein schwäbischer Imker hatte den Schutz gefordert und gegen den Freistaat Bayern geklagt. 2003 hatte ein staatliches Versuchsgut den Gen-Mais der Firma Monsanto auf einem Nachbargrundstück des Klägers angebaut; der Honig des Imkers war danach mit den Mais-Pollen belastet. Dass der Honig durch die Pollen wesentlich beeinträchtigt und nicht mehr für den Verkauf geeignet war, stand im Prozess vor dem Verwaltungsgerichtshof nicht mehr infrage. Eine Pflicht zu staatlichen Schutzmaßnahmen sahen die Richter dennoch nicht. Das Verfahren hatte weit über Bayerns Grenzen hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt.
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http://www.bauernzeitung.at/?id=2500%2C128887%2C%2C
Gentechnikfreiheit auch bei Schweinefleisch ein Thema
Wachsende Nachfrage nach Soja ohne Gentechnik lässt die Preise steigen, die Schweinebranche arbeitet an nachhaltiger Sojastrategie.
Größer Nachdem die österreichischen Geflügelmäster teils freiwillig, teils auf Druck des Lebensmittelhandels innerhalb weniger Monate – nicht ohne Probleme – großflächig auf gentechnikfreie Fütterung umgestellt haben, macht nun eine große Handelskette GVO-Freiheit auch beim Schweinefleisch zum Thema.
Die Billa AG gab zu Wochenbeginn bekannt, dass sie ab kommender Woche in allen 1000 Filialen zusätzlich zu herkömmlicher Ware und Bioprodukten auch Schweinefleisch der hauseigenen Marke „Hofstädter“ aus gentechnikfreier Produktion anbieten wird, gekennzeichnet durch das Logo der „ARGE Gentechnikfrei“. Lieferant für dieses Pilotprojekt ist die Oberndorfer Fleisch GmbH. („Iboschwein“) aus Oberösterreich, die sich seit zwei Jahren auf gentechnikfreie Produktion konzentriert.
Plus 50 Cent/kg beim Verbraucherpreis
Gegenüber der BauernZeitung teilte Billa mit, auf dieser Schiene vorerst vier neue Artikel einzuführen, die jeweils 50 Cent/kg teurer als herkömmliches Schweinefleisch sein werden. Im anfänglichen Pilotbetrieb sollen 1000 Schweine pro Woche verarbeitet werden. Laut Franz Oberndorfer hat Billa zugesagt, „die höheren Produktionskosten abzugelten“.
Der Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse, Hans Schlederer, sieht in dem Projekt in erster Linie einen strategischen Schachzug, misst ihm „im Hinblick auf die Meinungsbildung in der Öffentlichkeit“ aber doch einige Bedeutung bei.
Im Geflügelsektor wird inzwischen hinter vorgehaltener Hand darüber gemurrt, dass der Handel zwar gentechnikfreie Fütterung verlangt, die höheren Kosten dafür aber nicht oder nur unzureichend abzugelten bereit ist. Die Preisdifferenz zwischen herkömmlichem Sojaschrot (rund 360 Euro/t) und GVO-freier Ware hat sich in den vergangenen Monaten nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Nachfrage je nach Quelle auf 30 bis 60 Euro/t erhöht.
„Die Beschaffung von GVO-freiem Sojaschrot ist zwar möglich, wird aber immer schwieriger und teurer“, sagt Rupert Bauinger, Geschäftsführer des Futtermittelherstellers Fixkraft, und lässt keinen Zweifel daran, dass die tatsächlichen Mehrkosten zurzeit (noch) nicht abgegolten werden. Die Firma Garant hat sogar die Belieferung eines sogenannten „Kopfbetriebes“ für Hühnermäster eingestellt, weil dieser laut Geschäftsführer Christoph Henöckl trotz gestiegener Sojapreise rückwirkend eine Preissenkung verlangt hat.
Projekt für eine nachhaltige Sojastrategie
Als wichtige Aufgabe für die Zukunft sieht Hans Schlederer, die Abhängigkeit Österreichs bei Eiweiß von Importen aus Übersee zu verringern. Er gilt als einer der Initiatoren und Ideengeber für ein auf mehrere Jahre angelegtes Projekt, an dem schon seit einiger Zeit im Rahmen des Verbands Österreichischer Schweinebauern (VÖS) gearbeitet wird. Dabei geht es um die Entwicklung einer „nachhaltigen Sojastrategie“. Statt Soja aus Nord- und Südamerika zu importieren, wird – auch aus ökologischen Überlegungen – eine schrittweise Ausweitung des Sojaanbaus in Österreich und anderen zentral- und osteuropäischen Ländern im Donauraum angestrebt. Details dazu sollen demnächst bekannt gegeben werden.F.G.
22.03.2012
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22. März 2012
Ist Gen-Übertragung auf Tiere möglich?
zn
Rhön
Die Verantwortlichen des Biosphärenreservats, die Spitzen des Kreisbauernverbandes und Agrar-Experten sprechen sich weiter für eine gentechnikfreie Fütterung in der Landwirtschaft aus.
Großansicht
Dr. Peter Hamel von der Einkaufsgemeinschaft „Gentechnikfreie Futtermittel Vogelsberg“ warb bei einer Infoveranstaltung des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld, des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön und des Biosphärenreservats für gentechnikfreie Fütterung in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Es sei nachgewiesen worden, dass Gen-Konstrukte aus gentechnisch veränderten Futtermitteln auf landwirtschaftliche Nutztiere übertragen wurden. Es erfolge kein vollständiger Abbau.
In Studien in Australien sei in Tierversuchen an Mäusen, die mit Generbsen gefüttert wurden, erhöhte Lungenkrankheiten nachgewiesen worden. In England sei es zu erhöhten Krebsraten bei Versuchen mit gentechnisch verändertem Mais bei Ratten gekommen. Italienische Wissenschaftler hätten bewiesen, dass Gen-Konstrukte in der Milch nachweisbar seien. Aus Amerika sei von einer zunehmenden Unfruchtbarkeit bei Schweinen und Rindern nach Verabreichung von gentechnisch verändertem Futter berichtet worden.
Dr. Hubert Beier, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes, wies darauf hin, dass die Rhön seit 2007 ausgewiesene gentechnikfreie Anbauregion ist. Inzwischen hätten sich 2300 Landwirte mit rund 64.000 Hektar Fläche freiwillige selbst verpflichtet und verzichten auf den Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut.
Im Vogelsberg haben sich 127 Mitglieder zu einer Einkaufsgemeinschaft zusammengetan. Insgesamt kaufen sie nach eigenen Angaben jährlich rund 10.000 Tonnen gentechnikfreies Soja ein, welches über Händler bezogen wird. Aufgrund der Menge seien die Preise mit denen von konventionellem Soja vergleichbar.
Verzicht auf Soja
Manfred Münker, Berater für Milchviehbetriebe beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, zeigte anhand von Versuchsreihen auf, dass in der Fütterung gänzlich auf Soja – egal ob gentechnisch verändert oder nicht – verzichtet werden könne. Beim überlegtem Einsatz von Mais- und Grassilage sowie Rapsexstraktionsschrot oder Rapspresskuchen können die Futterkosten pro Kuh bei gleicher Milchmenge und Tiergesundheit sogar sinken.
Eine weitere Alternative zu Soja wurde von Agrarberater Johannes Fischer von Ettenstatt vorgestellt: Grascops. Dabei handelt es sich um spezielle Heutrocknungen. Auch der Luzerneanbau in Verbindung mit der Verarbeitung zu Cops würde aufgrund des hohen Eiweißgehaltes zunehmend interessanter. Fischer empfiehlt der heimischen Landwirtschaft, sich mit Blick auf die zu erwartenden steigenden Futtermittelkosten und einen Futtermittelmangel auf heimische Ressourcen umzustellen. Aus seiner Sicht könne die Luzerne, immergrüne Nutzpflanzen, eine Zukunftspflanze auch für die Rhön werden.
Luzerne für die Zukunft
Sven Euen, Vorstandsmitglied des Verbands „Lebensmittel ohne Gentechnik“ betonte, dass die Mehrheit der Verbraucher sich für die gentechnikfreie Fütterung ausspreche und eine Deklarierung von Lebensmitteln wünsche. Bislang gebe es aber keine Mehrheit in der Europäischen Union, um eine Deklarierung „mit Gentechnik“ bei Lebensmitteln durchzusetzen. Dies sei aus seiner Sicht sehr bedauerlich.
