Die Zauberlehrlinge

Anbei ein Link zu einer interessanten Veranstaltung bei Fa. Multikraft zum Thema „AGRO-GenTechnik“ am 08. Mai 2012.
Vielleicht sehen wir uns dort, wenn Ihr Euch die Zeit einteilen könnt.

Herzliche Grüße
Herbert Jung

http://www.multikraft.com/de/aktuelles-service/veranstaltungen/entity.detail/action.view/key.573.html

http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Unternehmen/Monsanto-bietet-2012-keinen-Genmais-in-Frankreich-an_article1327858774.html

Proplanta ®  |  29.01.2012  |  

Monsanto bietet 2012 keinen Genmais in Frankreich an

Paris – In Frankreich dauert der Streit zwischen Befürwortern und Gegnern der gentechnisch veränderten Maissorte MON810 unverändert an.

Zuletzt hatten am vergangenen Montag Gegner der Grünen Gentechnik und Mitglieder der linksorientierten Confédération Paysanne vor dem Sitz von Monsanto in Trèbes im südfranzösischen Departement Aube protestiert, nachdem kurz zuvor Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet eine weitere Schutzklausel und damit ein erneutes Anbauverbot für MON810 angekündigt hatte. Dieses soll der Ressortchefin zufolge noch vor Ende Februar in Kraft treten.

Monsanto bedauerte hingegen die wiederholten Aktionen militanter Gegner der Grünen Gntechnik, die seit mehreren Monaten vor den Forschungs- und Produktionsstätten des US-Konzerns in Frankreich andauerten. Derartige Aufmärsche seien völlig unbegründet, zumal das Unternehmen seit 2008 in Frankreich weder Maissaatgut MON810 verkauft noch auf französischem Boden mit dieser Sorte experimentiert habe.

Hinzu komme, dass seit dem jüngsten Urteil des Europäischen Gerichtshofs und der Bestätigung des französischen Staatsrates mittlerweile theoretisch nichts mehr dagegen spreche, die gentechnisch veränderte Maissorte in Frankreich ab 2012 anzubauen, argumentierte Monsanto. (AgE)

http://www.utopia.de/gruppen/gentechnik-nein-danke-304/diskussion/monsanto-zum-schmunzeln-199635

