Sehr geschätzte Freunde!
Die „Mächtigen“ der Welt haben wieder einmal ganze Arbeit geleistet, denn die Situation ist höchst dramatisch:
Schon am 22. Dezember soll das einheitliche EU-Patent vom EU-Ministerrat beschlossen werden.
Das bedeutet für uns Konsumenten und Folgeton!!
http://blog.ksnh.eu/de/2011/11/30/worum-gehts-bei-dem-neuen-eu-patent/
Bloomberg-Meldung vom 8.12.2011: http://www.bloomberg.com/news/2011-12-08/nestle-rim-icann-yahoo-south-park-intellectual-property.html
EU-Wide Patent ‘Now or Never’ as Nations Clash on Court Process
The European Union’s first regionwide patent system may “never” happen unless governments bury their differences this month on a court process to handle disputes, an EU official said.
While governments from 25 of the 27 EU nations already agreed on the basic structure of the patent system, discord remains “on all points” concerning the creation of a court, said Pierre Delsaux, deputy director general in EU Internal Markets Commissioner Michel Barnier’s department.
“It’s difficult to get a compromise if EU member states are fighting for all their concerns,” Delsaux told a conference in Brussels yesterday. “If we don’t get an agreement by Dec. 22, I don’t believe there’ll be a unitary patent in a very long time. It’s now or never.”
D.h. es geht JETZT um alles.
Es handelt sich um ein einheitliches Patent für alle Staaten, mit dem Monsanto & Co. billigst per Knopfdruck Patente gleich für alle EU-Staaten anmelden können:
http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/11/st11/st11328.de11.pdf
Vorschlag für eine Verordnung des Rates und des Europäischen Parlaments über die Umsetzung der Verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der Schaffung eines einheitlichen Patentschutzes Vorschlag für eine Verordnung des Rates über die Umsetzung der Verstärkten Zusammenarbeit bei der Schaffung eines einheitlichen Patentschutzes im Hinblick auf die anzuwendenden Übersetzungsregelungen – Allgemeine Ausrichtung
Artikel 3
Europäisches Patent mit einheitlicher Wirkung
1. Europäische Patente, die mit identischem Schutzbereich für alle teilnehmenden Mitgliedstaaten
erteilt wurden, haben einheitliche Wirkung in den teilnehmenden Mitgliedstaaten,
http://de.wikipedia.org/wiki/EU-Patent
Anstelle eines nationalen Patents oder eines Europäischen Patents, bei dem nur das Erteilungsverfahren zentralisiert ist und aus dem nach seiner Erteilung ein Bündel nationaler Patente wird, könnte der Anmelder nicht mehr einzelne Staaten der Europäischen Union benennen, sondern das Patent wäre immer für die gesamte Europäische Union beantragt. Dieser Antrag könnte dann auch innerhalb einer Europäischen Patentanmeldung durch Benennung der gesamten Europäischen Union (eventuell neben der Benennung von Staaten, die keine EU-Mitglieder sind, wie zum Beispiel der Schweiz und der Türkei) erfolgen. Nach der Erteilung würde das Patent nicht mehr in einzelne nationale Patente zerfallen, sondern als einheitliches Patent mit Wirkung für die gesamte Europäische Union bestehen bleiben.
Zu verdanken haben wir dies dem am 1.12.2009 in Kraft getretenen unseligen Lissabon-Vertrag, der die Zuständigkeit für die Patentierung von der nationalen auf die EU-Ebene gehoben hat.
(Den Konzernen und der EU-Kommission ist diese Sache offensichtlich immens wichtig: Nur vier Tage später stellt der EU-Rat die Weichen für das einheitliche EU-Patent:
Patentrecht: EU erzielt politischen Durchbruch für verbessertes Patentsystem (4.12.2009):
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/09/1880&type=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en )
Schon mit dem Lissabon-Vertrag wurde das Grundrecht auf Nahrung ausgehebelt – siehe Anhang.
