Der Kaiser ist nackt und ein Genkartoffel-Jäter ist frei

http://www.jungewelt.de/2011/12-08/030.php

08.12.2011 / Inland / Seite 4

Der Kaiser ist nackt
NABU präsentiert internationale Studie zu gentechnisch veränderten Nutzpflanzen. Grüne fordern schärfere Kennzeichnungspflicht
Von Rainer Balcerowiak

Protestaktion von Greenpeace in Mexico City am 29. September gegen die zunehmende gentechnische Verunreinigung des Hauptnahrungsmittels Mais
Foto: Reuters – siehe Original – (Link)
In bezug auf den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen (GVO) ist Deutschland fast noch so etwas wie eine Insel der Glückseligen. Trotz massiver Einflußnahme von mächtigen Lobbyverbänden gibt es bislang nur wenige Zulassungen für die kommerzielle Nutzung und entsprechend verschwindend geringe Anteile am Gesamtanbau. In anderen Ländern sieht das anders aus. Weltweit wurden 2008 in insgesamt 25 Staaten auf 125 Millionen Hektar GVO-Planzen angebaut, was acht Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche entspricht.

Die Umweltaktivistin und Trägerin des alternativen Nobelpreises Vandana Shiva stellte am Mittwoch in Berlin auf Einladung des Naturschutzbund Deutschland (NABU) eine Studie mit dem Titel »The GMO emperor has no clothes. (Der GVO-Kaiser hat keine Kleider)« vor, der sich mit den Lügen der Gentech-Lobby und den verhängnisvollen Folgen der Ausbreitung von GVO-Pflanzen beschäftigt. Hauptargument der Gentech-Befürworter ist die angebliche Steigerung der Erträge bei gleichzeitiger Verminderung des Pestizideinsatzes. Beides ist längst widerlegt. Im Gegenteil. Besonders bei Baumwolle, wo der weltweite GVO-Anteil mittlerweile 62 Prozent beträgt, sind in großen Anbauländern wie Indien und China die Erträge sogar zurückgegangen, der Chemieeinsatz dagegen ist gestiegen. In den USA und anderen Ländern entstanden neue »Superunkräuter«, die auch gegen die Standard-Herbizide wie Roundup resistent sind. Monsanto hat mittlerweile ein Herbizid auf den Markt gebracht, was auf dem aus dem Vietnamkrieg bekannten Entlaubungsgift Agent Orange basiert. Auch sind vollkommen neue tierische Schädlinge aufgetaucht, was besonders den Anbau von GVO-Mais beeinträchtigt.

Der Saatgutmarkt ist hochmonopolisiert. Vier Konzerne teilen sich über 50 Prozent des Weltmarktes auf und treiben durch immer neue Patente Millionen Kleinbauern in die Abhängigkeit und nicht selten in den Ruin. Offiziellen Angaben zufolge haben seit 1997 mehr als 160000 Bauern in Indien Selbstmord begangen, weil sie keine Existenzgrundlage mehr hatten. Der Vormarsch der Gentechnik auf den Feldern führt zudem dazu, daß in vielen Regionen durch Auskreuzungen und unkontrollierte Saatgutausbringung faktisch keine GVO-freie Landwirtschaft mehr möglich ist. Shiva beschrieb das am Beispiel Mexikos. Offiziell gibt es dort überhaupt keinen Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen. Stichproben hätten jedoch ergeben, daß besonders Mais, das Hauptnahrungsmittel in dem mittel­amerikanischen Land so gut wie immer verunreinigt ist.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Renate Künast, sieht die Studie auch als Auftrag, in Deutschland und Europa »sehr, sehr dicke Bretter zu bohren«. Europa könne auf die verheerenden internationalen Entwicklungen in der Landwirtschaft nur Einfluß nehmen, wenn es sich selbst konsequent als gentechnikfreie Region positioniere. Künast verwies auf besorgniserregende Entwicklungen in Rumänien und Bulgarien, wo GVO-Saatgut quasi ungebremst auf dem Vormarsch ist. Sie plädierte für eine Ausweitung der GVO-Kennzeichnungspflicht auf tierische Produkte, für deren Erzeugung gentechnisch veränderte Futtermittel verwendet wurde. Angesichts der weit verbreiteten Ablehnung von Gentechnik auf dem Teller könnten die Verbraucher auf diese Weise »mit Messer und Gabel Politik machen«. Auch Baumwolle müsse künftig gekennzeichnet werden.

Ein eher kleines Brett bohren die Grünen derzeit im Bundestag. Der berät am kommenden Donnerstag über einen Antrag der Fraktion, laut dem Glyphosat, der weltweit meistgenutzte Herbizidwirkstoff, neu bewertet werden soll. Denn die EU hat die Zulassung für Glyphosat, die Anfang 2012 ausläuft, ohne erneute Prüfung bis 2015 verlängert. Und das, obwohl immer mehr Studien belegen, daß der Stoff sowohl krebsfördernd und fruchtbarkeitsschädigend für Menschen ist, als auch Schadpilzentwicklung bei Kulturpflanzen fördert. Dafür verantwortlich gemacht werden Zusatzstoffe, die sogenannten POE-Tallowamine, welche die Toxizität des eigentlichen Wirkstoffs beträchtlich erhöhen.

http://www.s-o-z.de/?p=58094

Drehtüren zwischen Europäischer Lebensmittelbehörde und Biotech-Industrie

9. Dezember 2011
Europäischer Bürgerbeauftragter unterstützt eine Testbiotech-Beschwerde
München/Brüssel – Der Europäische Bürgerbeauftragte (Ombudsmann) unterstützt eine Testbiotech-Beschwerde, die „Drehtür-Effekte“ zwischen der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA und der Biotech-Industrie anprangert. Es geht um den Fall von Dr. Suzy Renckens. Sie leitete bei der EFSA die Abteilung für die Risikoprüfung gentechnisch veränderter Pflanzen. Danach wechselte sie direkt zu Syngenta, einem Konzern, der diese Pflanzen produziert und vermarktet. Der Europäische Bürgerbeauftragte stimmt jetzt der Beschwerde zu und stellt in einem Brief an Testbiotech fest: „Die EFSA sollte zugeben, dass sie die geltenden Regeln missachtet und mögliche Interessenskonflikte nicht ausreichend untersucht hat, die durch den Wechsel einer früheren Mitarbeiterin zur Biotech-Industrie verursacht werden.“
„Der Bericht des Ombudsmanns zeigt detailliert die Versäumnisse der EFSA auf. Die Behörde und die EU-Kommission haben bislang jegliche Verantwortung abgestritten und alle Beschwerden zurückgewiesen“, sagt Christoph Then von Testbiotech. „Darüber sind wir sehr besorgt. Denn dieses Verhalten gefährdet letztlich den notwendigen Schutz von Umwelt und Verbrauchern.“
„Es gibt viele weitere Interessenskonflikte bei der EFSA. Dadurch untergraben die Behörde und auch die EU-Kommission, die schützend ihre Hand über sie hält, das Vertrauen in die europäischen Institutionen. Die EU-Kommission muss endlich für wirksame Regeln sorgen, die Interessenskonflikte verhindern, nicht nur bei Personalwechseln“, sagt Timo Lange von LobbyControl.

http://charismatismus.wordpress.com/2011/12/08/nabu-report-verheisungen-der-gentechnik-nicht-eingetroffen/

NABU-Report: Verheißungen der Gentechnik nicht eingetroffen
Veröffentlicht: 8. Dezember 2011 | Autor: Felizitas Küble | Einsortiert unter: THEMEN der Zeit |1 Kommentar »
Gentechnisch verändertes Saatgut kein „Wundermittel gegen Welthunger“
Angepriesen als Wundermittel für Ertragssteigerungen und Waffe gegen den Welthunger, hat sich die Gentechnik in der Landwirtschaft nach Erkenntnissen der neuen Studie „The GMO emperor has no clothes“ als das genaue Gegenteil erwiesen. Der NABU hat den Report am 7.12.2011 in Berlin vorgestellt.

„Tatsächlich steigert gentechnisch verändertes Saatgut weder die Ernteerträge, noch bekämpft es den Welthunger oder reduziert den Einsatz von Pestiziden“, faßt Vandana Shiva, die prominenteste  Autorin der Studie und Trägerin des alternativen Nobelpreises das Ergebnis zusammen.

Stattdessen habe die Gentechnik weltweit zu einer Konzentration und Monopolisierung des Saatgutmarktes in nie gekanntem Ausmaß beigetragen und trotz 30 Jahre Forschung und 13 Jahre kommerziellen Anbaus keine signifikanten Ertragssteigerungen gebracht.

Im Gegenteil: Beikräuter, die gegen Unkrautvernichtungsmittel wie Glyphosat resistent sind, nehmen zu. Diese Mittel werden zusammen mit herbizidresistenten Pflanzen eingesetzt und führen zu „Superunkräutern“, die erhebliche ökonomische Schäden in den USA verursachen. Die betroffene Fläche hat sich in den letzten vier Jahren verfünffacht. Neun neue resistente Beikräuter traten in Brasilien in den letzten Jahren auf. Als Folge wird nicht nur die Dosierung von Glyphosat erhöht, es werden auch zunehmend giftigere Pestizide in unübersichtlichen Mischungen eingesetzt.

Nach den Pflanzen entwickeln sich zunehmend auch Resistenzen bei Schadinsekten wie dem Baumwollkapselbohrer, der eigentlich mit gentechnisch veränderter Baumwolle bekämpft werden sollte.

„Um millionenschwere Forschungs- und Entwicklungsförderungen gentechnisch veränderter Pflanzen zu begründen, wird immer wieder die Sicherung der Welternährung herangezogen. Dabei sind sich fast alle einig, dass viel mehr robuste, regional angepasste und bodenerhaltende Landnutzungskonzepte nötig sind“, sagte NABU-Gentechnikexpertin Steffi Ober.

Gentechnik trage heute nicht zur Welternährung bei, sondern fließe als Genmais oder Gensoja in den Tank oder Futtertrog. Über 80 Prozent der Welternährung werde tatsächlich durch Kleinbauern geleistet, die auf günstige low input-Systeme statt auf teures Saatgut, Pestizide und Dünger angewiesen sind.