http://zeit-fragen.ch/index.php?id=630

Die Zauberlehrlinge
von Reinhard Koradi, Dietlikon
Die Bekämpfung der Finanz- und Wirtschaftskrise hat inzwischen geradezu groteske Formen angenommen. Vor allem wird tunlichst vermieden, die Ursachen der Krise anzugehen. Würden die Ursachen angegangen, dann müssten schwerwiegende Versäumnisse, Denk- und Handlungsfehler eingestanden werden. Entsprechend stellte sich zwingend die Frage nach den Verursachern, was deren Bemühen erheblich erschwert, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Aller Wahrscheinlichkeit nach müssten dann nicht die Bürger der Staaten mit noch einigermassen intakten Staatsfinanzen für den angerichteten milliardenschweren Schaden aufkommen, sondern die Verursacher selbst. Noch verschanzen sich die EU-Schwergewichte Deutschland und Frankreich, aus welchen Motiven auch immer, hinter dem Euro-Rettungsschirm. Allerdings geht es auch hier einmal mehr um einen Etikettenschwindel, gelten doch die Rettungsanstrengungen nicht wirklich den notleidenden Euro-Ländern, sondern den in die Sackgasse geratenen Banken.
Die Finanz- und Weltwirtschaft geriet unter der Schuldenlast einiger Euro-Länder und der Vereinigten Staaten von Amerika in eine äusserst dramatische Lage. Die tiefgreifende Krise der Industrieländer hat vielfältige Ursachen. Neben einem gehörigen Mass an Überheblichkeit der herrschenden Eliten, eines völlig ausser Kontrolle geratenen Wirtschaftscredos der grenzenlosen Märkte ist es primär die nicht mehr zu überbietende Schuldenwirtschaft der sogenannten «ersten Welt». Die USA zeigen mit dem Finger auf Europa und fordern eine rasche Lösung der Euro-Krise. Dies wohl, um von den eigenen Problemen abzulenken und vor allem um einmal mehr die Finanzwelt zu retten. Primär liegen die Wurzeln der aktuellen Notlage aber in den USA (Überschuldung in ungeheurem Ausmass) und der Fehlkonstruktion der Gemeinschaftswährung Euro.
Sollte noch grösserer Schaden auch nur halbwegs vermieden werden, dann sind schmerzliche und tiefgreifende Korrekturen absolut dringend. Übrigens lassen sich die Korrekturen weder durch Vertuschen noch Zuwarten vermeiden. Die grosse Frage ist nur, ob diese chaotisch oder geordnet ablaufen werden. Die Welt – besser gesagt – die EU, die USA, aber auch Frau Merkel und Herr Sarkozy, einige Notenbankchefs und der IWF entscheiden über Chaos mit sehr unerfreulichen Begleiterscheinungen oder über ein Krisenmanagement, das ebenfalls erhebliche Opfer fordert, sich aber doch an ordnungspolitischen Rahmenbedingungen orientiert.
Erstes Gebot ist, dass das Verursacherprinzip entscheidend aufgewertet wird. Die Regierungschefs und Vertreter internationaler Organisationen haben sich an die Fakten zu halten und sollen aufhören, den Bürgern weiter Sand in die Augen zu streuen.
Das Unwahrscheinliche denken
Die hochverschuldeten Länder müssen ihre Souveränität zurückholen. Sie müssen in der Bewältigung der masslosen Überschuldung «Entscheidungsfreiheit» haben. Die ausser Kontrolle geratenen Staatshaushalte sind als nationales Problem zu akzeptieren und auch zu lösen. Die Hochstufung der nationalen Schuldenpolitik auf eine europäische oder gar Weltebene verunmöglicht die ursachenbezogene Lösung der Schuldenkrise. So sind nun einmal geographische Grenzen eine absolute Notwendigkeit, um die räumliche Eingrenzung der Krise und damit auch effektive und realistische Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen.
Jeder Jungwald muss vor dem Wildfrass geschützt werden. Und notleidende Staaten sind nichts anderes als Jungwälder, die einen besonderen Schutz benötigen. Die grenzenlosen Märkte haben ihre Berechtigung in derart dramatischen Situationen längst verloren. Schutz und Kontrollen sind Voraussetzung für einen Wiederaufbau, der den nationalen Interessen entspricht und damit auch von den Bürgern mitgetragen wird. Ein Europa der Vaterländer wird wohl am ehesten über die notwendige Vernunft und Kraft verfügen, um den vollständigen Absturz in das Chaos zu vermeiden.
Weder ein Schuldenschnitt noch der Austritt aus der Euro-Zone, vielleicht sogar eine Kündigung der EU-Verträge, ja die Rückkehr zu nationalen Währungen dürfen ein Tabu bleiben. Die Finanz- und Wirtschaftskrise nimmt vor allem durch die Sippenhaftung der Euro-Länder dramatische Ausmasse an. Der Euro, die Gemeinschaftswährung der EU, ist seit seiner ersten Stunde ein währungs- und wirtschaftspolitischer Sündenfall. Eine Volkswirtschaft funktioniert nicht, wenn Ungleichgewichte jeglicher Art dominieren, wie dies bei dem Nord–Süd- und West–Ost-Gefälle in Europa der Fall ist. Brüssel versucht zwar, durch Transferzahlung das Gefälle künstlich auszugleichen; doch die Transfer-Union EU hat die Grenzen der Machbarkeit schon längst überschritten.
