E I L M E L D U N G
Dringende Bitte an alle Vertreter der Medien – Presse, Radio und Fernsehen:
Bitte berichten Sie in allen verfügbaren Medien über die Hintergründe und Folgen, wenn die Nulltoleranz beim Saatgut aufgehoben wird und fordern auch Sie, dass unser Saatgut sauber bleibt. Auch Sie sind Verbraucher, die gesunde Lebensmittel wollen. Wir sitzen alle in einem Boot. Liebe Freunde, das Saatgut ist die Grundlage für gesunde Futter- und Lebensmittel. Wer die Kontrolle über das Saatgut hat, hat damit die Macht über die Menschen. Da sich aber die Bürger heute nicht mehr alles einreden lassen, geht man den heimlichen Weg und kontaminiert das Saatgut mit Gentechnik. Der Vorsitzende eines kanadischen Saatzuchtunternehmens (Verkauf von Monsanto-Saatgut) sagte vor einigen Monaten: „Es gibt weltweit soviel Widerstand gegen jede weitere Freisetzung von genveränderten Pflanzen, das die einzige Möglichkeit ist, die Kontamination, also die heimliche Auskreuzung, zu fördern. Dann breitet sich die Gentechnik selbstständig aus und die Menschen haben keine Wahl mehr. Dann beherrschen wir die Nahrungsmittel“ Um dies durchzusetzen genügt es, Personen, die an wichtigen Stellen sitzen, für sein Vorhaben zu gewinnen. Für Fragen der Landwirtschaft wird seitens der Politik immer noch der Deutsche Bauernverband gefragt. Und von dort kommen in letzter Zeit fast nur Forderungen, die der Industrie oder der industriellen Landwirtschaft dienen und nicht der schöpfungserhaltenden naturnahen Lebensmittelerzeugung. Betrachtet man die Ursachen hierfür, ist dies leicht zu verstehen. Fast die komplette Agrar-Industrie, die an und nicht in der Landwirtschaft verdient, ist im FNL (Fördergemeinschaft nachhaltige Landwirtschaft, www.fnl.de ) zusammengeschlossen. Um die Ziele leichter durchzusetzen, wählte man den Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes auch zu ihrem Vorsitzenden. An einer Mitgliedschaft des DBV im FNL wäre nichts auszusetzen. Der Vorsitzende einer Organisation oder eines Vereins tritt jedoch rechtlich immer seine Eigeninteressen in den Hintergrund, weil er verpflichtet ist, die Interessen aller Mitglieder nach außen zu vertreten. Im oben genannten Fall will der Bundesverband der Pflanzenzüchter, oder auch die Gentechnikfirmen (alle Mitglied im FNL) die Aufhebung der Nulltoleranz, weshalb der Vorsitzende dessen Interessen vertreten muss, auch wenn er dies vielleicht persönlich ablehnen würde?!? Wird die Nulltoleranz beim Saatgut aufgehoben, ist Gentechnik im Essen nicht mehr aufzuhalten. Jetzt geht es also aufs Ganze!!!
Am kommenden Freitag, den 18. März wird der Bundesrat auf Antrag einiger Bundesländer über die Saatgutregelung entscheiden. Da viele Politiker weder auf Bürgerinitiativen oder Unterschriftensammlungen reagieren, müssen wir einen anderen Weg gehen, unsere gesunden Futter- und Lebensmittel zu erhalten. Hier entscheiden die Vertreter der Bundesländer und die Agrarminister. Da es hier aber nicht um irgendeine Entscheidung geht, sondern um Alles oder Nichts, sind alle politisch Verantwortlichen, von den Kommunen bis ganz oben, gefragt. Es ist deren Pflicht, auf die hier entscheidenden Personen einzuwirken, sauberes Saatgut zu erhalten. Die Ausrede, „das entscheiden die da oben an der Parteispitze“ nehmen wir nicht mehr an. Dann konfrontiert euere Parteispitzen, diesen historischen Fehler nicht zu machen. „Für unbeliebte Entscheidungen waren es immer die anderen und für gute Sachen tun wir so, als hätten wir es selbst fertig gebracht“. Tut nicht so, als würden euch die Oberen nicht hören. Wir werden auch Sie als Regionalpolitiker zur Verantwortung heranziehen.
