Don Huber, Salus-Preis, Kein Patent auf Leben uam

Gentechnik: Don Huber in der Bauernmarkthalle – einige Bilder >

 

Betreff: [Newsletter] Entscheidung über Patente auf Leben in München

Liebe Mitstreiterinnen, liebe Mitstreiter,

im Oktober und November wird endgültig über die Patente auf Brokkoli und
Tomaten entschieden. Der Wissenschaftliche Beirat des
Bundeslandwirtschaftsministeriums hat in einer Stellungnahme klargestellt:
Auf Produkte aus herkömmlichen Züchtungsverfahren darf kein Patent erteilt
werden. Das Bündnis „Kein Patent auf Saatgut“ ruft am 26. Oktober zur
Demonstration vor dem Europäischen Patentamt auf (siehe 12.)!
Eingeladen sind Sie auch, mit dem Verein Mellifera das EuGH-Urteil zu
feiern, siehe 13. Grund zum Feiern gibt es außerdem in Nordrhein-Westfalen –
das Bundesland ist dem Europäischen Netzwerk der gentechnikfreien Regionen
beigetreten (siehe 4)!

Einen schönen bunten Herbst wünscht Ihnen das

Team vom Informationsdienst Gentechnik

1. Regierungs-Beirat empfiehlt: Kein Patent auf Leben
2. Grüne: Bundesregierung kein Interesse an Schutz vor Glyphosat
3. EuGH-Gentechnik-Urteil und die Folgen für Imker
4. NRW tritt EU Netzwerk gentechnikfreier Regionen bei
5. Biopiraterie: Indien will Monsanto verklagen
6. Amerikaner fordern ein Recht auf Wissen über Gentechnik
7. Gentechnik-Tiere durchs Hintertürchen in die EU
8. China: Kein Gentechnik-Reis in den nächsten fünf Jahren
9. Gentechnik-Petition im Bundestag: Zulassungen stoppen!
10. Agro-Gentechnik in Brandenburg: Forschung ja, Anbau nein
11. Tagung: Synthetische Biologie – künstliches Leben: Was kommt auf uns zu?
12. Demonstration: Stoppt Patente auf Brokkoli und Tomaten!
13. Einladung: Fest und Seminar zum EuGH-Honig-Urteil

1. Regierungs-Beirat empfiehlt: Kein Patent auf Leben
Pflanzen und Tiere sollen nicht patentierbar sein. Das empfiehlt der
Wissenschaftliche Beirat für Biodiversität und Genetische Ressourcen beim
Bundeslandwirtschaftsministerium.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/24540.html

2. Grüne: Bundesregierung kein Interesse an Schutz vor Glyphosat
Der Agro-Gentechnik-Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, Harald Ebner,
kritisiert den Umgang der Bundesregierung mit Rückständen des Pflanzengifts
Glyphosat auf Importfuttermittel.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/24541.html

3. EuGH-Gentechnik-Urteil und die Folgen für Imker
Deutsche Imker können sich relativ sicher sein, dass es für sie kein Problem
mit gentechnisch verändertem Pollen im Honig gibt. Wie der Verein Mellifera
berichtet, sind aufwendige Analysen des Honigs nicht erforderlich, wenn es
im Flugradius der Bienen keinen Gentechnik-Anbau gibt.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/24528.html

4. NRW tritt EU Netzwerk gentechnikfreier Regionen bei
Als 54. Regionalregierung ist am 10.10.2011 Nordrhein-Westfalen dem Netzwerk
gentechnikfreier Regionen beigetreten. „Das Ziel des Netzwerks entspricht
der erklärten Absicht der Landesregierung, alle Möglichkeiten auszuschöpfen,
NRW gentechnikfrei zu halten“, sagte Umweltminister Remmel bei der
Unterzeichnung in Brüssel.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/24527.html

5. Biopiraterie: Indien will Monsanto verklagen
Indien will Klage gegen den multinationalen Konzern Monsanto wegen
Biopiraterie erheben. Erstmals wehrt sich damit ein Staat gegen die
Aneignung von Pflanzen-Sorten, die über Generationen hinweg im eigenen Land
entwickelt wurden.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/24518.html

6. Amerikaner fordern ein Recht auf Wissen über Gentechnik
Der Right2Know March ist letzte Woche in New York City gestartet. Die
Fortführung des „Genfreien Gehens“ von Initiator Joseph Wilhelms fordert
eine gesetzlich festgeschriebene Kennzeichnung von gentechnisch veränderten
Lebensmitteln in den USA.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/24496.html

7. Gentechnik-Tiere durchs Hintertürchen in die EU
Derzeit entwickelt die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
die ersten Leitlinien für Produkte aus gentechnisch veränderten Tieren. Ganz
ohne Anhörung, ohne Beachtung des Tierschutzgesetzes oder der Interessen der
Verbraucher.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/24488.html

8. China: Kein Gentechnik-Reis in den nächsten fünf Jahren
Der kommerzielle Anbau von gentechnisch verändertem Reis wird in China wohl
für fünf bis zehn Jahre ausgesetzt. Dies berichtet das chinesische
Finanzmagazin Economic Observer und beruft sich dabei auf das chinesische
Agrarministerium.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/24473.html