Auf nationaler Ebene besteht die reale Chance, die Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben, Wirtschaftsentwicklung und Geldmenge oder Importen und Exporten, Arbeitseinkommen und Konsumausgaben wiederzufinden, denn die relative Kleinräumigkeit erlaubt eine auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abgestimmte Landes- und damit auch Wirtschafts- und Währungspolitik.
Selbstverantwortung für die notleidenden Staaten
Die notleidenden Staaten müssen in ihre Unabhängigkeit entlassen werden und sich eigenverantwortlich der Schuldenkrise annehmen. Schulden mit neuer Verschuldung aus der Welt zu schaffen, hilft höchstens den Banken, bestimmt aber nicht den betroffenen Staaten. Der ins Uferlose gewachsene Schuldenberg muss rigoros abgebaut werden. Das tut weh, vor allem den Gläubiger-Banken. Zum Schuldenschnitt kommen bestimmt auch Sparprogramme. Die Regierungen werden ihre Politik gegenüber den Bürgern offenlegen und ihre Ernsthaftigkeit, im Interesse ihres Landes zu handeln, durch Taten beweisen müssen.
Den Schuldenschnitt, den Erlass von Schulden, haben die Gläubiger zu tragen. Das trifft die Banken hart. Doch im Gegensatz zu den aktuellen Plänen der EZB (Europäische Zentralbank) ist es ein Gebot der Stunde, dass die Banken die Folgen ihrer allzu risikoreichen Kreditvergabe und damit die Abschreiber auf den Schrottpapieren selbst zu tragen haben. Nicht die Steuerzahler kaum beteiligter Länder sollen für das Hochrisikogeschäft der Banken geradestehen, sondern allein die involvierten Banken.
Schuld der Banken oder der Steuerzahler?
Warum sollen Steuergelder für die Fehlspekulationen und die Kasinomentalität der Banken eingesetzt werden? In Konkurs zu gehen mag zwar für die einzelnen Bankhäuser schmerzlich sein und dürfte auch erhebliche volkswirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen. Aber was wiegt wohl schwerer? Der Zusammenbruch der Staaten Europas oder der Untergang einiger überdimensionierter Banken? Strukturbereinigungen sind wiederkehrende Ereignisse in der Wirtschaftsgeschichte. Die Maschinen- und Textilindustrie hat diese Prozesse über sich ergehen lassen müssen, und für die Landwirtschaft wird eine Strukturbereinigung gar politisch erzwungen. Die heutige Banken- und Finanzwirtschaft hat wohl ihren Zenit überschritten und muss sich dem Schrumpfungsprozess stellen. Je schneller diese Tatsache akzeptiert und das Veto gegen das eigenmächtige Handeln der Finanzwelt, des IWF, der EZB und einiger wirtschaftshöriger Exponenten aus Regierung und andern Chefetagen eingelegt wird, desto eher kann eine Gesundung der sehr bedrohlichen Lage in Gang kommen.
Die von IWF und EZB verschriebene Medizin zur Schuldenwirtschaft ist blosse Symptombekämpfung mit unkontrollierbaren Spätfolgen. Schulden mit neuen Schulden in den Griff zu bekommen, ist ein Hochrisiko- wagnis, das die noch halbwegs gesunden Volkswirtschaften mit in den Abgrund reissen dürfte. Wäre nicht ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorzuziehen? Mit anderen Worten: Was spricht gegen einen geordneten Konkurs von «kranken Volkswirtschaften und Banken»?
Der Euro-Rettungsschirm zielt in die falsche Richtung. Er wird Europa wirtschaftlich ausbluten, ohne die geringste Chance auf eine Bereinigung der Finanz- und Wirtschaftsmisere. Dagegen waschen die Banken ihre «giftigen Darlehen» rein, indem sie das eingegangene Risiko an die Bürger der Euro-Länder abtreten. Allein über die nationale Souveränität, Eigenverantwortung und durch die Anwendung bewährten volkswirtschaftlichen Wissens gibt es einen – wenn auch beschwerlichen – Weg aus der Finanz- und Wirtschaftskrise der einzelnen autonomen Nationalstaaten.
Die Zeit ist reif, dem uniformen, neoliberalen Diktat aus Übersee, der EU und dem IWF eine eindeutige Absage zu erteilen. Sie haben mit ihren Theorien und Massnahmen (grenzenlose Märkte und Notenpresse ankurbeln) gleich dem Zauberlehrling gehandelt, der seinen Zauberstab und -spruch vergessen und damit die Kontrolle über das Geschehen verloren hat.