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http://www.agrar-presseportal.de/Nachrichten/Proplanta-Geo-Informationsdienst-zeigt-Anbauflaechen-gentechnisch-veraenderter-Pflanzen-auf_article12489.html
22.03.2012 | 12:20 |
| Der Geo-Informationsdienst von Proplanta gibt eine weltweite Übersicht über Anbauflächen und Standorte von gentechnisch veränderten Pflanzen.
Stuttgart/Hohenheim (agrar-PR) – Die Anbauflächen gentechnisch veränderter Pflanzen steigen weltweit von Jahr zu Jahr. 2011 waren 160 Millionen Hektar verzeichnet – 12 Millionen Hektar mehr als im Vorjahr. Einen Überblick über die Anbauflächen und Standorte von gv-Pflanzen in Deutschland und der Welt gibt jetzt der Geo-Informationsdienst von Proplanta im Projekt „Standorte Gentechnisch Veränderter Organismen“ unter http://www.proplanta.de/Maps/Genpflanzen-karten.html .
Spitzenreiter im Anbau von GVOs waren laut ISAAA-Report 2011 weiterhin die USA mit 69,0 Mio. ha vor Brasilien (30,3 Mio. ha), Argentinien (23,7 Mio. ha), Indien (10,6 Mio. ha), Kanada (10,4 Mio. ha) und China (3,5 Mio. ha). Der größte Flächenzuwachs war mit +5,0 Mio. ha in Brasilien zu beobachten. Die Zuwachsrate war in den Entwicklungs- und Schwellenländern doppelt so hoch wie in den Industrieländern.
In Europa (EU-27) betrug die Anbaufläche für gv-Pflanzen 2011 insgesamt nur rund 0,1 Mio. ha. Für dieses Jahr wurden in Deutschland aufgrund der unklaren Rechtslage nur unter Vorbehalt Anbauflächen dem Standortregister der BVL mitgeteilt. Zahlreiche EU-Mitgliedsstaaten, so auch Deutschland, haben in der EU zugelassene Pflanzen auf ihrem Gebiet untersagt, obwohl ein derartiges Verbot nach EU-Recht strittig ist. Erst kürzlich ist ein dänischer Kompromiss-Vorschlag zu der Frage der nationalen Anbauverbote von GVOs gescheitert, so dass die Gentechnik-Politik in Europa weiterhin in der Schwebe bleibt.
Im Forschungsbereich hatte die BASF im Januar aufgrund der fehlenden Akzeptanz hierzulande ihre Grüne Gentechnik aus Deutschland in die USA verlegt. Ende Februar stoppte auch die KWS ihre Gentechnik-Versuche.
Wo in den letzten Jahren welche Kulturarten von gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut oder freigesetzt wurden, kann man mit einem Klick der Kartendarstellung des neuen Maps-Projektes von Proplanta entnehmen. Diese Zusammenstellung wird auch in Zukunft laufend ergänzt werden. Der Proplanta Informationsdienst für Geodaten bietet ideale Voraussetzungen, um ortsbezogene Informationen zu verwalten, zu visualisieren und abzurufen. Unter dem Motto „Map-it mit Proplanta“ können alle Nutzer nach einer kostenfreien Anmeldung bei Proplanta eigene Projekte anlegen und beliebige Orte auf Maps mit Informationen, Fotos und Dokumenten versehen.
Zum Maps-Projekt „Standorte Gentechnisch Veränderter Organismen“:
http://www.proplanta.de/Maps/Genpflanzen-karten.html
Weitere Informationen:
http://www.proplanta.de/Maps (Ende / agrar-presseportal.de)
Pressekontakt
Frau Dr. Dorothea Elsner Telefon: 0711-451017610Fax: 0711-451017615E-Mail: pressestelle@proplanta.de
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http://www.taz.de/Gentechbakterien-auf-dem-Gestuet/!89693/
16.03.2012
Gentechbakterien auf dem Gestüt
Der Wirkungskreis der Pferdelunge
Auf dem Hof von Paul Schockemöhle in Mecklenburg-Vorpommern will ein Pharmakonzern einen mittels Gentechnik hergestellten Impfstoff testen. Die Bevölkerung protestiert.von Svenja Bergt
Die Anwohner in Grabow halten nichts von der Idee auf dem Schockemöhle-Gestüt einen genetisch manipulierten Impstoff zu testen. Bild: dpa
BERLIN taz | Am 1. April soll es losgehen. Auf dem Gestüt Lewitz im mecklenburg-vorpommerschen Grabow sollen junge Pferde einen Impfstoff gegen eine Lungenentzündung injiziert bekommen. Das Besondere daran: Der Impfstoff enthält gentechnisch manipulierte Bakterien.
Drei Fohlenjahrgängen soll der Impfstoff verabreicht werden, heißt es in der Versuchsbeschreibung. Der in der Natur vorkommende Typ des Bakteriums verursache bei den Fohlen eine Lungenentzündung – ältere Pferden sind dagegen immun. Um die Fohlen zu impfen, wurden daher vier Gene des Bakteriums entfernt. Man arbeite schon länger mit dem Pharmaunternehmen Intervet zusammen, das den Impfstoff testen wolle, so Marc Lämmer, Leiter des Gestüts.
ntervet mit Sitz im niederländischen Boxmeer ist die Tiersparte des US-Chemie- und Pharmakonzerns Merck & Co. Einen ersten Freisetzungsantrag stellte das Unternehmen bereits Ende 2010. Im folgendem Jahr wurden daraufhin in den Niederlanden 40 Fohlen mit den Impfbakterien behandelt.
Der neue Freisetzungsstandort, das Pferdegestüt Lewitz, gehört dem mehrmaligen Europameister im Springreiten, Paul Schockemöhle. Auf rund 3.000 Hektar werden dort etwa 3.500 Pferde gehalten. Weil es auf dem Hof die für eine Untersuchung notwendige hohe Zahl an Pferden gebe, habe man eingewilligt, den Versuch durchzuführen.
Untersuchungsdaten für die Zulassung
Schließlich müsse eine Wirkung des Impfstoffs mit einer Vergleichsgruppe nicht geimpfter Tiere mit gleichen Haltungsbedingungen verglichen werden. Später soll unter anderem mit den Daten aus der Untersuchung eine Zulassung des Impfstoffs beantragt werden.
Doch die Anwohner in Grabow protestieren seit Wochen gegen den Versuch. Über 400 Einwendungen schickten Bürger und Vereine an den Landkreis und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), das über die Zulassung entscheidet, auch die Gemeinde beteiligte sich.
„Niemand weiß, was mit den manipulierten Bakterien passiert“, formuliert Anwohnerin Gisela Welke ihre Befürchtungen. „Die Krankheit ist auch auf Menschen übertragbar“, sagt Bürgermeister Ulrich Schult. Und eine Wohnsiedlung liege direkt nebenan.
Noch Ende Januar hatten verschiedene Medien fälschlicherweise berichtet, dass der Impfversuch aufgrund der Proteste abgesagt werden soll. Paul Geurts, Sprecher von Intervet, widerspricht: Man warte nur auf die Genehmigung des BVL. Im Genehmigungsantrag für den Versuch wird eingeräumt, dass das Bakterium in seiner nicht manipulierten Form auch bei anderen Säugetieren und Menschen eine Lungenentzündung hervorrufen kann.
Gesundheitliche Gefährdung nicht ausgeschlossen
Weiter heißt es: „Der Impfstamm gelangt nach der Impfung kurzzeitig mit dem Kot der geimpften Tiere in die Umwelt.“ Und: „Wir können (…) nicht ausschließen, dass der Impfstamm bei immuneingeschränkten Personen Infektionen verursachen könnte.“
Das sieht Anja Sobczak vom Umweltinstitut München ähnlich: Eine gesundheitliche Gefährdung könne nicht ausgeschlossen werden. „Daher muss die Freisetzung von Gen-Lebend-Impfstoffen grundsätzlich verboten werden“, fordert sie. Lämmer widerspricht: „Wir sehen keine Gefährdung für unseren Bestand und auch nicht für die Umgebung, sonst würden wir den Versuch nicht durchführen.“
Was er sich von der Versuchsreihe verspricht, will er nicht sagen: Man plane, sich im März gemeinsam mit dem Hersteller des Impfstoffs zu äußern. Derzeit gibt es noch keine Impfung gegen die Erkrankung. Betroffene Fohlen werden bislang mit Antibiotika behandelt. Ohne Behandlung liege die Sterblichkeit meist über 80 Prozent, sagt Katja Roscher, Veterinärmedizinerin an der Klinik für Pferde der Universität Gießen.