Sogar der Deutsche Bauernverband – sonst Pro-Gentechnik eingestellt – warnt vor einer Verschärfung der jetzt geltenden EU-Biopatentrichtlinie, die Patente auf Leben möglich gemacht hat:
http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Landwirte-und-Zuechterprivileg-im-Patentrecht-in-Gefahr-636587.html
Der DBV lehnt Patente auf Tiere und Pflanzen grundsätzlich ab, da hiermit „ein jahrhundertealtes Gemeingut in den wirtschaftlichen Vorteil einiger Weniger gestellt wird.“ Die Biopatentrichtlinie <Anm.: sie führte 1998 auf EU-Ebene Patente auf Leben ein> schaffe durch das Landwirte- und Züchterprivileg wenigstens einige Spielräume und Ausnahmen zugunsten der freien Verfügbarkeit genetischen Materials für Landwirte und Züchter, die keinesfalls eingeschränkt werden dürften. Wenn mit der vorliegenden Verordnung ein EU-weit einheitlicher Patentschutz festgelegt werde, würden die vorhandenen Spielräume der Biopatentrichtlinie ausgehebelt. Aus Sicht der Landwirte und Züchter würden nutzbringende deutsche Vorschriften unanwendbar. (ad)
Auch wenn die „Spielräume und Ausnahmen für Landwirte und Züchter“ schon jetzt äußerst klein sind, ist Gefahr in Verzug. Patente auf Leben sind ein Verbrechen, sagte schon der Vater der Genforschung, Erwin Chargaff. Jeder verantwortliche Minister jedes Landes soll sich dessen bewusst sein, was er tut. Es darf keine einheitlichen EU-Patente auf Leben geben, denn Patente auf Leben müssen generell verboten werden!
Links:
– EU-Kommissionsseite über EU-Patent: http://ec.europa.eu/internal_market/indprop/patent/index_de.htm
– Erklärung Gemeinschaftspatent: http://europa.eu/legislation_summaries/internal_market/single_market_for_goods/pharmaceutical_and_cosmetic_products/l26056_de.htm
– Gesetzesvorlage vom 13. April 2011: 2011/0093 (COD):
http://ec.europa.eu/internal_market/indprop/docs/patent/com2011-215-final_de.pdf
VERORDNUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über die Umsetzung der Verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der Schaffung eines einheitlichen Patentschutzes
– Gesetzesvorlage 23. Juni 2011: 2011/0093 (COD), 2011/0094 (CNS):
http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/11/st11/st11328.de11.pdf
Vorschlag für eine Verordnung des Rates und des Europäischen Parlaments über die Umsetzung der Verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der Schaffung eines einheitlichen Patentschutzes Vorschlag für eine Verordnung des Rates über die Umsetzung der Verstärkten Zusammenarbeit bei der Schaffung eines einheitlichen Patentschutzes im Hinblick auf die anzuwendenden Übersetzungsregelungen – Allgemeine Ausrichtung
– Nachricht der EU-Kommission: Ein europäisches Patent zur Stärkung von Forschung und Innovation – 15/04/2011
http://ec.europa.eu/news/business/110415_de.htm
Weitere Links: Erklärung der polnische Präsidentschaft: http://tinyurl.com/cn9x5cj
Erfindungen Durchbruch für das EU-Patent – positiver Artikel der FAZ: http://tinyurl.com/bwgvdqf
Interessant ist im Zusammenhang mit dem Patent-Gerichtshof, dass dieser dem EU-Recht widersprechen soll: http://tinyurl.com/c7wquu7
Ich hoffe, Ihnen damit einen Überblick gegeben zu haben. Ich bitte um eine starke politische Reaktion, vielleicht sogar über Parteigrenzen hinweg!
Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich gerne an mich!
Mit herzlichen Grüßen,
Pressesprecher
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http://www.no-patents-on-seeds.org/de/home
Kein Patent auf Tierzucht!
UPDATE: Das EPA hat während der heutigen Anhörung (siehe unten) entschieden, dass Verfahren zur Feststellung des Geschlechtes in der Rinderzucht, sowie das dabei gesammelte natürliche Sperma, grundsätzlich als patentierbare Erfindung angesehen werden können.
Da die künstliche Besamung in der Rinderzucht weit verbreitet ist, kann das Patent erhebliche Auswirkungen auf Landwirtschaft und Tierzucht haben. Außerdem gibt es bereits weitere Patentanmeldungen anderer Firmen auf Zuchtmaterial und Nutztiere.