http://www.elo-forum.net/shortnews/2012012945422.html

Ehemaliger EKD-Vorsitzender Huber mahnt zu Vorsicht bei Gentechnik
Sonntag, 29. Januar 2012, 18:12
Berlin (dts) – Der Theologe und frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hält eine “vorsichtige und bedachte Forschung” in der grünen Gentechnik für akzeptabel. Diejenigen, die sich für die grüne Gentechnik einsetzen, sollten aber “ehrlich zugeben, wo es auf bestimmte Fragen noch keine abschließenden Antworten gibt”, sagte Huber im Interview mit der “Süddeutschen Zeitung” (Montagsausgabe). “Wir wissen doch noch gar nicht, was es für die Umwelt bedeutet, wenn wir Pflanzen züchten, die gegen Unkrautbekämpfungsmittel resistent sind”, sagte er. Dass der Chemiekonzern BASF die grüne Gentechnik nun in Deutschland aufgibt, sei nicht nur eine Reaktion auf die rechtlichen Bedingungen, sondern auch eine Reaktion auf die ablehnende Haltung der Bürger. Gentechnisch veränderte Lebensmittel mögen zwar billiger sein, doch die Verbraucher ließen sich “nicht alleine vom Preis ihr Verhalten diktieren”, sagte Huber. Eine Verbindung der Gentechnik mit dem “großen Agro-Business” hält Huber für gefährlich. Die Verheißung, dass gentechnisch veränderte Pflanzen zur Lösung des Welternährungsproblems beitragen, habe sich nicht erfüllt. Der größte Beitrag zur Lösung von Ernährungsproblemen liege in der Stärkung lokaler Strukturen. Nahrungsproduktion sollte nah bei den Menschen stattfinden. “Da haben die gentechnisch veränderten Saatgüter genau den gegenteiligen Effekt. Die Kleinbauern können diese Produkte nicht bezahlen”, kritisierte Huber. In Indien nähmen sich Bauern in erschreckend hoher Zahl das Leben, “weil sie damit nicht klarkommen”.

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13840190/Deutschland-muss-in-der-Biotechnologie-aufholen.html

Autor: Roland Benedikter und James Giordano| 29.01.2012
Deutschland muss in der Biotechnologie aufholen
Die Biotechnologie ist nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht der Zukunftsfaktor Nummer eins. Sie wird auch die globalen Machtbeziehungen verändern.

Während Südostasien eine Vorreiterrolle einnimmt, China nachzieht und die USA Jahr für Jahr steigende Summen in den Biotechnologiebereich investieren, stagniert Deutschland. Sorge macht vor allem die fehlende Diskussion über Vor- und Nachteile dieses Wirtschaftszweiges.

Foto: dpa/DPA Ein Forscher am BioInnovationsZentrum in Dresden: Deutschland hat bislang kaum begonnen, die biotechnologische Herausforderung in ihrer vollen politischen Dimension in den Blick zu nehmen
Man mag zur Biotechnologie stehen, wie man will: Sie wird in jedem Fall die Zukunft des Hochtechnologiebereichs bestimmen – und damit die Zukunft Deutschlands als Hightechstandort. Die Entscheidung von BASF, den Großteil der Biotechnologieforschung in die USA zu verlagern, ist da keine gute Nachricht – nicht nur deshalb, weil man sich „grüne Gentechnologie“ auch in Europa wünschen müsste.

Steigerung der Lebensqualität
Sondern deshalb, weil Biotechnologie in jedem Fall zum gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Faktor werden wird. Investitionen in Biotechnologie versprechen langfristige Vorteile auf den globalen Märkten, die nicht auf einen Bereich beschränkt bleiben, sondern auf andere Technologie- und Wirtschaftszweige ausstrahlen. Gesellschaftlich verspricht Biotechnologie eine direkte und indirekte Steigerung der Lebensqualität.