In Lewitz ist das Interesse an einer Alternative groß: Mehr als die Hälfte der Fohlen auf dem Gestüt erkrankt durch das Bakterium, heißt es in dem Antrag für den Versuch – eine ungewöhnlich hohe Anzahl. „Auf mehr als der Hälfte der Gestüte erkranken weniger als 10 Prozent der Fohlen“, sagt Roscher. Bei Einzelbeständen könne sich der Anteil auf bis zu 100 Prozent erhöhen.
Kommerzielle Interessen
„Die Krankheit tritt vor allem dann auf, wenn viele Tiere in einem Betrieb sind und sie dicht stehen“, sagt Johannes Handler, Professor für Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin. Das müsse nicht gegen die Haltungsbedingungen sprechen.
Das Umweltinstitut und auch der Umweltverband BUND kritisieren trotzdem, kommerzielle Interessen würden über den Tierschutz gestellt. „Ein Pferd, das einmal eine Lungenentzündung hatte, lässt sich nicht mehr als Sportpferd verkaufen.“ Die Impfung sei daher nicht im Interesse der Tiere, sondern der wirtschaftlichen Verwertbarkeit.
Handler bestätigt, dass der Immunschutz der Tiere sich mit zunehmendem Alter verbessere. Dennoch könne die Entwicklung einer Impfung grundsätzlich sinnvoll sein. Das BVL geht davon aus, dass es bis Mitte April die Entscheidung über eine Genehmigung des Versuchs fällt. „Dabei werden die Argumente aus den Einwendungen berücksichtigt“, sagt BVL-Sprecher Andreas Tief.
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http://kurier.at/wirtschaft/4489543-gentechnik-auf-dem-rueckzug.php
Gentechnik auf dem Rückzug
Noch steckt im Schnitzel oft Gentechnik. Gekennzeichnet wird das nicht. Doch nun machen die Handelsketten Druck.
22.03.2012, 15:50
In der Schweineproduktion ist Soja als Kraftfutter unverzichtbar. Noch setzen die Bauern auf günstiges Gensoja. Doch der Handel macht Druck.
Für die Umweltschützer von Greenpeace grenzt es an eine Schweinerei: „Schweine und Rinder in Österreich fressen Gentechnik-Futter, doch das muss im Regal nicht gekennzeichnet werden.“ Sprecherin Dagmar Urban forderte am Donnerstag eine verpflichtende Kennzeichnung und wünscht sich eine komplette Umstellung auf gentechnikfreies Futter bis 2014.
Vonseiten der Bauernschaft gibt es aufgrund der höheren Futterkosten noch Widerstand, doch tatsächlich steigt der Druck der Handelsketten.
Auf Wunsch der Lebensmittelhändler wurde 2010 die Fütterung von Milchkühen auf gentechnikfreies Futter umgestellt, seit Februar heurigen Jahres gilt die Umstellung auch für österreichisches Geflügel. Ab 26. März findet sich in den Billa-Regalen nun auch Genfutter-freies Schweinefleisch. „Wir schätzen den Bedarf auf rund 30 bis 40 Tonnen pro Woche“, erklärt Hersteller Franz Oberndorfer von IBO Schwein. Das Fleisch sei mit dem Arge-Gentechnik-Siegel versehen, die Bauern würden sechs Euro je Schwein zusätzlich erhalten.
Das Kilo Schnitzelfleisch ohne Knochen koste im Handel knapp unter zehn Euro. „Der Aufschlag für den Konsumenten beträgt rund zehn Prozent.“ Entsprechende Wurstwaren sollen folgen.
Derzeit sind nur Bioware und ausdrücklich gekennzeichnete Ware sicher ohne Gen-Futter. Doch auch Händler Spar dringt auf eine Umstellung: „Wir würden ebenfalls gerne umstellen, aber wir brauchen 20.000 Schweine pro Woche“, erklärt eine Sprecherin. Man versuche aktuell, eine Lösung mit dem AMA-Gütesiegel zu erarbeiten.
Kostenfrage
Rund zehn Prozent Mehrkosten verursacht die Fütterung mit Gentechnik-freiem Futter etwa bei Geflügel. Nicht alles trägt der Konsument. „So wie es jetzt ist, geht es nicht, dass in der Produktion ständig die Margen sinken“, kritisiert etwa Futtermittelhersteller Rupert Bairinger von Fixkraft. Auch bei Milch sei der Gentechnik-Bonus von 1 Cent je Liter für die Bauern still und heimlich verschwunden, kritisieren Bauernvertreter.
Zudem ist gentechfreies Kraftfutter in Österreich derzeit Mangelware: Rund 600.000 Tonnen Soja müssen importiert werden, 400.000 davon sind Gen-Soja.
Grün-Abgeordneter Wolfgang Pirklhuber wirbt seit Jahren darum, den Anbau von gentechnikfreiem Soja in der Donauregion zu erhöhen: „Bis 2020 könnten wir zumindest ein Zehntel des Bedarfs produzieren.“
Das könnte auch nötig sein, denn der Bedarf wird steigen, meint Florian Faber von der Arge Gentechnikfrei: „Die gesamte österreichische Fleischbranche überlegt, wie sie die Gentechnikfreiheit umsetzen kann.“ Er ist optimistisch: „Bei Schweinefleisch reden wir von ein bis drei Jahren, bis die gesamte Branche umgestellt hat.“
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http://oesterreich.orf.at/stories/2526052/
Antibiotika-resistente Keime in Hühnern entdeckt
Gesundheitsgefährdendes Hühnerfleisch ist nun auch in Österreich aufgetaucht. Die Umweltschutzorganisation Global 2000 testete die vier größten heimischen Produzenten auf Antibiotika-resistente Keime – und wurde fündig.
Gekauft wurden die Proben in vier verschiedenen Supermarktketten. Das Ergebnis sei „schockierend“: Bis auf eine einzige wurden in allen Proben sowohl MRSA-(Methicillin-resistente Staphylococcus Aureus) als auch ESBL-Keime (Extended Spectrum Beta-Laktamase produzierende Escherichia Coli) entdeckt, teilte Global 2000 mit.
Gravierende Schäden möglich
Die in den Proben gefundenen Keime können nach Angaben von Global 2000 bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem gravierende gesundheitliche Probleme auslösen, etwa Lungenentzündungen, Harnwegsinfekte, schwere Blutvergiftungen und komplizierte Entzündungen der Haut. Da diese Keime auf Antibiotika resistent seien, die auch in der Humanmedizin eingesetzt werden, werde es immer schwieriger, geeignete Medikamente für die Behandlung zu finden.
Sieben Stichproben
Untersucht wurden laut Testbericht sieben Stichproben. Getestet wurden frische Hühner und Hühnerteile von vier großen Geflügelproduzenten (Lugitsch, Titz, Wech und Huber). Untersucht wurden verschiedene Hühnerteile (Brust, Keule, Flügel, Filet), die in vier Supermarktketten (Hofer, Billa, Zielpunkt und Spar) eingekauft worden waren.
„EU-weit wird von 25.000 Todesfällen jährlich aufgrund von Antibiotika-Resistenzen gesprochen“, hieß es in einer Aussendung. Heidemarie Porstner, Landwirtschaftsexpertin von Global 2000, erklärte: „Das Problem ist, dass bei der Erkrankung einzelner Tiere in der Massentierhaltung gleich der gesamte Stall mit Antibiotika behandelt wird. Das bedeutet, dass der Großteil der Hühner präventiv mit Medikamenten gefüttert wird, obwohl sie gesund sind.“
Ergebnis „nicht erwartet“
Überdies würden die Medikamente oft zu kurz verabreicht, so dass Resistenzen entstehen, warnte die Umweltschutzorganisation. „Es muss dringend zu einer dramatischen Reduzierung des Antibiotika-Verbrauchs in der österreichischen Landwirtschaft kommen – und es dürfen keine Humanantibiotika mehr an Tiere in diesem Ausmaß verabreicht werden“, forderte Porstner.
„Ein so eindeutiges Ergebnis hätten wir uns nicht erwartet. Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) wurde MRSA in Hühnerfleischproben in den vergangenen drei Jahren nicht nachgewiesen. Uns reichte eine vergleichsweise kleine Stichprobe, um das Gegenteil zu beweisen.“
Ruf nach bundesweitem Monitoring
Global 2000 fordert nun dringend eine zentrale Erfassung sowie ein bundesweites transparentes Monitoring von Antibiotika-Einsatz und Resistenzenentwicklung in der Landwirtschaft. „Es muss endlich ein Umdenken in der österreichischen Agrarpolitik stattfinden – die derzeitigen Entwicklungen finden auf dem Rücken der österreichischen Konsumenten statt. Die Regierung subventioniert die risikobehaftete Intensivtierhaltung und übt so indirekt Gesundheitsgefährdung für die Endkunden aus“, kritisierte Porstner.