9. Gentechnik-Petition im Bundestag: Zulassungen stoppen!
Die BÖLW-Petition „Gentechnik-Anbau stoppen“ wurde am 26. Oktober vor dem
Bundestagsausschuss beraten. Mehr als 100.000 Menschen hatten unterschrieben
und sich dafür ausgesprochen, dass auf EU-Ebene ein Zulassungsstopp für
gentechnisch veränderte Pflanzen verhängt wird.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/24466.html

10. Agro-Gentechnik in Brandenburg: Forschung ja, Anbau nein
Der Brandenburger Landtag ist einer Beschlussempfehlung des Agrarausschusses
gefolgt, die den kommerziellen Gentechnik-Anbau zwar ausschließen will, im
Bereich der Forschung aber auch Freilandversuche mit gentechnisch
veränderten Organismen unterstützt.
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news-regional/news/de/24481.h
tml

11. Tagung: Synthetische Biologie – künstliches Leben: Was kommt auf uns zu?
Wer entscheidet über die Konstruktion zukünftiger Lebensformen? Wo liegen
die Risiken? Wird unsere Vorstellung vom Leben verändert? Experten
informieren über den aktuellen Sachstand aus wissenschaftlicher und
ethischer Perspektive sowie über die aktuellen Entwicklungen in der EU und
auf internationaler Ebene. Die Einladung finden Sie hier:
http://www.keine-gentechnik.de/termine/events/de/11317.html

12. Demonstration: Stoppt Patente auf Brokkoli und Tomaten!
Die Koalition „no patents on seeds“ ruft zur öffentlichen Demonstration vor
dem Europäischen Patentamt auf. An diesem Tag und am 8. November 2011 finden
die öffentlichen Anhörungen zum Brokkoli- und Tomatenpatent statt. Es wird
endgültig entschieden, ob die Patente widerrufen werden. Kommen Sie zur
Demo!
http://www.keine-gentechnik.de/termine/events/de/11286.html

13. Einladung: Fest und Seminar zum EuGH-Honig-Urteil
Mellifera e. V., das Bündnis zum Schutz der Bienen vor Agrogentechnik und
Imker Karl Heinz Bablok feiern den Sieg über einen Goliath der Genindustrie.
Welche Folgen hat die Entscheidung für die Imker und Verbraucher? Ist damit
das Thema Gentechnik „vom Acker“? Das sind einige der Fragen, die an den
beiden Tagen geklärt werden sollen. Die Programmdetails finden Sie hier:
http://www.keine-gentechnik.de/termine/events/de/11383.html

Informationsdienst Gentechnik
Marienstraße 19-20
10117 Berlin
info@keine-gentechnik.de
Telefon 030 28482 304
Fax 030 28482 309
http://www.keine-gentechnik.de


http://www.salus-journalistenpreis.de/htmls/gewinner2011.php

Salus GmbH – 12.10.2011

Verleihung des Salus-Journalistenpreises 2011

Die diesjährigen Gewinner des Salus-Journalistenpreises werden am 27. Oktober 2011 um 11.00 Uhr im Rahmen einer Preisverleihung im Presseclub München geehrt. Aufgrund der zahlreichen hochkarätigen Einreichungen entschied die Jury, den mit 5.000,- Euro dotierten Hauptpreis zu teilen. Der erste Hauptpreisträger ist Stephan Börnecke, Redakteur bei der Frankfurter Rundschau. Ebenfalls 2.500,- Euro gehen an den zweiten Hauptpreisträger, den freien Journalisten und Dokumentarfilmer Bertram Verhaag. Der Nachwuchspreis in Höhe von 1.500,- Euro wird auf Christian Wermke ausgelobt, freier Journalist beim Tagesspiegel. Die Jury entschied außerdem, zwei jeweils mit 1.500,- Euro dotierte Sonderpreise zu vergeben. Der Journalist und Aktivist Manfred Grössler aus Österreich und die gesamte Redaktion der Fachzeitschrift Gen-ethischer Informationsdienst erhalten dieses Jahr einen Sonderpreis. Insgesamt wurden damit Preisgelder in Höhe von 9.500,- Euro vergeben.

Mit dem Salus-Journalistenpreis werden journalistische Beiträge prämiert, die sich kritisch mit den negativen Folgen der Agro-Gentechnik auseinandersetzen. Diese Gentechnik kommt zunehmend in den Bereichen Tier- und Pflanzenwelt, Landwirtschaft und Ernährung zum Einsatz. Ziel des Preises ist es, die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren und in den Medien die kritische Auseinandersetzung mit der Agro-Gentechnik zu fördern.

Die Beiträge der beiden Hauptpreisträger zeugen von höchster journalistischer Qualität und haben das Thema des Salus-Journalistenpreises hervorragend umgesetzt. Börnecke erhält 2.500,- Euro für seinen Artikel „Grünes Mäntelchen für Gensoja“, der am 05.10.2010 in der Frankfurter Rundschau publiziert wurde. Er thematisiert in seinem investigativen Artikel das „Greenwashing von Gentechnik“ durch die Industrie beim Anbau von Gensoja und kritisiert in diesem Zusammenhang den Missbrauch des Nachhaltigkeitsbegriffs. Dabei enthüllt er auch die brisante Haltung des WWF. Börneckes Artikel trug dazu bei, dass das Thema aktuell und gesellschaftspolitisch diskutiert wurde.