Alle Bürger sind aufgerufen, alle politisch Verantwortlichen, von unten bis oben, aufzufordern, alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, das die Nulltoleranz beim Saatgut bleibt. Bitte setzen Sie sich umgehend mit allen Politikern in Ihrer Region in Verbindung, damit diese den erforderlichen Druck nach oben aufbauen. Es geht hier nicht um Parteipolitik, sondern um unsere gesunde und freie Zukunft – und nicht vorrangig um die Interessen der Konzerne. Verschiedene Organisationen haben bereits angekündigt, das Abstimmungsverhalten der einzelnen Politiker und die Initiative der regionalen Politiker genau unter die Lupe zu nehmen und bei den nächsten Wahlen zu veröffentlichen. Das kann dann für Unterstützungsverweigerer dieses Aufrufs eng werden. Es geht hier um eine entscheidende Frage aller Bürger.
Eine Aufhebung der Nulltoleranz bei Saatgut führt zu immensen GVO-Verunreinigungen in Saatgut von Landwirten und Gärtnern. Geplant ist, zunächst 0,1 % genveränderte Körner im Saatgut zuzulassen. Das würde bedeuten, dass je 1000 Körner, 1 genverändertes dabei sein darf und das Saatgut trotzdem noch als „natürlich“ verkauft werden darf. Es gibt leider viele Landwirte, die meinen, mit der zulässigen Kontaminierung haben sie keine Probleme mehr, wie im letzten Jahr beim Saatgutskandal im Mais. Diese Aussagen sind ein klares Brett vor dem Hirn. Beim Saatgut möge das vielleicht zutreffen. Aber was ist mit den Folgen? Kann die Ernteware noch verkauft werden – wenn ja, zu welchen „Ablieferungs“-Preis? – was ist mit dem kontaminierten Boden? – wie reagieren die Tiere oder die Biogasbakterien, die diese Früchte bekommen? – Welche Krankheiten bei Mensch und Tier sind die Folgen? – bist du überhaupt dann noch ein freier Bauer oder nur noch Lizenznehmer? Folgen, die wissenschaftlich mehrfach negativ bestätigt sind!!! Was die Aufhebung der Nulltoleranz bei Futtermitteln betrifft, war es auch so. Jetzt zeigen sich schon die ersten Folgen. Aus vermeintlichen Preisvorteilen für Futtermittel werden fatale Existenzprobleme für Ackerbauern, viehhaltende Landwirte, aber auch Verarbeiter, Molkereien und Vermarkter. Dazu mehr im nächsten Rundmail. Es wäre für die Saatzüchter ganz einfach, 0,1 % GVO-Körner zuzumischen, um die Kontamination in Gang zu setzen. Wir müssen im Mischfutterbereich eine Mischgenauigkeit von 0,01 % einhalten, also 10 Mal dünner. Mischt man dann GVO-Körner dazu, dessen Pflanzen etwas früher blühen als die restlichen 99,9 %, wird das Erntegut höher mit gentechnisch veränderten Körnern durchsetzt sein.
Die Folgen in Fütterung und Nachbau von Saatgut wären fatal. Niemand kann diese Verunreinigung jemals rückgängig machen. Gleichzeitig wird die Harmonisierung des Amerikanischen und Europäischen Patentrechts vorbereitet. Dann hätten wir früher oder später amerikanische Rechtsverhältnisse und eine GVO-Landwirtschaft. Dort reicht eine gentechnisch veränderte Pflanze, um das ganze Feld lizenzpflichtig zu machen! Sogar die Saatzüchter unterschätzen die Folgen. Zugelassene Genkörner in eigenen Zuchtlinien zwingen euch in die Fänge von Monsanto & Co. Lesen Sie dazu den Artikel von Dr. Peter Hamel. Wohlgemerkt würde der zulässige GVO-Wert für alle Saaten gelten, also auch für Gemüse, Salat und Blumen. Je 1000 Salatkörner wäre dann 1 GVO-Korn – vielleicht das mit Rattengenen!?! Also – alle Bürger, Medien und Verantwortliche sind aufgerufen!!!