Die vollständige Studie auf Englisch finden Sie unter http://www.navdanyainternational.it.

http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news-regional/news/de/24879.html

08.12.2011

EU-Bürgerbeauftragter kritisiert Fehler der EFSA
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA – Food Safety Authority) ist eigentlich für eine unabhängige Risikobewertung von Lebens- und Futtermitteln in der EU zuständig. Genau diese Unabhängigkeit bezweifeln aber seit geraumer Zeit einige Experten. Das Institut „testbiotech“ arbeitet schon seit November 2009 an einem konkreten Fall und kann jetzt Erfolge verzeichnen. Dr. Suzy Renckens leitete bei der EFSA die Abteilung für die Risikoprüfung gentechnisch veränderter Pflanzen. Danach wechselte sie direkt zu Syngenta, einem Konzern, der diese Pflanzen produziert und vermarktet. Testbiotech wendete sich in etlichen Briefen an die EFSA und zuletzt auch an den europäischen Bürgerbeauftragten. Dieser stimmte der Beschwerde nun zu und forderte, die EFSA solle zugeben, dass „sie die geltenden Regeln missachtet“ habe.

http://www.boerse-go.de/nachricht/,a2710815,b149.html

Monsanto erhöht Gewinnprognose für erstes Quartal
Datum: 07.12. 14:42

New York (BoerseGo.de) – Der Düngermittel- und Chemikalienproduzent Monsanto hat heute seine Gewinnprognose für das erste Quartal erhöht und zugleich die Guidance für das Gesamtjahr bekräftigt. Das erste Quartal werde sich vor allem durch die Stärke des Geschäfts in Brasilien und Argentinien auszeichnen. Die Entwicklung in den USA und Australien sei nicht so stark, verlaufe aber auch zufriedenstellend, so die Pressemitteilung des Konzerns.

Das Unternehmen erwartet nun im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinn pro Aktie im Bereich von 0,15 bis 0,20 US-Dollar, was einen deutlichen Anstieg gegenüber der vorherigen Prognose von 0,10 bis 0,15 US-Dollar je Aktie bedeutet.

Für das Gesamtjahr wird ein Ergebnis im Bereich von 3,34 bis 3,44 US-Dollar erwartet. Der Free Cash Flow soll dann in der Spanne von 1,3 bis 1,5 Milliarden US-Dollar liegen. Der operative Gewinn aus laufender Geschäftstätigkeit soll 2,2 bis 2,5 Milliarden US-Dollar erreichen.

 

http://www.instock.de/3.21737.0.0.1.0.phtml

New York: Monsanto knickt ein
Mittwoch, 7. Dezember 2011 um 16:11
(Instock) Nervöser Handel: Der Dow Jones-Index büßt gegen 16.10 Uhr 63 Zähler auf 12.087 Punkte, der S&P 500 9 Zähler auf 1.249 Punkte ein. An der Technologiebörse Nasdaq gibt der Composite-Index 29 Zähler oder 1,1 Prozent auf 2.621 Punkte nach.

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe sinkt auf 2,05 Prozent (- 4 Stellen), die der 30-jährigen auf 3,08 Prozent (- 3 Stellen). Am Devisenmarkt notiert der Euro mit 1,3362 Dollar. Eine Feinunze Gold kostet 1.736 Dollar.

Im Blickpunkt

Dank brummender Geschäfte in Argentinien und Brasilien erhöht der Saatgutproduzent Monsanto (- 1,2 Prozent auf 71,48 Dollar) die Gewinnprognose für das erste Geschäftsquartal von 10 bis 15 Cents auf 15 bis 20 Cents je Aktie. Die Prognose für das Gesamtjahr – je Aktie sollen 3,34 bis 3,44 Dollar verdient werden – bleibt unverändert.

Analysten von Sterne Agee geben für Apple (- 0,8 Prozent auf 387,88 Dollar) ein Kursziel von 500 Dollar an.

Leichte Gewinnmitnahmen drücken Linkedin auf 72,74 Dollar (- 0,6 Prozent).

http://www.neues-deutschland.de/artikel/212861.komplett-versagt.html

Von Ralf Hutter 08.12.2011
Komplett versagt

Eine global erstellte Studie verurteilt die Agrogentechnik

Zivilgesellschaftliche Gruppen von allen Kontinenten haben Material gesammelt und kommen darin überein, dass die Agrogentechnik nicht nur nicht die versprochenen Lösungen bringt, sondern vielmehr neue und gravierende Probleme schafft.
Zuletzt versuchte Monsanto, in Indien genmanipulierte Auberginen einzuführen, erzählt Vandana Shiva. Doch der Widerstand war schon im Vorfeld groß. »Der Minister führte sieben öffentliche Anhörungen durch und erließ dann ein Moratorium«, hält die Aktivistin sichtlich zufrieden fest. Monsanto wolle mittlerweile auch in Nepal mit manipuliertem Saatgut einsteigen, das Ganze laufe als Hilfsprojekt von USAID, der Entwicklungshilfeagentur der US-Regierung. Doch auch in dem kleinen Himalayastaat werde nun breiter Widerstand organisiert.

Für all diesen Widerstand ist Shiva mitverantwortlich. Seit Jahren kämpft die unter anderem mit dem sogenannten alternativen Nobelpreis ausgezeichnete Inderin gegen die Praktiken von Konzernen wie Monsanto, die mit patentiertem genmanipuliertem Saatgut weltweit die Märkte stürmen und mit Lügen und politischer Macht im Rücken konventionelle Landwirtschaft zunehmend unmöglich machen. Shiva, die Weltreisende in Sachen Ernährungssouveränität, gründete die Organisation Navdanya, die in Nordindien eine Saatgutbank betreibt und ökologische Bewegungen unterstützt. Navdanya ist nun Mitherausgeberin einer Studie zu den global feststellbaren Effekten der Agrogentechnik, die Shiva gestern in Berlin vorstellte.

»Die Studie wurde ohne Bezahlung und fast ohne finanzielle Ressourcen erstellt«, erklärte die promovierte Physikerin. »Sie beruht auf dem Engagement weltweiter Gruppen.« Diese haben wissenschaftliche Befunde und Erfahrungen direkt Betroffener beigesteuert. Das Ergebnis trägt einen satirischen Titel: »Der GMO-Kaiser hat keine Kleider«. GMO steht für genetisch manipulierte Organismen, und diese Technologie sei an allen Fronten gescheitert, die damit verbundenen Versprechungen alle falsch, so das Fazit. Nun müssten diese Wahrheit nur noch möglichst viele Menschen aussprechen, wie das Kind in dem berühmten Märchen vom Kaiser.

Es sind, wie schon im Märchen, offensichtliche (und tendenziell schon länger bekannte) Tatsachen, die den »GMO-Kaiser« bloßstellen. Vandana Shiva kann den verschiedenen Verheißungen des Gentechnik-Kapitals offizielle Zahlen entgegensetzen: »Als Monsanto 1997/1998 die Bt-Baumwolle einführte, lautete das Versprechen: Pro Acre (zwei Fünftel eines Hektars; d. Red.) 1500 Kilogramm Ertrag. In Indien besagen offizielle Regierungsdaten: Es sind nur 400 Kilogramm.«

Ebenfalls regierungsamtlich sei, dass sich mittlerweile eine Viertelmillion indischer Bauern selbst umgebracht habe. Shiva behauptet, die große Mehrzahl habe das wegen der mit dem immer teurer werdenden manipulierten Saatgut einhergehenden Verschuldung getan. Doch nicht nur der wirtschaftliche Nutzen der neuen Pflanzen steht sehr in Frage. »Die Pflanzen sollten Herbizide überflüssig machen und schädlingsresistent sein«, so Shiva. Doch selbst diese zentralen Versprechungen seien nicht erfüllt worden: »Die Resultate sind desaströs.« So habe sich der Pestizidbedarf im indischen Baumwollanbau verdreißigfacht, in China verzwölffacht. Und nicht nur seien nun neue Schädlinge aufgetreten – mitunter würden eigentlich bekämpfte Pflanzen und Insekten resistent gegen die Gifte. In den USA gebe es mittlerweile 15 Millionen Acres voller resistenter Unkräuter. Monsanto empfehle da sein vom Vietnam-Krieg berühmt-berüchtigtes Gift »Agent Orange«.

Die englischsprachige Studie im Internet: www.navdanyainternational.it

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Warnung-vor-gruener-Gentechnik;art4306,1248472

Autor: SWP | 08.12.2011

Warnung vor grüner Gentechnik
Berlin.  Eine neue Studie bescheinigt der grünen Gentechnik desaströse Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. Der Einsatz von Pestiziden sei enorm gestiegen, Superunkräuter befallen Ackerflächen.

Der zunehmende Einsatz von grüner Gentechnik in der weltweiten Landwirtschaft hat einer neuen Studie zufolge in vielen Ländern verheerende Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. Der Einsatz von Gentechnik hat nicht zu bedeutenden Erntesteigerungen geführt. Im Kampf gegen den Welthunger habe der Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut die Situation eher verschärft als verbessert, erklärte die Umweltschutzorganisation Nabu.

Die Versprechungen von Saatgutunternehmen wie Monsanto, Bayer und Co. auf höhere Erträge, eine bessere Bekämpfung des weltweiten Hungers und den reduzierten Einsatz von Pestiziden hätten sich nicht erfüllt, sagte auch die Trägerin des alternativen Nobelpreises, Vandana Shiva, gestern bei der Vorstellung der Analyse in Berlin. „Nichts davon ist wahr“, fügte sie hinzu.

Die Züchtung veränderter Pflanzen habe dazu geführt, dass einige Schadinsekten widerstandsfähiger geworden seien und sich bestimmte Unkraut-Arten zu „Superunkräutern“ entwickelt hätten. Denen sei mit den herkömmlichen Mitteln nicht beizukommen. Schädlinge, die bisher keine waren und Bauern, die sich in völliger Abhängigkeit der Saatgutriesen befinden und von diesen in den wirtschaftlichen Ruin getrieben würden. Der Studie von Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt zufolge befinden sich zwei Drittel des Weltsaatgutmarktes mittlerweile in den Händen von Monsanto.