Link:
Global 2000
Publiziert am 22.03.2012
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http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=55&tx_ttnews%5Btt_news%5D=134268&cHash=665dcfd95e7c1f2ac9912e926dbeda8d
21. März 2012, 10:19
Wie unabhängig war die EFSA in den letzten 10 Jahren wirklich?
München, Brüssel (Testbiotech) – Testbiotech legt heute, unterstützt von Corporate Europe Observatory (CEO), eine neue Beschwerde beim EU-Bürgerbeauftragten ein. Die Organisation bittet den Ombudsmann, den Fall von Harry Kuiper zu prüfen. Kuiper ist seit 2003 der Vorsitzende des Gentechnikausschusses der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA, der die Risiken gentechnisch veränderter Pflanzen prüft. Zugleich hatte er enge Beziehungen zum International Life Sciences Institute (ILSI), das von der Lebensmittel- und Agrochemieindustrie finanziert wird. Er war Mitglied einer sogenannten Task Force von ILSI, die von einem Mitarbeiter der US-Firma Monsanto geleitet wurde. Andere Mitglieder der Gruppe waren Vertreter der Konzerne Bayer, Dow AgroSciences, Dupont und Syngenta. Sie alle produzieren gentechnisch veränderte Pflanzen.
Testbiotech hatte bereits 2010 festgestellt, dass die Arbeit der EFSA ganz wesentlich durch die Arbeit dieser Task Force beeinflusst wurde. „Wir wollen hier mehr Klarheit. Harry Kuiper war an jeder Stellungnahme zur Risikobewertung gentechnisch veränderter Pflanzen seit Gründung der EFSA beteiligt. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, ob Gesundheit und Umwelt in dieser Zeit wirklich so gut wie möglich geschützt wurden“, sagt Christoph Then von Testbiotech.
Nina Holland von Corporate Europe Observatory (CEO) wirft der EFSA vor, jahrelang versagt zu haben: „Hier liegt ein klarer Interessenskonflikt vor. Das wirft Fragen bezüglich der Entscheidungen auf, an denen Harry Kuiper maßgeblich beteiligt war. Wir wollen, dass der Ombudsmann hier für Aufklärung sorgt.“
In den letzten Wochen hat die EFSA eine Initiative zur Verbesserung ihrer Unabhängigkeit gestartet. Zudem wird Harry Kuiper in den nächsten Wochen wohl seinen Platz bei der EFSA räumen, weil seine Amtszeit abgelaufen ist. Testbiotech und CEO sind nicht davon überzeugt, dass das Problem damit gelöst ist. Es gibt weitere Experten, die enge Verbindungen zum ILSI haben und bei denen die EFSA nach wie vor nicht tätig geworden ist.
In einem anderen Fall hat der Europäische Bürgerbeauftragte einer Beschwerde von Testbiotech bereits stattgegeben. Dabei ging es um Suzy Renckens. Sie hatte die Gentechnikabteilung der EFSA geleitet und wechselte von dort direkt zur Gentechnikindustrie. Im Dezember 2011 veröffentlichte der Ombudsmann dazu eine Stellungnahme, in der es unter anderem heißt: „Die EFSA sollte zugeben, dass sie die relevanten Verfahrensregeln nicht beachtet hat.“ Es war ausgerechnet Suzy Renckens, die während ihrer Tätigkeit bei der EFSA mitverantwortlich dafür gewesen wäre, dass Interessenskonflikte bei der Risikobewertung gentechnisch veränderter Pflanzen verhindert werden.
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http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Pflanze/USA-Gentechnik-Suessmais-befeuert-Kennzeichnungs-Kampagne_article1332498857.html
23.03.2012 | 11:34
USA: Gentechnik-Süßmais befeuert Kennzeichnungs-Kampagne
Aachen – Im Sommer kommt in den USA gentechnisch veränderter Süßmais in den Handel. Er ist das erste unverarbeitete Gentechnik-Lebensmittel, das direkt den Verbraucher erreicht.
(c) proplanta
Wie in Europa setzen auch in den USA Gentechnik-kritische Gruppen die großen Handelsketten unter Druck, gv-Süßmais erst gar nicht in die Regale zu nehmen. Gleichzeitig gewinnt eine landesweite Kampagne für eine verpflichtende Gentechnik-Kennzeichnung an Bedeutung.
Im vergangenen Herbst hat der Agro-Biotech-Konzern Monsanto erstmals Saatgut für gentechnisch veränderten Süß- oder Zuckermais auf den Markt gebracht. Ab Sommer soll er als Kolben oder in Konserven in den Auslagen der Supermärkte liegen. Die Süßmais-Sorten verfügen über die gleichen Genkonstrukte für Resistenzen gegen Schädlinge oder Herbizide, wie sie in Nordamerika in der Mehrzahl der üblichen Maissorten enthalten sind. Süßmais wird in den USA lediglich auf 140.000 Hektar angebaut, ein Bruchteil der gesamten Maisflächen von 35 Millionen Hektar.
Mit Ausnahme der schon seit Jahren genutzten gentechnisch veränderten Papayas aus Hawaii ist Süßmais das erste weitgehend unverarbeitete Lebensmittel, das direkt von einer gentechnisch veränderten Pflanze stammt und unmittelbar verzehrt wird. Anti-Gentechnik-Gruppen setzen die großen Handelsketten unter Druck, gv-Süßmais erst gar nicht in ihr Sortiment aufzunehmen. Whole Foods und Trader Joe’s, zwei im Bereich Organic Food starke Ketten, versicherten bereits, dass sie keinen gv-Süßmais verkaufen werden.
Nun konzentrieren sich die Aktivisten auf Wal Mart, den weltweit größten Handelskonzern. In mehreren Städten kam es zu Protesten vor den Supermärkten. Noch sei nichts entschieden, versicherte eine Wal Mart-Sprecherin, aber derzeit habe das Unternehmen keine Pläne, den Monsanto-Süßmais zu vertreiben.
Gleichzeit wird die Forderung nach einer Kennzeichnung von GVO-Produkten immer lauter. „Wer Zucker vermeiden will, Aspartam oder Transfettsäuren, der braucht nur auf das Etikett zu schauen. Aber wer GVO vermeiden will, der erfährt dazu nichts“, so Mark Bittman, ein einflussreicher Kolumnist der New York Times. „Es geht um das Recht, so viel zu erfahren wie die Europäer.“
Bei einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters sprachen sich 90 Prozent der Befragten für eine Kennzeichnung von GVO-Produkten aus. Und gerade haben 55 Senatoren und Kongressabgeordnete in einem offenen Brief an die Lebensmittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) sich für eine Kennzeichnung eingesetzt. Es sei ein fundamentales Recht des Verbrauchers, eine „informierte Entscheidung“ treffen zu können „über das, was er isst“.
Noch gibt sich die FDA unbeeindruckt. Sie hält am Grundsatz einer strikt produktbezogenen Kennzeichnung fest: Ein Hinweis auf dem Etikett sei nur dann gerechtfertigt, wenn eine Gentechnik-Anwendung bei einem Lebensmittel zu veränderten Inhaltsstoffen oder Eigenschaften geführt habe. Eine prozessbezogene Kennzeichnung bei stofflich im wesentlichen unveränderten Produkten – wie bei nahezu allen derzeit angebauten gv-Pflanzen – lehnt die FDA weiterhin als „unwissenschaftlich“ und „irreführend“ ab.
Doch der politische Druck nimmt zu. Im November könnte zusammen mit den Präsidentschaftswahlen in Kalifornien eine Volksabstimmung (Ballot) über eine verpflichtende Gentechnik-Kennzeichnung stattfinden. 800.000 Unterschriften sind dafür erforderlich und nach Angaben der Just label it-Koalition ist diese Zahl bald erreicht. Würde die Forderung in Kalifornien angenommen, erwarten Beobachter einen Domino-Effekt. Andere Bundesstaaten würden sich anschließen. Es wäre kaum vorstellbar, dass der amerikanische Lebensmittelmarkt in Zonen mit und ohne Gentechnik-Kennzeichnung zerfallen würde.
Derzeit, so schätzen es Branchen-Verbände, enthalten drei Viertel aller verarbeiteten Lebensmittel GVO-Zutaten, die wie etwa Öle, Fette, Stärke oder Zucker aus gentechnisch veränderten Pflanzen gewonnen werden. (TransGen)
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http://www.youtube.com/watch?v=XdtsTCdFZuM
Der Pakt mit dem Panda
Der Pakt mit dem Panda: Was uns der WWF verschweigt ist ein deutscher Fernseh-Dokumentarfilm von Wilfried Huismann über den World Wide Fund for Nature (WWF). Der Film zeigt angebliche zweifelhafte Praktiken und den Einfluss von verschiedenen Interessengruppen auf die weltgrößte Naturschutzorganisation.