Eine entgültige Entscheidung über die Aufrechterhaltung des Patentes wurde nicht getroffen. Eine Anhörung im Mai kommenden Jahres muss noch über die Neuheit entscheiden.
Die heutige Entscheidung ist jedoch einmal mehr Beweis dafür, dass die Europäische Patent-Gesetzgebung dringend überarbeitet werden muss, um Pflanzen und Tiere, genetisches Material, Zuchtverfahren, sowie daraus gewonnene Lebensmittel explizit von der Patentierbarkeit auszunehmen. Das EPA legt die geltenden, vagen Gesetzens-Formulierungen stets derart aus, dass bestehende Verbote umgangen werden. Es ist Zeit für den Gesetzgeber zu handeln. No Patents on Seeds fordert das Europaparlament auf, initiativ zu werden und eine Überarbeitung der Richtlinie 98/44 anzustrengen.
München, 24.11.2011 – Das Europäische Patentamt (EPA) verhandelt heute über Einsprüche gegen ein Patent auf Tierzucht (EP1257168). Die US-Firma XY LLC (Tochter des US-Unternehmens Inguran LLC) beansprucht ein Zuchtverfahren als ihre Erfindung, mit dem das Geschlecht der Nachkommen bestimmt werden kann. Dabei wird das Sperma für künstliche Besamungen mithilfe einer Apparatur selektiert. Der Patentanspruch erstreckt sich auch auf das so ausgewählte Sperma. Da die künstliche Besamung insbesondere in der Rinder- und Schweinezucht weit verbreitet ist, kann das Patent erhebliche Auswirkungen auf Landwirtschaft und Tierzucht haben. Außerdem gibt es bereits weitere Patentanmeldungen anderer Firmen auf Zuchtmaterial und Nutztiere. Das Samen-Patent könnte für die Tierzucht zu einem ähnlichen Präzedenzfall werden wie das Brokkoli- und Tomaten-Patent für die Pflanzenzucht.
http://www.keine-gentechnik.de/termine/events/de/11451.html
21.01.2012, 11:30 Uhr | Berlin, Berlin, Germany |
Demo: Wir haben es satt! Bauernhöfe statt Agrarindustrie
Wir haben es satt! Bauernhöfe statt Agrarindustrie
Die Agrarindustrie verursacht Dioxinskandale, Gentechnik im Essen und Tierleid in Megaställen. Sie verschärft Hungerkrisen, den Klimawandel und das Höfesterben. Zurück bleiben ausgeräumte Landstriche und Monokulturen. Das haben wir satt!
EU und Bundesregierung fördern diese Agrarindustrie jedes Jahr mit Milliarden Euro an Subventionen. Doch die Chance, diese Politik zu ändern, war noch nie so groß. Jetzt werden die entscheidenden Weichen für die Agrarpolitik bis 2020 gestellt. Bisher blockiert die Bundesregierung eine echte Reform.
Daher gehen am 21. Januar 2012 VerbraucherInnen, TierschützerInnen, UmweltschützerInnen, ImkerInnen, Bäuerinnen und Bauern gemeinsam auf die Straße und fordern: Ja zur bäuerlich-nachhaltigen Landwirtschaft! Ja zum Menschenrecht auf Nahrung! Respekt vor den Tieren in der Landwirtschaft!
Datenbank zu Risiken gentechnisch veränderter Nutzpflanzen
Testbiotech bietet Übersicht über EU-Zulassungen
15. Dezember 2011
München
Testbiotech veröffentlicht heute eine Datenbank zu Risiken gentechnisch veränderter Pflanzen, die in der EU bereits zugelassen sind oder kurz vor der Zulassung stehen. Die Datenbank PlantGeneRisk liefert derzeit Informationen über 13 gentechnisch veränderte Pflanzen: vier Soja- und neun Mais-Pflanzen. Zehn dieser Pflanzen sind bereits für Import zugelassen, eine darf zudem angebaut werden. Die Pflanzen produzieren Insektengifte oder sind tolerant gegenüber Unkrautvernichtungsmitteln, bei vielen werden diese Eigen¬schaften auch kombiniert. Bislang gibt es 38 EU-Zulassungen für gentechnisch veränderte Pflanzen für die Verwendung in Lebens- und Futtermitteln. Die jetzt veröffentlichte Datensammlung, die kontinuierlich ergänzt und erweitert werden soll, gibt erstmalig einen Überblick über Risiken dieser Pflanzen. In den existierenden staatlichen und industrienahen Datenbanken werden die Risiken meist nur am Rande angesprochen.