Direkt durch die Verbesserung des Gesundheitswesens und der menschlichen Leistungsfähigkeit; indirekt durch finanzielle Vorteile, die Unternehmen ausschöpfen, indem sie von ihren raschen Fortschritten profitieren. Abwanderung verhindert in dieser Großwetterlage nur die Diskussion und Auseinandersetzung mit etwas, was uns global ohnehin erwartet.

Mit fortschreitender Globalisierung trägt Biotechnologie zudem zunehmend dazu bei, dass sich wissenschaftliche und politische Aspekte zu einem noch nie da gewesenen Netz gegenseitiger Abhängigkeiten verbinden, die die internationalen Machtbeziehungen prägen werden.

Wer zum Beispiel die neue Entwicklung hochpotenter organischer Halbleiter seit Dezember 2011 an der Stanford University im kalifornischen Silikon Valley verfolgt, weiß, dass die Kombination von nicht organischem und organischem Material in naher Zukunft nicht nur entscheidend sein wird, um die Erträge aus der Solarenergie zu vervielfachen, Batterien haltbarer zu machen und Informationen schneller zu leiten, sondern auch, um eine ganz neue Generation von Computern, Satelliten und Waffen herzustellen.

Aber auch durch die wachsende sozioökonomische Bedeutung, die derzeit nicht westliche Nationen in der internationalen biotechnologischen Forschung und Produktion erlangen, wird Biotechnologie zum globalen politischen Faktor.

Wer die Chips kontrolliert, kontrolliert das Spiel
Bereits seit Jahren bestätigt sich der Spruch, dass „derjenige, der die Chips kontrolliert, das Spiel kontrolliert“ – und zwar insofern, als die effiziente Produktion und Kontrolle von biologisch verbesserten Technologien nicht nur Präsenz auf Zukunftsmärkten, sondern auch politische Macht bedeutet.

Durch die Tatsache, dass ein Großteil der Mikrocomputerschaltungen, die im westlichen Biotechnologiebereich eingesetzt werden, bereits heute in China hergestellt werden, entstehen machtpolitische Überschneidungen, deren Bedeutung noch kaum abzusehen ist: Wer könnte entscheiden, wer heute wirklich „die Chips kontrolliert“?

Es wird deutlich, dass wir einen Umschwung in den technologischen Grundlagen der Weltpolitik erleben und Biotechnologie dabei wahrscheinlich zu einem Katalysator neuer Machtgleichungen wird. Nicht westliche Länder wie China verkörpern bereits heute eine wissenschaftliche, technologische und wirtschaftliche Kraft, die in den Zukunftsstrategien berücksichtigt werden muss.

Westliche Ideale sind irrelevant
Das erzeugt komplexe Konstellationen – vor allem wenn man die unterschiedlichen kulturellen Grundlagen verschiedener Zivilisationen berücksichtigt, die künftig entscheidenden Anteil an den Biotechnologien haben werden. Ethische Maßstäbe, Ideale und Praktiken westlicher Gesellschaften können für die Entwicklung und Anwendung von Biotechnologien in nicht westlichen Ländern irrelevant oder ungeeignet sein.

Dies erzeugt „Wer hat recht?“-Szenarien, die Fragen von Gewohnheiten, Werten und Praktiken von Zivilisationen ins Spiel bringen. So ist Chinas oder Südkoreas Haltung zur Frage, was ein Mensch ist und wann seine Existenz beginnt; ob es eine unantastbare Menschenwürde gibt und ob diese Würde von den zunehmend in die Baupläne des menschlichen Körpers eindringenden Biotechnologien infrage gestellt wird, eine ganz andere als die des Westens. China weist Konzepte wie „Menschenrechte“ als Erfindung des Westens zurück, die dessen globaler Vorherrschaft und Einflussnahme dienen. Wie wird es sich also zu den ebenso grundlegenden wie weitreichenden ethischen Implikationen der Biotechnologien und ihrem möglicherweise dramatischen Einfluss auf die Zukunft des Menschseins verhalten?

