http://www.agrarheute.com/frankreich-gentechnik
03.02.2012
Frankreich: Neue Regeln für ‚ohne Gentechnik‘
Paris – „sans OGM“ – ohne Gentechnik: Dieses Label können französische Lebensmittel ab 1. Juli tragen. Dafür darf eine Beimischung von gentechnischen Bestandteilen weniger als 0,1 Prozent betragen.
Verbraucherinnen und Verbrauchern in Frankreich bekommen eine bessere Möglichkeit, sich bewusst für gentechnikfreie Lebensmittel zu entscheiden.
Nach einem Dekret des Wirtschaftsministeriums dürfen pflanzliche Lebensmittel als gentechnikfrei („sans OGM“) etikettiert werden, wenn weniger als 0,1 Prozent der Bestandteile gentechnisch verändert sind. Dabei muss die Beimischung zufällig und technisch unvermeidbar sein.
Bei tierischen Erzeugnissen wird in der Aufmachung unterschieden zwischen Produkten mit weniger als 0,1 Prozent und weniger als 0,9 Prozent Anteil an gentechnisch veränderten Organismen (GVO) sowie zwischen Eiern, Milch und anderen Erzeugnissen tierischer Herkunft. Festgelegt werden auch die Mindestzeiträume, in denen die lebensmittelliefernden Tiere gentechnikfrei gefüttert worden sein müssen.
Verbraucherschützer begrüßen die Orientierungshilfe
Imkereiprodukte und Honig dürfen als gentechnikfrei ausgezeichnet werden, wenn die Bienen im Umkreis von drei Kilometern um ihren Stock weder Pollen noch Nektar von transgene Blüten sammeln können. Die Kennzeichnungsbestimmungen treten zum 1. Juli 2012 in Kraft. Die Verbraucherschutzorganisation UFC-Que Choisir begrüßte die neuen Regeln, die den Konsumenten endlich eine klare Auswahl ermöglichten.
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http://latina-press.com/news/118217-gentech-insekten-auf-den-kaimaninseln-freigesetzt/
3. Februar 2012 – 11:44h | Aktualisiert: 3. Februar 2012 – 11:46h
Gentech-Insekten auf den Kaimaninseln freigesetzt
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie haben Freisetzungsversuche gentechnisch veränderter Insekten in den USA, Malaysia und auf den Kaiman-Inseln in der Karibik untersucht. Dabei enteckten sie Mängel bei der wissenschaftlichen Qualität der Zulassungsunterlagen. Zudem bemängelten sie die fehlenden Unterlagen für eine angemessene Information der Öffentlichkeit.
Als Gentechnik bezeichnet man jene Methoden und Verfahren der Biotechnologie, die auf den Kenntnissen der Molekularbiologie und Genetik aufbauen und gezielte Eingriffe in das Erbgut (Genom) und damit in die biochemischen Steuerungsvorgänge von Lebewesen bzw. viraler Genome ermöglichen. In einem in der Fachzeitschrift PloS veröffentlichten Artikel betrachteten die Wissenschafter drei Versuche: Die Freisetzung genmanipulierter Falter in den USA, sowie die Freisetzung genmanipulierter Moskitos auf den zum britischen Überseegebiet des Vereinigten Königreichs gehörenden Kaimaninseln und in Malaysia. Dabei stellten die Experten vom Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie fest, “dass weltweit die Öffentlichkeit nur sehr begrenzt Zugang zu den wissenschaftlichen Informationen über diese Freisetzungsversuche hat”.
Durch die fehlende Aufklärung im Vorfeld der Experimente werde verhindert, dass die betroffenen Menschen miteinbezogen werden. “Wenn es keine genaue Beschreibung der Experimente gibt, kann von einer Einbeziehung der Bevölkerung keine Rede sein. Sollten nicht alle Alarmglocken bei den finanziell beteiligten Institutionen läuten, wenn behauptet wird, die Bevölkerung sei mündlich aufgeklärt worden?”, fragt Guy Reeves vom Max-Planck-Institut. Nach seinen Worten besteht die Gefahr, “dass die Akzeptanz für diese potenziell so nützliche Technologie verloren geht. Ohne die Veröffentlichung qualitativ hochwertiger wissenschaftlicher Daten vor der Freisetzung, wird der Einsatz transgener Tiere nicht erfolgreich sein.”
Nach Angaben von Reeves ist die Zahl der Freisetzungsexperimente mit gentechnisch veränderter Insekten In den letzten zwei Jahren stark angestiegen. Neben den USA, Malaysia und den Kaiman-Inseln seien transgene Insekten auch in Brasilien in die Umwelt entlassen worden. In vielen weiteren Ländern seien Feldversuche geplant, darunter Frankreich, Guatemala, Indien, Mexiko, Panama, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam und Großbritannien.
Von Einbeziehung der Bevölkerung keine Rede
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Ende für die Gentech-Knolle
http://www.youtube.com/watch?v=tTtW1hq80I0
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http://www.ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/amflora127.html
Stand: 03.02.2012 16:00 Uhr
Freispruch für Genkartoffelgegner
Das Landgericht Neubrandenburg hat das urteil des Amtsgerichts Waren gekippt. Eine Aktion von zwei Gentechnik-Gegner gegen den Anbau der Genkartoffel „Amflora“ aus dem Jahr 2009 bleibt ohne strafrechtliche Folgen. Das Landgericht Neubrandenburg sprach die beiden Männer am Freitag in einem Berufungsprozess vom Vorwurf der Nötigung frei. „Es wurde keine Gewalt gegen Personen angewendet, was die Vorraussetzung für eine Nötigung wäre», sagte Richter Jochen Unterlöhner. Es könnten aber zivilrechtliche Schadensersatzansprüche des Feldeigentümers bestehen
Normale Kartoffeln auf Versuchsfeld
Die beiden Männer hatten 2009 herkömmliche Kartoffeln auf einem Feld mit gentechnisch veränderten Stärkekartoffeln bei Bütow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) ausgebracht. Die beiden 24 und 43 Jahre alten Gentechnikgegner hatten ihre Kartoffeln mit einer überdimensionalen Schleuder geworfen und zum Teil auch vergraben.
Berufung gegen Nötigungs-Urteil
Der Anbau der gentechnisch veränderten Kartoffelsorte fand damals zwar trotzdem statt, die betroffene Fläche durfte der Landwirt aber nicht bepflanzen, weil der Acker wegen der Protestaktion verunreinigt wurde. Das Amtsgericht Waren hatte die beiden Männer im Mai 2010 wegen Nötigung zur Zahlung von 200 und 300 Euro verurteilt. Dagegen gingen die beiden Gentechnikgegner in Berufung.
Der Chemiekonzern BASF hatte bis 2010 „Amflora“ auf 14 Hektar in Mecklenburg-Vorpommern angebaut. Der Anbau wurde mittlerweile eingestellt.