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http://rotefahne.eu/2011/12/jetzt-auch-alete-milch-ohne-gentechnik/
14. Dezember 2011
Jetzt auch Alete: Milch ohne Gentechnik
Gentechnik: Selten eine direkte Zutat, aber oft im Futter
– von Presseticker –
Wer denkt, dass Kühe nur Heu fressen oder auf Alpenwiesen grasen, der irrt. Seitdem hat sich viel verändert. Nicht alles, was so eine Kuh gefüttert bekommt, wollen wir auch in unserer Milch haben. Zum Beispiel gentechnisch veränderte Pflanzen. Dagegen haben viele Verbraucher protestiert. Mit großem Erfolg.
Im Februar 2010 erschien der Greenpeace-Gentechnikratgeber Milch für Kinder. Darin wurde aufgedeckt, dass große Konzerne nicht bereit sind, auf Gentechnik im Kuhfutter zu verzichten. Seitdem ist viel passiert: Unternehmen wie Milupa und Humana haben zugesagt, auf gentechnikfreie Fütterung bei ihren Zulieferern zu achten. Milupa will bis Ende 2012 die gesamte Magermilch-Produktion für den deutschen Markt auf gentechnikfrei umstellen.
Jetzt ist auch Nestlé mit im Boot. Der Konzern hat angekündigt, das komplette Molkepulver für seine Alete- und Beba-Produkte bis Februar 2012 aus gentechnikfreier Herstellung zu beziehen.
Diese Zusagen sind ein riesiger Erfolg für die Gentechnikkampagne. Sie zeigen: Wir Verbraucher haben die Macht, etwas zu verändern!
Gentechnik: Selten eine direkte Zutat, aber oft im Futter
Greenpeace arbeitet seit vielen Jahren zum Thema Gentechnik im Essen. Die große Mehrheit der Verbraucher lehnt laut Umfragen genmanipulierte Lebensmittel ab.
Aus diesem Grund setzen die meisten Lebensmittelhersteller keine Gen-Pflanzen als direkte Zutaten in Lebensmitteln ein. Dennoch bekommen wir die riskanten Pflanzen oft indirekt mit dem Essen serviert: Mehr als 80 Prozent der weltweit angebauten gentechnisch veränderten Pflanzen wie Gen-Soja oder Gen-Mais werden als Tierfutter für die Eier-, Milch- und Fleischproduktion eingesetzt – und landen so dann wieder auf dem Teller. Tierische Produkte müssen nicht gekennzeichnet werden, wenn Gen-Pflanzen beispielweise an Huhn, Kuh oder Schwein verfüttert wurden. Der Verbraucher hat in den meisten Fällen keine Wahlfreiheit. Es sei denn, er achtet auf das Siegel Ohne Gentechnik oder greift auf Bio-Produkte zurück.
Eine weitere Hilfe bietet der Greenpeace-Ratgeber Essen ohne Gentechnik. Darin wird aufgelistet, welche Firmen bewusst auf den Einsatz von Gen-Futter verzichten und welchen die Verbrauchermeinung egal ist.
Gentechnik – keiner sieht sie, keiner schmeckt sie, keiner will sie
Gentechnik in Lebensmitteln wird vom Verbraucher seit mehr als 15 Jahren konstant abgelehnt. Immer wieder gibt es großangelegte Proteste. Das bleibt nicht unbeachtet. Im Gegenteil: Viele große Molkereien legen inzwischen Wert auf eine gentechnikfreie Fütterung ihrer Milchkühe.
Mit Campina kennzeichnet eine der größten europäischen Molkereien nicht nur ihre Milch der Marke Landliebe mit dem ohne Gentechnik-Siegel, sondern beispielweise auch Butter, Sahne, Schichtkäse und Naturjoghurt. Deutschlands Nummer zwei unter den Käsemarken Grünländer wirbt seit September diesen Jahres ebenfalls mit dem Ohne Gentechnik-Siegel. Auch die Privatmolkerei Bauer hat ihre Produktion auf gentechnikfreie Tierfütterung umgestellt.