Die Auswirkungen dieser praktischen Monopolstellung zeigten sich unter anderem im Baumwollanbau in Indien, sagte Vandana Shiva. Dort kontrolliere Monsanto 95 Prozent des Saatgutmarktes mit dem Ergebnis, dass sich das Saatgut in den vergangenen zehn Jahren um über 8000 Prozent verteuert hat. Viele Kleinbauern müssten deshalb Kredite aufnehmen, die sie nicht bedienen können, weil die versprochenen Erträge des gentechnisch veränderten Saatguts dann nicht erreicht werden.

Wegen dieser ausweglosen Schuldenspirale hätten sich in den vergangenen zwölf Jahren nach offiziellen Statistiken allein 250 000 indische Bauern das Leben genommen, sagte die Umweltaktivistin.

Weltweit sind mittlerweile 62 Prozent der Baumwolle gentechnisch verändert. In Indien hat sich der Einsatz von Pestiziden gegen Pflanzenschädlinge seit dem Anbau gentechnisch veränderter Baumwolle um das 30-fache, in China um das zwölffache erhöht. Aber auch in den USA richteten die Gen-Pflanzen großen ökonomischen Schaden an. Die Flächen, die von pestizid- und herbizidresistenten „Superunkräutern“ befallen seien hätten sich in den vergangenen vier Jahren verfünffacht. Weltweit sollen bereits 20 Millionen Hektar Ackerland von den Kräutern verseucht sein.

Zur Bekämpfung habe Monsanto jetzt ein Mittel auf den Markt gebracht, das dem verpönten Entlaubungsgift „Agent Orange“ gleiche, sagte Shiva.

Scharfe Kritik wird in der Studie auch an der Verknüpfung der US-Hilfsprogramme mit grüner Gentechnik geübt. Jedes Getreide oder Saatgut, das aus den USA in Entwicklungsländer geliefert wird, sei automatisch gentechnisch verändert.

An die Europäer appellierte Shiva deshalb, standhaft zu bleiben und in dieses Räderwerk einzugreifen. Die Gentechnikfreiheit in der Landwirtschaft Europas sei ein „Wettbewerbsvorteil“ im weltweiten Handel, betonte auch Renate Künast, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag. epd, afp

Fenster zur Evolution

http://www.welt.de/videos/wissen/article3607759/So-gefaehrlich-ist-Gentechnik.html#autoplay

http://www.fr-online.de/wirtschaft/gentechnik-gentechnik-stuerzt-bauern-in-schuldenspirale,1472780,11276756.html

Gentechnik
Gentechnik stürzt Bauern in Schuldenspirale
Ein Report aus Indien belegt: Die Ernten sind nur anfangs höher, die Abhängigkeit von der Agro-Chemie steigt aber dauerhaft an. Die Landwirte müssen mehr Pestizide und Herbizide statt weniger verwenden.

Gen-Mais: Höhere Ernten sind teuer erkauft.
Foto: dpa/Jens Wolf (im Originaltext –  siehe Link)
Hat die Gentechnik versagt? Hat sie Versprechungen gemacht, die sie auch nach 20 Jahren der Markteinführung nicht halten kann? 21 Entwicklungsorganisationen behaupten das in einem gestern veröffentlichten Report, der federführend von der indischen Ökologin und Trägerin des alternativen Nobelpreises, Vandana Shiva, erarbeitet wurde. In der Untersuchung mit einem an Hans Christian Andersens Fabel angelehnten Titel – der „Gentechnik-Kaiser hat keine Kleider an“ – versucht die 59-Jährige nachzuweisen, dass alle Versprechungen der internationalen Gentechnik-Industrie haltlos seien.
Hohe Kosten für Saatgut
Das waren die Behauptungen der Industrie: Landwirte würden mit der Gentechnik weniger Pestizide verwenden müssen, die Ernten würden größer, die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Dürre und Klimawandel – und letztlich damit auch die Einkommen der Bauern weltweit anheben. Doch die Versprechen seien nicht eingehalten worden, sagte Shiva am Mittwoch in Berlin auf einer Pressekonferenz des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu). Im Gegenteil: Statt weniger würden heute mehr Pestizide und Herbizide verwendet.
Der Report
Zusammenschluss: Der 258 Seiten starke Gentechnik-Report wird von 21 Organisationen getragen, darunter der deutschen Organisation Save our Seeds um den Umweltaktivisten Benny Härlin und der französischen Bewegung Confédération Paysanne um den Grünen-Europaabgeordneten José Bové.
Kontaminiert: In dem Bericht wird behauptet, dass es eine friedliche Koexistenz zwischen herkömmlicher und gentechnischer Landwirtschaft nicht geben könne. Studienleiterin Shiva nennt die Kontamination mit Gen-Saaten „unausweichlich“ und verweist auf Kanada: Dort seien 90 Prozent der Rapssaaten, die als Gentechnik-frei zertifiziert seien, dennoch mit der Gen-Saat kontaminiert. Deshalb könne auch kaum noch Bio-Raps angebaut werden.
Schädlingsvernichter: In Indien hat sich der Einsatz von Pestiziden gegen Pflanzenschädlinge seit dem Anbau gentechnisch veränderter Baumwolle um das 30-fache, in China um das zwölffache erhöht. Aber auch in den USA richteten die Gen-Pflanzen großen ökonomischen Schaden an. Die Flächen, die von pestizid- und herbizidresistenten „Superunkräutern“ befallen seien, hätten sich in vier Jahren verfünffacht.

Ob Baumwolle, Soja oder Raps – die Ernten seien allenfalls anfangs größer ausgefallen. Ein Beispiel sei der Anbau von Gen-Baumwolle in der südafrikanischen Makhathini Ebene an der Grenze zu Swasiland. Rund 5000 Kleinbauern wohnen und arbeiten dort. Sie leben hauptsächlich von der Baumwolle, und im Gegensatz zu anderen Gegenden Afrikas bauen sie häufig Gen-Baumwolle an. Der Bericht Shivas behauptet, dass entgegen den Versprechungen der Agro-Industrie den Bauern die Gen-Saat kein höheres Einkommen verschafft habe. Wer auf Gen-Baumwolle umgestiegen sei, der habe sich wegen der hohen Kosten für Saatgut und Chemie in Schulden gestürzt. In Indien, wo sich ein ähnliches Bild zeige, habe dies zur Überschuldung der Gen-Farmer geführt und sei als Ursache für den Suizid von 250 000 Bauern anzusehen, behauptet die Inderin. Dieser Zusammenhang wird von den Saatgut-Konzernen aber bestritten.
Superresistente Schädlinge
Statt zum Beispiel der Dürre trotzende Saaten zu entwickeln, habe die Gentechnik-Industrie nur zwei zusätzliche Merkmale entwickelt, so der Shiva-Report: Saaten, die gegen Herbizide wie Round-up (Glyphosat) resistent sind, und Saaten, die widerstandsfähiger gegen Schädlinge sind. Doch diese Technologie, die vor allem auch den Absatz der konzerneigenen Chemie-Cocktails fördert, führe nun zur Bildung von Super-Unkräutern und Super-Schädlingen. Monsanto, der weltgrößte Agro-Gentechnik-Konzern, empfehle in dieser Situation seinen Kunden den Gebrauch anderer, tödlicherer Pestizide und locke mit Rabatt.
Im Falle der indischen Baumwolle habe die Industrie zwar als Reaktion wieder neue Pflanzen entwickelt, doch auch die hätten lediglich bewirkt, dass „neue Schädlinge aufgetaucht sind und die Farmer mehr Pestizide verwenden als früher“. Beispiele aus China, Argentinien, Brasilien und auch aus den USA, jeweils bestätigt durch örtliche wissenschaftliche Studien, belegten diese Aussagen, heißt es in dem Bericht.

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13755786/Studie-bescheinigt-gruener-Gentechnik-Totalversagen.html

Landwirtschaft  07.12.2011
Studie bescheinigt grüner Gentechnik Totalversagen
Ob Monsanto oder Bayer: Die von Saatgutkonzernen im Kampf gegen den Welthunger angepriesenen Wundermittel zur Erntesteigerung halten nicht, was sie versprechen.

Der zunehmende Einsatz von grüner Gentechnik in der weltweiten Landwirtschaft hat einer neuen Studie zufolge in vielen Ländern desaströse Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. Als Grüne Gentechnik bezeichnet man den Einsatz von gentechnisch manipuliertem Saatgut in der Landwirtschaft.

Foto: pa (im Originaltext verfügbar – siehe Link)

Gentechnisch verändertes Saatgut steigert weder die Ernteerträge, noch bekämpft es den Welthunger oder reduziert den Einsatz von Pestiziden
Die Versprechungen von Saatgutunternehmen wie Monsanto, Bayer und Co auf höhere Erträge, eine bessere Bekämpfung des weltweiten Hungers und den reduzierten Einsatz von Pestiziden hätten sich jedoch nicht erfüllt, sagte die Trägerin des alternativen Nobelpreises, Vandana Shiva, bei der Vorstellung der Analyse in Berlin. „Nichts davon ist wahr“, fügte sie hinzu.

„Superunkräutern“ ist kaum noch beizukommen
Stattdessen gebe es immer mehr „Superunkräuter“, denen mit den herkömmlichen Mitteln nicht beizukommen ist, Schädlinge, die bisher keine waren, und Bauern, die sich in völliger Abhängigkeit der Saatgutriesen befinden und von diesen in den wirtschaftlichen Ruin getrieben würden.