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http://www.ostseeblick-nienhagen.de/news/1328273605-landgericht-hebt-urteil-gegen-gentechnik-gegner-auf/
Landgericht hebt Urteil gegen Gentechnik-Gegner auf
Geschrieben am 03.02.2012
Neubrandenburg (dapd-lmv). Das Neubrandenburger Landgericht hat eine Verurteilung zweier Gentechnikgegner wegen Nötigung und Sachbeschädigung aufgehoben. Den 43 und 24 Jahre alten Männern könne beides nicht vorgeworfen werden, als sie 2009 herkömmliche Kartoffeln auf einem für die Genkartoffel Amflora vorgesehenen Feld ausgebracht hatten, urteilte das Landgericht am Freitag in Neubrandenburg.
Die beiden Beschuldigten waren wegen dieser Protestaktion vom Amtsgericht Waren im Mai 2010 zu Geldstrafen verurteilt worden. Dagegen hatten sowohl sie als auch die Staatsanwaltschaft Beschwerde eingereicht, die das Urteil für zu milde gehalten hatte.
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http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-705873.html
EU will GVO-Anbauverbote neu regeln
[03.02.2012]
Dänemark macht einen neuen Vorstoß, endlich rechtliche Klarheit bei der Gentechnikfrage zu schaffen.
Die dänische EU-Ratspräsidentschaft hat angekündigt, die nationalen Anbauverbote für gentechnisch veränderte Pflanzen neu zu regeln. Schon im Frühjahr soll dazu ein Kompromisspapier vorliegen.
Presseberichten zufolge schlägt Dänemark vor, dass die Saatguthersteller künftig freiwillig auf den Verkauf von GVO in einem Land verzichten, wenn es entsprechende Absprachen zwischen den Antragstellern und der Regierung gibt. Wissenschaftliche Gründe sollen dafür nicht mehr nötig sein. Die Ablehnung des Landes reiche als Begründung aus, heißt es.
Deutschland lehnt den neuen Vorschlag dem Vernehmen nach ab. Das Agrarministerium befürchtet Wettbewerbsverzerrungen auf dem EU-Binnenmarkt durch nationale Anbau-Verbote. Wie zu hören ist, gibt es allerdings viele andere Meinungen und Wünsche in den einzelnen Mitgliedsstaaten, so dass das Thema Gentechnik im Frühjahr wie gewohnt hitzige Diskussionen auslösen dürfte.
Der letzte Versuch, das Gentechnikrecht zu ändern, scheiterte 2010. Ein Jahr später räumte das
EU-Parlament den EU-Mitgliedsstaaten die Möglichkeit ein, den GVO-Anbau auf dem eigenen Gebiet verbieten zu können. Diese Regelungen sind aber noch nicht wasserdicht und gesetzlich verankert. (ad)
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http://www.spiegel.de/international/world/0,1518,812283,00.html
02/01/2012
Genetically Modified Pests
The Controversial Release of Suicide Mosquitoes
By Rafaela von Bredow
AP
A British biotech lab has released huge numbers of genetically modified mosquitoes in an effort to combat dengue fever. But locals, some say, were not adequately informed of the experiment — and now a debate has erupted over the potential dangers to humans.
They buzz very, very quietly. That infuriating high-pitched whirring that can rob you of your sleep on summer nights is not part of their repertoire. At this small laboratory near the English university town of Oxford, maintained at a steady 28 degrees Celsius (82 degrees Fahrenheit), the mosquitoes emit no more than a light purr. Their victims can’t hear them it until it’s almost too late.
Insectophiles might find these animals pretty because of the white markings on their dark bodies. Only the dried drops of blood — horse blood — on the gauze lining of their cages reveal how these animals feed.
The insects in question are female yellow-fever mosquitoes, some of the most dangerous animals on the planet. In addition to the illness after which they were named, they also transmit the dengue virus.
Dengue fever is on the rise worldwide and spreading faster than any other insect-borne viral disease. Every year, female mosquitoes infect at least 50 million people in tropical and subtropical regions (the males don’t bite). More than 20,000 of their victims — most of them children — succumb to their illness.
The mosquitoes at the lab near Oxford serve a rather different purpose: To save human lives. Scientists have implanted a gene they hope will wipe out these mosquitoes‘ wild cousins. When males from the lab mate with wild females, their larval offspring die within a short space of time. The lab insects have been produced to commit infanticide.
Not Exactly a Villain
Yet something of a scientific thriller has developed around these designer animals. Were anyone to turn it into a horror movie, the story would go something like this: At the heart of the tale there are the managers and scientists at a British biotech firm. These are the bad guys. Their crime: Secretly exposing the unsuspecting inhabitants of a faraway Caribbean island to mutant mosquitoes; a flying army of horrific creatures hungry for people to prey upon. The company — of course — is only interested in the huge profits it hopes to make. And then there are the good guys; upstanding researchers and idealistic activists determined to ruin the bad guys‘ evil plans.
By this interpretation, Luke Alphey would be the head villain of the story, though his boyish looks and lean stature wouldn’t exactly typecast him for the role. At the most, his occasional braying laughter would fit the character. Alphey, 48, is the co-founder and chief scientific officer of Oxitec, an Oxford University spin-off. Oxitec headquarters is located in a brick building covered with wild grape in Milton Park, an industrial zone by the road leading to the famous university town.
It was Alphey, a genetic engineer, who dreamed up the idea of the novel insects while he was at Oxford. Today, standing next to the blood-spotted mosquito cages in a disposable lab coat, he defends himself, his company and his mosquitoes. „It was the right time to go out into the field,“ he insists.
Alphey is referring to the fall of 2009, when he and his colleagues released their designer mosquitoes on Grand Cayman, an island in the Caribbean. The following year they released over three million more of these genetically-modified (GM) mosquitoes.
The experiment will go down in scientific history as the first release of GM insects that could bite humans. What’s scandalous about this field trial is that it was largely conducted in secret. Few people on Grand Cayman knew the mosquitoes were genetically modified. The local population was largely kept in the dark.
When the trials were made public a year after the first release of the insects, the locals wondered whether they’d been bitten by these potentially dangerous Frankenstein mosquitoes. Understandably, they felt taken advantage of. „I believe that we are the guinea pigs here,“ wrote a disgruntled islander on the website of the Cayman News Service. Another asked: „Are we considered so dim-witted and unlearned that we cannot participate in our own environment? Were we considered to be a calculated risk?“ Nongovernmental organizations like GeneWatch, a British NGO, have condemned the experiments with GM mosquitoes.
Moths Too
The key question is about what scientists may and may not do. Can they simply release flying, human-biting laboratory-made creatures into the air? And who controls such activity if this is undertaken for a firm that seeks to profit from it?
Companies don’t like divulging their plans, preferring to keep their technology under wraps, particularly when it comes to potential dangers. As such, the work of biotech companies must necessarily be the exact opposite of what scientific research ought to be: transparent. That’s the crux of the matter.