2011-12-14 15:53:45 – Quelle: Greenpeace
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http://www.jungewelt.de/2011/12-15/018.php
15.12.2011 / Inland /
Aktionäre blockiert
Umweltschützer demonstrieren vor Hauptversammlung von Saatgutkonzern KWS in Einbeck. Protest gegen Verunreinigung durch Gentechnik
Von Max Eckart
Sitzblockade am Mittwoch vor der KWS-Zentrale in Einbeck
Foto: http://www.kws-gentechnikfrei.de
Bunter Protest im beschaulichen Einbeck. Mit Traktoren und Trommeln, Transparenten und Trillerpfeifen haben mehr als 100 Umweltschützer am Mittwoch vormittag in dem südniedersächsischen Städtchen gegen den Saatgutkonzern KWS Saat AG und seine Gentechniksparte demonstriert. Vor der Unternehmenszentrale versperrten sie durch eine Sitzblockade vorübergehend den Zugang zu dem Gebäudekomplex. Aktionäre, die zur Jahreshauptversammlung von KWS angereist waren, mußten teilweise durch Hintereingänge auf das Firmengelände gelotst werden.
Die Polizei beschränkte sich auf die Beobachtung des Geschehens. »Wir waren überrascht, daß sich da so viele Demonstranten eingefunden haben«, sagte ein Sprecher. Bei der Kundgebung übten die Gentechnikgegner scharfe Kritik an der KWS. Der Konzern setze sich dafür ein, daß konventionelles und ökologisches Saatgut einen bestimmten Anteil an gentechnisch veränderten Samen enthalten darf, sagte der Agrarstudent Gregor Schmitz. »Dadurch können sich Gentechnikpflanzen ungehindert in unserer Landwirtschaft ausbreiten.« Die Industrie habe verstanden, daß sie bei der Bevölkerung innerhalb der EU keine Akzeptanz für die Agro-Gentechnik finden werde, sagte Schmitz weiter. Über ein Hintertürchen versuche sie nun, ihre »Designerpflanzen« auf die Felder zu bringen.
Die KWS Saat AG führt seit Jahren auch Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Zuckerrüben durch. Letztere sollen resistent gegen Herbizide sein. Kritiker befürchten, daß sich das manipulierte Erbmaterial mit dem anderer Pflanzen vermischen könnte. Klara Eder von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) bemängelte, daß es bis heute keine unabhängigen Prüfverfahren zu den Risiken gebe. Zwar müsse jedes gentechnisch veränderte Produkt von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auf seine Unbedenklichkeit kontrolliert werden, aber die Tests wiesen erhebliche Mängel auf.
»Es gibt beispielsweise bei der Zulassung von herbizidtoleranten Gentechnikpflanzen keine ausreichende Risikobewertung der gesundheitlichen Gefahren durch Rückstände von Spritzmitteln wie Roundup«, sagte sie. Zahlreiche Experten haben das von der Firma Monsanto produzierte Gift als gefährlich eingestuft und einen seiner Wirkstoffe – Glyphosat – mit Mißbildungen in Verbindung gebracht.
Eder nimmt auch an der Hauptversammlung teil: »Wir haben uns Aktien der KWS besorgt und können deswegen auf der Versammlung sprechen und Gegenanträge einbringen.«
Die KWS Saat AG ist einer der größten Produzenten von Saatgut. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 3500 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2009/2010 stieg der Umsatz um 5,1Prozent auf 754,1Millionen Euro. Die aktuellen Zahlen sollten am Nachmittag vorgestellt werden. Insgesamt ist die Bilanz der »grünen« Genmanipulation zumindest in Deutschland miserabel. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung lehnen Gentechnik in ihren Lebensmitteln ab. Der Anbau beschränkte sich auf zwei Hektar, auch die Anzahl der Freilandversuche sank. Gab es 2007 in der Bundesrepublik noch 67,8 Hektar angemeldete Versuchsflächen, sind es dieses Jahr nur noch 7,34 Hektar. Ein großer Teil davon wurde durch Demonstranten unbrauchbar gemacht. »Die Gentechnik befindet sich auf dem Rückzug«, resümierte Klara Eder auf dem Weg in den Versammlungssaal der KWS.