Laut der Studie unter dem Titel „The GMO emperor has no clothes“, die von Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt darunter dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) gemeinsam zusammengetragen wurde, befinden sich zwei Drittel des Weltsaatgutmarktes mittlerweile in den Händen von Monsanto.

http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?pfach=1&n_firmanr_=109427&sektor=pm&detail=1&r=476506&sid=&aktion=jour_pm&quelle=0

Pressemitteilung vom 07.12.2011 | 14:53
Die Linke. im Bundestag
Gentechnik macht nicht satt

„Gentechnik ist keine Wunderwaffe gegen den Welthunger, wie immer wieder behauptet wird. Ganz im Gegenteil. Gentech-Pflanzen werden oft für den Export angebaut und verdrängen damit einheimische Nahrungsmittelproduktion vom Acker“, so Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich der heute vorgestellten Studie des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) über das Scheitern der Gentechnik in der Landwirtschaft. Tackmann weiter:

„Gentechnik steigert nicht die Erträge, sondern die Gewinne der Agrokonzerne. Das Ernährungsproblem wird nicht gelöst, sondern neue Umweltprobleme geschaffen. Der Saatgutmarkt wird immer mehr von einigen wenigen Konzernen beherrscht. Bauern werden abhängig vom Agrobusiness. Die Fraktion DIE LINKE setzt sich für eine gentechnikfreie Landwirtschaft ein und fordert aus sozialen und ökologischen Gründen ein europaweites Anbau- und Handelsverbot von Gentech-Pflanzen.“

Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de
http://www.linksfraktion.de

Deutschland darf nicht zu stark werden

http://kopp-online.com/video.html%3Bjsessionid=A79A7A8909CD998D5B1190ADBCE89EFE?videoid=636

WEM KANN MAN EIGENTLICH NOCH VERTRAUEN ?

http://orf.at/stories/2093381/2093380/

Chef von Lebensmittelfirmen verhaftet
In Italien ist die Polizei nach eigenen Angaben mutmaßlichen Fälschern von Biolebensmitteln auf die Schliche gekommen. Die Polizei in der norditalienischen Stadt Verona teilte am Dienstag mit, sie habe sieben Verdächtige in mehreren Städten verhaftet, darunter die Chefs von Lebensmittelfirmen.
Außerdem seien 2.500 Tonnen gefälschte Produkte – darunter Mehl, Soja und Trockenfrüchte – beschlagnahmt worden. Die Bande soll über mehrere Jahre mehr als 700.000 Tonnen angebliche Bioprodukte im Wert von insgesamt 220 Millionen Euro in mehrere europäische Länder verkauft haben, darunter Österreich. Die umgesetzte Menge entspricht laut italienischen Medien einem Zehntel des italienischen Marktes.
In Rumänien eingekauft
Die Grundbestandteile der Lebensmittel wurden den Angaben zufolge über Tarnfirmen in Rumänien und Italien gekauft. Die Produkte seien dann aufgrund von gefälschter Dokumentation als „biologisch“ deklariert und zu deutlich erhöhten Preisen über ein Großhändlernetz in Italien, Österreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Frankreich, Belgien, Ungarn und der Schweiz verkauft worden.
Unter den Festgenommenen sind den Angaben zufolge auch die Chefs der Lebensmittelkonzerne Sunny Land, Sona und Bioecoitalia sowie der Direktor der Zertifizierungsstelle der italienischen Region Marken. Die Polizei hatte bei rund 30 Firmen ermittelt. Die Ermittlungen liefen laut italienischen Medien unter dem Titel „Der gestiefelte Kater“.
Land mit den meisten Bioproduzenten
Italien ist in Europa das Land mit der größten Anzahl zertifizierter Bioproduzenten. Der Biosektor ist ein Wachstumsmarkt in Europa, und allein in Italien hat sich der Umsatz mit den ökologisch hergestellten Produkten in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht.
EUROPOL beschlagnahmt tonnenweise Lebensmittel
Die europäische Polizeibehörde EUROPOL gab unterdessen am Donnerstag bekannt, dass bei koordinierten Razzien in zehn Ländern in den vergangenen Tagen Hunderte Tonnen gefälschter oder qualitativ unzureichender Lebensmittel beschlagnahmt wurden. Wie EUROPOL mitteilte, liefen die Durchsuchungen vom 28. November bis zum 4. Dezember in Häfen, auf Flughäfen und in Geschäften unter anderem in Frankreich, Italien, Dänemark und der Türkei. Ob die beiden Ermittlungen in Zusammenhang miteinander standen, ist vorerst unklar.
Demnach wurden mehr als 13.000 Flaschen Olivenöl, 12.000 Weinflaschen, 30 Tonnen Tomatensauce, fünf Tonnen Fisch und Meeresfrüchte und 77 Tonnen Käse beschlagnahmt. Auch Tee und Champagner waren betroffen.
Lebensmittel gesundheitsgefährdend
Die Lebensmittel entsprachen EUROPOL zufolge nicht den vorgeschriebenen Qualitätskriterien. Zudem wurde etwa gefälschter Kaviar entdeckt. Wer die Speisen und Getränke zu sich nehme, gefährde seine Gesundheit, erklärte EUROPOL. Im Zusammenhang mit den Razzien gab es zudem „mehrere Festnahmen“, und weitere dürften folgen, erklärte die Behörde.

http://orf.at/stories/2093348/

Skandal mit Biolebensmitteln in Italien
Die Finanzpolizei von Verona hat einen riesigen Betrug mit vermeintlichen Bioprodukten aufgedeckt. Demnach wurden seit 2007 insgesamt 700.000 Tonnen als Lebensmittel im Wert von 220 Millionen Euro mit falscher Kennzeichnung verkauft. 2.500 Tonnen wurden sichergestellt, sieben Personen festgenommen. Die Ermittlungen liefen unter dem Titel „Der gestiefelte Kater“, wie italienische Medien heute berichteten.
Bei den Festgenommenen handelt es sich großteils um Geschäftsleute. Unter den Verdächtigen befindet sich jedoch auch ein Behördenmitarbeiter. Als vermeintliche Biolebensmittel wurden überwiegend Getreide, Soja, Mehl und Obst aus herkömmlichem Anbau verkauft. Ein Teil der Produkte stammte aus Rumänien. Die umgesetzte Menge entspricht den Angaben zufolge einem Zehntel des italienischen Marktes.
Publiziert am 06.12.2011

http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/24870.html
06.12.2011 | permalink

Gentech-Kartoffel: Feldbefreier freigesprochen

Gestern wurde im Amtsgericht Waren (Müritz) ein Gentechnikgegner freigesprochen, der 2010 in Bütow gentechnisch veränderte Kartoffelpflanzen aus dem Boden gerissen hatte. Dort wurde auf 15 Hektar die umstrittene Amflora Kartoffel im Auftrag der BASF-Tochter „Plant Science“ angebaut. Da eine Umzäunung des gesamten Feldes fehlte, sei ein widerrechtliches Betreten nicht erkennbar gewesen, so der Richter. Der Feldbefreier wurde also vom Vorwurf des Hausfriedensbruchs freigesprochen. Auch Sachbeschädigung könne man ihm nicht vorwerfen, da nur 18 Pflanzen beschädigt worden sind. Der freigesprochene Aktivist sieht die Aktion als erfolgreichen symbolischen Protest: „Die lokale Bürgerinitiative hat über Jahre eine hervorragende Arbeit geleistet. Unsere Aktion unterstützte diesen Widerstand im letzten Anbaujahr der manipulierten BASF-Kartoffel. Jetzt ist die Gentech-Kartoffel hier in der Region Geschichte.

http://www.ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/amflora125.html

Waren: Genkartoffel-„Jäter“ freigesprochen

Das Ausreißen gentechnisch-veränderter Kartoffelpflanzen der Sorte „Amflora“ auf einem Acker bei Bütow (Mecklenburgische Seenplatte) bleibt für einen Gentechnik-Gegner strafrechtlich ohne Konsequenzen. Das Amtsgericht Waren sprach den 36-Jährigen am Dienstag vom Vorwurf des Hausfriedensbruchs frei.

Kein eingezäunter Acker – kein Hausfriedensbruch

Das Gericht gelangte zu der Überzeugung, dass der vom Angeklagten betretene Acker nicht eingezäunt und damit kein „befriedetes Besitztum“ gewesen sei. Damit sei der Tatbestand des Hausfriedensbruchs nicht gegeben. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Verfahren wegen eines missverständlichen Polizeivermerks

Das gesamte Strafverfahren habe im Wesentlichen auf einem missverständlichen Vermerk eines Polizisten beruht, sagte der Richter. Im Anzeigeprotokoll war von einem „durch einen Maschendrahtzaun gesicherten Feld“ die Rede. Tatsächlich war allerdings nur eine Einfahrt eingezäunt. „Wenn das vorher klar erkennbar gewesen wäre, hätte es dieses Verfahren gar nicht gegeben“, erklärte der Richter.

18 „Genkartoffel“-Pflanzen aus dem Boden gerupft

Der Angeklagte aus dem Landkreis Barnim (Brandenburg) hatte im Juli 2010 im Zuge der Proteste gegen den damaligen Anbau der „Gen-Kartoffel“ auf einem Feld in Zepkow 18 „Amflora“-Pflanzen aus der Erde gerissen und war daraufhin von der Polizei festgenommen worden. Der Chemiekonzern BASF stellte daraufhin als Pächter des Feldes Strafanzeige und verlangte ein Strafgeld in Höhe von 750 Euro. Dagegen hatte der Angeklagte Widerspruch eingelegt. „Wir können jetzt mit Genugtuung feststellen, dass der Protest zum Erfolg geführt hat“, sagte er nach Prozessende.