Bertram Verhaag wird für seinen Dokumentarfilm „Gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes“ ausgezeichnet, der am 10.03.2010 zum ersten Mal in einem deutschen Kino gezeigt wurde. Der Dokumentarfilm greift das hoch bedeutende und journalistisch vernachlässigte Thema, den „Kauf von Wissenschaftlern“, auf. In seinem bereits vielfach ausgezeichneten Dokumentarfilm zeigt Verhaag, welche Folgen die Privatisierung von Wissenschaft hat. Verhaag macht klar, dass nur noch ein Bruchteil aller Wissenschaftler im Bereich der Gentechnik weltweit unabhängig forschen und agieren kann. Der Verlust der finanziellen Selbstständigkeit von Universitäten führte dazu, dass bestimmte Lobbygruppen – wie die Gen-Lobby – Einzug in die internationalen Universitäten finden konnten und die Unabhängigkeit der Forscher weitestgehend verloren ging.

Der Nachwuchspreisträger, Christian Wermke, erhält eine Auszeichnung für seinen professionellen und gut recherchierten Artikel zum Thema „Gentechnik im Futtermittel“. Sein Beitrag „Ein kleines bisschen Verschmutzung“ erschien am 22.02.2011 im Tagesspiegel.

Manfred Grössler aus Österreich erhält für seinen seit über 20 Jahren andauernden Kampf gegen Gentechnik und seine zahlreichen journalistischen Publikationen dieses Jahr einen Sonderpreis. Grösslers Engagement trug wesentlich dazu bei, dass Österreich bis heute gentechnikfrei geblieben ist. Ebenfalls mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wird die gesamte Redaktion der Fachzeitschrift Gen-ethischer Informationsdienst, welche seit über 25 Jahren das einzige deutschsprachige Fachmagazin darstellt, das kritisch und auf höchstem fachlichem Niveau regelmäßig zum Thema Gentechnik publiziert.

Gewinner Hauptpreis: Stephan Börnecke
http://www.salus-journalistenpreis.de/htmls/gewinner2011.php?article_id=177

Gewinner Hauptpreis: Bertram Verhaag
http://www.salus-journalistenpreis.de/htmls/gewinner2011.php?article_id=178

Gewinnerin Nachwuchspreis: Christian Wermke
http://www.salus-journalistenpreis.de/htmls/gewinner2011.php?article_id=179

Gewinner Sonderpreis: Manfred Grössler
http://www.salus-journalistenpreis.de/htmls/gewinner2011.php?article_id=180

Gewinner Sonderpreis: Redaktion der Fachzeitschrift Gen-ethischer Informationsdienst
http://www.salus-journalistenpreis.de/htmls/gewinner2011.php?article_id=181

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Pressemitteilung:
http://www.salus-journalistenpreis.de/htmls/presse_detail.php?article_id=175

http://www.radio-utopie.de/2011/10/08/waffenkauf-im-staatsbankrott-griechenlands-pasok-regierung-kauft-400-m1a1-abrams-panzer/

erwähnte Abbildungen – siehe Link!

Waffenkauf im Staatsbankrott: Griechenlands Pasok-Regierung kauft 400 M1A1-Abrams-Panzer

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler ist “beeindruckt von der Entschlossenheit der griechischen Regierung, die Wirtschaft wieder auf Vordermann zu bringen”. Derweil kauft der Staat Griechenland, dessen Finanzgläubiger von den Steuerzahlern des Währungsgebietes “Euro” bezahlt werden, 400 Panzer der US-Armee. Bis zu 100 amphibische Truppentransporter sollen folgen. Die genauen Kosten sind bislang geheim.

Von petrapez | 8.Oktober 2011(Radio Utopie)

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M1A2 Abrams (Foto: Wikipedia)

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler ist “beeindruckt von der Entschlossenheit der griechischen Regierung, die Wirtschaft wieder auf Vordermann zu bringen”. Derweil kauft der Staat Griechenland, dessen Finanzgläubiger von den Steuerzahlern des Währungsgebietes “Euro” bezahlt werden, 400 Panzer der US-Armee. Bis zu 100 amphibische Truppentransporter sollen folgen. Die genauen Kosten sind bislang geheim.

Während in Griechenland auf Druck der US-amerikanischen und EU-Banker-Lobbyisten nicht nur die nackte Existenz der Staatsbürger, sondern der gesamte souveräne Staat auf dem Spiel steht, werden im Einklang mit der “sozialistischen” Pasok-Regierung in Athen Hunderte Millionen Euro für Waffen der US-Streitkräfte ausgegeben. Nach Angaben der dem griechischen Verteidigungsministerium nahestehenden Seite Hellenic Defence & Technology vom 3.Oktober 2011 haben die US-Behörden die Lieferung von vierhundert M1A1-Abrams Panzer an die griechische Armee gebilligt.

Ein bestätigendes Schreiben, Letter of Offer und Acceptance (LOA), werde in Kürze erwartet, so das griechische Militär-Magazin. Die Kosten würden sich mit der Aufrüstung der M1A1-Panzer auf den M1A2-Standard dramatisch erhöhen, diese Variante wird von den Militärs erörtert.