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Betreff: [KT] ZUKUNFTSKONZEPT Todmorden, England – eine Stadt die sich selbst versorgt
Todmorden – eine Stadt, die sich selbstversorgt
Freitag, 16. Dezember 2011 , von Freeman um 12:05
Leute, jeder der Einblick in das Finanzsystem hat weiss, die Gemeinschaftswährung jetzt noch zu retten ist fast unmöglich. Der Euro-Zug fährt immer schneller ins Verderben und wird bald entgleisen. Die Vereinbarung der 26 EU-Länder, die Merkel durchgedrückt hat, bringt nichts. Deshalb muss man sich spätestens jetzt auf schwere Zeiten vorbereiten. Am besten in einer Gemeinschaft. Deshalb möchte ich euch folgendes Beispiel zeigen, eine Stadt in England, die sich bei der Lebensmittelversorgung völlig autark gemacht hat. Im Notfall ist Nahrung das wichtigste.
Todmorden ist eine Kleinstadt auf der britischen Insel und liegt zwischen Yorkshire und Lancashire. In Eigeninitiative haben die Bürger jeden Fleck Erde mit Früchte und Gemüse bepflanzt. Nicht nur ihre eigenen Gärten, sondern auch öffentliche Grasflächen und triste Ecken, die nutzlos dalagen. Ihr Programm nennt sich „Incredible Edible“, was so viel wie „unglaublich essbar“ heisst. Es ist einfach konzipiert, macht aber die Gemeinde unabhängig und zu Selbsversorgern.
Währende der warmen Jahreszeit sieht man überall Gärten mit duftenden Kräutern, schmackhaften Früchten und frischem Gemüse in der Stadt, die in der Nähe von öffentlichen Gebäuden, Schulen, Supermärkten, Parkplätzen und sonst überall wachsen und gedeihen. Es wurden Hochbeete und kleine Äcker angelegt, die mit dem was die Natur liefert voll sind. Das besondere am Konzept, alles ist gratis und jeder kann zugreifen und sich nehmen was man will.
Gegründet hat das „Incredible Edible“ Programm Mary Clear, eine Grossmutter mit 10 Enkelkinder, und Pam Warhurst, ehemalige Besitzerin eines Esslokals. Die beiden Frauen haben das Ziel, Todmorden als erste Stadt in England zur völligen Selbstversorgung im Bereich Lebensmittel zu verwandeln und es hat funktioniert. Die Einheimischen haben nach anfänglicher Skepsis die lokalen Produkte gerne angenommen.
Das Programm besteht aus 70 Anpflanzungen, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Dort findet man Äpfel, Kirschen, Aprikosen, Erdbeeren, Himbeeren, Bohnen, Karroten, Kartoffel, Zwiebel, Salate und viele Sorten an verschiedenen Kräutern. Das erstaunliche ist, die Bevölkerung respektiert das System des „Selbsterntens“ und nimmt nur so viel wie man benötigt.
„Wenn man eine brachliegende Grassfläche nimmt, die vorher nur für Abfall und als Hundeklo verwendet wurde und es in einen Ort voller Kräuter und Früchte verwandelt, dann wird es nicht zerstört. Ich denke wir sind darauf eingestellt, Lebensmittel nicht zu beschädigen,“ sagt Pam Warhurst, um die Bedenken auszuräumen, eine Angebot an kostenlosen Früchte und Gemüse würde zu Missbrauch führen.
Sie betont sogar, genau das Gegenteil ist passiert. Das „Incredible Edible“ Programm hat die Beziehung in der Gemeischaft verbessert und die Kriminalität reduziert, seit dem sie angefangen haben. Die Polizei hätte ihr berichtet, seit Einführung des Programms, wäre die Kriminalität erheblich gesunken. Die Bewohner zeigen mehr Verantwortung und kümmern sich um ihre Stadt.