BASF hatte bis 2010 „Amflora“-Kartoffeln auf 14 Hektar in Mecklenburg-Vorpommern angebaut. Mittlerweile wurde der Anbau eingestellt.

http://www.wochenanzeiger-muenchen.de/redaktion/lokalredaktion-muenchen/aktuelle-nachrichten/Gen+Geld+und+Gesamtwohl_40465.html

06.12.2011
Gen, Geld und Gesamtwohl
Dialogreihe zur Gentechnik
Die Rote Gentechnik war und die Grüne Gentechnik ist noch immer Gegenstand einer heftigen gesellschaftlichen Auseinandersetzung über Risikotechnologien. Beide arbeiten mit denselben technischen Werkzeugen, unterliegen strengen Prüfungen und werden aus privatwirtschaftlichen Interessen gespeist. Ängste und Risiko werden aber unterschiedlich wahrgenommen und diskutiert. Wie geht die Politik mit solchen Interessenkonflikten um? Wo liegen Lösungsmöglichkeiten? In der Gesellschaft regt sich immer lauter der Widerstand gegen die Dominanz einer kommerziellen, wachstumsorientierten Denkweise. Gibt es Alternativen? Worin bestehen Aufgaben und Verantwortung der Zivilgesellschaft, wo sind Politik, wo Unternehmen gefragt? Wie lässt sich auch mit der Angst vor der Gentechnik viel Geld verdienen? Welche Funktion und welche Zielsetzung haben die moderne Bioökonomie und die individualisierte Medizin?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Abend „Gen, Geld, Gesamtwohl“  in der Dialogreihe Gentechnik und Verantwortung. Das staatlich geförderte Bayerische Genomforschungsnetzwerk BayGene und der Forschungsverbund FORPLANTA haben in Zusammenarbeit mit dem evangelischen und katholischen Studentengemeinden der LMU und dem Deutschen Museum diese Dialogreihe ins Leben gerufen. Biologen, Biochemiker und Wissenschaftler als auch Vertreter der Philosophie, der Religion und der Soziologie werden teilnehmen. Ziel ist, Befürworter und Gegner der Grünen Gentechnik einander näher zu bringen. Die Dialogreihe soll zum einen die Wissenschaftler und Soziologen ansprechen, aber auch interessierte Menschen aus der breiten Öffentlichkeit.
Der Abend „Gen, Geld, Gesamtwohl“ findet am Donnerstag, 8. Dezember, um 18.30 Uhr im Genzentrum der LMU (Feodor-Lynen-Str. 25) statt. Der nächste Abend der Dialogreihe, „Evolution, Mensch, Technologie“ beginnt am Montag, 23. Januar, um 18.30 Uhr im Deutschen Museum, Abteilung Zentrum für neue Technologien (ZNT), Museumsinsel. Der Eintritt ist beide Male frei.
—-

Kommentar des Absenders: DIE SIND ALLE NICHT DICHT.

(Absender ist der Redaktion namentlich bekannt).

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1621341/
http://www.dradio.de/aod/?station=3&broadcast=348687&datum=20111206&playtime=1323158974&fileid=2b6e27ab&sendung=348687&beitrag=1621341&

In der Wissenschaft werden die Grenzen der Forschung diskutiert
Alexander Kekulé im Gespräch mit Britta Bürger
Niederländische Forscher haben im Tierversuch ein ansteckendes, tödliches Vogelgrippevirus hergestellt. Der Virologe Alexander Kekulé ist erschrocken darüber, wie einfach das Experiment funktionierte.
Britta Bürger: In einem Hochsicherheitslabor der Rotterdamer Erasmus-Universität wird ein extrem gefährlicher Erreger unter Verschluss gehalten. Der Virenforscher Ron Fouchier hat mit seinem Team ein Vogelgrippevirus vom Typ H5N1 so verändert, dass es sieben von zehn infizierten Versuchstieren getötet hat. Das mutierte Virus konnte sich im Versuch wie ein Schnupfen über die Luft verbreiten, ist also hochgradig ansteckend. Über seine Versuche hat der Forscher bereits auf einer öffentlichen Konferenz gesprochen, nur publizieren darf er den Bericht bislang nicht. Anscheinend fürchtet man, dass die Ergebnisse zur Herstellung von Biowaffen missbraucht werden könnten. Stoff für ein Gespräch mit dem Virologen Alexander Kekulé. Er ist Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Schönen guten Morgen, Herr Kekulé!

Alexander Kekulé: Guten Morgen, Frau Bürger!

Bürger: Was wollten die niederländischen Forscher denn mit ihrem Experiment überhaupt genau herausfinden?

Kekulé: Ja, wir haben in der Virologie ein großes Fragezeichen seit vielen Jahren: Es gibt von bestimmten Viren, zum Beispiel diesen Grippeviren, gibt es Typen, die sind sehr gefährlich für den Menschen. Und es gibt andere, die sehen ganz ähnlich aus, sind aber fast ungefährlich. Wir hatten ja das Problem bei der Schweinegrippe, da wusste man vorher nicht, wie gefährlich sie wird, alle haben gewarnt, alle haben Angst gehabt, es wurden Impfstoffe entwickelt und hinterher war es doch ein relativ harmloses Virus, was da kam. Wir können das vorher nicht unterscheiden anhand der Struktur des Virus, ob es gefährlich ist oder nicht. Und die wollten genau das rausfinden, was macht einen Virus wirklich gefährlich, und haben hier das Vogelgrippevirus, was eigentlich Menschen nicht infiziert, aber ein sehr gefährliches Virus ist, so verändert, dass es ganz leicht von Versuchstier zu Versuchstier überspringen kann, also sozusagen ein Killervirus absichtlich gebastelt.

Bürger: Das Experiment wurde an Frettchen durchgeführt. Kann man das auch auf den Menschen übertragen?

Kekulé: Das Prinzip kann man sehr wohl auf den Menschen übertragen. Für mich als Virologe ist das Erschreckendste an diesem Experiment eigentlich, wie einfach es funktioniert hat. Diese Übertragbarkeit von Tier zu Tier oder von Mensch zu Mensch, die verstehen wir inhaltlich nicht. Wir wissen nicht, warum das so ist. Und Fouchier und seine Leute dort in Rotterdam haben zuerst alle möglichen komplizierten genetischen Methoden versucht, um das Virus so zu verändern, dass es leichter überspringt. Das hat nicht funktioniert und dann haben sie es aufgegeben und was ganz Altmodisches gemacht, was man schon lange kennt, nämlich einfach das Virus immer wieder von Frettchen zu Frettchen – das sind ja so kleine nagetierähnliche Viecher – zu übertragen im Labor. Also einfach immer weiter zu übertragen und dadurch sozusagen eine biologische Optimierung zu machen, ohne dass man groß Gentechnik können muss. Und das könnte praktisch jeder machen, also, das ist ganz einfach. Da brauchen Sie nur einen Stall und müssen sich selber schützen und brauchen die Tiere und ein bisschen Geduld.

Bürger: Das macht die Sache natürlich äußerst gefährlich, denn sollten die Ergebnisse oder, wenn Sie sagen, es ist überhaupt so einfach, allein schon diese Beschreibungen in die falschen Hände geraten, dann könnten damit ja auch unter Umständen terroristische Anschläge verübt werden. Das amerikanische Gremium für Biosicherheit hat die Veröffentlichung der Ergebnisse im Fachmagazin „Science“ erst mal blockiert. Ist das richtig oder wie transparent sollten solche Forschungen sein?

Kekulé: Also, zum einen, die Vermutung, dass so was in die falschen Hände oder missbraucht werden könnte, das ist auf jeden Fall richtig. Ich muss da sagen, ich habe vor zehn Jahren schon gesagt, dass das Influenzavirus der heißeste Kandidat für einen biologischen Anschlag ist, gerade weil es so leicht zu verändern ist. Die Frage ist nur, was soll man machen mit dieser Erkenntnis, dass das auch missbraucht werden könnte. Ich glaube, es hat keinen Sinn, die wissenschaftlichen Ergebnisse zu stoppen. Was dann passiert, ist, dass die Fachleute, die eigentlich ja Gutes wollen und die auch Staaten und Bürger schützen wollen, dass die dann nicht Bescheid wissen. Weil die sind angewiesen auf diese öffentlichen Publikationen. Aber die Bösen, wenn ich das mal so sagen darf, die finden immer Wege, auf dunklen Kanälen an die Rezepte ranzukommen. Auch Staaten, die ja möglicherweise hier helfen, es gibt ja doch immer wieder Staaten, die auch Terror unterstützen, die haben dann geheimdienstliche Möglichkeiten, an solches Material ranzukommen. Sodass man im Ergebnis in der Situation wäre, die Angreifer wissen Bescheid, die Verteidiger sind blind. Und das muss man auf jeden Fall vermeiden.

Bürger: Wie weit geht die Freiheit der Forschung? Sind Experimente auch dann noch sinnvoll, wenn die Ergebnisse von Terroristen missbraucht werden könnten? Darüber sprechen wir hier in Deutschlandradio Kultur mit dem Virologen Alexander Kekulé. Würden Sie tatsächlich sagen, Forscher sollten alles ausprobieren können, was technisch machbar ist?

Kekulé: Nein. Ich meine, es gibt ganz sicher Grenzen hier und ich meine vor allem, das Wichtigste ist, der Forscher darf so was nicht selber entscheiden. Hier hat eine sehr ehrgeizige Arbeitsgruppe Fouchier und Ab Osterhaus aus Rotterdam das gemacht in Holland parallel im Wettstreit mit einer Arbeitsgruppe zwischen Tokio und USA. Es gibt noch eine zweite Arbeitsgruppe, die ein ganz ähnliches Resultat hat …

Bürger: … ist dieses ’sehr ehrgeizig‘, was Sie gerade gesagt haben, kritisch gemeint oder bewundernd?

Kekulé: Ja, das ist in dem Fall beides. Es sind natürlich hervorragende Wissenschaftler, die haben sich hier nur auch durch den internationalen Konkurrenzdruck natürlich jetzt treiben lassen, dieses Experiment zu machen, weil man wusste, irgendjemand macht’s, wir wollen die Ersten sein. Und es war klar, dass da natürlich Sicherheitsbedenken und ethische Bedenken bestehen. Und die haben dann einfach nach gewissenhafter Prüfung entschieden, wir machen das. Ich meine, so was dürfen Wissenschaftler nicht selber entscheiden, sondern da muss, bei solchen weitreichenden Experimenten muss es eine öffentliche Kontrolle geben, meines Erachtens sogar eine internationale Kontrolle ähnlich wie bei Atomwaffen, dass man hier den biologischen Bereich wirklich kontrolliert, dass nicht der Wissenschaftler das alleine entscheiden darf. Und ich glaube, dass manche meiner Kollegen ganz froh wären, wenn sie da eine Stelle hätten, die sie fragen dürfen.

Bürger: In Genf findet ja gerade die Überprüfungskonferenz der internationalen Biowaffen-Konvention statt. Dort wird man sich auch mit der sogenannten synthetischen Biologie befassen, also damit, wie sich Viren und Bakterien im Labor herstellen lassen. In welcher Weise könnte jetzt dort auf diesen Fall reagiert werden?

