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Sonntag, 19.Juni 2011
USA: Kein Geld für GVO-Lachs
In den Vereinigten Staaten hat das Repräsentantenhaus den Geldhahn fur die Zulassung eines gentechnisch veränderten Fisches zugedreht. Die Entwicklerfirma ist über dieses Verdikt entrüstet.
Abbildung – siehe Link! Der GVO-Lachs von AquaBounty (im Hintergrund) und ein natürlicher Atlantik-Lachs im Grössenvergleich. Beide Fische sind gleich alt. / AquaBounty
Laut einer vergangener Woche verabschiedeten Gesetzesänderung wird die Lebensmittelbehörde (FDA) kein Geld fur die Genehmigung
eines gentechnisch veränderten Lachses erhalten, der schneller wächst als seine konventionellen Artgenossen. Dem Fisch wurde Erbmaterial einer anderen Art, des Meeresdickkopfes, eingepflanzt. Dieses soll fur das beschleunigte Wachstum sorgen, schreibt Agra-Europe (AgE) in seiner neusten Ausgabe.
Sorge um Fischerei und Natur
Hinter dem Votum des Repräsentantenhauses steht ein Antrag des republikanischen Abgeordneten Don Young aus Alaska sowie der Demokratin Lynn Woolsey aus Kalifornien. Young sorgt sich um die Zukunft der Fischerei in seinem Bundesstaat. Er sprach mit Blick auf das Gentech-Tier von „Frankenfisch“, der unsicher und überflüssig sei. Er befürchtet zudem, dass Fischeier des gentechnisch veränderten Tieres in andere Staaten und in die Natur gelangen könnte.
Er gab ebenfalls zu bedenken, dass Staaten mit strikten Gentechnik-Gesetzen den GVO-Lachs an der Grenze zurückweisen könnten.
„Hersteller“ verärgert
Verärgert reagierte AquaBounty Technologies, die den GVO-Fisch entwickelt hat. Eine Handvoll Abgeordnete habe das mehr als 15 Jahre dauernde FDA-Genehmigungsverfahren unterlaufen, äussert sich AquaBounty. Die Mehrheit des Repäsentantenhauses ignoriere die Ergebnisse einer strengen wissenschaftlichen Prüfung.
Der GVO-Fisch erreicht sein Endgewicht doppelt so schnell wie ein normaler Lachs. AquaBounty weist darauf hin, dass der GVO-Lachs unfruchtbar sei und deshalb keine Vermischung mit der einheimischen Population drohe.
Vorlage bedarf noch Zustimmung des Senats
Der Gesetzesvorlage des Reprasentäntenhauses muss nun noch der Senat zustimmen. Da im Reprasentäntenhaus zum Zeitpunkt der Abstimmung offenbar nur wenige Abgeordnete anwesend waren, bleibt abzuwarten, welches Gewicht das von Young und Woolsey initiierte Votum in der zweiten Parlamentskammer haben wird.