Zusätzlich zu den M1A1-Panzern hat Griechenlands Regierung, die zur Zeit in der ganzen Welt um Geld für ihre Schulden beim internationalen Banken-System bettelt, bei der US-Armee zwanzig  amphibische Truppentransporter vom Typ Amphibious Assault Vehicle (AAV7A1) bestellt. Dies wird als erster Schritt für die Bestellung von 75 bis 100 Stück dieses Typs gesehen. (1)

Die Kosten für diese Waffenkäufe sind zur Zeit noch geheim. Der offizielle Stückpreis eines M1A1-Panzers (vor der Aufrüstung zum M1A2) liegt bei rund 500000 Dollar, entsprechend bei über 200 Millionen Dollar für 400 neue Panzer dieses Typs. Der genaue Stückpreis des amphibischen Truppentransporters AAV7A1 ist unklar. Beim Kauf von 100 AAV7A1 wären jedoch etliche weitere Millionen zu erwarten.

amphibischer Truppentransporter AAV7A1 (Foto: Wikipedia)

Weitere exklusive Details zu diesen Anforderungen sowie für Bradley Schützenpanzer werden nach eigenen Angaben in einer kommenden Ausgabe von Hellenic Defence & Technology enthüllt.

Dem deutschsprachigen Presseraum war dieses Rüstungsgeschäft bisher nur dem österreichischen Standard eine Erwähnung wert und wurde von der Presse und News.at aufgegriffen (2), obwohl gerade jetzt der deutsche Bundeswirtschaftsminister in Athen weilt.

EU-Delegationsleiter Andreas Mölzer vom rechten FPÖ-nahen Freiheitlichen Parlamentsklub in Österreich forderte am 7.Oktober 2011 von seiner Regierung eine Erklärung über das Rüstungsgeschäft:

“Die Bundesregierung ist dringend aufgefordert, darüber Klarheit zu schaffen, ob es stimmt, dass Griechenland mehrere hundert Panzer des Typs “M1 A1 Abrams” kaufen will. Denn wenn Abermilliarden österreichischen Steuergeldes nach Athen fließen, die dort dann wieder für ebenso teure Rüstungsgeschäfte ausgegeben werden, dann ist das untragbar.”

Anstatt diese surreale Aufrüstung des griechischen Staates und die Finanzierung dessen von dessen Gläubigern im Banken-System durch Steuergelder aus dem Währungsgebiet “Euro” anzuprangern, beschwerte sich FPÖ-Politiker Mölzer darüber, dass die EU-Kollegen in Athen keine “europäischen” Panzer gekauft hätten, sondern in den USA auf “Einkaufstour” gingen:

“Damit würde die teure EU-Griechenland-Rettung zum US-Konjunktur-Programm umfunktioniert”,

so Mölzer in seiner Stellungnahme.(3)

Markus Fauland, Bündniskoordinator der rechtsgerichteten BZÖ in einer heute veröffentlichten Erklärung(4):

“Während in ganz Europa Sparpakete geschnürt und Schulden gemacht werden, um die Griechenlandhilfen zu bezahlen, provoziert die griechische Regierung die EU völlig unverschämt. Wie das griechische “Hellenic Defence & Technology”-Magazin berichtet, steht Griechenland vor der Anschaffung von 400 amerikanischen M1A1-Abrams Panzern. Zusätzlich wollen die Griechen bis zu hundert amphibische Truppentransporter kaufen.”

und weiter hiess es

Jeder Österreicher zahlt 3.500 Euro in den Rettungsschirm.
Gleichzeitig rüstet Griechenland mit österreichischen Geldern weiter auf und das, obwohl die griechischen Militärausgaben exorbitante 4,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) ausmachen, der OECD-Schnitt aber bei 1,7 Prozent liegt.

Genug gezahlt für die Pleitegriechen. Während das österreichische Bundesheer von der Bundesregierung finanziell völlig ausgehungert wird, zahlt der österreichische Steuerzahler amerikanische Panzer für Griechenland. Das ist eine Provokation der Sonderklasse und beweist wieder einmal, wie recht das BZÖ mit seiner Forderung nach einem Zahlungsstopp an Griechenland hat.”

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler reiste mit einer deutschen Delegation nach Griechenland und traf sich – geschmückt mit einer Krawatte mit blau-weissen Streifen – den Nationalfarben Griechenlands und einem Sticker mit der deutschen und griechischen Fahne am Revers (Bild) – mit dem griechischen Ministerpräsidenten Georgios Papandreou, dem Finanzminister Evangelos Venizelos und dem Wirtschaftsminister Michailis Chrysochoidis in Athen.

“Wir ändern grundlegend die Karte für das Unternehmertum. Wir wollen ein effizientes, aussenwirtschaftlich orientiertes und produktives Griechenland. Mein Land hat schmerzhafte Massnahmen für das Volk ergriffen”, sagte Chrysochoidis nach Angabe des Hamburger Abendblatt.(5)

Zwölf Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Griechen werden von der deutschen Unternehmerschaft erwirtschaftet, so Chrysochoidis.

Rösler forderte von der griechischen Regierung, dass sie Grundstücke für das deutsche Unternehmertum zur Verfügung stellen solle und einen Antragsstau in der Bürokratie auflösen muss.

Von einer Stellungnahme der deutschen Regierung zu Rüstungs- und Waffengeschäften der griechischen Regierung wurde bisher nichts bekannt.