Despite the Cayman PR debacle, Oxitec is moving forward undeterred. The yellow-fever mosquitoes from Milton Park have since been released in Malaysia. More trials are planned for inhabited areas there, because that’s where yellow-fever mosquitoes thrive. They specialize in feeding on humans.
The genetically-modified creatures are also currently buzzing around near the city of Juazeiro in eastern Brazil. Mosquitoes are due to be released in other dengue-plagued countries too, including Panama, India, Singapore, Thailand and Vietnam. They could also soon turn up in Key West, Florida as early as March; preparations there are underway.
And that’s just the mosquitoes.
Swarms of genetically modified pink bollworm moths, a plant pest in their natural state, have already been unleashed over the fields of Arizona. Oxitec’s latest plan involves another genetically engineered moth, the diamond-back or cabbage moth, which it wants to release in England. In the future, it is hoped, these agricultural pests will likewise mate with naturally-occurring animals to produce dead offspring.
„Oxitec wants to become the next Monsanto,“ says Gerald Franz, the molecular geneticist at the International Atomic Energy Agency’s insect laboratory in the Austrian town of Seibersdorf, referring to the American biotech giant that dominates the business in GM agricultural plants. Indeed, Oxitec already has a monopoly on genetically-modified insects.
Part 2: Exploring the Potential Dangers
The findings of a study published in the renowned scientific journal PLoS Neglected Tropical Diseases on Tuesday could well make life even more difficult for Oxitec. The paper was written by Guy Reeves and his colleagues. The 39-year-old Briton with curly blond locks is a researcher at the Max Planck Institute for Evolutionary Biology in Plön, northern Germany.
The geneticist has searched through scientific journals, permit applications and regulations. His findings, reviewed and approved by his peers, primarily reveal one thing: The Grand Cayman experiment wasn’t an exception; a mere oversight by muddle-headed scientists that somehow forgot to inform the local population adequately on their way from the lab to the field.
„Whatever happened in the Caymans is quite likely to be used as a model for releases in your community, wherever you live in the world,“ Reeves suggests.
Through the Back Door
In other words, the approach used in the Caymans was well thought out, as if a small group of ambitious biotech managers were trying to introduce a completely new technology through the back door. There are a number of factors that helped them in their endeavor:
The novelty of the technology, which makes it harder for regulatory authorities to assess the risks associated with the field trials;
The desperation of countries with a high prevalence of dengue, whose willingness to take risks is therefore all the greater;
The fact that there are no drugs or approved vaccines yet, and conventional methods for combating mosquitoes — for instance insecticides — are insufficient in tackling the problem. Every new weapon is therefore welcome;
Good contacts to decision-makers at US approval bodies, whose assessments of risk are valued by experts in other countries.
And it is quite possible that Luke Alphey’s lab-tweaked creatures will indeed prove to be a blessing for humanity, especially in countries plagued by dengue. The way these creatures precipitate their own demise is extremely ingenious.
Ever since the 1950s, male pests have typically been sterilized by exposing them to radioactivity, and then released to mate with females in the wild. Today a similar effect is created by inserting malevolent genes. Alphey has given his yellow-fever mosquitoes genetic material that the males pass onto their offspring when they mate with wild females. This genetic material could be called a „suicide gene“ because the protein it produces poisons the larvae. As a result, the hosts gradually wipe themselves out.
According to Oxitec, this suicide system works not only in the lab, but also in the field, as the trials on Grand Cayman proved. Eighty mating waves with the lab-manipulated males over a period of 11 weeks allegedly reduced the local mosquito population by 80 percent.
Unknown Consequences
And the potential risks? These are only now coming to light in full, partly thanks to the efforts of Guy Reeves.
The problem is that genetically-modified female mosquitoes can still bite humans. This means the protein which kills their own larvae might be injected into humans when the mosquitoes suck their prey’s blood, with unknown consequences for the human organism.
However Luke Alphey has a plausible-sounding set of arguments to allay such fears. „We only release males,“ he says. What’s more, he claims the protein isn’t produced in the salivary glands, so it isn’t in the female mosquito’s saliva in the first place. Being bitten by Oxitec’s mosquitoes is therefore allegedly just like being bitten by „normal mosquitoes.“
It does indeed seem unlikely that the lab animals could cause damage. Nonetheless Alphey admits his technique isn’t perfect yet, and GM females may therefore also be released accidentally. And we have to take him at his word that the larva-killing protein definitely can’t be injected into the human blood stream. Unfortunately, like so much else, he can offer not peer-reviewed scientific proof.
Alphey says Oxitec spoke to people on Grand Cayman, and that the locals didn’t express concern about being bitten by GM mosquitoes. He claims the islanders hadn’t even asked him about it. „It’s not really for us to tell them what their concerns should be,“ he says.
Fundamental Questions
It is precisely this attitude — this lack of openness — that isn’t exactly making Oxitec many friends. Guy Reeves says: „One has to answer these fundamental questions that most people will have before releasing the animals.“
The geneticist doesn’t think Oxitec’s techniques are „particularly risky“ either. He simply wants more transparency. „Companies shouldn’t keep scientifically important facts secret where human health and environmental safety are concerned,“ he says.
Reeves himself is working on even riskier techniques, ones that could permanently change the genetic makeup of entire insect populations. That’s why he so vehemently opposes Oxitec’s rash field trials: He believes they could trigger a public backlash against this relatively promising new approach, thereby halting research into genetic modification of pests before it really gets off the ground.
He’s not alone in his concerns. „If the end result is that this technology isn’t accepted, then I’ve spent the last 20 years conducting research for nothing,“ says Ernst Wimmer, a developmental biologist at Germany’s Göttingen University and one of the pioneers in this field. Nevertheless he says he understands Oxitec’s secrecy: „We know about the opponents to genetic engineering, who have destroyed entire experimental crops after they were announced. That, of course, doesn’t help us make progress either.“
Translated from the German by Jan Liebelt
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MdL Gudrun Brendel-Fischer: Trotz Studie über die Verträglichkeit von Gen-Maispollen für Bienen: Honig bleibt gentechnikfrei!
6. Februar 2012 von Redaktion | Die Larven von Honigbienen nehmen durch Pollen gentechnisch veränderter Maissorten keinen Schaden, wie jetzt eine Studie der Universität Würzburg ermittelte. Es handelt sich allerdings um einen Laborversuch unter kontrollierten Bedingungen. „Auch wenn die Bienenlarven durch diese Pollen nicht geschädigt werden, ist das kein Freibrief für gentechnisch veränderten Honig“, betont die oberfränkische CSU-Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer. Die Verbraucher brauchten sich deshalb keine Sorgen zu machen. „Honig muss vollkommen frei von Bestandteilen gentechnisch veränderter Organismen sein, um verkauft werden zu dürfen“, sagt die Abgeordnete. Das sei per Urteilsspruch des Europäischen Gerichtshofs eindeutig festgelegt.