Der Film ist eine Koproduktion von WDR und SWR unter der Redaktion von Tibet Sinha und Martin Schneider.[1] Huismann arbeitete ein Jahr an dem Film.
Im Kino hatte der Film am 22. Juni 2011 in Bremen Premiere.[2]
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Pakt_mit_dem_Panda
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http://naturalsociety.com/gmo-protesters-shut-down-california-monsanto-office/
GMO Protesters Shut Down California Monsanto Office
Anthony Gucciardi
NaturalSociety
March 19, 2012
While proposed government regulation, previous legal action, and the threat of agricultural collapse does not seem to affect Monsanto’s daily operations, it appears protesters can and do. Dozens of protesters disrupted Monsanto’s California office in Davis, an area close to Sacramento, through vocal activism and calls to shut down the biotech giant with deep known ties into the United States government. Braving the rain, the dozens of protesters — not thousands — were successful in shutting down the entire office for the day.
The response to the activism presented by the protesters highlights just how powerful of a voice even just a few individuals have. If even a small group of anti-Monsanto grassroots activists can pause the entire business operations of a Monsanto corporation hub for the day, imagine what thousands or millions of concerned citizens could do. Monsanto is afraid of public outrage, which is why they are continually trying to squash labeling initiatives that would visually demonstrate to consumers just how ubiquitous their genetically modified ingredients are throughout the food supply. Many consumers now know and understand the negative effects of Monsanto’s creations, and oftentimes are consuming them unknowingly thanks to a lack of proper labeling guidelines.
“We were successful today in shutting down Monsanto,” said Steve Payan, the event organizer.
These developments have hit the news following two vital stories revealing the true nature of both Monsanto’s GMO crops and best-selling herbicide Roundup. Monsanto’s Roundup and a modified ‘biopesticide’ known as Bt were found to be killing human kidney cells by scientists, actually exhibiting direct toxicity to human biology. In the same vein, a group of 22 expert agricultural scientists warned the EPA that Monsanto’s GMO corn was extremely ineffective despite being toted as a method of increasing crop yields and reducing pesticide usage. Beyond the ineffective nature of the crops, the scientists warned that the GMO crops are developing mutated rootworms. The ‘super’ worms actually threaten the future of corn production as a whole, and could be a wrench in the agricultural wheel of progress.
It’s time for more than just a few dozen to stand up to Monsanto. If a small group can take down their office for a day from some mild protests, a few hundred thousand can take down the entire company — permanently.
Read more: http://naturalsociety.com/gmo-protesters-shut-down-california-monsanto-office/#ixzz1pjjJT9Ku
Read more: http://naturalsociety.com/gmo-protesters-shut-down-california-monsanto-office/#ixzz1pjjFga1v
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http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/art15,845481
Freitag, 23. März 2012, 20:35 Uhr
Für Fleisch ohne Gentechnik fehlt das Sojafutter
LINZ/WIEN. Der Handel will gentechnikfreies Schweinefleisch verkaufen und setzt Bauern und Futterbranche unter Zugzwang.
In diesen Tagen füllen die Handelsketten ihre Kühlvitrinen erstmals mit dem Fleisch von gentechnikfrei gefüttertem Geflügel. Herkömmliche Ware wird aufgebraucht und in Österreich nicht mehr produziert.
Bauern, Futtermittelbranche und Schlächter haben diese epochale Umstellung noch gar nicht richtig verdaut, prescht die Handelskette Billa erneut vor. Ab nächster Woche wird es Schweinefleisch geben, das nur von gentechnikfrei gefütterten Tieren stammt, konkret den Ibo-Schweinen (Ibo = Ich bin aus Oberösterreich) der Fleischerei Oberndorfer aus Ried im Traunkreis.
Das Siegel „Gentechnikfrei“ ist für viele Bauern jedoch ein Alarmsignal: Vor Jahren schon wurde in der Milchviehhaltung und in der Eierproduktion auf Futter umgestellt, das garantiert ohne gentechnisch veränderte Organismen (GVO) auskommt. Die Preisaufschläge, die damals versprochen und anfangs auch gezahlt worden sind, seien mittlerweile verschwunden. Die Bauern sind damit auf den Mehrkosten des Futters sitzengeblieben, klagen Bauernvertreter. Mehr noch: Manche Händler und vor allem die Lebensmittelindustrie importieren billige GVO-Ware und lukrieren so Wettbewerbsvorteile.
Wird Konsument mehr zahlen?
Es bedarf daher bewusster Konsumenten, die zu Produkten mit dem Gütesiegel der „Arge Gentechnikfrei“ greifen. Vor allem müssen sie dafür mehr bezahlen, im Falle von Billa-Ibo-Schwein 50 Cent mehr pro Kilo. „Der Konsument wird draufkommen, dass es nicht anders schmeckt, und es ist fraglich, ob er mehr bezahlen will dafür“, schimpft Johann Schlederer von der Landwirtschaftskammer, der auch Chef des größten Vermarkters ist, der Schweinebörse.
Die Standesvertretung bremst wegen der negativen Erfahrungen. Schon jetzt würden einzelne Futtermittelhändler Hühnermäster nicht mehr beliefern, welche die Mehrkosten des GVO-freien Futters nicht mehr tragen wollen. Offiziell schweigt die Hendlbranche, weil sie vom Lebensmittelhandel abhängig ist. Der weiß das und übt entsprechenden Preisdruck aus.
Abhängig von Südamerika
Mit jedem weiteren GVO-frei-Projekt wird das GVO-freie Sojafutter außerdem stärker nachgefragt und teurer. „Wenn der Schweinesektor völlig umgestellt würde, wäre dafür vier Mal so viel Soja nötig als bei Geflügel. Wir müssen ja die Versorgung garantieren“, sagt Schlederer. Deshalb solle abgewartet werden, bis das mittel-osteuropäische Anbauprojekt „Donau-Soja“ lieferfähig sei. Sonst fließe Kaufkraft nach Südamerika ab.
Der Importeur von GVO-freiem Soja, der Raaber Agrarhändler Karl Pilstl, widerspricht: „Wir liefern seit 14 Jahren und haben noch nie ein Problem gehabt. Das bekommen die Bauernvertreter aber mit den Konsumenten, wenn sie immer hinten dran sind.“ Die Mehrkosten seien auf ein Mastschwein umgelegt nur 2,30 Euro. „Das ist verkraftbar“, sagt Pilstl.
Der Handelskonzern Spar will sein Schweinefleisch-Sortiment vorerst nicht umstellen. Sprecherin Nicole Berkmann: „Wir haben Ibo auch kontaktiert. Wir brauchen 20.000 Schweine pro Woche, Ibo hätte nur 1000 bis 1500.
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http://wearechangeaustria.wordpress.com/2012/03/24/monsanto-kinderpropaganda-lobby-efsa/
Monsanto veröffentlicht Gentech-Propaganda für Kinder und will Lobbyisten in die EFSA einschleusen
Nach zunehmender weltweiter Opposition versuchen nun Biotech-Giganten wie Monsanto und Dow, die Gehirnwäsche schon im Kindesalter anzusetzen. Die amerikanische Lobbygruppe CBI (Council for Biotechnology Information) veröffentlicht daher das “Biotechnology Basics Activity Book”. Mit lustigen Rätseln und Illustrationen sollen die Kids spielerisch die Liebe zur “Grünen Gentechnik” erlernen.
Auf Seite 2 heißt es:
“Hallo Kinder! Willkommen zum Biotechnologie-Grundlagenbuch. Dies ist ein Activity Book für junge Leute wie Euch, in dem sich alles um Biotechnologie dreht — ein wirklich tolles Thema…. Ihr werdet sehen, dass Biotechnologie dazu verwendet wird, um herauszufinden, wie man: 1) mehr Nahrung produziert; 2) der Umwelt hilft; und 3) nahrhaftere Lebensmittel herstellt, die unsere Gesundheit verbessern. Während Ihr die Rätsel in diesem Buch auflöst, werdet Ihr mehr über Biotechnologie lernen, und auf welch wundervolle Weise sie uns dabei helfen kann, den Menschen ein besseres Leben in einer gesünderen Welt zu ermöglichen. Viel Spaß!”