Artikel zum Thema

30.04.2011 Bestechungsskandal U-Boote aus Deutschland: Ermittlungsausschuss im griechischen Parlament
21.03.2010 Griechische Finanzhilfe: halbe Milliarde Euro für ThyssenKrupp – Kriegsschiff-Joint-Venture in Abu Dhabi
Griechenland kauft deutsches U-Boot zum Wiederverkauf – Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein forderte Kanzlerin Merkel auf, Griechenland nur dann Geld zu geben, wenn ThyssenKrupp von der griechischen Regierung bedient wird – ThyssenKrupp und Abu Dhabi Mar gründen ein 50:50-Joint-Venture im Rüstungsbereich: deutsche Kriegstechnologie in den Vereinigten Arabischen Emiraten – Griechenland gehört zu den drei Hauptabnehmern deutscher Rüstungsexporte

11.02.2010 Sechs Kriegsschiffe für die Zerstörung Griechenlands – Poseidon grinst
Trotz der Staatspleite Griechenlands wird das Verteidigungsministerium sechs Fremm-Fregatten im Wert von 2,5 Milliarden Euro kaufen (müssen).
Der stellvertretende Verteidigungsminister Panos Beglitis teilte am 10.Februar mit

“Wir werden den von der früheren Regierung geschlossenen Vertrag erfüllen.”

Quelle:
(1) http://www.defencegreece.com/index.php/2011/10/the-u-s-approved-to-grant-400-m1a1-abrams-to-greece/
(2) http://derstandard.at/1317019613417/Medienbericht-400-US-Panzer-fuer-finanzmarode-Griechen
(3) http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20111007_OTS0195/kauft-griechenland-us-panzer-fuer-milliarden
(4) http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20111008_OTS0024/bzoe-fauland-pleite-griechen-kaufen-mit-eu-geld-400-amerikanische-kampfpanzer
(5) http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article2052911/Deutsche-Wirtschaft-sagt-hohe-Investitionen-in-Griechenland-zu.html

October: a month of international mobilisation!

Global days of action mark the month of October, when social movements around the world take to the streets to protest against a system based on the oppression of peoples, and particularly of women and the environment.

This journey of struggle against capitalism, was agreed upon at the Social Assembly Movements during the 2011 World Social Forum held in Dakar, Senegal (read the Assembly declaration below).

The choice of October 12th was a symbolic one. This is the date that marks the arrival of Christopher Columbus in the Americas (in 1492) and one of the dates marking the beginning of the “Modern Age”, of the rise of capitalist “civilization”. In the Americas, it is the day of indigenous resistance, in defense of the rights of nature, on which the cry of the excluded – across the continent – has been celebrated since the 1990s.
Besides that, this day is right in the middle of a whole series of key action dates for social movements around the world (for women, trade unions, farmers, indigenous peoples, against debt, etc.), running from October 7th to 17th, including:

7th October: World Day for Decent Work
8th – 16th October: Week of Action against Debt and International Financial Institutions (IFIs)
12th October: Day of action against capitalism / Global day in defense of Mother Earth / Cry of the Excluded (Latin America)
15th October: International Day of Rural Women / Anniversary of Thomas Sankara’s murder, symbol of the African anticolonial struggle / International actions for real democracy now!
16th October: World Food Sovereignty Day
17th October: International Day for the Eradication of Poverty

On this journey, the different movements are invited to link their existing actions, relating to their own situations and priorities in national level, to a common framework, in order to make this international anti-establishment struggle more concrete and visible.
Let’s take advantage of these moments to organize and join in the actions, combining debate and action! We know that many organizations are already planning to take part in or organizing activities and demonstrations within the month of October.
Please send us your calls to action, news and images to this email:  asamblea.assembly@gmail.com so we can make them visible at the blog:
https://sites.google.com/site/anticapitalistjourney

In solidarity and struggle !

CADTM Internacional
CADTM Network Africa
Cebrapaz
COMPA – Convergencia de movimientos de los pueblos de América
CUT – Central Única de Trabajadores / Brasil
GGJ – Grassroots Global Justice
HSA – Hemispheric Social Alliance
Jubilee South/Americas
Via Campesina
WMW – World March of Women

Declaration of the Social Movements Assembly – WSF 2011, February 10th, Dakar (Senegal)
■ ■ ■
As the Social Movements Assembly of the World Social Forum of Dakar, 2011, we are gathered here to affirm the fundamental contribution of Africa and its peoples in the construction of human civilisation. Together, the peoples of all the continents are struggling mightily to oppose the domination of capital, hidden behind illusory promises of economic progress and political stability. Complete decolonization for oppressed peoples remains for us, the social movements of the world, a challenge of the greatest importance.

We affirm our support for and our active solidarity with the people of Tunisia, Egypt and the Arab world who have risen up to demand a true democracy and build the people´s power. Their struggles are lighting the path to another world, free from oppression and exploitation.

We strongly affirm our support for the Ivory Coast, African and world peoples in their struggles for sovereign and participatory democracy. We defend the right to self-determination for all peoples and people’s collective rights.
Through the WSF process, the Social Movements Assembly is the place where we come together through our diversity, in order to forge common struggles and a collective agenda to fight against capitalism, patriarchy, racism and all forms of discrimination.

We are celebrating the tenth anniversary of the Social Forum, which was first held in Porto Alegre in 2001. Since that time, we have built a common history of work which led to some progress, particularly in Latin America, where we have been able to intervene in neoliberal alliances and to create several alternatives for just development that truly honor nature.