Kann es hier einheitliche Richtlinien für Forschung und Anwendung geben, die in verschiedenen politischen Kontexten umsetzbar sind – und wenn ja, wie können sie entwickelt und definiert werden? Sollen sie, wie es ohne Eingriffe unweigerlich der Fall sein wird, als Praktiken aus den wirtschaftlichen Umgangsformen mit Biotechnologie heraus entstehen, oder müssen sie aus dem internationalen politischen Gespräch kommen?

Mit anderen Worten: Können verbindliche Regeln aus den „normalen“ Handels- und Politikbeziehungen auf lange Frist ausgespart werden, wenn die neuen Biotechnologien nicht mehr nur äußere Instrumente des Menschen bleiben, sondern zum Teil seines körperlichen Daseins – und damit zum Kern der Conditio humana an sich vorstoßen?

Biotechnologie wird zum Vehikel angewandter Kosmopolitik
Fest steht: Bereits dadurch, dass sich diese Fragen stellen, wird Biotechnologie zum Vehikel angewandter Kosmopolitik. Sie wird über die sich intensivierende und beschleunigende ökonomische und technologische Achse der Globalisierung zu einem der entscheidenden Faktoren internationaler Politik der kommenden Jahrzehnte.

Wie gut sind die europäischen, wie gut die deutschen Eliten darauf vorbereitet? Deutschland hat bislang kaum begonnen, die biotechnologische Herausforderung in ihrer vollen politischen Dimension in den Blick zu nehmen. Hier tut Eile Not, will Deutschland nicht noch weiter zurückfallen – vor allem: will es seine modernen, aufklärerischen Standards unter dem Druck der globalisierten „Tiefentechnologien“ halten.

Roland Benedikter ist Forschungsprofessor für Interdisziplinäre Politische Soziologie am Europa-Zentrum der Stanford-Universität, James Giordano Forschungsprofessor für Ethik und Philosophie am Uehiro-Ethikzentrum der Uni Oxford.


Liebe Regenwald-und Indianerfreunde!

Anbei ein guter Bericht von Klaus Dibiasi, mit dem SOS-Regenwald intensiv zusammenarbeitet… wäre gut, wenn Organisationen das auch veröffentlichen!!

Freundliche Grüße

Sophie Roth

Verein SOS-Regenwald
Aichbergstr. 48
A-4600 Wels
Tel. 0043-7242-66 6 92 Fax DW 4
office@sos-regenwald.at    www.sos-regenwald.at

„10 Strategien der Manipulation“

Der Franzose Sylvain Timsit zeigt in seinem Text „10 Strategien der Manipulation“ auf satirische Weise, wie eine Gesellschaft manipuliert werden kann, ohne dass eine kritische Masse an Menschen in dieser Gesellschaft dies realisiert.
In einer Zeit in der viele Menschen von der „plötzlich“ anwachsenden Brisanz politischer und wirtschaftlicher Verwerfungen überrascht sind, ist es besonders interessant, sich mit Timsits Einsichten auseinanderzusetzen.

Sylvain Timsit zeigt auf, wie das System beeinflusst wird und welche Informationen wir für relevant halten. Da Information immer zu Wahrnehmung führt und Wahrnehmung die Grundlage jeden Handelns ist, begründet Information letztendlich auch die soziale Realität. Ebenso den Wandel dieser.

1. Kehre die Aufmerksamkeit um
Das Schlüsselelement zur Kontrolle der Gesellschaft ist es, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf unwesentliche Ereignisse umzulenken, um sie von wichtigen Informationen über tatsächliche Änderungen durch die politischen und wirtschaftlichen Führungsorgane abzulenken. Jene Strategie ist der Grundstein, der das Basisinteresse an den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Psychologie, Neurobiologie und Kybernetik verhindert. Somit kehrt die öffentliche Meinung dem wirklichen gesellschaftlichen Problemen den Rücken zu, berieselt und abgelenkt durch unwichtige Angelegenheiten. Schaffe es, dass die Gesellschaft beschäftigt ist, beschäftige sie, beschäftige sie so, damit sie keine Zeit hat über etwas nachzudenken, entsprechend dem Level eines Tieres.