Das Programm ist so erfolgreich, viele andere Gemeinden in England und im Ausland sind sehr daran interessiert und möchten selber mit diesem Konzept des „öffentlichen Gemüse- und Früchtegarten“ anfangen. In 21 anderen englischen Städten werden ähnliche Konzepte gestartet und es gibt Interesse aus Hong Kong, Kanada, Spanien und Deutschland. Mary Clear hat die Idee auch vor einer Gruppe Parlamentarier in London vorgetragen.
Nicht nur wurde das Gemeinschaftsgefühl verbessert, sondern die Menschen schätzen auch Lebensmittel jetzt besser und sind daran interessiert, wie Nahrung wächst und gedeiht. Es hat ein Lernprozess stattgefunden, in dem man die Zusamenhänge der Natur begreift, wie entsteht was man auf dem Esstisch bekommt und zu sich nimmt.
Die Idee bei den beiden Damen enstand aus der Frage, wie können sie die Welt verbessern und was kann man selber tun? „Es ist eine Revolution,“ sagt Pam Warhurst, „aber wir sind sanfte Revoluzzer. Alles war wir tun basiert auf Güte.“
„Wir dachten uns, es gibt so viel Schuldzuweisung in dieser Welt – die Regierung ist schuld, die Politiker, die Banken, die Technologie – wir dachten, lass uns einfach was positives stattdessen machen.“
Als vor drei Jahren das „Incredible Edible“ Programm begann, hat Mary Clear etwas ungewöhnliches gemacht. Sie entfernte die Mauer vor ihrem Haus und animierte die Passanten in ihren Garten zu kommen und sich selbst zu bedienen, was immer für Früchte zu nehmen die sie wollen. Sie stellte eine Tafel mit der Aufforderung auf, „kommt und bedient euch“, aber es dauerte sechs Monate bis die Leute es „kapierten“, sagt sie.
Jetzt haben sie es kapiert und machen selber mit, graben, pflanzen, jäten, bewässern und freuen sich über ihre Resultate. Es ist ein Gemeinschaftwerk geworden. Jung und Alt arbeiten zusammen und im Frühling, wenn alles blüht, ist die Stadt auch noch zu einem wunderschönen Ort geworden.
Mittlerweile werden Kurse veranstaltet, wie man Früchte einmacht, Obst einlagert, Brot backt und vieles mehr. Die Menschen lernen mit Lebensmittel umzugehen, speziell die Jugentlichen sind sehr daran interessiert. Es hat auch zu einer Stärkung der lokalen Wirtschaft geführt.
Die Gasthäuser und Restaurants beziehen jetzt ihr Gemüse aus Bauernhöfen in der Umgebung, die auch mehr biologisch angebaute Lebensmittel produzieren. Es ist ein blühender Markt im Ort entsanden, wo Menschen sich treffen und mitteinder reden, was früher nicht der Fall war.
Ein Rentner drückt das neue Gemeinschaftsgefühl so aus: „Es ist etwas nobles Lebensmittel anzupflanzen und es mit anderen zu teilen. Es gibt einem das Gefühl, wir machen etwas wichtiges, statt nur zu jammern, der Staat kümmert sich nicht um uns. Vielleicht sollten wir alle lernen, um uns selber mehr zu kümmern.“
Dazu sage ich super, zwei engagierte Frauen haben die Initiative ergriffen und „frech“ ihr Konzept der Lebensmittelselbstversorgung für alle durchgezogen. Sie haben niemand gefragt, dürfen wir das, oder, was denken denn die Leute darüber, sondern einfach gemacht.
Wir sind in einer Situation wo viele wissen, es ist etwas faul am System, nur sie tun nichts dagegen. Vor dem Bildschirm sitzen und sich jeden Tag die negativen Nachrichten reinziehen ist nicht gut genug. Ja der andere soll machen, oder, geht nicht, kann nicht, klappt sowieso nicht. Wir sehen doch an diesem Beispiel es geht.
„Selber Lebensmittel zu produzieren ist das gefährlichste was man tun kann, denn es besteht die Gefahr die eigene Freiheit zu erlangen!“
Hier weiterlesen: Alles Schall und Rauch: Todmorden – eine Stadt dich sich selbstversorgt http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2011/12/todmorden-eine-stadt-dich-sich.html#ixzz1ghzwdmrf