Kekulé: Also, diese Überprüfungskonferenz ist ja, fast schon hätte ich gesagt, ein Ritual, was es alle Jahre wieder gibt. Die reagiert letztlich nicht auf solche aktuellen Ereignisse. Ein solches Experiment ist längst antizipiert worden, also, da hat man schon gedacht, dass so was möglich ist. Das ist in der Diskussion eingeflossen und man diskutiert hier jetzt eigentlich mehr so Hightech-Methoden, die an der Forschungsspitze stehen. Und da geht es ja auch um Biowaffen. Wissen Sie, die Biowaffen-Konvention, wer die unterschreibt und einhält, das sind ja sowieso die Guten. Wir müssen ja wirklich an die denken, die überhaupt nicht registriert sind in der Konvention und die sie auch nicht unterschrieben oder ratifiziert haben, sondern die einfach machen, was sie wollen. Und hier ist es so, solche biologischen Kampfstoffe kann man eben in jedem winzigen kleinen Labor irgendwo in der Höhle im Hindukusch oder sonst wo herstellen. Das ist anders als bei Atomwaffen und sehr schwer kontrollierbar.

Bürger: In Deutschland haben wir zum Vergleich seit 1990 das Gentechnikgesetz, an dessen Erarbeitung haben Sie damals auch als junger Assistent mitgewirkt. Hier sollte ja auch verhindert werden, dass mit gentechnisch veränderten Organismen ein Missbrauch geschieht. Hat dieses Gesetz denn den erwünschten Effekt erzielt?

Kekulé: Das Gesetz hat auf jeden Fall den Effekt erzielt. Man hat ja damals sehr große Angst gehabt vor solchen gentechnisch veränderten Erregern. Man wusste gar nicht, was da auf einen zukommt. Die Wissenschaftler haben sich auch selber danach gesehnt, eine klare Regelung zu haben. Dann gab es die Regelung, die sehr streng am Anfang war in Deutschland, und man hat gemerkt, huch, da passiert ja gar nichts, es ist ja alles ungefährlich. Meistens sind die Organismen, die man verändert hat, so kaputt dadurch, dass sie überhaupt nicht mehr gefährlich sind. Deshalb ist bei uns in Deutschland so ein bisschen die Gegenrichtung jetzt ausgeschlagen, die Behörden sind sehr, sehr lax geworden bei der Aufsicht. Die sagen, im Zweifelsfall ist es so, dass wir sowieso nichts Gefährlicheres herstellen können, als es die Natur hervorgebracht hat. Und dadurch wird das Gentechnikgesetz sehr locker eigentlich ausgelegt im Moment. Ich glaube, solche Experimente wie dieses aktuelle, was dort in Holland gemacht wurde, zeigen uns, dass man versehentlich auch mit ganz einfachen Handgriffen ein Virus gefährlicher machen kann, als es vorher in der Natur war. Und das ist natürlich auch ein Aufruf an die Behörden, die das Gentechnikgesetz auszulegen haben, dass man hier schon sehr, sehr genau hinschauen muss, was die einzelnen Forscher so vorhaben und sich genehmigen lassen.

Bürger: Und was ist das konkret jetzt für eine Regulierung, die Sie sich in solchen Fällen vorstellen?

Kekulé: Also, ich meine, in Deutschland haben wir das Gesetz. Wir müssen es nur besser auslegen. Wir haben in Deutschland das Problem, dass die Behörde – das ist die Gewerbeaufsicht, die hier zuständig ist – meistens den Antragstellern völlig unterlegen ist. Also, ein Max-Planck-Wissenschaftler oder ein Wissenschaftler in einer großen Forschungsfirma, die sind einfach Experten. Und die Leute von der Gewerbeaufsicht, die müssen ja von irgendeiner Eckkneipe über die Müllabfuhr bis zur Gentechnik alles kontrollieren, die kennen sich da häufig nicht so gut aus. Da brauchen wir meines Erachtens ein besseres Know-how bei den Leuten, die die Bedingungen dann überprüfen. Das Gesetz selber ist völlig in Ordnung. Und international, habe ich schon vor längerer Zeit mal gefordert, brauchen wir eine Agentur ähnlich wie die Internationale Atomaufsichtsbehörde in Wien, die sich speziell um biologische Gefahren kümmert, weil die heutzutage tatsächlich viel leichter zugänglich sind und natürlich ein mindestens so großes Gefährdungspotenzial für die Bevölkerung haben wie die Atomwaffen.

Bürger: Und warum gibt es so was bislang noch nicht?

Kekulé: Wissen Sie, dass die IAEO, die Atombehörde damals entstanden ist, das war politisch ein Glücksfall, ein Sonderfall. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich ausnahmsweise die Vereinten Nationen, die Staatengemeinschaft zusammengerissen, damals auch sehr stark unter der Ägide der USA, dass man gesagt hat, wir wollen das jetzt haben und wir machen das jetzt. So ein einmaliges historisches Ereignis, wo die Zeit und die Interessen einfach so konvergieren, das gibt es nicht wieder. Man könnte auch heute übrigens die IAEO auf keinen Fall wieder gründen, das wäre politisch völlig undenkbar, dass heute da alle unterschreiben. Und es ist genau so undenkbar, dass man eine ähnliche Einrichtung für den biologischen Bereich bekommt. Da gibt es viele, viele Staaten, auch große, die sich nicht reinreden lassen wollen, allen voran die USA, die machen schon lange Forschung, die offiziell Bioabwehrforschung ist, aber von ihrem Gefährdungspotenzial her natürlich auch für Angriffe missbraucht werden könnte.

Bürger: Der Virologe Alexander Kekulé, ich danke Ihnen sehr fürs Gespräch, Herr Kekulé!

Kekulé: Sehr gerne!

Bürger: Tschüss!

Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.

http://orf.at/#/stories/2093712/

„Stresstest“: RZB, Erste und ÖVAG fehlen 3,9 Mrd.

Den europäischen Banken fehlen der Bankenaufsicht EBA zufolge 114,7 Milliarden Euro. Das teilte die EBA heute in London mit. Besonders hohen Kapitalbedarf haben Krisenländer wie Italien und Spanien.

Die Kapitallücke der drei österreichischen Großbanken RZB, Erste Group und ÖVAG beläuft sich zusammen auf 3,9 Mrd. Euro, um im Juni 2012 bei neun Prozent hartem Kernkapital zu landen. Das ist eine Milliarde mehr als zum Stand von Juni.

Demnach braucht die RZB-Gruppe bis zum Zieldatum Juni 2012 rund 2,127 Mrd. Euro. Bei der Erste Group sind es 742 Mio. Euro. Bei der ÖVAG seien 1,053 Mrd. Euro nötig. Die ÖVAG läuft aber „pro forma“, weil sie nach Ende des drastischen Konzernumbaues bald zu klein sein dürfte für den Großbanken-„Stresstest“ der europäischen Bankenaufseher. So hofft es jedenfalls auch die Bank selbst.

Die Bank Austria wird von der Aufsicht zwar getestet, ihr Ergebnis fließt aber in die italienische Muttergesellschaft UniCredit ein, die in Mailand ebenfalls eine milliardenschwere Kapitallücke zu füllen hat. Die Bank Austria in Wien selber sagt, kein zusätzliches Kapital zu benötigen, weil sie beim harten Kernkapital nach EBA-Definition ohnedies schon über neun Prozent liege.

http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Armut/landraub.html

Dem Landraub folgt der Hunger
Investoren bedrohen freien Zugang zu Naturressourcen
Von Ulrike Henning *

Ob Landwirtschaft oder Fischerei – Kleinstbetriebe leisten den wichtigsten Beitrag zur Ernährungssicherheit. Diese ist aber durch großangelegten Landraub bedroht.

Bei der Konferenz »Politik gegen den Hunger« trafen sich Anfang dieser Woche 250 Vertreter von Regierungen und internationalen Organisationen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in Berlin. Thema der neunten Veranstaltung dieser Art war der gerechte Zugang zu Land und anderen natürlichen Ressourcen vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Die Konferenzreihe geht auf den Welternährungsgipfel in Rom 2009 und die Reform des UN-Ausschusses für Welternährungssicherung zurück. Bis dahin war die Welternährungspolitik praktisch ohne jegliche Koordination erfolgt. Aktuell werden freiwillige Leitlinien zu Ressourcennutzungsrechten verhandelt, insbesondere zum Zugang zu Wasser für die landwirtschaftliche Nutzung durch Kleinbauern und andere benachteiligte Gruppen.

Außerdem ging es auf der Konferenz darum, wie die Diskriminierung von Frauen beim Zugang zu Land abgestellt werden kann. Obwohl diese in Entwicklungsländern mehr als die Hälfte der Kleinbauern stellen, haben sie auf weniger als 20 Prozent der Landtitel Anspruch, in der Regel aufgrund überlieferten Erb- und Familienrechtes. In Afrika sind sogar 70 Prozent der Kleinbauern weiblich. In Zukunft sollen sie auf verschiedenen Ebenen unterstützt werden, darunter beim Zugang zu Bildung und zu Krediten.

Ein weiteres Thema war die Fischerei. Auch hier leisten die kleinsten Betriebe den wichtigsten Beitrag zur lokalen Ernährungssicherung. Staatssekretär Robert Kloos aus dem Bundesagrarministerium erklärte am Rande der Konferenz, Deutschland sei bereit, im Rahmen der EU seinen Beitrag dazu zu leisten, Fischereiressourcen in Zukunft nur noch nachhaltig zu bewirtschaften. Dabei dürften von deutschen oder europäischen Fangflotten außerhalb der EU nur die Überschüsse abgefischt werden, die für die jeweilige nationale Versorgung nicht benötigt würden.

Auch im Bereich der EU-Agrarsubventionen unterstütze Deutschland den europäischen Umsteuerungsprozess mit dem Ziel, schließlich ganz auf Exportzuschüsse zu verzichten, so Kloos. Hier müssten aber auch andere Staaten ihren Beitrag leisten. Die Verantwortung für die rechtlichen Rahmenbedingungen beim Landzugang liege hingegen bei den Regierungen der betroffenen Länder, die sich mit Großinvestoren auseinandersetzen müssten. Die jetzt verhandelten Leitlinien dürften nicht nur auf dem Papier stehen. Besonders bei neueren Formen des Land-Grabbings würden die formellen und informellen Rechte vieler bereits benachteiligter Gruppen verletzt, darunter auch die der indigenen Bevölkerung.