Immer wieder wird uns weisgemacht, dass mit gewissen Abständen beim Anbau eine Koexistenz möglich ist. Jetzt fordern die Saatzüchter einen Schwellenwert beim Saatgut, weil sie genau dies angeblich nicht können. Wenn eine Koexistenz möglich ist, können die Züchter das Saatgut frei halten! Wenn sie nicht möglich ist, muss Gensaatgut sofort verboten werden, weil die ungehinderte Ausbreitung niemand mehr stoppen kann. BIO ist dann genau so erledigt, wie die gesunde Honigproduktion oder ein gesunder Gemüsegarten. Lesen Sie dazu die Info „Lüge vom Schwellenwert“ Dazu ein ganz wichtiger Filmhinweis: Derzeit läuft in den Kinos der neue Dokumentationsfilm von Bertram Verhaag, der auch unseren Film drehte: Titel: „Die gekaufte Wahrheit – Gentechnik im Magnetfeld des Geldes“. Es ist die Pflicht für jeden Bürger, diesen Film zu sehen. Das Bayerische Fernsehen berichtet am vergangenen Freitag in der Sendung UNSER-LAND darüber.
„Wir haben alles im Griff – Gentechnik ist sicher beherrschbar! – Genau so sicher, wie Atomkraft beherrschbar ist“
Diese Standardaussagen der Politik und Wirtschaft kennen wir seit vielen Jahren. Mit grauenvollen Bildern konnten wir in den letzten Tagen sehen, dass alles nicht beherrschbar ist. Genau so wenig, wie es beim Atom ist, ist es auch bei der Gentechnik. Nur mit dem Unterschied, dass die Schädigung durch Atom im Laufe der Jahrzehnte wieder abnimmt. Bei der Gentechnik ist es umgekehrt. Einmal ausgebracht wird es immer mehr und nie mehr rückholbar. Machen wir uns nichts vor und bleiben bei der Nulltoleranz beim Saatgut. Schmiergelder der Industrie vergehen – die Schädigung der Schöpfung nicht mehr!
Viele Grüße
Feilmeier Josef
Internationale Arbeitsgruppe Futtermittel NON-GVO www.feilmeier.info/OhneGentechnik
P.S. Ich bitte um Information, wie die regionalen Politiker unser Forderung unterstützen.
GVO-Schwellenwerte im Saatgut und die Folgen PDF
GVO-Schwellenwerte der Tod des Nachbaus _2_ PDF
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Anm.: Hervorhebungen im Text durch Gennetz (gs)
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http://www.topagrar.com/index.php?option=com_content&task=view&id=24345&Itemid=519
EU-Umweltminister beraten über Gentechnik
14.03.2011
Die EU-Umweltminister treffen sich heute erneut in Brüssel, um noch einmal über gentechnisch veränderten Organismen (GVO) zu beraten. Die ungarische Ratspräsidentschaft hat sie dazu aufgerufen, Gründe zu diskutieren, auf welche Weise der Anbau zugelassener GVO innerhalb eines Mitgliedstaats stichhaltig untersagt werden kann. Hintergrund ist der entsprechende Verordnungsentwurf der Europäischen Kommission.
Die Brüsseler Behörde konnte eine Reihe von Delegationen bislang nicht überzeugen, dass ihr Vorschlag, den GVO-Anbau ins Ermessen der Mitgliedstaaten zu stellen, ohne dass dabei potentielle Risiken für Gesundheit oder Umwelt geltend gemacht werden können, wasserdicht ist. Befürchtet werden Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) und vor der Welthandelsorganisation (WTO). Auch eine Liste mit möglichen Gründen, die die Behörde vor einigen Wochen auf Drängen der Mitgliedstaaten vorlegte, konnte nicht rundherum überzeugen. (AgE)
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http://www.umweltruf.de/news/111/news0.php3?nummer=49703
europaticker:
Erklärter Mehrheitswille von Landwirten und Verbrauchern:
GVO-Reinheitsgebot für Saatgut darf nicht fallen
Nach Ansicht des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. ist das Vorgehen der Bundesregierung und einiger Bundesländer gegen die strikte Reinhaltung von Saatgut und Futtermitteln von gentechnischen Verunreinigungen ein Skandal, weil damit wieder einmal gegen den mehrheitlichen Willen von Verbrauchern und Landwirten entschieden wird.
Nachdem Deutschland erst vor kurzem auf EU-Ebene für den Wegfall der Nulltoleranz bei nicht zugelassenen Futtermitteln gestimmt hat, haben nun die Bundesländer Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein eine Initiative zur Aufhebung der Nulltoleranz für gentechnische Verunreinigungen bei Saatgut in Deutschland gestartet. In der nächsten Bundesratssitzung am 18. März soll über den Entschließungsantrag dieser Bundesländer, die die bisher geltende strikte Reinhaltung von herkömmlichem Saatgut durch so genannte technische Schwellenwerte kippen wollen, abgestimmt werden.
Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. fordert alle Bundesländer auf, diesen Entschließungsantrag zurückzuziehen bzw. kategorisch abzulehnen. Auch eine Enthaltung zu diesem Thema ist angesichts der wegweisenden Bedeutung dieser Entscheidung nicht akzeptabel.
Durch die Einführung von Schwellenwerten für Futtermittel und Saatgut wird für die Landwirte eine gentechnikfreie Landwirtschaft unmöglich gemacht und die Bedürfnisse der Verbraucher schlicht ignoriert.
Angeblich sind die GVO-Schwellenwerte im Saatgut erforderlich, weil es unmöglich ist, Anbau und Saatgut absolut sauber zu halten.
„Die Behauptung, dass es sehr schwer ist, überhaupt noch gentechnikfreies Saatgut zu produzieren, ist schlicht eine Lüge“, kritisiert BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. „Würde dies zutreffen, würde dies bedeuten, dass eine Koexistenz von GVO-Anbau und gentechnikfreier Landwirtschaft unmöglich wäre. Die laut Gentechnik-Konzernen mögliche Koexistenz aber ist die Entscheidungsbasis für die Zulassung von GVO-Pflanzen. Es müssten somit alle bisherigen Zulassungen von GVO-Pflanzen verboten werden. Wenn aber doch eine Koexistenz möglich ist, können wir auch weiterhin absolut sauberes Saatgut einfordern.“
Der BDM setzt im Konzept für seine Marke „Die faire Milch“ voll auf Gentechnikfreiheit und kann bisher gerade auch durch den kategorischen Ausschluss von Futtermitteln aus Übersee den Eintrag gentechnisch manipulierter Futterpflanzen vermeiden. Dieses für die Verbraucher wichtige Kriterium darf nicht durch eine falsche Entscheidung der Bundesländer leichtfertig gefährdet werden. Der BDM fordert deshalb auch alle Molkereien, die gentechnikfreie Milch anbieten, zu einem deutlichen Appell gegen die Einführung der Gentechnik durch die Hintertür auf.
„Wenn einige Politiker schon ihre Augen und Ohren vor allen ethischen Bedenken verschließen, können wir nur hoffen, dass sie wenigstens hellhörig auf wirtschaftliche Argumente reagieren“, erklärt Romuald Schaber. „Gentechnikfreie Lebensmittel erfahren gerade auch in Ländern, die „gentechnikdominiert“ sind, einen regelrechten Boom. Hier könnten sich für die deutsche Lebensmittelproduktion hervorragende Exportchancen mit entsprechender Wertschöpfung ergeben. Die Öffnung für GVO-Verunreinigungen hingegen nützt nicht uns in Europa, sondern anderen Staaten, die damit hier ihre GVO-Produkte leichter absetzen könnten.“
Vertiefend zum Hintergrund: Warum ist der vermeintlich niedrige technische GVO-Schwellenwert tatsächlich so gefährlich?
Aus Sicht der Landwirte ist die Einführung von GVO-Schwellenwerten im Saatgut der „Tod des Nachbaus“. Kein Landwirt kann genau wissen, wie viele GVO-Anteile in seinem gekauften Saatgut sind. Blüht z.B. die GVO-Gerste im gekauften Saatgut nur eine Stunde früher als die normale Gerste, können laut Experten aus z.B. 0,1 % GVO plötzlich 1 oder 3 % werden. Die Gefahr besteht bereits bei mehr oder minder strengen Selbstbefruchtern wie Weizen, Hafer, Gerste und Dinkel. Dramatisch sind die Auskreuzungsraten bei Fremdbefruchtern wie Triticale, Roggen und Mais. Da können aus einem Schwellenwert von z.B. 0,1 % während der Blütezeit ganz schnell 10% GVO-Anteil im Erntegut werden. Das aber kann kein Landwirt voraussehen und abschätzen. Der Landwirt wird damit entweder dazu gezwungen, sehr teure Analysen (über 300 Euro pro Probe) durchführen zu lassen oder jedes Jahr komplett neues Saatgut zu kaufen – zum großen wirtschaftlichen Nutzen der Agromultis, die bereits wesentliche Teile des Saatguthandels in ihren Händen halten. Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM)
(erschienen im Europaticker)
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Köstinger: Keine Gentechnik auf österreichischen Feldern! =
Utl.: Agrarausschuss fordert Selbstbestimmungsrecht der
Mitgliedsstaaten =
Brüssel, 15. März 2011 (OTS) „Jedes Mitgliedsland soll selbst
entscheiden können, ob Gentechnik-Saatgut im Anbau verwendet wird.