Enthalte der Honig auch nur geringste Spuren von Genmais-Pollen, gelte er als „gentechnisch verändertes Lebensmittel“, für das eine Sicherheitsprüfung und eine gentechnikrechtliche Zulassung erforderlich wären. „Sonst ist der Honig nicht verkehrsfähig“, erläutert Gudrun Brendel-Fischer.
Den Verbrauchern rät sie den Kauf von einheimischem Honig, denn vor allem in Kanada, den mittel- und südamerikanischen Staaten und China würden in großem Stil gentechnikveränderte Pflanzen angebaut. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit würde Importware verstärkt kontrollieren.
In Bayern werden seit 2010 keine Gentechnik veränderten Pflanzen mehr freigesetzt, so die Abgeordnete.
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20.10.2011: 2006 hat sich die Stadt Graz zur grundsätzlichen Verantwortung, zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen beizutragen und für eine gentechnikfreie Zone im Grazer Stadtgebiet einzutreten, bekannt.
Der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen in den unterschiedlichen Bereichen beinhaltet nach wie vor enorme Risiken. Die Abschätzung möglicher umweltrelevanter Folgen bereitet aufgrund der komplexen Zusammenhänge in Ökosystemen Schwierigkeiten. Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen kann folglich eine ernste Gefahr für das biologische Gleichgewicht darstellen:
Foto Bgm.Stv.in Lisa Rücker mit dem Initiator Herrn Manfred Grössler und den GesunheitssprecherInnen der Fraktionen
Aufgrund der genannten Risiken und der vielfältigen Entwicklungen der letzten Jahre auf dem Gebiet der Gentechnik ergab sich die Notwendigkeit, die seit 2006 bestehende gentechnikfreie Zone Graz zu ergänzen und neue Erkenntnisse aus dem Bereich Gentechnik und Futtermittel, Gentechnik und Menschenrechte, Gentechnik und Energiepflanzen sowie Gentechnik und Gesundheit zu berücksichtigen. Mit einer Erweiterung der GVO-freien Zone Landeshauptstadt Graz um diese Gebiete wird ein beispielhafter und innovativer Schritt im Sinne des Vorsorgeprinzips und in Richtung nachhaltige, zukunftsfähige Stadt gesetzt.
Daher wurde am 20.10.2011 mit Beschluss des Gemeinderats eine Erweiterung der Gentechnikfreien Zone beschlossen, deren Umsetzung unter anderem mit folgenden Maßnahmen begleitet werden soll:
- Informationskampagnen für Grazer BürgerInnen zum Thema Gentechnik und Gesundheit sowie Gentechnik und Menschenrechte
- Anbieten von Informationseinheiten zu den Risiken der Gentechnik in den Grazer Schulen
- Einbeziehung des Themas der Menschenrechtsverletzung durch Agro-Gentechnik in die Aktivitäten des Menschenrechts-Beirates der Stadt Graz
- Verwendung des Begriffs Agro-Treibstoff statt Bio-Sprit im Sprachgebrauch der Stadt Graz
- Verwendung von regionalen, gentechnikfreien, biologischen und fair gehandelten Waren im eigenen Einflussbereich
- Unterstützung von GemeinschaftsgärtnerInnen, Anbieten von Kursen über den Anbau von GVO-freiem Gemüse, Obst und Getreide
» Gemeinderatsbeschluss: Gentechnikfreie Zone Graz www.umweltservice.graz.at/infos/andere/GR-Bericht_Gentechnik_2011-10.pdf
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http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news-regional/news/de/25172.html
03.02.2012 | permalink
Gentechnik-Aktivisten freigesprochen
Aktion vor Amtsgericht am ersten Verhandlungstag
Zwei Aktivisten wurden vom Vorwurf der Nötigung im Berufungsprozess durch das Landgericht Neubrandenburg freigesprochen. Im Jahr 2009 schleuderten sie Ökosetzkartoffeln auf ein Versuchsfeld, einen Tag vor der Auspflanzung der Gentechnik-Kartoffel Amflora aus dem Hause BASF. „Es wurde keine Gewalt gegen Personen angewendet, was die Vorraussetzung für eine Nötigung wäre», so der Richter Jochen Unterlöhner. Die Feldbefreier freuen sich über den Freispruch aber vor allem über den Erfolg ihrer Widerstandarbeit zusammen mit der Bürgerinitiative vor Ort. Erst Mitte Januar hat BASF verkündet, ihre Forschung mit Gentechnik-Kartoffeln in Deutschland einzustellen.
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http://www.transgen.de/aktuell/1660.doku.html
Europa sucht die Hintertür: Nationale Gentechnik-Ausstiege trotz Binnenmarkt
(03.02.2012) Unternehmen sollen darauf verzichten, Saatgut von gentechnisch veränderten Pflanzen in solchen EU-Ländern zu vermarkten, die das nicht wollen. Mit diesem Vorschlag will die dänische EU-Ratspräsidentschaft die seit zwei Jahren festgefahrene Debatte neu beleben: Damals hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, dass einzelne Länder den Anbau von gv-Pflanzen auf ihrem Gebiet verbieten können. Mehrere EU-Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland, lehnen eine solche Re-Nationalisierung ab. – Gegen den „Ohne Gentechnik“-Trend sind in Spanien und Portugal 2011 die Anbauflächen für Bt-Mais auf neue Rekordhöhen gestiegen.
Start der dänischen EU-Ratspräsidentschaft: EU-Kommissionspräsiden José Manuel Barroso und die dänische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmid. Dänemark will mit einem neuen Vorschlag die politische Blockade der Zulassung von gv-Pflanzen überwinden.
Foto: Bjarke Orsted/eu2012.dk
Spanien und Portugal: Anbau von gentechnisch verändertem Bt-Mais MON810 ist 2011 weiter gestiegen.
Dänemark, seit Jahresbeginn an der Spitze des EU-Rates, will Bewegung in die festgefahrene europäische Debatte über Grüne Gentechnik bringen. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, eine Lösung zu finden, der alle Mitgliedsstaaten zustimmen können“, sagte ein Sprecher der dänischen Ratspräsidentschaft.
Der Anbau einer gentechnisch veränderten Pflanze in der EU, so der Kern des dänischen Vorstoßes, solle nur dann genehmigt werden, wenn die jeweiligen Unternehmen sich vor einer Zulassung verbindlich verpflichten, das Saatgut nicht in solchen Ländern zu vermarkten, die das nicht wollen. Eine Anbauzulassung für eine gv-Pflanze wäre damit weiterhin in der gesamten EU gültig, würde jedoch in bestimmten Ländern durch eine Vereinbarung zwischen Unternehmen und Regierung außer Kraft gesetzt.