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Währenddessen soll die Ex-Monsanto-Vertreterin Mella Frewen auf Vorschlag der EU-Kommission in den Verwaltungsrat der EU-Lebensmittelbehörde EFSA einziehen. Sämtliche Parteien im Europaparlament lehnen die Nominierung der Cheflobbyistin ab. Das Parlament hat in dieser Personalfrage jedoch kein Vetorecht.
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http://diepresse.com/home/politik/eu/740291/EUParlament-gegen-Bestellung-von-Lobbyistin
EU-Parlament gegen Bestellung von Lobbyistin
14.03.2012 | 18:16 | (Die Presse)
Ex-Monsanto-Vertreterin in Brüssel sollte in EU-Lebensmittelbehörde Efsa einziehen. Von Monsanto stammt jene derzeit einzige gentechnisch veränderte Maissorte, deren Anbau in der EU zugelassen ist.
Brüssel/Go. Sämtliche Parteien im Europaparlament haben am Mittwoch beschlossen, die Nominierung der Cheflobbyistin der Lebensmittelindustrie in den Verwaltungsrat der EU-Lebensmittelbehörde Efsa abzulehnen. Das erfuhr „Die Presse“ von dem an dieser Entscheidung beteiligten ÖVP-Abgeordneten Richard Seeber. „Wir haben übereinstimmend über alle Franktionsgrenzen beschlossen, dass wir diese Dame nicht unterstützen, weil wir annehmen, dass sie wegen ihrer Nähe zu Monsanto nicht objektiv entscheiden würde“, sagte Seeber.
Die Europäische Kommission hatte die Irin Mella Frewen vorletzte Woche für den Efsa-Posten vorgeschlagen. Bevor sie die Geschäftsführung des Lobbyverbands „FoodDrinkEurope“ übernommen hatte, arbeitete Frewen jahrelang für den US-Saatgutkonzern Monsanto ebenfalls als EU-Lobbyistin. Von Monsanto stammt jene derzeit einzige gentechnisch veränderte Maissorte, deren Anbau in der EU zugelassen ist. Die wissenschaftlichen Gutachten über mögliche Risken stammen von der Efsa.
Das Parlament hat in dieser Personalfrage zwar kein Vetorecht. Seeber erwartet allerdings, dass der Rat, das Entscheidungsgremium der Regierungen, davon Abstand nehmen wird, Frewen zu bestellen und damit einen Konflikt mit dem Parlament vom Zaun zu brechen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Rat jemanden bestellt, gegen den es eine derart klare Ablehnung gibt“, sagte Seeber.
(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 15.03.2012)
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http://www.dbn.at/index.php/single/schweinefleisch-ohne-gentechnik-bei-billa/bfyyWBlWUbRQJHUPMz3JVVN5fmXy9T335mwlg5RW33WFYDlrxPzM9mAJSPEiGnVkZ2LcKT..k8amWGpaxixbTuw____
Wirtschaft
22.03.2012
Schweinefleisch „ohne Gentechnik“ bei Billa
REWE hat angekündigt, in Zukunft kontrolliert gentechnikfreies Schweinefleisch anzubieten. Derzeit ist konventionell hergestelltes Schweinefleisch, bei dem kein gentechnisch verändertes Futter zum Einsatz gekommen ist, bei Billa in ganz Österreich erhältlich.
„Die Umstellung auf gentechnikfreie Futtermittel bei einem Teil des Schweinefleisches ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und hat Vorbildwirkung für die Schweinefleisch-Branche“, begrüßt Greenpeace-Gentechniksprecherin Dagmar Urban die Initiative des österreichischen Marktführers REWE, zu dem unter anderem Billa, Merkur und Penny gehören.
Schon bisher war gentechnikfreies Schweinefleisch im Form von Bio-Fleisch erhältlich, da ja Bio-Produkte generell Gentechnik-frei produziert werden.
Jetzt ist auch gentechnikfreies Schweinefleisch aus konventioneller Produktion in Österreich erhältlich – bisher nur bei Billa, doch bald auch bei den anderen REWE-Supermärkten. Zu erkennen sind kontrolliert gentechnikfreie Lebensmittel am Bio-Gütesiegel oder an dem grünen Zeichen „Ohne Gentechnik hergestellt“.
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Landwirtschaftsminister offen auf der Gehaltsliste des US-Genriesen Monsanto
http://www.youtube.com/watch?v=Q3kdtbVszm8&feature=player_embedded
Mitte März gab es Kundgebungen vor dem Landwirtschaftsministerium – Umweltaktivisten protestierten gegen genmanipulierte Lebensmittel. Zwar gibt es keine konkrete Anhaltspunkte, dass jemand tatsächlich versuchen würde, in Rumänien so etwas auf den Markt zu bringen. Für die Demonstranten reicht es aber, dass der neue Landwirtschaftsminister – genau wie sein Vorgänger – offen auf der Gehaltsliste des US-Genriesen Monsanto stand.
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http://weser-ems.business-on.de/gentechnik-niedersachsen-pflanzkartoffel-saatgut-umweltministerium-spuren-_id23805.html
26.03.2012 09:34 Uhr
Niedersachsen
In 4 Fällen Gentechnik in konventionellem Saatgut nachgewiesen
Hannover. Bei den diesjährigen amtlichen Kontrollen von Maissaatgut und Pflanzkartoffeln ist gentechnisch verändertes Material gefunden worden. Insgesamt waren in Niedersachsen 72 Maissaatgutproben und 15 Proben von Pflanzkartoffeln untersucht worden.
Das Saatgut war gezielt auf Spuren von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) untersucht worden. Erstmals wurde in diesem Jahr neben Mais auch Pflanzkartoffel-Saatgut untersucht. In vier Maisproben fanden die Kontrolleure dabei Spuren von gentechnisch veränderten Saatgut-Anteilen.
Die betroffenen Firmen sind über die Nachweise informiert worden und sorgen nach Angaben des Umweltministeriums in Hannover freiwillig für die Rückholung des Saatguts. Dass alles wieder zurückgeholt wurde, kontrollieren die staatlichen Gewerbeaufsichtsämter.
Gentechnisch veränderte Anteile sind in konventionellem Saatgut nicht zugelassen. Das Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz überwacht die Einhaltung der europäischen Regelung in Niedersachsen gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer und dem Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). Kritik gegen diese Vorgehensweie kommt hingegen von der Industrie, die auf Grenzwerte drängt, damit Bestellungen nicht zurückgewiesen und Produktionsprozesse durch gentechnische Verunreinigungen unterbrochen werden müssen. Produktionsausfälle kosten die Unternehmen sehr viel Geld, eingekauft wird Material meist auf dem Weltmarkt.
Pflanzkartoffeln wurden in Niedersachsen in diesem Jahr das erste Mal auf GVO untersucht. Grund für diese erstmalige Untersuchung war nach Angaben der Nds. Umweltministeriums die europaweite Zulassung der gentechnisch veränderten Amflora-Kartoffel. Sämtliche Proben von Pflanzkartoffeln waren allerdings diesmal frei von gentechnisch veränderten Anteilen.
(Redaktion)
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http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=55&tx_ttnews[tt_news]=134702&cHash=155f6a1eefa0a43b534e71d8cbde7f5e
26. März 2012, 10:10
Neue Superschädlinge auf dem Acker?
München/Brüssel (Testbiotech) – Testbiotech veröffentlicht heute ein Dossier mit überraschenden Details zum Anbau des gentechnisch veränderten Mais MON88017, der ein Gift gegen Insekten produziert. Wie eine aktuelle Laboruntersuchung aus den USA zeigt, könnte dieser Mais dazu beitragen, die Ausbreitung von Fraßinsekten zu beschleunigen. Nach den Versuchsergebnissen entwickelt der sogenannte Maiswurzelbohrer nicht nur eine Resistenz gegen das Gift des gentechnisch veränderten Mais, sondern er kann gleichzeitig die Entwicklung seiner Larven beschleunigen und mehr Nachkommen produzieren. Dies würde dazu führen, dass sich der von Landwirten gefürchtete Schädling noch schneller auf den Feldern ausbreitet.
Die neuen Forschungsergebnisse, die unter anderem von Wissenschaftlern des US-Landwirtschaftsministeriums stammen, passen zu weiteren Untersuchungen aus den USA. Diese belegen tatsächlich die Ausbreitung von giftresistenten Wurzelbohrern in Regionen, in denen der gentechnisch veränderte Mais angebaut wird. Derzeit wird darüber beraten, ob der Mais MON88017 auch in der EU angebaut werden darf. Der US-Konzern Monsanto hat eine Genehmigung für den Anbau beantragt und die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat den Mais im Jahr 2011 bereits für unbedenklich erklärt.