Das nationale Selbstbestimmungsrecht bei der grünen Gentechnik ist
für mich absolut notwendig“, betont ÖVP-Agrarsprecherin Elisabeth
Köstinger im Agrarausschuss des EU-Parlaments, in dem heute die
Stellungnahme zum Thema Selbstbestimmung der Mitgliedstaaten über
den Anbau gentechnisch veränderter Organismen (GVO) abgestimmt
wurde. „Wir müssen dem Wunsch unserer Bäuerinnen und Bauern und der
Konsumentinnen und Konsumenten Rechnung tragen. Sie wollen kein
GVO-Saatgut auf österreichischen Feldern“, unterstreicht Köstinger
die österreichische Position. ****
Die Kommission hatte im vergangenen Jahr einen Gesetzesentwurf
präsentiert, der viele rechtliche Fragen offen gelassen hatte. Nun
ist das Parlament am Zug, den Gesetzesentwurf entsprechend
anzupassen und die Wahrung der Rechte von Landwirten ins Zentrum zu
rücken. „Wichtig ist, dass die Bäuerinnen und Bauern nicht im
Nachhinein mit Klagen konfrontiert werden“, so Köstinger, die
betreffend der Rechtssicherheit für die europäische Landwirtschaft
bereits zwei Anfragen an die Kommission gestellt hatte. „Den
Mitgliedsstaaten muss es rechtlich möglich sein, ungewolltes
Auftreten von GVO in konventionellen und ökologischen Kulturen zu
verhindern. Nur strikte Koexistenzbestimmungen garantieren eine
sichere Lebensmittelproduktion für die Konsumentinnen und
Konsumenten“, betont Köstinger.
Die ÖVP-Agrarsprecherin konnte bei den Verhandlungen im
Agrarausschuss klar die österreichische Position einbringen: „Jedes
Land soll selbst bestimmen dürfen, ob es den Anbau von gentechnisch
veränderten Pflanzen zulassen will oder nicht. Österreichische
Flächen müssen als GVO-freie Flächen ausgewiesen werden können.
Österreich ist Qualitätsland bei der Lebensmittelproduktion und
verdient das Prädikat „Gentechnik-frei“, bekräftigt Köstinger.
Rückfragen: MEP Elisabeth KÖSTINGER, Tel.: +32-2-284-5211
(elisabeth.koestinger@europarl.europa.eu)
Daniel Köster M.A., EVP-Pressedienst, Tel.: +32-487-384784
(daniel.koster@europarl.europa.eu)
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http://blogs.taz.de/saveourseeds/2011/03/16/bauernverband_fuer_saatgutverunreinigung/
Bundesrats-Ausschuss will Nulltoleranz im Saatgut kippen
16.03.2011
Bauernverband für Gentechnikgrenzwerte im Saatgut
von saveourseeds
DBV Sekretär Helmut Born fordert Gentechnik-Grenzwerte im Saatgut
“Wir fordern deshalb, für Saatgut geeignete Kennzeichnungsschwellenwerte für zugelassene GVO einzuführen” und “wir benötigen die Einführung pragmatischer Toleranzwerte für zufällig bzw. technisch unvermeidbare Verunreinigungen mit in der EU nicht zugelassenen GVO“. Eindeutige Worte vom Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Dr. Helmut Born. Geschrieben an Mitglieder des Europäischen Parlaments anläßlich eines Berichts des EP zum Vorschlag der EU Kommission, künftig den Mitgliedstaaten das letzte Wort beim Anbau von Gentechnik auf ihren Äcker zu geben. Dies lehnt der Bauernverband ab.
Der Brief, der “Save Our Seeds” heute zugespielt wurde, könnte viele Mitglieder des DBV erstaunen. Denn in der deutschen Öffentlichkeit zeigte sich der Bauernverband in letzter Zeit eher moderat was seine Unterstützung der “Grünen Gentechnik” und den Schutz der Landwirte vor unerwünschter Verunreinigung ihres Saatgutes und ihrer Felder betrifft. Der Bayerische Bauernverband etwa fordert unmißverständlich ein gentechnikfreies Bayern.