2.  Erzeuge Probleme und liefere die Lösung
Diese Methode wird die „Problem-Reaktion-Lösung“ genannt. Es wird ein Problem bzw. eine Situation geschaffen, um eine Reaktion bei den Empfängern auszulösen, die danach eine präventive Vorgehensweise erwarten. Verbreite Gewalt oder zettle blutige Angriffe an, damit die Gesellschaft eine Verschärfung der Rechtsnormen und Gesetze auf Kosten der eigenen Freiheit akzeptiert. Oder kreiere eine Wirtschaftskrise um eine radikale Beschneidung der Grundrechte und die Demontierung der Sozialdienstleistungen zu rechtfertigen.

3. Stufe Änderungen ab
Verschiebe die Grenzen von Änderungen stufenweise, Schritt für Schritt, Jahr für Jahr. Auf diese Weise setzte man in den Jahren 1980 und 1990 die neuen radikalen sozio-ökonomischen Vorraussetzungen durch (Neoliberalismus): Ein Minimum an Zeugnissen, Privatisierung, Unsicherheit, und was der nächste Tag bringt, ist Elastizität, Massenarbeitslosigkeit, Einfluss auf die Höhe der Einkünfte, das Fehlen von Garantie auf gerechte Lohnarbeit.

4. Aufschub von Änderungen
Die folgende Möglichkeit auf Akzeptanz einer von der Gesellschaft ungewollten Änderung ist es, sie als „schmerzhaftes Muss“ vorzustellen, damit die Gesellschaft es erlaubt, sie in Zukunft einzuführen. Es ist einfacher zukünftige Opfer zu akzeptieren, als sich ihnen sofort auszusetzen. Zudem hat die Gesellschaft die naive Tendenz negative Veränderungen mit einem „alles wird gut“ zu umschreiben. Diese Strategie gibt den Bürgern mehr Zeit sich der Änderung bewusst zu werden und die Akzeptanz in eine Art der Resignation umzuwandeln.

5. Sprich zur Masse, wie zu kleinen Kindern
Die Mehrheit der Inhalte, die an  die Öffentlichkeit gerichtet werden, werden durch Art und Weise der Verkündung mißbraucht; Sie sind manipuliert durch Argumente oder sogar durch einen gönnerhaften Ton, den man normalerweise in einer Unterhaltung mit Kindern oder geistig behinderten Menschen verwendet. Je mehr man seinem Gesprächspartner das Bild vor den Augen vernebeln will, umso lieber greift man auf diese Technik zurück. Warum? Wenn du zu einer Person sprichst, als ob sie 12 Jahre alt wäre, dann weil du ihr genau das suggerieren möchtest. Sie wird mit höchster Wahrscheinlichkeit kritiklos reagieren oder antworten, als ob sie tatsächlich 12 Jahre alt wäre.

6. Konzentriere dich auf Emotionen und nicht auf Reflexion
Der Missbrauch des emotionalen Aspektes ist eine klassische Technik um eine rationale Analyse und den gesunden Menschenverstand eines Individuums zu umgehen. Darüber hinaus öffnet eine emotionale Rede Tür und Tor Ideologien, Bedürfnisse, Ängste und Unruhen, Impulse und bestimmte Verhaltensweisen im Unterbewusstsein hervorzurufen.

7. Versuche die Ignoranz der Gesellschaft aufrechtzuerhalten
Die Masse soll nicht fähig sein, die Methoden und Kontrolltechniken zu erkennen. Bildung, die der gesellschaftlichen Unterschicht angeboten wird, soll so einfach wie möglich sein, damit das akademische Wissen für diese nicht begreifbar ist.

8. Entfache in der Bevölkerung den Gedanken, dass sie durchschnittlich sei
Erreiche, dass die Bürger zu glauben beginnen, dass es normal und zeitgemäß sei dumm, vulgär und ungebildet zu sein.