„Die aktuelle Veröffentlichung aus den USA zeigt eine neue Dimension bei der Entwicklung resistenter Fraßinsekten. Es ist bereits bekannt, dass sich der Wurzelbohrer an den Anbau von insektengiftigem Mais anpassen kann. Jetzt sieht es aber danach aus, als ob die angepassten Schädlinge gleichzeitig eine höhere Fitness aufweisen und sich so noch rascher ausbreiten können. Wir raten dringend davon ab, diesen Mais für den Anbau zuzulassen“, sagt Christoph Then von Testbiotech.
Die Anpassung der Schadinsekten ist nicht das einzige Problem. Dieser Mais produziert nicht nur ein Insektengift, sondern widersteht zudem dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat (bekannt als Roundup). Würde dieser Mais in der EU zugelassen, wäre er auch die erste kommerziell angebaute gentechnisch veränderte Pflanze in Europa, die gegen das Spritzmittel resistent ist. Aktuelle Untersuchungen aus den USA zeigen, dass der großflächige Anbau von herbizidresistenten Pflanzen eine wesentliche Ursache für den Rückgang der Population des Monarchfalters ist. Durch den Anbau von gentechnisch veränderter Mais und Soja werden auch die Pflanzen reduziert, die die Raupen des Falters als Futter benötigen.
Zudem haben sich in den letzten Jahren immer mehr Unkräuter an die beim Anbau eingesetzten Gifte angepasst. Dadurch muss heute sehr viel mehr Glyphosat gespritzt werden als vor zehn Jahren. Das bedeutet auch höhere Belastungen für Mensch und Umwelt. Trotzdem hat die EFSA keine aktuellen Daten über die Höhe der Belastung mit Glyphosatrückständen der Pflanzen verlangt.
Derzeit stehen verschiedene neue gentechnisch veränderte Maispflanzen vor einer möglichen Anbauzulassung in der EU. Die EFSA hat neben MON88017 auch den insektengiftigen Mais Bt11 der Firma Syngenta, den Mais 1507 (ebenfalls insektengiftig) der Firma Dupont/Pioneer sowie GA21 von Syngenta und NK603 von Monsanto (beiden sind unempfindlich gegenüber Glyphosat ) als unbedenklich eingestuft. Es wird erwartet, dass die Mitgliedsländer in den nächsten Wochen auch erneut über den Anbau des insektengiftigen MON810-Mais abstimmen werden.
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http://marktcheck.greenpeace.at/9346.html
Greenpeace: AMA muss Gentech-Futter ausschließen!
Greenpeace zeigt sich erfreut über die Ankündigung von REWE, in Zukunft kontrolliert gentechnikfreies Schweinefleisch anzubieten. Derzeit ist konventionell hergestelltes Schweinefleisch, bei dem kein gentechnisch verändertes Futter zum Einsatz gekommen ist, bei Billa in ganz Österreich erhältlich. Nachziehen muss jetzt das AMA-Gütesiegel – denn das erlaubt nach wie vor den Einsatz von Gentech-Futter.
Ein wichtiger Schritt …
„Die Umstellung auf gentechnikfreie Futtermittel bei einem Teil des Schweinefleisches ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und hat Vorbildwirkung für die Schweinefleisch-Branche“, begrüßt Greenpeace-Gentechniksprecherin Dagmar Urban die Initiative des österreichischen Marktführers REWE, zu dem unter anderem Billa, Merkur und Penny gehören.
Garantiert Gentechnik-frei
Schon bisher war gentechnikfreies Schweinefleisch im Form von Bio-Fleisch erhältlich, da ja Bio-Produkte generell Gentechnik-frei produziert werden.
Jetzt ist auch gentechnikfreies Schweinefleisch aus konventioneller Produktion in Österreich erhältlich – bisher nur bei Billa, doch bald auch bei den anderen REWE-Supermärkten. Zu erkennen sind kontrolliert gentechnikfreie Lebensmittel am Bio-Gütesiegel oder an dem grünen Zeichen „Ohne Gentechnik hergestellt“.
AMA-Gütesiegel hinkt nach
AMA-Gütesiegel
Die österreichischen KonsumentInnen lehnen Gentechnik strikt ab und möchten kein Gentech-Fleisch auf ihrem Teller wie Umfragen immer wieder bestätigen. Ganz entgegen der Vermutung vieler KonsumentInnen, steht das AMA-Gütesiegel nicht für Gentechnik-Freiheit.
Leider wird es oft mit dem AMA-Bio-Siegel verwechselt.
„Die AMA muss dem Wunsch der KonsumentInnen endlich entsprechen und Gentechnik-Freiheit als Kriterium für das AMA-Gütesiegel aufnehmen“, fordert Urban abschließend.
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http://www.fruchthandel.de/newsnet/aktuelle-news/einzelmeldung-newsnet/im-kampf-fuer-mehr-wertschaetzung-von-lebensmitteln-schuert-greenpeace-die-angst/52a12b6e4f5408e583e77690f06fbb9e/
27.03.2012
Im Kampf für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln schürt Greenpeace die Angst
Genau zum Start der von Ministerin Aigner initiierten Kampagne für Lebensmittel, die die Wegwerfmentalität der Verbraucher langfristig ändern und für mehr Wertschätzung sorgen soll, schürt die NGO Greenpeace die Angst vor zu viel Pflanzenschutzmitteln in Obst und Gemüse.
Dabei holt die Organisation alte schon bereits veröffentlichte offizielle Untersuchungsergebnisse hervor und hat diese nach eigener Aussage neu bewerten lassen. Der jetzt erschienene Ratgeber soll Verbrauchern durch eine Ampelkennzeichnung Orientierung bieten, welche Obst- und Gemüseprodukte empfehlenswert sind, welche weniger. Schlecht weg kommen vor allem „neu bewertete“ Proben aus 2009/2010 von türkischen Produkten. Auffällig ist diesmal, dass der deutsche LEH einschließlich der Discounter mit Lob versehen werden. Die Unternehmen hätten Konsequenzen gezogen, hieß es. Greenpeace hat anscheinend aus den Fehlern im Umgang mit Lidl gelernt. Jetzt soll niemand an der Glaubwürdigkeit „kratzen“ können. Im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin verteidigte Manfred Santen von Greenpeace den Zeitpunkt der Ratgeber-Veröffentlichung als zusätzliche Unterstützung der Verbraucher beim Kauf von Obst und Gemüse. Dass Angst geschürt werde allein mit dem bei der Organisation so beliebten Begriff „Pestizide“ wies er weit von sich. In der Fruchtbranche wurden Befürchtungen geäußert, dass die Verbraucher nun bei Obst und Gemüse noch zurückhaltender werden und noch mehr Produkte wegwerfen. Auch der Industrieverband Agrar übte erwartungsgemäß Kritik an den Äußerungen der Organisation.
g.b.
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http://www.vorarlberg.spoe.at/home/detail/article/spoe-gegen-fracking-fast-alle-parteien-ziehen-mit/?tx_ttnews[backPid]=11&cHash=4ab918d646199937691362bc6007fd7c
SPÖ gegen „Fracking“ – fast alle Parteien ziehen mit
Breite Unterstützung bei ÖVP und Grünen findet das Aufbegehren der SPÖ gegen das so genannte „Fracking“ im süddeutschen Raum, welches massive gesundheitliche Risiken birgt.
Durch die steigenden Energiepreise werden unkonventionelle Methoden zur Gewinnung von fossilen Brennstoffen zunehmend rentabler. Dazu gehört auch die Förderung von so genanntem Schiefergas.
Mit der umstrittenen Methode des „Fracking“ werden diese Gase gewonnen. Dabei wird die Förderung von Bodenschätzen, wie etwa Schiefergas, mittels einer mehrere hundert bzw. tausend Meter in den Boden gepressten Flüssigkeitsmischung bezeichnet. Die Flüssigkeit erweitert die Mikrorisse des Gesteins, um vorhandenes Gas freizusetzen. Damit die Risse sich nicht durch den Gebirgsdruck wieder schließen, wird das in den Boden gepresste Wasser mit einer chemikalischen Stützmittelflüssigkeit („Fractfluid“) angereichert. Dadurch kann es zu einer Verseuchung des Grundwassers kommen.
„Dass eine mögliche gesundheitliche Gefährdung gegeben ist, belegen diverse Expertisen, die zum Thema „Fracking“ im süddeutschen Raum gemacht wurden. Und obwohl es naturgemäß auch kontroverse Stellungnahmen gibt, darf dieses Risiko nicht leichtfertig in Kauf genommen werden“, findet SPÖ-Clubobmann Michael Ritsch.