„Das ist wahrscheinlich der letzte ernsthafte Versuch, um die politische Blockade zu überwinden“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen Sprecher der Biotechnologie-Industrie. Seit Jahren erreichen Entscheidungen über GVO-Zulassungen nicht die erforderliche qualifizierte Mehrheit der Mitgliedsstaaten. Zulassungen über Anträge zum Import von GVO-Produkten werden von der EU-Kommission vollzogen, fällige Entscheidungen über Anbauzulassungen neuer gv-Pflanzen liegen trotz abgeschlossener Sicherheitsbewertung auf Eis.
Vor knapp zwei Jahren wollte EU-Verbraucherschutzkommissar John Dalli den gordischen Knoten durchlagen, indem einzelne EU-Länder das Recht erhalten sollten, den Anbau EU-weit zugelassener gv-Pflanzen auf ihrem Gebiet zu untersagen. Sie sollten sich dabei auf „sozioökonomische Gründe“ berufen können – etwa den Schutz einer kleinteiligen Landwirtschaft oder eine Ablehnung in der Bevölkerung. Doch Dallis Vorschlag scheiterte an mehreren Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien. Es verstoße gegen die Verträge für einen gemeinsamen Binnenmarkt, wenn eine gv-Pflanze in einem Land angebaut werden dürfe, im anderen aber nicht. Andere befürchten eine schleichende Aushöhlung des EU-einheitlichen Zulassungsverfahrens und eine Abkehr von überprüfbaren wissenschaftlichen Kriterien.
Ob der neue dänische Vorschlag eine Chance hat, ist derzeit kaum abzusehen. Schon auf der kommenden Sitzung des Umweltministerrats im März soll eine Entscheidung herbeigeführt werden, so ein dänischer Sprecher.
Doch auch ohne den Streit um eine Re-Nationalisierung driftet Europa bei der Grünen Gentechnik längst auseinander. Viele Länder sind de facto bereits ausgestiegen: Erst kürzlich verkündete die französische Regierung, trotz anderslautender Urteile des Europäischen Gerichtshofes und eines französischen Gerichts, am MON810-Verbot festhalten zu wollen. Inzwischen hat das US-Unternehmen Monsanto erklärt, in Frankreich kein MON810-Saatgut mehr verkaufen zu wollen. In Deutschland und fünf weiteren Ländern ist den Landwirten der Anbau von MON810-Mais ebenfalls nicht erlaubt. Auch die zweite zum Anbau in der EU zugelassene gv-Pflanze, die Stärkekartoffel Amflora, ist mit dem Rückzug der BASF aus Europa vom Markt genommen.
Nur zwei Länder folgen dem europäischen „Ohne Gentechnik“-Trend nicht: Spanien und Portugal. Dort sind 2011 die mit MON810-Mais bewirtschafteten Flächen deutlich gestiegen. In Spanien legten sie um etwa 20.000 auf nunmehr 97.000 Hektar zu und entsprechen damit einem Anteil von 26,5 Prozent an der spanischen Maiserzeugung. Auffällige Zuwächse gab es in Regionen, in denen der Schädlingsdruck durch den Maiszünsler besonders hoch war. In Portugal nahmen die Flächen 2011 sogar um gut 50 Prozent zu – auf nunmehr 7.700 Hektar bei einer Gesamtfläche für Mais von 97.000 Hektar.
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Roland Düringer – Wirtschaft PDF
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Piraten greifen jetzt auch im platten Land an
Landwirtschaft, Gentechnik, Tierhaltung: Die Piratenpartei setzt im Wahlkampf in Schleswig-Holstein und dem Saarland auf neue Themen – und Diaprojektoren.
Horst Schramm hat schon viel gesehen. Willy Brandt war hier. Oder Eberhard Diepgen. So ist es, wenn man Bürgermeister von Berlin ist. Das nämlich ist der 63-jährige Schramm. Nicht in der Stadt, aber in Dorf Berlin. Was Schramm jedoch an diesem bitterkalten Samstag auf dem Potsdamer Platz – ja, so heißt das Dreieck in der Dorfmitte – sieht, ist auch für das langjährige CDU-Mitglied einmalig. „Der Name der Partei klingt schon komisch“, sagt Schramm. „Aber genehmigt habe ich die Veranstaltung natürlich.“
Foto: dapd Wahlkampf im verschneiten Dorf: Schleswig-Holsteins Piraten-Spitzenkandidat Torge Schmidt hält vor Anhängern in Berlin (Kreis Segeberg) eine Rede
80 Piraten, darunter der Spitzenkandidat Torge Schmidt, der (Hauptstadt-)Berliner Fraktionschef Andreas Baum und die Politische Geschäftsführerin Marina Weisband feiern hier den Wahlkampfauftakt in Schleswig-Holstein. Und weil das große Berlin für ihren ersten Triumph steht, haben sie sich an die kleine Namensschwester erinnert: Berlin, Gemeinde Seedorf, Kreis Segeberg. Etwa 500 Einwohner. Mit Straßen, die Kurfürstendamm oder Unter den Linden heißen. Wie im großen Berlin.
Der Gag mit dem Wortspiel mag simpel anmuten. Jedoch: Immer wieder erregt die Piratenpartei mit eher platten Parolen Aufmerksamkeit für ihre Sache. Und auch die Aktion im kleinen Berlin kommt an: Viele Piraten sind da, eine Handvoll Dorfbewohner – und Fernsehteams. Wahlkampf können die Piraten. Im großen Berlin errangen sie so bei der Abgeordnetenhauswahl 8,9 Prozent. Erster Einzug in ein Landesparlament.
Es gibt noch 15 andere Länder
Doch diesen bisher einzigen großen Wahlerfolg fuhr die Partei der Internetgeneration in einer Metropole ein, die wie für sie programmiert scheint. In der Hauptstadt gibt es den idealen Nährboden für die Grundfesten der Piratenpartei: Internetfreiheit und Bürgerrechte.
Foto: dapd/DAPD Torge Schmidt und Marina Weisband posieren vor einem Straßenschild im Dorf Berlin
Es gibt aber noch 15 andere Länder. Und wenn die Partei erwachsen werden will, wenn ihr Themenkern nicht von anderen Parteien vereinnahmt und sie selbst nicht überflüssig gemacht werden sollen, muss sie auch in andere Landtage einziehen. Daher werden die kommenden Wochen so wichtig sein. Ende März wählt das Saarland. Anfang Mai dann Schleswig-Holstein.
Wie aber soll der Erfolg der Großstadt auf dem platten Land wiederholt werden? Und was wollen die Piraten da? Nun, zum Beispiel den Zugang zu schnellem Internet auch auf dem Dorf, auch fernab der großen Städte. In Schleswig-Holstein reden die Piraten aber ebenso über Landwirtschaft: Sie lehnen die grüne Gentechnik ab und die industrielle Tierproduktion. Die Atomkraftwerke wollen sie sofort abschalten und Kohlendioxid nicht unterirdisch speichern.