In these ten years, we have also witnessed the eruption of a systemic crisis that has expanded into a food crisis, an environmental crisis, and financial and economic crises, and has led to an increase in migrations and forced displacement, exploitation, debt levels and social inequities.

We denounce the part played by the main actors in the system (banks, transnational companies, the mass media, international institutions, …) who, in their constant quest for maximum profits, continue with their interventionist politics of war, military occupation, so-called humanitarian missions, new military bases, plundering natural resources, exploitation of entire peoples, and ideological manipulation. We also denounce their attempts to co-opt our movements through their funding of social sectors that serve their interests, and we reject their methods of assistance which  generate dependence.

Capitalism´s destructive force impacts every aspect of life itself, for all the peoples of the world. Yet each day we see new movements rise, struggling to reverse the ravages of colonialism and to achieve well-being and dignity for all. We declare that we, the people, will no longer bear the costs of their crisis and that, within capitalism, there is no escape from this crisis. This only reaffirms the need for us, as social movements, to come together to forge a common strategy to guide our struggles against capitalism.

*We fight against transnational corporations because they support the capitalist system, privatize life, public services and common goods such as water, air, land, seeds and mineral resources. Transnational corporations promote wars through their contracts with private corporations and mercenaries ; their extractionist practices endanger life and nature, expropriating our land and developing genetically modified seeds and food, taking away the peoples’ right to food and destroying biodiversity.

We demand that all people should enjoy full soverignty in choosing their way of life. We demand the implementation of policies to protect local production, to give dignity to agricultural work and to protect the ancestral values of life. We denounce neoliberal free-trade treaties and demand freedom of movement for all the human beings.

We will continue to mobilize to ask for the unconditional abolition of public debt in all the countries in the South. We also denounce, in the countries of the North, the use of public debt to impose to unfair policies that degrade the social welfare state.

When the G8 and G20 hold their meetings, let us mobilize across the world to tell them, No ! We are not commodities! We will not be traded !

*We fight for climate justice and food sovereignty. Global climate change is a product of the capitalist system of production, distribution and consumption. Transnational corporations, international financial institutions and governments serving them do not want to reduce greenhouse gases. We denounce ¨green capitalism ¨ and refuse false solutions to the climate crisis such as biofuels, genetically modified organisms and mechanisms of the carbon market like REDD, which ensnare impoverished peoples with false promises of progress while privatizing and commodifying the forests and territories where these peoples have been living for thousands of years.

We defend the food sovereignty and the agreement reached during the Peoples’ Summit against Climate Change, held in Cochabamba, where true alternatives to face the climate crisis were built with the social movements and organisations from worldwide.

Let’s mobilize, all of us, especially on the African continent, during the COP 17 in Durban in South Africa and in « Rio +20 » in 2012, to reassert the peoples’ and nature’s rights and block the illegitimate Cancun Agreement.
We support sustainable peasant agriculture ; it is the true solution to the food and climate crises and  includes access to land for all who work on it. Because of this, we call for a mass mobilisation to stop the landgrab and support local peasants struggles.

*We fight against violence against women, often conducted in militarily occupied territories, but also violence affecting women who are criminalized for taking part in social struggles. We fight against domestic and sexual violence perpetrated on  women because they are considered objects or goods, because the sovereignty of their bodies and minds is not acknowledged. We fight against the trade in women, girls and boys. We call on everyone to mobilize together, everywhere in the world, against violence against women. We defend sexual diversity, the right to gender self-determination and we oppose all homophobia and sexist violence.

*We fight for peace and against war, colonialism, occupations and the militarization of our lands.
The imperialist powers use military bases to trigger conflicts, control and plunder natural resources, and support anti-democratic initiatives, as they did with the coup in Honduras and the military occupation of Haiti. They promote wars and conflicts as in Afghanistan, Iraq, the Democratic Republic of the Congo and many others.

We must intensify the fight against repression and the criminalisation of the people’s struggles and strengthen the solidarity and initiatives between peoples, such as the Global Boycott Disinvestment and Sanctions Movement against Israel. Our struggle also aims at NATO and to ban all nuclear weapons.

Each of these struggles implies a battle of ideas in which we cannot progress without democraticizing communication. We affirm that it is possible to build another kind of globalization, made from and by the people, and with the essential participation of the youth, the women, the peasants and indigenous peoples.

The Assembly of the Social Movements calls the forces and popular actors from all countries to develop two major mobilisations, coordinated on the international level, to participate in the emancipation and selfdetermination of the people and strengthen the struggle against capitalism.

Inspired by the struggles of the peoples of Tunisia and Egypt, we call for March 20th to be made a day of international solidarity with the uprisings of the Arab and African people, whose every advance supports the struggles of all peoples: the resistance of the Palestinian and Saharian peoples; European, Asian and African mobilisations against debt and structural adjusment plans ; and all the processes of change underway in Latin America.

We also call for a Global Day of Action Against Capitalism on October 12th, when we express in myriad ways our rejection of a system that is destroying everything in its path.

Social movements of the world, let us advance towards a global unity to shatter the capitalist system!

We shall prevail!


La Via Campesina
Via Campesina is an international movement of peasants, small- and medium-sized producers, landless, rural women, indigenous people, rural youth and agricultural workers. We are an autonomous, pluralist and multicultural movement, independent of any political, economic, or other type of affiliation. Born in 1993, La Via Campesina now gathers about 150 organisations in 70 countries in Asia, Africa, Europe, and the Americas.