Das völlig schräge Verhalten der FPÖ, die das Ansinnen trotzdem nicht unterstützen will und zu den bestehenden unzähligen Expertisen noch weitere Expertenmeinungen einholen möchte, kann deshalb sonst niemand nachvollziehen. Dies würde das Ganze unnötig in die Länge ziehen, findet Michael Ritsch.
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http://www.neues-deutschland.de/artikel/222548.appetit-vergangen.html
Von John Dyer, Boston 28.03.2012 / Außer Parlamentarisches
Appetit vergangen
Erstmals formiert sich in den USA ein breiterer Widerstand gegen genmanipulierte Nahrungsmittel
Bislang war die USA das Paradies für die Produzenten von genmanipulierter Nahrung. Doch immer mehr Menschen kämpfen dagegen an. Zumindest der Hinweis auf den Lebensmitteletiketten soll eingeführt werden. Auch Präsident Obama gerät unter Druck.
Noch fehlt jeder Hinweis auf genetisch veränderte Inhaltsstoffe. Doch der Druck steigt.
Foto: AFP/Gabriel Bouys
In den USA gewinnt der Kampf von Kritikern genetisch veränderter Nahrungsmittel an Schärfe. Die Gegner sind inspiriert von der »Occupy-Wall-Street«-Bewegung, in der zuletzt zahlreiche Menschen gegen die Macht der Finanzmärkte demonstrierten. Die Aktivisten für natürliche Nahrung konnten jüngst einen wichtigen Erfolg verbuchen, als eine Fabrik des Nahrungsmittelkonzerns Monsanto, der genmanipulierten Samen herstellt, vorübergehend geschlossen wurde. Darüber hinaus gibt es Signale aus dem Kongress, den Forderungen nach exakten Angaben über die in Lebensmitteln enthaltenen Inhaltsstoffe nachzukommen. Bislang gibt es keine Verpflichtung, auf genetisch veränderte Nahrung hinzuweisen.
In den USA sind 90 Prozent des verwendeten Mais, der Sojabohnen und der Zuckerrüben genetisch verändert. Bei Nahrungsmitteln, die aus diesen Zutaten hergestellt sind, verrät das Etikett nichts über die Herkunft seiner Inhaltsstoffe. Die Kritiker dieser Praxis erwarten jedoch für die nächste Zeit grundlegende Änderungen. Gerade internationale Großkonzerne wie Monsanto sehen sich zunehmender Kritik ausgesetzt. Die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen verstärken die aufgeheizte Atmosphäre zusätzlich.
Lorraine Reich gehörte zu den Demonstranten, die am 16. März Angestellte daran hinderten, ihren Arbeitsplatz in der Monsanto-Fabrik im kalifornischen Davis zu betreten. »Wir müssen ihnen ans Portemonnaie gehen. Das ist die einzige Möglichkeit, eine wirkliche Veränderung herbeizuführen. Wenn wir Monsanto wirtschaftlichen Schaden zufügen, haben wir unser Ziel erreicht.« Reich ist Teil der Bewegung »Occupy Monsanto«. Diese protestiert seit Mitte März gegen den Konzern, sowohl vor dessen Zentrale in Washington als auch vor zahlreichen Niederlassungen im ganzen Land. Und damit sind sie nicht alleine. Eine andere Gruppe, Agra Watch, demonstrierte ebenfalls am 16. März vor der Bill & Melinda Gates Stiftung in Seattle. Die Stiftung arbeitet gemeinsam mit Monsanto an Lösungen für die Nahrungsmittelknappheit in Entwicklungsländern. Der für den Agrarsektor zuständige Stiftungsdirektor, Roy Steiner, versicherte jedoch, dass nur ein geringer Teil der Gelder in den Bereich der genmanipulierten Lebensmittel investiert werde.
In Europa bläst Firmen, die auf genmanipulierte Lebensmittel setzen, schon länger ein starker Wind ins Gesicht. Monsanto hat erst kürzlich angekündigt, einen schädlingsresistenten Mais nicht in Frankreich zu vermarkten. BASF hat die komplette Verlagerung seiner Genforschung von Europa in die USA angekündigt. In zahlreichen Mitgliedsländern der Europäischen Union sind genmanipulierte Lebensmittel ganz oder teilweise verboten. In den USA ist die Entwicklung noch nicht so weit. Im vergangenen Jahr diskutierten 14 Bundesstaaten über die Angabe von genmanipulierten Zusätzen auf den Etiketten – und lehnten sie doch ab. Die USA sind somit weiterhin eine der wenigen großen Nationen mit solch einer liberalen Praxis. Doch dies könnte sich bald ändern. Mitte März haben 55 Kongressabgeordnete beider Parteien einen Brief an die nationale Lebensmittel- und Arzneimittelaufsicht geschrieben und dazu aufgefordert, die Etikettenpflicht auf genmanipulierte Zusätze zu erweitern. »Die bisherige Praxis stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird den Anforderungen der heutigen Zeit nicht gerecht«, heißt es in dem Schreiben. Gleichzeitig unterschrieben 850 000 Amerikaner eine Petition mit demselben Inhalt und forderten die freie Wahl zwischen natürlichen und genmanipulierten Lebensmitteln.
Vor zwanzig Jahren hatte die Lebensmittelaufsicht verlauten lassen, es gebe keinen Unterschied zwischen natürlichen und genmanipulierten Lebensmitteln. »Die Menschen sehen das heute aber anders«, meint Colin O’Neil vom Zentrum für Lebensmittelsicherheit. »Wir erleben ein verändertes Verbraucherverhalten, die Menschen wollen mehr Informationen.« Monsanto wehrt sich jedoch weiter gegen die Kennzeichnungspflicht: »Wenn wir nun auch auf Inhaltsstoffe hinweisen, die keinerlei Einfluss auf die Gesundheit der Menschen haben, läuft dies der ganzen Gesetzgebung zuwider. Und es sorgt für Unsicherheit bei den Verbrauchern.«
Da momentan der Präsidentschaftswahlkampf läuft, muss sich auch Präsident Barack Obama mit der Diskussion beschäftigen. Er hatte 2009 Michael Taylor zum höchsten Berater der Lebensmittelaufsicht gemacht. Dieser hatte einst Präsident Bill Clinton bei der Legalisierung genmanipulierter Nahrung beraten. Bevor er von Obama berufen wurde, arbeitete er in der freien Wirtschaft und zwar ausgerechnet bei Monsanto. In einer Petition fordern 420 000 Amerikaner die Absetzung Taylors. Er habe geholfen, genmanipulierte Nahrung zu genehmigen, ohne einen einzigen Test über daraus folgende Risiken durchzuführen. Dass er nun die Lebensmittelaufsicht berät, sei ein Hohn. Die Aktivisten machen jedenfalls weiter Druck. Für den 17. September, genau ein Jahr nach dem Beginn der Occupy-Wall-Street-Bewegung, hat Occupy Monsanto zu einer großen Protestkundgebung aufgerufen. Der Wahlkampf wird zu diesem Zeitpunkt auf Hochtouren laufen.
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http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/744476/Lebensmittelbehoerde_Stoeger-gegen-Lobbyistin?direct=744479&_vl_backlink=/home/index.do&selChannel=101
Lebensmittelbehörde: Stöger gegen Lobbyistin
28.03.2012 | 18:16 | (Die Presse)
Österreich gibt Ex-Monsanto-Vertreterin keine Stimme für Leitung der EU-Behörde. Entschieden wird über die Besetzung in den kommenden Wochen auf Ebene der Gesundheitsminister im Rat.
Brüssel/Wien/Aga. In Brüssel sorgt ein Vorschlag der Kommission für Aufregung, die Chefin des Lobbyverbands „FoodDrinkEurope“ in den Verwaltungsrat der EU-Lebensmittelbehörde Efsa zu bestellen. Die Irin Mella Frewen war zuvor als Lobbyistin für den US-Saatgutkonzern Monsanto tätig.
Entschieden wird über die Besetzung in den kommenden Wochen auf Ebene der Gesundheitsminister im Rat. Die österreichische Position ist klar: Man werde der Empfehlung der Kommission nicht zustimmen, sagt der Sprecher von Alois Stöger, Fabian Fußeis, der „Presse“. „Wir sehen den Vorschlag sehr kritisch.“ Eine Abstimmung mit den anderen Ressorts, die diese Entscheidung betrifft, müsse aber noch erfolgen.
Parlament gegen Bestellung
Das Europäische Parlament, das in der Sache allerdings kein Vetorecht hat, ist strikt gegen Frewens Bestellung – und zwar über alle Parteigrenzen hinweg. Es verweist auf die Befangenheit der Frau.
(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 29.03.2012)