Genauere Beobachter der Positionierung des Bundesverbandes mag der Inhalt des Briefes weniger überraschen. Erst im November stellte DBV Generalsekretär Born zusammen mit Gentechnik-Betreibern die Forderungen des “Deutschen Bioökonomierates” vor, der sich in seiner Stellungnahme vehement für eine Liberalisierung des Gentechnikgesetzes auf deutscher und europäischer Ebene einsetzt und Milliarden-Investitionen der Bundesregierung in die Gentechnikforschung für erforderlich hält, damit industrielle Rohstoffe von deutschen Äckern für die Chemie- und Ölindustrie fließen können.
Auf den letzten Skandal gentechnischer Verunreinigung von etwa 3000 Hektar mit einer Maissorte der Firma Pioneer hatte DBV-Präsident Sonnleitner im vergangenen Jahr zum Entzücken grosser Saatgutunternehmen wie KWS, Monsanto und Syngenta mit der Forderung nach einem “neuen Umgang mit Gentechnik” reagiert: Wenn es unvermeidbare technische Rest-Vermengungen mit genveränderten Pflanzen an der Nachweisgrenze gebe, müssten diese toleriert werden.
In einem Positionspapier machte der Bauernverband bereits im Dezember 2010 deutlich, dass er nationale Selbstbestimmung beim Anbau von Gentechnikpflanzen ablehnt, weil dies zu einer “Zersplitterung des europäischen Binnenmarktes” führe. Auch die Bundesregierung lehnt eine derartige Verantwortung ab: Schließlich müsste sie gegenüber dem Agro-Gentechnik mehrheitlich ablehnenden Wahlvolk dann selbst Position beziehen und könnte die Entscheidung nicht länger auf “die Mehrheiten in Brüssel” schieben. Ähnliches dürfte auch Born befürchten: Anstatt den Anbau “nur auf wissenschaftlicher Grundlage und nach Möglichkeit auf EU-Ebene vorzunehmen“, hätte das Wahlvolk bei nationaler Entscheidungsfreiheit ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Demokratie aber tut der Gentechnik erfahrungsgemäß nicht gut. Ob der vehemente Einsatz seiner Funktionäre für die Gentechnik dem Deutschen Bauernverband letztlich gut tut bleibt abzuwarten. Dass sie damit im Namen der Mehrheit ihres Berufsstandes sprechen darf jedenfalls bezweifelt werden.
P.S. Ob auch der Bundesrat am Freitag dieser Woche für eine Aufweichung der Nulltoleranz für Gentechnik im Saatgut stimmt, wird derzeit heftig diskutiert….
Mehr Details sowie Abbildungen – siehe zitierter Originalbericht (Link)
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http://orf.at/#/stories/2047994/
EU-Agrarminister beraten über neue Genpflanzen
Die EU-Agrarminister werden sich bei ihrer Ratstagung heute in Brüssel neuerlich mit der Lage auf dem Milchmarkt und dem Dauerbrenner Gentechnik befassen. Außerdem steht ein Antrag auf Vereinfachung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auf der Tagesordnung, der inklusive Österreich von 25 EU-Staaten unterstützt wird. Österreich wird durch Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich (V) vertreten.
Die EU-Kommission stellt ihren vierteljährlichen Bericht zur Lage auf dem Milchmarkt vor. Als Reaktion auf die Milchkrise aus dem Jahr 2009 gibt es alle drei Monate eine Stellungnahme der Brüsseler Behörde über die Situation in diesem Bereich. Seit der Krise haben sich die Preise erholt.
Zwei neue Maissorten
Bei der Gentechnik geht es zunächst um drei neue Produkte. Dabei geht es um Baumwolle und zwei Sorten Mais. Allerdings dreht es sich nicht um den Anbau dieser Pflanzen in Europa, sondern nur um ihren Handel.
Zur Sprache wird in dem Zusammenhang aller Voraussicht nach auch der Vorschlag der EU-Kommission nach einem Selbstbestimmungsrecht der Länder für ein GVO-Anbauverbot kommen. Österreich ist vehementer Befürworter einer nationalen Entscheidungsmöglichkeit in diesem Bereich, doch gab es zuletzt kaum einen Fortschritt.
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Infolge einer lokalen Leitungsstörung der Telekom konnte Gennetz leider in den Vortagen keine Beiträge posten. Wir bedauern! (gs)