„Aber vor allem“, hebt der 23-jährige Wirtschaftsinformatikstudent Torge Schmidt auf dem Potsdamer Platz an, während im Hintergrund ein Traktor knattert, „vor allem brauchen wir keinen Prunk und Protz in der Politik. Bescheidenheit ist das wichtigste Thema in der Politik“, zieht Schmidt sein Resümee der politischen Diskussionen in den vergangenen Wochen.
Und dann zitiert er unter heftigem Beifall einen Slogan der Piraten aus dem Saarland, einen Slogan, der vielleicht am genauesten trifft, warum diese neue Partei in Umfragen nicht unterzukriegen ist: „Wir sind Politiker aus Notwehr!“ Nicht verkneifen kann sich Torge Schmidt den Abschlusswitz: „Ich bin ein Berliner!“
Foto: dpa/DPA Marina Weisband im Wahlkampf
Marina Weisband steht direkt vor der Bühne, eingepackt in einen dicken Mantel, als sie dem Spitzenkandidaten zuhört. Die Studentin ist Politische Geschäftsführerin der Bundespartei und mittlerweile ihr bekanntestes Gesicht. Seitdem sie im September in der Bundespressekonferenz vor den Hauptstadtjournalisten saß, klingelt ihr Telefon sehr oft. Journalisten fragen mit Vorliebe Weisband, wenn die Medien etwas über die basisdemokratischen Piraten wissen wollen. Harald Schmidt lädt sie in seine Show ein. Mancher beschrieb sie als „Lichtgestalt“.
Vor ein paar Tagen zog Weisband die Notbremse. Es war ihr zu viel geworden. Sie kündigte an, sie werde im April eine Auszeit nehmen. Aus gesundheitlichen Gründen. Und weil sie ihren Abschluss machen will. Doch bis dahin will sie alle Aufmerksamkeit, die sie bekommt, für die Piraten nutzen. Deshalb ist Weisband heute hier. Und in ein paar Tagen auch schon im Saarland. Die brauchen die prominente Hilfe dringend.
Im Saarland gründen sich gerade erst Kreisverbände
Bis vor Kurzem waren die saarländischen Piraten nur einer von vielen Landesverbänden. Doch nachdem die schwarz-grün-gelbe Jamaikakoalition geplatzt ist und plötzlich am 25. März Neuwahlen anstehen, lastet ein besonderer Druck auf ihnen: Sie sollen die Ersten sein, die den Erfolg aus dem großen Berlin wiederholen.
Die Piraten an der Saar müssen sich deshalb im Eiltempo in eine richtige Partei verwandeln: Der Landesverband gründet gerade erst Kreisverbände. Zudem müssen erst einmal die Voraussetzungen geschaffen werden, um bei der Wahl mitmachen zu können. Am heutigen Sonntag soll die Landesliste aufgestellt werden. Und für die Zulassung zur Wahl müssen aus drei Wahlkreisen jeweils 300 Unterstützer-Unterschriften vorgelegt werden.
Doch obwohl die Lage der Saar-Piraten durchaus chaotisch genannt werden kann, liegen sie in den Umfragen zwischen vier und fünf Prozent. Der saarländische Parteivize Thomas Brück ist deshalb auch zuversichtlich: „Wir sind Meister der Improvisation“, sagte der 48-jährige IT-Administrator „Welt Online“.
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Piraten sehen sich als neue liberale Kraft
Gerade im ländlichen Osten und Norden des Saarlandes wird es für die Piraten schwer. Deshalb tingeln sie nun mit Diaprojektoren durch die Gegend, „Pirates on Tour“ nennt sich das. Die Menschen in jener Gegend seien eben eher konservativ, sagt Brück. „Da werden wir es schwer haben. Das ist richtiger Offline-Wahlkampf.“ Aber Brück hofft, auch Ältere zu überzeugen: „Wer ein Handy bedienen und einen DVD-Rekorder programmieren kann, der wird sich auch ohne Probleme in Internetforen der Piraten bewegen können.“
Auch im Saarland wollen die Piraten mit Transparenz und Bürgerbeteiligung die Herzen gewinnen. Zum dort wichtigsten Thema „Schuldenbremse“ aber präsentiert Brück keine Lösung. „Wie auch?“, fragt Brück zurück. Die anderen Parteien suchten seit Jahren nach Strategien gegen die Schuldenkrise des Landes – woher sollten die Piraten da eine eigene holen?
So bleibt immer wieder der offensive Umgang mit der eigenen Fehlbarkeit, auf den die Piraten setzen. Dieses Bild verkörpert der Berliner Andreas Baum, der am Samstag im Dorf Berlin sagt, dass es beim Politikmachen doch vor allem ums Lernen gehe. Und wie schon in den vergangenen Monaten so oft bringt auch jetzt wieder Marina Weisband diesen Kern der Piraten auf den Punkt, indem sie möglicherweise ein bisschen übertreibt. „Jeder kann bei uns mitmachen“, sagt sie von der Bühne herunter. „Und je mehr mitmachen, desto besser wird es. Wir sind keine Politiker, wir sind Menschen.“ Die Piraten Amateure zu nennen wäre demnach wohl das größte Lob.
Und dann ist nach 45 Minuten in bitterer Kälte auch schon Schluss. Die Partei packt ihre Straßenschilder im Dorf Berlin ein: „Tempo 30. Vorsicht, Piraten!“ steht darauf. Die Warnung könnte auch für die etablierten Parteien im Saarland und Schleswig-Holstein gelten.
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Was ist schlimm an der Gentechnik?“
Vortrag Gesundheitsberaterin Andrea Dornisch aus Bayern referiert in Steinhausen
hip
Steinhausen – Der Gesprächskreis für gesunde Ernährung und Lebensführung in Bockhorn lädt zu seinem nächsten öffentlichen Vortrag am Donnerstag, 9. Februar, 20 Uhr, in die „Altdeutsche Diele“ in Steinhausen ein. Die Gesundheitsberaterin Andrea Dornisch aus Bayern wird der Frage nachgehen: „Was ist schlimm an der grünen Gentechnik?“ Die Referentin ist Gründerin eines Bündnisses gegen Agrogentechnik und gilt als „Pionierin im Kampf gegen die gentechnische Manipulation und Privatisierung der Lebensmittel“.
Andrea Dornisch: „Da preisen eine Handvoll Agrochemiekonzerne die Vorteile dieser Technologie an wie weniger Spritzmittel, mehr Ertrag oder die Lösung des Welthungerproblems. Doch halten diese Versprechen der Realität stand? Nein, keines ist bisher eingetreten. Das Gegenteil ist der Fall.“
So würde es sich bei der Lösung des Hungerproblems „um eine besonders dreiste Lüge handeln. Vielmehr ist Gentechnik eine Ursache von Hunger“. In Südamerika würden Urwälder in rasantem Tempo abgeholzt, um Sojamonokulturen anzubauen, indigene Bevölkerungsgruppen würden von ihrem Land vertrieben, der Spritzmitteleinsatz nehme in einem beängstigenden Ausmaß zu.