Das Recht auf Land ist völkerrechtlich nicht als allgemeines Menschenrecht anerkannt. Jedoch verweist die Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) auf das Recht indigener Völker auf ihr traditionelles Territorium. Kritiker bemängeln seit Langem, dass internationale Investitionen keine positiven Ergebnisse für die lokale Bevölkerung bringen. Bauern und Nomaden würden durch Megaprojekte vertrieben und in Armut gestürzt. Großflächige Landüberschreibungen seien daher sofort zu stoppen.

* Aus: neues deutschland, 24. November 2011

Man beachte das Impressum:

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http://www.bionity.com/de/news/135545/einsatz-von-gentechnik-produkten-waechst-kontinuierlich.html

Einsatz von Gentechnik-Produkten wächst kontinuierlich

08.12.2011: „Die Verteufelung der Gentechnik muss aufhören“ fordert der Biotechnologie-Branchenverband BIO Deutschland im Vorfeld zu einer Pressekonferenz des Naturschutzbundes Deutschland in Berlin.

Die Gentechnik habe längst Einzug in unseren Alltag gehalten und sei heute nicht mehr weg zu denken, unterstreicht der Branchenverband: Human-Insulin für Zuckerkranke, die umweltfreundliche und für Vegetarier geeignete Käseproduktion und die energie- und kostensparenden Waschmittel sind nur wenige Beispiele für die positiven Folgen der Nutzung gentechnischer Methoden für Gesellschaft und Umwelt.

Es gibt in Deutschland eine beachtliche Reihe kleiner und mittlerer Unternehmen, die mit Hilfe der Gentechnik innovative Produkte und Dienstleistungen anbieten, dabei hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen, mitunter zur Weltspitze gehören und damit helfen, Deutschlands Platz als Wirtschaftsstandort zu sichern.

Derzeit sind rund 200 Medikamente in Deutschland zugelassen, die mit Hilfe der Gentechnik hergestellt wurden. Alleine zwischen 2008 und 2010 ist deren Anzahl in den Produktpipelines der Arzneimittelentwickler um 26 Prozent gestiegen.

Neben den bereits erwähnten Medikamenten gibt es eine lange Reihe weiterer mit Hilfe der Gentechnik hergestellter Produkte. Es handelt sich dabei beispielsweise um Diagnostika (gegen Krebs, Lebensmittelunverträglichkeiten, Pankreatitis oder auch Vogelgrippe) und um Substanzen, die in der Kosmetik, Körperpflege und Textilproduktion sowie im Haushalt, aber auch in der umweltfreundlicheren Änderung industrieller Produktionsprozesse eingesetzt werden.

Darüber hinaus beweisen die jährlich weltweit wachsenden Anbau- und Ertragszahlen gentechnisch verbesserter Pflanzensorten, dass auch auf dem Gebiet der Pflanzenzucht die Gentechnik einen substantiellen Beitrag leistet. Gentechnisch verbessertes Soja sichert den größten Teil der hierzulande verwendeten Futtermittel für Nutztiere.

http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/kreis-giessen/fernwald/11454236.htm

Bis 2020 benötigte Energie in Fernwald selbst erzeugen
08.12.2011 – FERNWALD
Grüne bilanzieren bei Hauptversammlung Parlamentsarbeit
(red). „In einem spannenden halben Jahr ist Bewegung in Fernwalds Politik gekommen“, erklärte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Sylvia Voigt, während der Jahreshauptversammlung in der Ratsschänke in Steinbach. Am deutlichsten sei die Veränderung auf Dächern von sechs gemeindeeigenen Häusern zu sehen, auf denen neu installierte Fotovoltaikanlagen noch in diesem Jahr ans Netz gehen und für die Gemeinde Energiekosten sparen sollen.
„Dies reicht uns allerdings nicht. Wir verfolgen ein Gesamtkonzept, das sich aus den Komponenten Einsparungen, Effizienzsteigerungen und dezentrale Erzeugung erneuerbarer Energie zusammensetzen soll. Bis spätestens 2020 wollen wir in Fernwald so viel erneuerbare Energie erzeugen, wie verbraucht wird“, so Voigt laut Pressemitteilung.
Der Weltkindertag 2012 soll in und um die Fernwaldhalle herum mit Angeboten aus Vereinen, Verbänden, Kirchen und gemeindlichen Institutionen begangen werden. Der Tag soll auch in den folgenden Jahren stattfinden und dabei den Erwachsenen die Gelegenheit ermöglichen, die Meinungen und Interessen der Kinder kennenzulernen, erklärte die Fraktionsvorsitzende.
Für das kontrovers diskutierte Gebiet hinter der Fernwaldhalle stellen sich die Grünen ein Ensemble aus Seniorenheim, anderen sozialen Einrichtungen, einem Ärztezentrum und Einzelhandel vor. Der Haushalt wird aufgrund des hohen Schuldenstands weiterhin kritisch begleitet.
„Dicke Bretter“ müsse man beim Thema Verkehr bohren. So hatten die Grünen beantragt, dass auf der Landesstraße 3129 von Albach nach Steinbach eine Geschwindigkeitsbeschränkung eingeführt werden solle. Dies sei vom Amt für Straßen- und Verkehrswesen in Schotten jedoch nicht für notwendig erachtet worden. Es gäbe noch zahlreiche weitere unbefriedigende Verkehrssituationen, die man im Auge behalten werde, so Sylvia Voigt.
Zuvor hatte Vorsitzende Heike Habermann einen Überblick über die Risiken der Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmitteln gegeben. Sie erklärte, wie die fremden Gene in die jeweiligen Pflanzen eingeschleust würden, welche Untersuchungsergebnisse mittlerweile vorliegen und welche noch zu liefern wären. „Einmal freigesetzt sind gentechnisch veränderte Keime nicht mehr rückholbar, die langfristigen Auswirkungen kaum erforscht. So handelt man gemäß dem Motto: ,Wir wissen zwar nicht, was wir tun, aber wir fangen schon einmal an‘. Mittlerweile gibt es schon Produkte im Handel, auf denen vermerkt ist, dass sie ohne Gentechnik hergestellt wurden. Die Verbraucher müssen also einmal mehr auf das Kleingedruckte achten und notfalls auch das eine oder andere Produkt einfach im Regal stehen lassen“, so die Vorsitzende weiter.
In ihrem Bericht des Vorstands verwies Habermann auf die zahlreichen Treffen und die eng verzahnte Arbeit zwischen Fraktion und Ortsverband. Um die „große Politik“ nicht aus den Augen zu verlieren, wolle man im kommenden Jahr wieder einen Bundestagsabgeordneten nach Fernwald einladen, um aus erster Hand Informationen aus Berlin zu erhalten.


Wer glaubt heute noch der ISAAA – eine Lobbyorganisation der Industrie. Man will den Eindruck erwecken, alle wollen  es.

Gruß Josef Feilmeier

Betreff: Aussaat in Brasilien: Starker Zuwachs bei gentechnisch veränderten Pflanzen erwartet

http://www.transgen.de/aktuell/1652.doku.html

Aussaat in Brasilien: Starker Zuwachs bei gentechnisch veränderten Pflanzen erwartet
(08.12.2011) Die Landwirte in Brasilien wollen in der bevorstehenden Anbausaison 2011/12 deutlich mehr gentechnisch veränderte Soja-, Mais- und Baumwollpflanzen ausbringen als im Vorjahr. Die damit bewirtschafteten Flächen sollen nach Angaben des Agro-Consulting-Unternehmens Ceres um 20 Prozent auf 31,8 Millionen Hektar steigen. Grundlage für diese Prognose sind Befragungen unter Landwirten sowie Hochrechnungen aufgrund des Saatgutverkaufs.
Derzeit sind in Brasilien bei Sojabohnen, Mais und Baumwolle gentechnisch veränderte Sorten auf dem Markt. Bei allen drei Kulturarten erwartet der aktuelle Celeres-Biotechnology Report einen starke Zunahme des Gentechnik-Anteils.

Bei Sojabohnen sind mit Ausnahme einiger Bundesstaaten im Norden und Nordosten gentechnisch veränderte Sorten nahezu zum Standard geworden. Landesweit steigen die Flächen mit gv-Sojabohnen 2011/12 um 16 Prozent auf nunmehr 21,4 Millionen Hektar. Die nördlichen Regionen haben mit 62 Prozent den niedrigsten Gentechnik-Anteil, der Bundesstaat Rio Grande do Sul mit 99 Prozent den höchsten.

Fast allen im Handel verfügbaren gv-Sojasorten verfügen über eine Resistenz gegen einen Herbizidwirkstoff (Glyphosat oder Glufosinat) und ermöglichen so eine effektivere Unkrautbekämpfung. Vereinzelt werden auch Sorten angebaut, die zusätzlich eine Insektenresistenz (Bt‑Konzept) besitzen.

Auch bei Mais erwartet Celeres eine Fortsetzung des Trends zu gv-Sorten. Die Flächen mit gv-Mais sollen von 7,5 auf 9,9 Millionen Hektar 2011/12 steigen. Gut die Hälfte entfallen auf gv-Sorten mit Insektenresistenz. Stark zugenommen haben Sorten, die die zusätzlich Resistenzen gegen Herbizide integriert sind (stacked genes). Inzwischen tragen gv-Maissorten zu mehr als der Hälfte (56 Prozent) zur brasilianischen Maiserzeugung bei.

Für Baumwolle sieht Celeres in der Saison 2011/12 einen Anstieg der mit gv-Sorten bebauten Flächen um 26 Prozent auf 470.000 Hektar. Knapp ein Drittel der brasilianischen Produktion entfällt auf insekten- und herbizidresistente gv-Baumwolle.

Mit dem seit Jahren anhaltenden Trend zu gv-Sojabohnen dürfte es in Brasilien zunehmend schwieriger und technisch aufwändiger werden, „gentechnik-freie“ Sojabohnen zu erzeugen, die allenfalls geringfügige Spuren von gv-Sojabohnen aufweisen dürfen, damit sie nicht unter die europäischen Kennzeichnungspflichten fallen.

Sojabohnen ohne nennenswerte GVO-Beimischungen setzen getrennte Warenströme und Verarbeitungswege voraus. Ihr Aufbau ist mit vertretbarem Aufwand nur in solchen Regionen  möglich, wo sich eine größere Zahl von Betrieben auf eine konventionelle Bewirtschaftung verständigt hat.