9. Wandle Widerstand in das Gefühl schlechten Gewissens um
Erlaube es, dass die Gesellschaft denkt, dass sie aufgrund von zu wenig Intelligenz, Kompetenz oder Bemühungen die einzig Schuldigen ihres Nicht-Erfolges sind. Das „System“ wirkt also einer Rebellion der Bevölkerung entgegen, indem dem Bürger suggeriert wird, dass er an allem Übel schuld sei und mindert damit dessen Selbstwertgefühl. Dies führt zur Depression und Blockade weiteren Handelns. Ohne Handeln gibt es nämlich keine Revolution!

10. Lerne Menschen besser kennen, als sie sich selbst es tun
In den letzten 50 Jahren entstand durch den wissenschaftlichen Fortschritt eine Schlucht zwischen dem Wissen, welches der breiten Masse zur Verfügung steht und jenem, das für die schmale Elite reserviert ist. Dank der Biologie, Neurobiologie und der angewandten Psychologie erreichte das „System“ das Wissen über die menschliche Realität im physischen als auch psychischen Bereich. Gegenwärtig kennt das „System“ den Menschen, den einzelnen Bürger, besser als dieser sich selbst und verfügt somit über eine größere Kontrolle des Einzelnen.

Autor: Sylvain Timsit
Originalquelle: Découvrez l’Alchimiste en Vous
Deutsche Übersetzung und Korrektur: Patryk Kopaczynski, Eve Bugs (evebugs.net)

Woher die Induktion kommt ist dem Zünder egal, da krachts halt einfach!
Damit ist bewiesen, dass die Feldstärke der Sender gar nicht ohne ist!
LGFG


http://kaernten.orf.at/news/stories/2519015/

Handystrahlung beeinflusst Sprengungen
Handystrahlung kann in der Nähe von Steinbrüchen lebensgefährlich sein. Der Feldkirchner Sprengstofftechniker Erich Londer hat in den vergangen Jahren in zehn Gutachten nachgewiesen, dass es durch die Strahlung zu Selbstzündungen kommen kann.
Die Steinbruchbetreiber sind verunsichert – deswegen die hohe Zahl an Gutachten. Bei der Sprengung von Felsen wird meist ein elektrischer Zünder in den Sprengstoff gesteckt. Diese elektrischen Zünder werden mit langen Kabeln verbunden, die wie große Antennen für die Strahlung der Handymasten wirken können – ähnlich wie der eigentliche Stromstoß, der die Ladung hochgehen lässt.
Pyrotechnischer Satz zündet bei Hitze selbst
Sprengstofftechniker Erich Londer: „Durch den fließenden Strom wird in der Sprengkapsel ein Glühdraht, so wie bei einer Glühbirne, erhitzt. Rund um diesen Glühdraht befindet sich ein sehr hitzeempfindlicher pyrotechnischer Satz. Wenn dieser Draht zum Aufglühen kommt, zündet diese Kapsel. Bei solchen Belastungen in unmittelbarer Nähe kann es zu Selbstzündungen kommen.“
Experte rät von „normalempfindlichen Zündern“ ab
Nur wenn der richtige Zünder, eine kleine Metallhülse mit zwei Kabeln, verwendet wird, gibt es keine Gefahr, dass der sogenannte Induktionsstrom eine vorzeitige Explosion verursacht.
Besonders problematisch ist die Situation, wenn duzende Ladungen zusammenhängen. Dann gehen alle auf einmal in die Luft. Londer: „Ich würde jedem abraten, mit sogenannten normalempfindlichen Zündern Sprengungen in der Nähe von Handymasten vorzunehmen.“
Immer häufiger würden wegen dieser Gefahr besonders unempfindliche Zünder verkauft, sagt der Sprengstofftechniker und Gutachter Erich Londer. Außerdem weiche man für Großsprengungen immer mehr auf Techniken aus, bei denen ein Handymast in der Nähe nichts ausmacht.
Publiziert am 30.01.2012

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