In Deutschland gebe es laut Andrea Dornisch „einen Gentechnikfilz aus Politik, Konzernen, Wissenschaft und Geldgebern: „Da werben Politiker aus dem Bundesministerium für Verbraucherschutz für den Anbau von gentechnisch verändertem Mais und fordern den Abbau von Kontrollen.“ In Steinhausen will die Referentin Wege aus der Krise aufzeigen und darüber aufklären, wie sich Verbraucher gentechnikfrei ernähren können.
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http://dlz.agrarheute.com/gentechnik-469938
03.02.2012
Gentechnik: Nur zwei Nachweise in Baden-Würtemberg
Im Streit um GVO-verunreinigtes Saatgut sind Haftungsfragen noch nicht geklärt.
© agrarpress
Die Überwachungsbehörden haben in Baden-Württemberg 2011 keine Zunahme positiver Nachweise von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in baden-württembergischen Ernteprodukten feststellen können. „Das ist ein gutes Zeichen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, zu den Ergebnissen des Ernte-Monitorings 2011.
Die im vergangenen Jahr durchgeführten Untersuchungen von 44 Mais-, 27 Raps-, 13 Leinsaat- und 12 Sojaproben aus heimischem Anbau hätten lediglich zwei Nachweise von geringen Spuren des für Lebensmittel und Futtermittel zugelassenen Roundup Ready Soja ergeben, teilte der Minister mit. Dieses sehr gute Ergebnis sei den vielfältigen Bemühungen im Land zu verdanken, auch geringste Einträge zu verhindern, so Bonde weiter. „Untersuchungen des Saatgutes, Trennung der Handelswege und Sorgfalt bei der Verarbeitung auf allen Stufen sind Voraussetzung dafür, dass ein Eintrag selbst von Spuren an GVO in die Lebensmittelkette über heimische Produkte vermieden wird.“
Baden-Württemberg soll gentechnikfrei bleiben
Bonde forderte die Bundesregierung auf, sich bei den bevorstehenden EU-Beratungen zum GVO-Anbau in Brüssel endlich für die Schaffung der notwendigen rechtlichen Instrumente für erleichterte Anbauverbote einzusetzen. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen kein gentechnisch verändertes Essen. Das sollte auch in Berlin endlich zur Kenntnis genommen werden.“ Das Ziel der grün-roten Landesregierung bleibe der Erhalt eines GVO-freien Baden-Württembergs, stellt der Minister klar.
dlz agrarmagazin, jo
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http://info-agent.blogspot.com/2012/02/triumph-uber-monsanto-genkonzern-zieht.html
Freitag, 3. Februar 2012
Triumph über Monsanto – Genkonzern zieht sich aus England zurück
[Weeyoo] Massiver Etappensieg im Kampf gegen Gen-Food: Aufgrund der intensiven Opposition wird Monsanto sich weitgehend aus Großbritannien zurückziehen. Vorausgegangen war eine Kampagne der Zeitung Daily Mail gegen das “Frankenstein Food”.
Als Genkonzern Nr. 1 war Monsanto dem Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik ausgesetzt. Nach mehreren hundert öffentlichen Debatten und via 37.000 ausgefüllten Fragebögen äußerten sich 95% der Bevölkerung sehr besorgt über die Aktivitäten des Konzerns. 93% fanden, Monsanto setze Profit vor öffentliche Interessen, 86% sagten, sie würden kein Gen-Food essen.
Als Konsequenz will Monsanto nun sein Weizen-Projekt in Cambridge abbrechen. Ebenso erwägt der meistgehasste Konzern der Welt, sich auch weiter aus Frankreich, Deutschland und der Tschechischen Republik zurückzuziehen
http://www.dailymail.co.uk/news/article-199884/GM-giant-quits-Britain-amid-backlash.html
GM giant quits Britain amid backlash
by DUNCAN GARDHAM, Daily Mail
16/10/2003 08:56:45
The giant bio-tech firm Monsanto yesterday announced a major withdrawal from the UK amid intense opposition to genetically modified foods.
The company, the leading multinational behind the production of GM crops, is closing its wheat growing operation, based in Cambridge.
Officials said the move was partly due to the opposition to GM crops which has inspired the Daily Mail’s campaign against so-called „Frankenstein Foods“.
Monsanto is also seeking to sell off crop-breeding centres in France, Germany and the Czech Republic.
The move was widely seen as an indication that the company has given up hopes of introducing GM crops to Europe.
Pete Riley, of Friends of the Earth, said last night: „If they are pulling out, we should rejoice.“
Monsanto’s decision was made public on the eve of the Government’s final announcement on the prospects for GM crop cultivation here.
Earlier this week it was revealed that the Government’s own research had found that GM farming would pollute the countryside for generations.
Monsanto’s Cambridge unit employed 125 people developing hybrid wheat varieties for the European market.
The company bought the former Government Plant Breeding Institute from Unilever in 1998, declaring that GM crops would be established within five years.
But a Monsanto spokesman said last night the expected business had „never materialised“. Last month, Bayer CropScience pulled the plug on UK field trials, leaving just one company, Syngenta, actively pursuing GM here.
The results of the Government research had been wdely seen as dealing a bodyblow to supporters of GM crops.
Disturbing figures came from three separate studies conducted on behalf of the Department for Environment, Food and Rural Affairs.
They showed that pollen contamination would spread far further than previously thought and „feral“ growth of weed killer -proof plants from just one crop would persist for years.
At the same time, the heavy use of chemicals associated with the crops could wipe out some bird species.
The warnings followed the massive public suspicion of GM crops revealed by the Government’s own national consultation.
In an initiative involving hundreds of public meetings and 37,000 questionnaires, 93 per cent of respondents said not enough was known about the long-term effects of GM foods on health, while 86 per cent said they would not eat it.
Concern about pollution of organic and other farms was mentioned by 95 per cent, while 93 per cent said GM technology was driven more by profit than public interest.
There has also been concern over the close relationship between the Labour Government and Monsanto.
David Hill, Tony Blair’s new spin doctor, is a former adviser to Monsanto and Science Minister Lord Sainsbury holds a stake in a firm linked to Monsanto, which is handled by a blind trust.
The GM row in Europe has escalated recently, with comments from EU environment commissioner Margaret Wallstrom that GM companies were lying and trying to force unsuitable crops on European farmland.
The EU has been operating what is effectively a moratorium on GM crops, but has come under intense pressure from the US to allow them.
Monsanto described the Cambridge closure as part of a global corporate restructuring.
It will continue to promote its crop protection products here but is expected to focus its GM aspirations in China, South East Asia and South America.