International Operational Secretariat:
Jln. Mampang Prapatan XIV no 5 Jakarta Selatan 12790, Indonesia
Tel/fax: +62-21-7991890/+62-21-7993426
Email: viacampesina@viacampesina.org

D.R.

http://kopp-online.com/hintergruende/europa/anna-dahlstroem/vorzeigeland-schweden-eine-familienpolitik-die-kinder-psychisch-krank-macht.html

Vorzeigeland Schweden: Eine Familienpolitik, die Kinder psychisch krank macht

Anna Dahlström

Immer dann, wenn in  Deutschland über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie diskutiert wird, dauert es nicht lange, und einer der Krippenbefürworter, in der Regel sind es Familienpolitiker der Bundesregierung, bringt als positiven Vergleich die Situation in Schweden in die Debatte ein. Ein Totschlagargument ist dieses Schweden inzwischen geworden, jedenfalls hier in Deutschland. Dabei macht sich offenbar niemand die Mühe, einmal die wahren Umstände in dem skandinavischen Land herauszufinden. Sonst würden die Parolen anders lauten, denn die wahre Lage in Schweden sieht dramatisch aus.

Experten und Wissenschaftler schlagen Alarm, so wie es hierzulande und anderen Staaten der Fall ist. Die schwedische Ärztin, Neurobiologin und Professorin an der Universität Göteborg, Annica Dahlström, und ihr Mitstreiter Christian Sörlie Ekström sprechen in warnenden Artikeln von einer schwedischen Familienpolitik, die die Kinder psychisch krank macht. Im Portal der Göteborgs Posten erschien im Frühjahr folgender Artikel der beiden Forscher, den Natalie Hamann freundlicherweise für den KOPP Verlag übersetzte:

Das erste Mal in der Geschichte der Menschheit müssen wir fast alle Erkenntnisse im Bezug auf Kinder auf die Müllkippe der Geschichte werfen. Vielen Kindern geht es heutzutage richtig schlecht, und es wird sich weiter verschlimmern. Doch im heutigen demokratischen Schweden darf man nicht danach fragen, ob es einen Zusammenhang zwischen unserer modernen Sichtweise gibt, wie Kinder aufwachsen sollten, und den immer häufiger auftretenden Erkrankungen der Kinder. Nun lassen Sie uns selbst für ein Weilchen außer Acht, lassen Sie uns Folgendes fokussieren: was ist gut für die Kinder?

Wir stoßen außerdem auf die Frage, in wie weit die Entwicklung zum Besten der Kinder verläuft, oder ob wir erwachsenen Eltern hier etwas aus reinem Eigeninteresse betreiben.

Die statistischen Raten bzgl. Selbstmord, Suizidversuch, Depression und der Einnahme von Psychopharmaka haben sich bezüglich  junger Frauen bis zu 400 Prozent innerhalb der letzten zehn Jahre erhöht. (Hängt das vielleicht auch damit zusammen, dass von allen Kindern erwartet wird, sich wie Jungen zu verhalten?) Der Trend bei jungen Männern ist der gleiche, auch wenn die Entwicklung nicht genauso dramatisch ist. Je jünger die Kinder, desto extremer der Anstieg, den heranwachsenden Kindern geht es immer schlechter, und wir fragen uns, warum.

Die erste Generation, die geboren wurde unter den neuen nun geltenden Bedingungen in Schweden, war vom ersten Lebensjahr an in der Kinderkrippe, und hat während ihrer ersten sechs Lebensjahre den größten Teil ihres wachen Lebens mit Krippen- und Tagesstättenpersonal verbracht. Des Weiteren haben diese Kinder in einer Gesellschaft gelebt, in der wir uns einbilden, dass Männer und Frauen genau gleich sind und identische Fähigkeiten besitzen, sich um die Kinder zu kümmern, ohne Aussicht auf eigene Wahlmöglichkeiten. Das ist nun das erste Mal, dass wir erkennen können, wie es jener  Generation geht, die nun die Konsequenzen tragen muss aus diesem schwedischen Experiment.

Heute arbeiten die Eltern ca. acht Stunden mehr pro Woche und Haushalt, als vor 1980. Das bedeutet also 1,5 Stunden weniger Kind-Elternkontakt pro Tag. Wenn wir annehmen, dass das bewusst erlebte Zusammensein vor 1980 drei bis vier Stunden pro Tag bei Kleinkindern und Eltern war, stellen 1,5 Stunden weniger eine Verringerung des Kontaktes um 50 Prozent dar!

Die Entwicklung des Vermögens, soziale Bindungen zu knüpfen, ist heute ein gut erforschter Prozess. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Kinder engen Kontakt zu ihren Müttern benötigen. Sie brauchen auch ihre Väter, aber die Mutter ist das Wesentlichste in den ersten zwei bis drei Lebensjahren.

Ein Kind, das herzzerreißend weint, wenn es in der Kinderkrippe abgeliefert wird,  fühlt sich ausgeliefert. Erst im Alter zwischen vier und fünf Jahren entwickeln Kinder einen Zeitbegriff. Wenn wir ein ein Jahr altes Kind weggeben, hat es keine Möglichkeit zu beurteilen, ob die Eltern jemals zurückkommen werden. Mit zwölf Monaten ist es im störungsanfälligsten Alter hinsichtlich seiner Entwicklung zur Bindungsfähigkeit, und schon in dieser Phase bringen wir die Kinder in Schweden zur Krippe.