Brasilien, vor allem der Nordosten, ist der wichtigste Erzeuger „gentechnik-freier“ Sojabohnen. Nach Angaben von Zertifizierungsunternehmen können etwa 7 bis 10 Millionen Tonnen Sojarohstoffe als „gentechnik-frei“ zertifiziert werden. Aus Brasilien, USA und Argentinien führt die EU jährlich 35 bis 40 Millionen Tonnen Sojarohstoffe ein, die überwiegend als Futtermittel verwertet werden.

(Die von Celeres angegeben Anbauflächen für gv-Sorten liegen meist höher als die des jährlichen Reports zum globalen GVO-Anbau, der von den Agro-Biotech-Agentur ISAAA herausgegeben werden. Den Statistiken bei transGEN liegen in der Regel die ISAAA-Zahlen zugrunde.)

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DIE SIND ALLE IRRE (Anmerkung des Absenders)
http://kurier.at/nachrichten/gesundheit/4477286-angst-vor-supervirus-aus-dem-labor.php

Angst vor „Supervirus“ aus dem Labor
Forscher haben das tödliche Vogelgrippe-Virus im Labor so verändert, dass es zusätzlich auch hoch ansteckend ist.
08.12.2011, 19:55
Mehr als jede zweite Infektion verläuft tödlich: Das Vogelgrippe-Virus H5N1 ist extrem gefährlich für den Menschen. Trotzdem sind seit 2003 weltweit erst 571 Fälle bekannt. Denn die Infektion erfolgt nur durch direkten Kontakt mit Exkrementen von Vögeln und Hühnern. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung – so wie bei der Schweinegrippe und allen jährlichen saisonalen Influenza-Viren – gibt es nicht. Doch jetzt haben Forscher am Erasmus Medical Center in Rotterdam ein Vogelgrippe-Virus geschaffen, das auch durch Tröpfchen beim Niesen und Husten weitergegeben werden kann – was weltweite Diskussionen ausgelöst hat.

Was haben die Forscher in Holland genau gemacht?“In einem ersten Schritt haben sie in einem Hochsicherheitslabor drei genetische Veränderungen im Erbgut des H5N1-Virus durchgeführt“, erklärt der Virologe Univ.-Prof. Franz X. Heinz von der MedUni Wien. Diese allein haben die Ansteckungsgefahr noch nicht erhöht. Anschließend haben die Wissenschafter mit diesem genetisch modifizierten Virus Frettchen infiziert, das Virus dann aus der Nasenschleimhaut isoliert und auf weitere Frettchen übertragen. Nach zehn solcher Passagen von Tier zu Tier sind zwei weitere Mutationen entstanden: „Erst alle fünf Mutationen machten das Virus von Frettchen auf Frettchen, die in verschiedenen Käfigen sitzen, übertragbar.“ – Dass sich das Vogelgrippe-Virus durch Tröpfcheninfektion auch von Mensch zu Mensch verbreiten kann, sei „leichter möglich als bisher angenommen“, sagt Studienleiter Ron Fouchier.

Was ist der Nutzen dieser Forschung?
„Sie könnte eine schwere Pandemie verhindern“, ist Fouchier überzeugt. „Influenza-Viren werden weltweit regelmäßig analysiert“, sagt Heinz: „Die Rotterdamer Forscher argumentieren: Entdeckt man dabei H5N1-Viren mit bereits drei oder vier der jetzt bekannten fünf Mutationen, könnte man rechtzeitig zum Beispiel mit der Produktion von Impfstoffen beginnen. Ob das dann tatsächlich passiert, ist aber letztlich eine politische Frage.“ – „Der Nutzen unserer Forschung ist größer als die Risiken“, meint Fouchier.

Kann das Virus aus dem Labor „entkommen“?
Die Forschung wird in einem Hochsicherheitslabor durchgeführt. „Ich sehe deshalb diese Gefahr nicht, aber hundertprozentige Sicherheit gibt es nie“, so Heinz.

Können Bioterroristen das Virus „nachbauen“?
Die Wissenschafter wollten ihre Ergebnisse im Fachmagazin Science veröfffentlichen. Derzeit prüft ein Komitee (NSABB) der US-Gesundheitsbehörde NIH (sie hat die Studie mitfinanziert), ob eine Publikation eine Gefahr für die Sicherheit bedeuten würde. „Bis jetzt liegt keine Entscheidung vor, wir wissen auch nicht, wann sie kommt“, hieß es Donnerstag in Rotterdam. Unter Wissenschaftlern ist umstritten, ob der genetische Bauplan des neuen H5N1-Virus veröffentlicht werden soll. „Wobei die Daten so und so nicht mehr geheim sind“, sagt Heinz: „Es gibt eine gar nicht so kleine Zahl von Menschen, die diese Mutationen bereits kennen.“ Es wäre besser gewesen, all diese Fragen vor der Durchführung der Studie zu klären und internationale Ethik- und Sicherheitsgremien vorher stärker einzubinden: „Außerdem hätte man vorher in Fachkreisen überlegen können, ob es nicht auch andere Wege gegeben hätte, sich den Voraussetzungen einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung anzunähern.“

Ist ein Virus aus dem Labor wirklich so gefährlich?
„Die Gefahr, die von einem natürlich vorkommenden Virus ausgeht, ist weitaus höher als von einem Virenstamm aus dem Labor“, meinen manche Experten. – Heinz: „Das sehe ich nicht so. Denn das Virus wurde gezwungen, alle jene Eigenschaften anzunehmen, die wir nicht haben wollen.“

Pro Jahr sterben in Österreich 1000 bis 1200 Menschen an den Folgen einer Influenza-Infektion. Bei dieser Grippe-bedingten „Übersterblichkeit“ handelt es sich um Todesfälle, die ohne erhöhte Influenza-Aktivität nicht zu erwarten gewesen wären. Dies geht aus einer Studie der AGES hervor. Bisher wurden für Österreich höhere Zahlen – bis zu 6000 – angenommen.

Höchstwerte gab es in den Saisonen 2002/2003 (1060 mehr Todesfälle), 2004/2005 (1102) sowie 2008/2009 (1192 Fälle). Der ansteigende Trend erklärt sich mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung. Alarmierend eine Studie von Thomas Dorner vom Institut für Sozialmedizin der MedUni Wien: Nur 30 Prozent der Diabetikerinnen sind gegen Influenza geimpft, bei den Diabetikern sind es 39 Prozent. Diabetiker haben ein höheres Risiko für Komplikationen wie Herzprobleme.

DIE SIND ALLE IRRE. (Anmerkung des Absenders)

http://www.welt.de/politik/ausland/article13758494/EU-befuerwortet-bis-zu-40-neue-Atomkraftwerke.html

Energie-Bericht
08:46
EU befürwortet bis zu 40 neue Atomkraftwerke
Einem Medienbericht zufolge macht sich die EU für den Ausbau der Atomenergie stark. Auch Subventionen für Atomkraftwerke seien im Gespräch.
Die EU befürwortet einem Zeitungsbericht zufolge trotz des deutschen Atomausstiegs den Neubau zahlreicher Atomkraftwerke. Im bislang vertraulichen Entwurf „Energy Roadmap 2050“ bezeichne EU-Energiekommissar Günther Oettinger die Atomkraft als „wichtigen Faktor“, heißt es in einem Vorabbericht der „Süddeutschen Zeitung“.

Unterhändlern zufolge sehen die Details mehrerer Szenarien den Neubau von 40 Kernkraftwerken allein bis 2030 vor, wie es in dem Bericht weiter heißt.

Das Papier soll der Zeitung zufolge in der kommenden Woche in Brüssel vorgestellt werden und ein europäisches Gerüst für die nationale Energiepolitik der nächsten Jahrzehnte liefern. Die Zweifel vieler Europäer an der Kernkraft erwähne das Papier zwar, halte sie aber offenbar für überwindbar. „Eine neue Generation der Atomtechnik könnte helfen, die Abfall- und Sicherheitsbedenken zu adressieren“, zitiert die Zeitung aus dem Papier.

Auch eine finanzielle Förderung der Atomenergie in Mitgliedsstaaten ähnlich dem Erneuerbare-Energien-Gesetz für grünen Strom in Deutschland halte die Kommission Unterhändlern zufolge für möglich. Sie könnte demnach Subventionen für Neuinvestitionen in Atomkraftwerke, zum Beispiel in Großbritannien, erlauben.

POLEN:

The Festival of Nature and Culture- Stop GMO – Save Traditional Seeds

Dear Friends,

We are in full swing here in preparation for “The Festival of Nature and Culture- Stop GMO – Save Traditional Seeds” (9th to 11th December). Its another angle on getting support for a Poland wide demand to kill-off continued government attempts to sneak through an Act that would permit GM seeds to be commercially grown in this Country.
What’s new here is that many ‚artists‘ are giving their names (and talents) to this festival. Jazz musicians, painters, actors, designers, rock bands – are amongst those pledging support in more than 80 events to take place all over the Country this weekend. We are determined to keep the ‚GMO Free Poland‘ torch burning – and what better way than through a celebration of unmodified nature and culture!

ICPPC is coordinating this happening from its farmhouse base in South Malopolska; and J&J will also be engaged in several ‚awareness raising‘ events in Krakow over the weekend.
Public attitudes  are changing. More and more people are waking-up to the inherent dangers of a corrupted food chain – and its connections with corporate and government ambitions to turn food and farming into nothing more than a sterile money making machine.

The Festival of Nature and Culture offers another vision of the future – and its becoming clear that its a vision shared by an increasing number of individuals from a wide cross section of society.
SEE WEB: www.festiwalstopgmo.pl

With best wishes,

Julian and Jadwiga

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ICPPC – International Coalition to Protect the Polish Countryside,
Międzynarodowa Koalicja dla Ochrony Polskiej Wsi
34-146 Stryszów 156, Poland tel./fax +48 33 8797114 biuro@icppc.pl
http://www.icppc.pl  http://www.gmo.icppc.pl  http://www.eko-cel.pl

Und zum Abschluss noch ein Video: Die Pangasius-Lüge

http://youtu.be/By7VN3jK-aU

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