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http://www.greenpeace.org/austria/de/News/Aktuelle-Meldungen/Gentechnik-News/China-stoppt-Gen-Reis/
China stoppt Gen-Reis
Newsartikel – 10 Jänner, 2012
Der Anbau von Reis in China hat eine 7.000 Jahre alte Geschichte. Acht Jahre dauerte der Kampf von Greenpeace China gegen die Einführung von gentechnisch manipuliertem Reis – mit einem positiven Ausgang Ende 2011. Das chinesische Landwirtschaftsministerium erklärte, auf die Kommerzialisierung von Gen-Reis zu verzichten.
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Der Erfolg einer der ersten und längsten Kampagnen in der Geschichte von Greenpeace China war keineswegs absehbar. Denn Gen-Reis steht in China nicht nur ganz oben auf der Interessenliste der Industrie, sondern war lange ein Prestigeprojekt der chinesischen Regierung. Die engen Verflechtungen von Wissenschaft, Industrie und Behörden erschwerten die Arbeit von Greenpace.
Greenpeace-Arbeit gegen Gentechnik in China
Ausgangspunkt der Greenpeace-Arbeit war 2003 der Nachweis von Gentechnik in Schokolade. Die Medien berichteten über die Klage einer empörten Mutter. Die Debatte über Gentechnik erreichte die Öffentlichkeit.
2004 dokumentierte ein Greenpeace-Team traditionelle und nachhaltige Reis-Anbaumethoden, wie etwa den Einsatz von Enten in Reisfeldern. Die Vögel sorgen dabei für eine natürliche Schädlingsbekämpfung und düngen gleichzeitig die Felder. Im selben Jahr gab es allerdings auch eine schlechte Nachricht: Wissenschaftler beantragten, vier Gen-Reissorten kommerziell anbauen zu lassen.
Illegaler Anbau breitet sich aus
In der Folge gelang es Greenpeace China, die Interessenkonflikte unter den an der Antragstellung beteiligten Parteien öffentlich zu machen. Für Greenpeace China war das ein Schlüsselmoment in ihrer Kampagne gegen Gen-Reis. Kurze Zeit später erreichten Gerüchte die chinesische Öffentlichkeit, es könnte – über die kleinflächige Freisetzung von Gen-Reis auf Versuchsflächen hinaus – illegalen Anbau in größerem Stile geben.
Der Nachweis gelang Greenpeace 2005: Nicht nur in Reiskörnern, sondern auch in Nudeln und anderen, teils für den Export bestimmten, Produkten konnte Gentechnik nachgewiesen werden. Die illegal tätigen Saatgut-Konzerne wurden bestraft und der Gen-Reis auf den Feldern und in den Regalen vernichtet.
Chinesische Regierung erlässt Moratorium
Im Jahre 2006 verschaffte die Regierung der Kampagne mit einem zweijährigen Moratorium auf die Kommerzialisierung von Gen-Reis eine Atempause. Diese erwies sich aber als die Ruhe vor dem Sturm: Direkt im Anschluss schnürte der chinesische Staatsrat ein Milliardenpaket für die Erforschung und Entwicklung der Gentechnik. Die höchste Priorität galt dabei dem Reis. Ende 2009 schien legalisierter Gen-Reis auf Chinas Feldern nahezu unabwendbar.
Das Blatt wendet sich
Von unerwarteter Seite tauchte 2010 Hilfe auf. Eine staatliche Zeitschrift machte Gen-Reis in einer Ausgabe zum Top-Thema. Nach ersten Zweifeln unter Politikern folgte die Ablehnung durch Prominente. Unter ihnen die Tochter von Mao Zedong.
Damit war die Zeit reif für den entscheidenden Schlag. Greenpeace China reichte Klage gegen Walmart ein. Walmart hatte illegalen Gen-Reis im Angebot. Die Klage erreichte eine breite Öffentlichkeit – ebenso wie ein Gentechnik-Einkaufsratgeber. Im September 2011 entschied das zuständige Ministerium auf die Kommerzialisierung von Gen-Reis zu verzichten. Ein Meilenstein in der Arbeit von Greenpeace China gegen Gentechnik auf dem Acker.
Neben Europa wehren sich immer mehr Länder gegen die Expansionsbestrebungen der Gentechnik-Industrie. Auch die Philippinen und Thailand haben sich gegen Gen-Reis entschieden und Indien hat die Zulassung von Gen-Auberginen abgelehnt.
Vom Siegeszug der Agrogentechnik kann also keine Rede sein. Auch in Ländern Nord- und Südamerikas, in denen Gen-Produkte von der Gentechnik-Industrie durchgesetzt wurden, wird immer deutlicher, dass die Ablehnung der Agro-Gentechnik in weiten Teilen der Welt keinesfalls ein Verzicht auf eine Zukunftstechnologie ist, sondern die Vermeidung eines schweren Fehlers.
Die China Story im Detail (engl.) mit wunderschönen Fotos.
“The Land gives me rice, Rice gives me Life”
Five rice farmers from the Yunnan Province with no experience in photography were given a camera and asked to document their sustainable rice farming methods over the space of a year to highlight the potential of ecological agriculture. The farmers are part of a strong, local community, indigenous to the area. They work closely with the land, cultivating the rice and soil. The project, entitled ‘Rice is Life’ presents authentic evidence to show the importance of rice and ecology and the interaction between rice and culture amongst rice farmers. This is set against the growing trend in genetically engineered rice and the potential risks involved.
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GVO: Regierung prüft Koexistenzregelungen zum Honigschutz
[06.02.2012]
Honigwabe
Welche Regelungen zur Koexistenz zwischen dem Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen (GVO) und der Imkerei getroffen werden sollen, wird innerhalb der Bundesregierung derzeit geprüft. Geregelt seien bislang nur Mindestabstände von Feldern mit GVO zu konventionellem und ökologischem Anbau, bekräftigte Staatssekretär Peter Bleser.
Bevor eine abschließende Entscheidung über Neuregelungen erfolgen könne, seien aber zunächst eine Einigung auf europäischer Ebene über eine einheitliche Auslegung und Anwendung des EU-Rechtes sowie weitere wissenschaftliche Erkenntnisse erforderlich. Eine Prüfung solle ergebnisoffen erfolgen und nicht allein auf Abstandsregelungen zu Lasten der GVO-Anbauer verengt werden.
Hinsichtlich einer geforderten Erweiterung des Gentechnik-Standortregisters um Standorte von Bienenstöcken erklärte der Staatssekretär, jeder Imker habe schon heute die Möglichkeit, sich in dem Register über einen beabsichtigten GVO-Anbau zu informieren. Eine Erweiterung des Registers sei nicht geplant.
Linken-Agrarsprecherin Dr. Kirsten Tackmann zeigte sich mit der Antwort der Bundesregierung unzufrieden. Konkreten Fragen werde ausgewichen, obwohl gesetzgeberischer Schutz vor allem durch klare Anbauregeln und die Erweiterung des Standortregisters dringend notwendig sei. Die Fraktion unterstütze die Forderung der Imker- und Umweltverbände nach Sicherheitsabständen zu Bienenstöcken von mindestens 10 km. (AgE)