Schäden im Prozess der Entwicklung von Kompetenz, soziale und emotionale Bindungen einzugehen, sind oft irreparabel und resultieren in Ruhelosigkeit, Angstzuständen und Depressionen. Genau darin, woran unsere Kinder und Jugendlichen heute leiden.

Ein weiterer Faktor ist, dass von Männern und Frauen erwartet wird, dass sie den gleichen Betätigungen nachgehen. Dies resultiert aus einer politischen, unbewiesenen These, dass Männer und Frauen austauschbar seien, was Fähigkeiten und Grundvoraussetzungen betrifft, sich um Kinder zu kümmern. Eine anteilsmäßig gleiche Verteilung auf beide Elternteile setzt voraus, dass Mann und Frau identisch sind.

Aber wir sind NICHT identisch! Es gibt große Unterschiede im Gehirn des durchschnittlichen Mannes im Vergleich mit dem der durchschnittlichen Frau. Natürlich gibt es Abweichungen in der Bevölkerung in Form von Männern, die ausgeprägt typisch weibliche Gehirneigenschaften aufweisen und umgekehrt, aber statistisch gesehen, gibt es bedeutende Unterschiede.

Die Verschiedenheiten haben sich im Zuge der Evolution entwickelt, und die Unterschiede sind schon festgelegt lange vor der Geburt. Der Mythos, dass wir als neutrale Lebewesen geboren werden, und dass erst die Gesellschaft uns in Identitätsmuster von Mann oder Frau zwingt, ist eine der abscheulichsten politischen Lügen in der heutigen modernen Zeit.

Es ist teuer, sein Kind hier in Schweden zu lieben. Um uns in sein politisches Modell hineinzuzwängen, wendet der schwedische Staat ökonomische Mittel zur Steuerung an. Eine Familie, in der die Kinder weiterhin drei Jahre zu Hause verbringen, wovon die ersten 1,5 Jahre die Mutter zu Hause bleibt, wird entsprechend nachfolgender Modellrechnung durch entgangene ca. 40.000 € benachteiligt. Das läuft so:

Der volle Elterngeldbetrag (entspricht dem deutschen Erziehungsgeld) wird innerhalb von 13 Monaten ausbezahlt und ist teilweise geschlechtsgebunden. Der Gleichstellungsbonus prämiert sogar Familien, in denen die Mutter schon nach sechs Monaten wieder zur Arbeit geht. Wenn die Mutter 13 Monate zu Hause bleibt, entgehen der Familie mit 6.800 € pro Kind deswegen.
Erziehungsgeld (eine freiwillige Sonderleistung der Kommunen)wird nur innerhalb der ersten zwei Lebensjahre ausbezahlt, und nur denjenigen, die ihr Kind nicht in die Krippe geben. Ein ganztägiger beitragsfreier Betreuungsplatz in der Krippe kostet die Kommunen ca. 1.450 € netto im Monat, ein Betrag, von dem eine Familie leben könnte, ohne einen weiteren Cent ausgeben zu müssen. Doch das Erziehungsgeld sind knappe 300 € pro Monat, und dies ist auch noch eine freiwillige Leistung der Kommunen.  Also von den 1.450 €, die die Kommune im Monat spart, bezahlt sie an die Eltern maximal 300 €, und auch nur innerhalb der ersten zwei Lebensjahre, und auch nur als freiwillige Leistung.
Die Differenz, 1.150 € im Monat, geht in die Taschen der Kommunen. Das ist eigentlich Geld für das Kind, und wenn es im dritten Lebensjahr auch noch zu Hause bleibt, spart sich die Kommune alles ein.

Eine Sonderbesteuerung ist eingeführt worden, da man angeblich nicht nur von einem Einkommen leben kann. Familien mit nur einem Einkommen und dem Recht auf volles Elterngeld verlieren ca. 2.600 € pro Jahr durch Sondersteuern in der Elternzeit.
Doch bei dem Erhalt von Elterngeld in Höhe von 2.000 € (vergleichbar mit dem gehaltsabhängigen Erziehungsgeld in der Elternzeit in Deutschland), steuerfähig und rentenbeitragspflichtig, sollten wir die Wahlfreiheit haben, ob wir mit unseren Kindern zusammen sind und gleichzeitig die Diskussionen darüber sein lassen, ob die wichtigste Aufgabe im Leben eine Frauensache ist oder nicht.

Die Basis des Familienmodells des schwedischen Staates ist damit untergraben, und die Politik handelt entgegen unserer evolutionär festgelegten Voraussetzungen und gegen die Interessen der Kinder. Dies wird einzig und allein aufgrund engstirnigen Eigeninteresses der Erwachsenen  hinsichtlich materiellen Wohlstandes und dem staatlichen Bedürfnis nach Wachstum betrieben. Der Staat muss für enorme und anwachsende Kosten aufgrund psychischer Erkrankungen aufkommen, aber die wahren Gründe will man sich wegen kurzsichtiger, nationalökonomischer Ursachen nicht vornehmen. Das Thema Kinder und Jugend ist heutzutage außen vor, und das ist politischer Zynismus pur. Es sind die Kinder, die nun akut geschädigt sind und die die Konsequenzen dieses schwedischen Experimentes ausbaden müssen.

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